Kapitel 12

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Ich wachte mit einem angenehmen Geruch in der Nase auf. Ich lag am Rand meines Bettes und rutschte schon beinahe raus, als ich mich aufrichten wollte. Irgendwas war passiert. Normalerweise belegte ich beim Schlafen immer das gesamte Bett.

Ich erinnerte mich an den nächtlichen Vorfall, als ich Jimins Koffer noch neben meiner Tür stehen sah. Wo war der Kerl? Er hatte neben mir gelegen, als ich eingeschlafen war, da war ich mir sicher.

Misstrauisch stand ich auf und ging in den Flur. Erleichtert nahm ich das prasselnde Geräusch der Dusche wahr.

Seit wann kümmerte es mich, wo sich der Kerl aufhielt? Es sollte mir egal sein, ich wollte ihn loswerden.

Ich spürte, wie sich in meinem Bauch ein seltsames Gefühl breit machte. Ich musste diesen Jungen loswerden. Er brachte mich völlig durcheinander. Allein, dass ich mein Bett mit ihm geteilt hatte, war ein Warnsignal.

Niemand durfte außer mir in meinem Bett schlafen. Gut, einmal hatte ich es Namjoon erlaubt, als wir vierzehn gewesen waren, doch als er mich im Schlaf getreten hatte, war das auch geklärt. Er war am nächsten Tag auf dem Boden aufgewacht.

"Yoongi."

Ich schaute direkt in zwei dunkle Augen, die mich unsicher anstarrten. Warum war ich einfach stehen geblieben? Ich hätte in mein Zimmer zurückgehen sollen.

"Morgen", brachte ich mit rauer Stimme hervor und ließ meinen Blick über ihn gleiten. Warum sah ich ihn ständig ohne Oberteil? Das schien er sich wohl auch zu denken, als er runter sah.

Ich ging an ihm vorbei und schloss die Badezimmertür hinter mir. Kurz hatte ich seinen Rücken gesehen und war irgendwie erleichtert, dass die Wunde ganz gut zu verheilen schien.

In den nächsten Minuten ignorierte ich ihn einfach, dabei konnte ich nichts falsch machen und dann bereuen. Als wir am Frühstückstisch saßen, mein Vater musste heute früher zur Arbeit und meine Mutter schlief noch, fühlte ich mich seltsam. Jimin aß nicht wirklich etwas und hielt die ganze Zeit den Kopf gesenkt.

Ich hätte nie gedacht, dass ich das mal sagen würde, aber mir tat mein Verhalten Leid. Es war, als wäre alles zwischen uns wie zu Anfang, nur ohne die Einschüchterung, weil ich nicht mit ihm redete.

Auf dem Schulweg lief er neben mir her und trug den Kopf erhoben, beachtete mich ebenfalls nicht. Meine Gedanken waren heute unglaublich laut und gleichzeitig so ruhig wie noch nie. Ich passte nicht auf und ignorierte die Welt um mich herum.

-

"Hey, Yoongi, was ist los?"

Es dauerte einen Moment, bis meine Augen Jin erkannten. Statt einer Antwort winkte ich ab, als ich bemerkte, dass wir beide die letzten im Klassenzimmer waren.

"Komm schon, du weißt, dass du mit mir reden kannst."

Seine Augenbrauen waren besorgt zusammengezogen und er setzte sich neben mich. Seufzend musterte ich ihn und überlegte, ob mir ein Gespräch dabei wirklich helfen könnte.

"Ich weiß auch nicht, ich bin irgendwie durcheinander. Es geht um Jimin."

Ja, ich konnte seinen Namen auch mal jemand anderem gegenüber aussprechen.

"Er soll einfach verschwinden!" Ich fuhr mir durch die Haare. "Mein Leben war vorher völlig in Ordnung, ich brauch ihn nicht."

Eine Weile wartete Jin einfach ab, doch ich redete nicht weiter.

"Aber dann ist doch alles beim Alten."

