Hoseok

Die Zeit verging wie im Flug, bis Jin, der nach unserer kleinen Vorführung wieder nach hinten gegangen war, uns um Hilfe bat. Wir gingen beide in die Küche, wo uns schon ein herrlicher Geruch entgegen schlug. „Leute, kann ich euch um etwas bitten? Hoseok, du weißt ja, dass Namjoon später kommt, und ich wollte ihm eine Überraschung bereiten und unser Essen kochen und alles schön dekorieren... aber der Braten hat mir irgendwie ein paar Probleme bereitet, und jetzt bleibt nur noch eine Stunden und-"
Er seufzte. „Könnt ihr vielleicht das dekorieren übernehmen? Die Sachen sind in den Kartons da vorne." Er deutete auf einigen Pappkartons, aus denen Lichterketten und aus einem ein Tannenzweig hervor lugte.
„Natürlich helfen wir dir, Hyung", sagte Jimin begeistert. Er hatte sich recht schnell mit Jin angefreundet und hyung-te jetzt uns beide.
„Kein Ding, Jin, wir machen das schon." Was Jin nicht wusste, war dass ich mit Namjoon gesprochen hatte, und der mir eingeschärft hatte, dass Jin dringend nach seiner Schicht hier im Café bleiben musste. Wie es aussah, hatten beide für den jeweils anderen eine Überraschung geplant und die von Namjoon war... nun ja rund und silber und auf Lebenszeiten: Ein Ring.
Jimin und ich trugen die Kisten also in den Vorderbereich und ich erklärte ihm mit leiser Stimme, wie wichtig heute für die beiden vermutlich sein würde. Da nicht mehr viel Zeit bliebt, machten wir uns schnell an die Arbeit, stellten den Baum auf, den Jin hinter die Kartons gelegt hatte und Jimin schmückte ihn, während ich Lichterketten im ganzen Café aufhing und fast alle Tische zu Seite schob um Platz für einen großen Tisch für die beiden zu machen.
Um in die richtige Stimmung zu kommen, hatte ich auch wieder die Weihnachtsmusik angemacht und bald räumten wir zu den Tönen von „All I want for Christmas" durch die Gegend.
Etwa um 20 vor neun hatten wir alles fertig und zugegebenermaßen einen riesen Hunger. Aber wir wollten Jin nicht noch mehr stressen und sagten deswegen nichts. Der war derweil schon genug damit beschäftigt, den Nachtisch vorzubereiten, so dass er ihn später nur noch in den Ofen schieben musste.
Ich versuchte ihn etwas zu beruhigen und half ihm, das Essen auf den Tellern schön anzurichten und es dann wieder in den Ofen zu stellen, damit es hoffentlich warm blieb.
„Vorne ist alles fertig. Ich würde sagen, wir lassen dich jetzt alleine?", schlug ich vor. Ich wollte nicht weiter stören. „Du schaffst das", fügte Jimin hinzu. „Vielen, vielen Dank. Ich liebe euch beide. Nicht mehr als Namjoon natürlich. Ihr habt mir echt geholfen." Jin schlang die Arme um uns beide und zwängte uns so in eine Gruppenumarmung. „Fröhliche Weihnachten" „Fröhliche Weihnachten", wünschten auch wir zwei zurück.
„Viel Glück mit Namjoon", rief Jimin, als wir aus der Tür gingen. „Die Taschentücher sind unter der Theke", murmelte ich leise hinzu, sodass er mich nicht hören konnte.
Jimin schlug mir gegen den Arm. „Shhht" „Aua", beschwerte ich mich. „Ey so hart habe ich dich jetzt auch nicht geschlagen", meinte er. „Ich weiß", grinste ich. „Aber aufregen muss ich mich trotzdem."
Wir stellten das Schild auf CLOSED und verließen das Café. „So... ich denke mal, fröhliche Weihnachten...?", sagte ich unsicher. Ich mich jetzt eigentlich noch nicht verabschieden, der Nachmittag war so schön gewesen. Fast genauso schön wie Jim- ähbäbä Hoseok, stopp genau da!