Ich konnte in seinen Augen lesen, dass er bereits mehr wusste, als er zeigen wollte.

"Nein, ist es nicht", seufzte ich und legte mein Kinn auf die Tischplatte. "Es könnte so einfach sein, aber plötzlich mach ich mir Sorgen um ihn. Heute Nacht wollte er abhauen und ich habe ihn abgehalten, obwohl das die perfekte Gelegenheit gewesen wäre, ihn endlich loszuwerden!" Genervt schloss ich meine Augen und stützte mein Kinn nun in meine Hand.

"Manchmal kommt es eben nicht so, wie wir es wollen." Seine beruhigende Stimme wirkte sich auf meinen erhöhten Puls aus und ich kam wieder etwas runter.

"Warum wollte er denn weglaufen?"

Ich öffnete meine Augen und starrte vor mich hin. "Er will auf keinen Fall in dieses Heim zurück." Lieber würde er sterben. Aber das konnte ich Jin nicht erzählen.

"Weißt du, vielleicht solltest du ihm eine Chance geben. Du kannst unglaublich abweisend und anstrengend sein, wenn du jemanden nicht leiden kannst, aber er hält es trotzdem mit dir aus."

So abweisend war ich doch gar nicht mehr. Er durfte sich immerhin an mich kuscheln. Gut, seitdem hatte ich gerade mal ein Wort mit ihm geredet. Trotzdem war er neben mir gelaufen. Er war die ganze Zeit bei mir gewesen, auch wenn er durchgehend einen gewissen Abstand gewahrt hatte.

"Vielleicht brauchst du ihn nicht und vielleicht war dein Leben vorher in Ordnung und leichter als jetzt. Aber er braucht dich."

Ich wusste, dass er Recht hatte. Noch immer hatte ich Jimins Stimme im Kopf, wie er sagte: 'Niemand sonst interessiert sich für mich.'

-

Schließlich betraten wir beide die Mensa und ich erkannte überrascht den mehr oder weniger fremden Hinterkopf an unserem Stammtisch. Kurz überlegte ich, mich woanders hinzusetzen, doch Jin ging bereits auf unsere Freunde zu, also folgte ich ihm.

Als ich mich Jimin gegenüber setzte, wollte er sein Zeug greifen und gehen.
"Schon gut", murmelte ich und hoffte, dass er es gehört hatte. Jedenfalls blieb er sitzen.

Ich beteiligte mich nicht am Gespräch meiner Freunde und auch Jimin war ruhig. Er saß etwas abseits von Hobi, der sich gerade mit Namjoon zankte.

"Jimin." Allein bei dieser Stimme sammelte sich Wut in meinem Bauch. Jimin war zusammengezuckt und starrte auf den Tisch, als hinter ihm dieser Sehun auftauchte, der seine Hände nicht unbedingt sanft auf seinen Schultern landen ließ.

"Du hältst dich nicht mehr an die Abmachung."

Jimin reagierte nicht und ich sah, wie sich die Wut in diesem Typen steigerte. Seine Finger drückten sich in die Haut meines Gegenübers.

"Lass ihn endlich in Ruhe."

Nun war sein Blick auf mich gerichtet.

"Er ist selbst Schuld. Er hat sich förmlich angeboten, hat ein bisschen Aufmerksamkeit gesucht. Er wollte es so."

Jimin hatte die Augen zusammen gekniffen und zitterte, ob es Wut, Angst oder sonst was war, konnte ich nicht sagen.

Auch die anderen hatten die veränderte Situation bemerkt und beobachteten mich, ihn und diesen Kerl.

Ich richtete mich auf und trat an Sehun heran. Ich war kleiner, aber das bedeutete noch nicht, dass er stärker war.

"Lass ihn los." Meine Stimme war tiefer als sonst. Er kannte mich nicht gut genug, um das zu bemerken. Seine Hände ließen von Jimin ab, doch als er sich mir zuwandte, war ich zu unaufmerksam geworden.