„Hoseok.. ähm ich weiß das klingt jetzt komisch, ich meine wir kennen uns erst seit heute aber du bist echt nett und ich mag dich... Würdest du vielleicht noch mit zu mir nach Hause kommen wollen?
Es ist ja eigentlich alles für Weihnachten vorbereitet, nur halt mit einer anderen Person. Ich will nicht unbedingt alleine dahin zurückkommen."
Jimin sah mich zögerlich an, als ob ich nicht auf sein Angebot eingehen würde. „Natürlich möchte ich", freute ich mich. „Dann... lass uns gehen." Wir beide gingen durch die nächtlichen Straßen durch Seoul, die mit Lichterketten dekoriert waren und wo kaum ein Mensch zu sehen war... für Seoul.
Das hieß es war immer noch mindestens ein ganzer Haufen Leute auf den Beinen. Wir nahmen die Bahn und landeten bald bei Jimin zuhause, der in einer kleinen und gemütlichen Wohnung im 4. Stock wohnte.
„Komm rein", sagt er nachdem er die Tür geöffnet hatte. Ich betrat die Wohnung. Alles war mit Lichter und Kerzen geschmückt, die natürlich noch nicht an waren und es lagen einige Geschenke unter dem Weihnachtsbaum.
Ein Tisch mit noch mehr Kerzen stand in der Mitte, wo das Besteck schon fertig hingelegt war. Es sah aus wie für ein Date, wo sich jemand richtig viel Mühe gegeben hatte. Nur dass dieser Jemand sitzen gelassen worden war.
„Setzt dich", sagte er und deutete auf einen der beiden Stühle, während er sich auf dem anderen niederließ. Mein Magen grummelte. „Was essen wir jetzt?", fragte ich etwas peinlich berührt. „Ich hatte eigentlich vor Ente zu machen aber da ich keine Zeit mehr hatte, einzukaufen und jetzt alles zu ist... bestellen wir 'ne Pizza?", schlug Jimin vor.
„Klingt gut. Ich nehme irgendeine mit Gemüse oder so", sagte ich. Jimin holte sein Handy heraus und fing an die Pizzeria in der Nähe anzurufen und zu bestellen. „In 20 Minuten sollten sie kommen", informierte er mich. „und was machen wir jetzt?
Weihnachten mit einem Fremden... ist mir auch noch nie passiert", überlegte ich. „Mir auch nicht", grinste Jimin. „Wir könnten Geschenke verschenken", grinste ich. „Jeder macht ein paar Kleine fertig mit so Kram, den du hier hast oder schreibt sie auf Papier, wir verpacken alles wunderschön und am Ende packen wir alles wieder aus", scherzte ich. „Das ist gar keine so schlechte Idee", befand Jimin.
Schon fand ich mich in einem Berg von Geschenkpapier und anderem kleinen Weihnachtsdekokrams in seiner Küche vor, während Jimin das Wohnzimmer für sich beansprucht hatte, damit wir nicht sahen, was der andere machte.
Ich verpackte also ein Stück Brokkoli, was ich in seiner Küche gefunden hatte und schrieb auf ein Stück Papier Ort und Datum für meine Tanzprüfung. Wir hatten ausgemacht, dass wir beide 3 Geschenke vorbereiten würden. Damit hatte ich schon zwei.
Das dritte... mir schoss eine Idee durch den Kopf. Sie war etwas wahnwitzig aber... Nein, ich konnte das nicht machen, nicht heute... oder doch? Ich beschloss den weisen Worten von G-Dragon zu folgen die da lauteten: „Fuck it".
„Jimin? Bist du fertig?" „Jaaaa", rief er zurück. Ich kam mit meinen eingepackten Geschenken ins Wohnzimmer und legte sie unter den Baum. Er hatte schon die Lichter eingeschalten und sogar alle Kerzen angemacht. Außerdem hatte er sich auf eine Decke vor dem Baum gesetzt und sah einfach süß aus. Ich setzte mich daneben auf die zweite Decke, die er ausgebreitet hatte.
„Also... darf ich anfangen?", wollte er aufgeregt wissen. „Klar. Schieß los, was hast du in 10 Minuten für mich vorbereitet?" Er händigte mir ein kleines, leichtes Geschenk. Es war wirklich sehr dünn und ich hatte das Gefühl, es sei einfach nur etwas Papier drin. Die Erwartung bestätigte ich, als ich beim auspacken einen kleine Zettel sah.
+82 175 ******** -Jimin <3
„Deine Handynummer!" „Genau." Ich holte mein Handy gleich raus und speicherte sie ein. „Okay was noch", wunderte ich mich. „Nananah nicht so schnell. Erst will ich eins von dir auspacken", sagte er und schnappte sich das Päckchen mit dem Brokkoli. Na toll. Die Erwartung sah ich auf seinem Gesicht geschrieben bis... bis er halt das Geschenk auspackte. „Du hast mir meinen eigenen Brokkoli geschenkt?", lachte er los und ich musste einfach mitlachen.
„Jaaa?", erwiderte ich. „Es ist ein tolles Geschenk", lachte er. „Nichts im Vergleich zu deiner Nummer", zwinkerte ich. Jimin schnappte sich das nächste. „Und hier? Der Blumenkohl?" Er begann auszupacken.
„Nicht ganz, Jimin." Er hielt den Zettel in der Hand, wo ich alles Wichtige für mein Examen ausgeführt hatte. „Danke, Hyung. Ich werde auf jeden Fall kommen und sehen, was du aus meinem Vorschlag gemacht hast", versprach er.
Ich langte derweil nach meinem nächsten Geschenk und fing an, das zweite auszupacken. „Eine Duftkerze?" „Aber nicht irgendeine. Die riecht nach Hortensien."
Ich hatte zwar keine Ahnung was die waren aber es roch schon gut, auch wenn ich sie nicht mal angezündet hatte.
„Darf ich das letzte von dir auspacken?", fragte ich. „Klar, mach." Das letzte war besonders schön eingepackt. Ich öffnete es und hielt eine kleine Holzkiste in der Hand, welche ich öffnete und-
„Kinokarten!", rief ich. „Jep. Die waren eigentlich für Insook, auch wenn sie solche Filme nicht mag, aber... naja jetzt sind sie für uns." Ich schaute auf den Film. Bohemian Rhapsody.
„Ist doch 'ne gute Idee. Nächster Samstag?" Jimin stimmte mir zu. Ich hatte aber nicht viel Zeit mich zu freuen, denn Nervosität übernahm mich. „Hoseok, wo ist denn dein drittes Geschenk?", fragte er. „Was das angeht..."
Ich stand auf und zog Jimin mit mir hoch sodass ich ihm ins Gesicht schauen konnte.
„Ich weiß, das hier ist früh, viel zu früh, aber ich mag dich wirklich, Jimin." Ich öffnete die Lippen. „Deswegen...". Ich kam seinen Gesicht immer näher, sodass ich seine braunen Augen richtig sehen konnte.
Er schloss instinktiv die Augen und ich auch, während ich ihn vorsichtig küsste. Einen Moment stockte er nur, doch dann spürte ich, wie er meinen Kuss erwiderte.
Und das war dann wohl das schönste Geschenk was ich je einer Person geschenkt hatte.

Teil 2/2

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Merry Christmas everybody.
Vielen Dank, dass ihr euch das hier alles durchgelesen habt, es ist irgendwie länger geworden als geplant war, ups.
Eigentlich war gar nichts geplant aber so lang sollte es dann doch nicht werden. Andererseits wollte ich dieses One Shot auch schon früher fertig haben nur eine Sache mit mir und Deadlines, besonders bei Weihnachten: das funktioniert nicht und ich sitze wieder den ganzen Tag vorher da dran alles fertig zu kriegen.
Ich hoffe, ihr habt schöne Feiertage und schöne Ferien und natürlich einen guten Rutsch ins neue Jahr 2019.

*verteilt Turrón weil der einfach übelst lecker ist*
Also Feliz Navidad y próspero año y todo que queráis.
(Dieser One Shot war #savemymuttersprache und in der A/N spreche ich erst mal Spanisch, na toll)
Adiós amigos,

JustRand0m