Als Jimin sich keuchend nach vorn krümmte, stieß ich Sehun mit aller Kraft weg. Nun war ich mir sicher, dass er Schuld an der Rückenverletzung des Kleinen war, sonst hätte er seinen Finger nicht so zielsicher auf diese Stelle drücken können.

"Du Bastard!", fluchte ich und packte ihn am Kragen. Ich sah die Faust zu spät kommen. Bevor noch mehr passieren konnte, hatten Hoseok und Namjoon diesen Kerl weggezogen. Weiter fluchend wischte ich mir über den Mund und zuckte zusammen. Mein Kiefer schmerzte.

"Yoongi!" Bevor ich reagieren konnte, hatte Jimin sich von Jin losgerissen und sprang zu mir. "E-Es tut mir so leid! Ich... Er hat dir..." In seinen Augen sammelten sich Tränen und ich war mir sicher, dass er jeden Moment zusammenbrechen würde.

Ich nahm sein Gesicht in meine Hände und schaute ihn eindringlich an. "Beruhig dich. Wir gehen jetzt nach draußen und dann darfst du weinen, okay? Reiß dich noch kurz zusammen."

Er nickte und ich sammelte unsere Sachen ein, bevor ich ihn mit mir Richtung Tür zog. Meinen Freunden würde ich später danken. Von diesem Kerl war nichts mehr zu sehen, worüber ich gerade mehr als froh war.

Erst, als wir in einem ruhigeren Teil der Schulflure angekommen waren, hielt ich an und ließ zu, dass Jimin seine Arme um mich schlang und schluchzte.

"Es ist alles meine Schuld", murmelte er vor sich hin, während er sich in mein Oberteil krallte. Seine Tränen benetzten meine Schulter.

"Alles ist gut, Jimin." Ich strich durch seine Haare und schloss für einen Moment meine Augen, genoss es, einfach so dazustehen.

"Nichts ist deine Schuld, hörst du? Beruhige dich."

Er löste sich von mir und starrte traurig auf meinen Mund. Leicht ließ er seine Finger auf meinem Kinn ruhen.

"Er hat dir weh getan. Das wollte ich nicht."

Ich lächelte. Es war völlig bescheuert in dieser Situation, aber ich lächelte. Er machte sich Sorgen um mich.

"Du bist süß."

Erstaunt riss er die Augen auf und ich sah, wie sich ein leichter Rotschimmer auf seine Wangen legte.

"Dieser Sehun ist ein Arsch. Du hast was viel besseres verdient, als ihn."
Als er den Blick senkte wusste ich, dass meine Vermutung richtig gewesen war.

"Am Anfang war er echt nett. Ich wollte doch nur jemanden, der mich mag. Aber er hat es nur ausgenutzt." Seine Stimme klang leer.

Ich ließ mich zu Boden sinken und zog Jimin an seiner Hand neben mich.

Ohne nachzudenken legte ich meinen Arm um ihn und lauschte seinem ruhiger werdenden Atem. Seinen Kopf lehnte er gegen meine Schulter. So blieben wir den Rest der Pause über sitzen. Und noch ein bisschen länger.

- - -

So, mit genau 1500 Worten ist das das längste Kapitel bisher xD

Tatsächlich nähern wir uns mit der Geschichte auch schon wieder dem Ende... Wie schnell es doch geht, wenn ich mich mal dahinter klemme!

Ich hatte auch eine Fortsetzung angefangen zu schreiben, bin aber selbst eigentlich nicht so ein Fan von sowas und es ist auch nicht fertig geschrieben... Aber ich überlege inzwischen doch, ob ich das Projekt weiterverfolgen soll.

Na ja, das Thema läuft ja nicht weg. Vielleicht habt ihr ja am Ende auch eine Meinung dazu?

Jedenfalls wünsche ich noch einen angenehmen Dienstag und eine schöne Woche!

LG SerenaTopas

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