🎁Love Letter 4/5🎁

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Yeonjun

Wie war das gleich noch mal mit, er nahm Rücksicht und sprach mich nicht darauf an?

Scheiße, scheiße, scheiße!

War flüchten noch möglich? Er lag gerade im Schnee, ich hätte also Vorsprung. Ach, scheiße, das wäre so idiotisch, jetzt einfach wegzurennen. Mal abgesehen davon, dass ich eh auf die Fresse fliegen würde. Wäre ja heute nicht das erste Mal, dass ich mich maulte.

Option Flüchten fiel also weg, blieb mir wohl nur noch eins: Totstellen.

Ich tat einfach so, als hätte ich ihn nicht gehört und als wäre er gar nicht anwesend. Hatte irgendwer was gesagt? „Yeonjun", sprach er mich an. „Hm?", machte ich. „Hast du was gesagt?", tat ich auf ahnungslos was eigentlich einfach nur bescheuert war. Er hatte nicht geflüstert, noch gab es andere Störgeräusche. Ihm musste dementsprechend bewusst sein, dass ich ihn klar und deutlich gehört hatte. Soobin lachte leise und ich merkte nur, wie mein Herz an Fahrt aufnahm und mir das Blut in die Wangen stieg.

In meinem Kopf herrschte absolutes Chaos und ich fühlte so viel auf einmal, dass ich in diesem ganzen Wirrwarr nichts davon zu fassen bekam. Ich schaute überallhin, nur nicht zu dem jungen Mann, der mein Herz zu schlagen brachte. Nervös schob ich meine Hände in meine Jackentaschen und räusperte mich, da ich das Gefühl hatte, meine Stimme verloren zu haben.

„W-welcher Brief?" Fragte ich also und hätte mich für das kleine Stottern ohrfeigen können. Soobin bedachte mich mit einem ruhigen Blick. „Der, den du mir in meinen Spind geworfen hattest", erinnerte er mich an heute Mittag und ich wusste nicht wirklich, was ich dazu sagen sollte. Er hatte meinen Brief gefunden. Er hatte ihn sogar gelesen, verdammt!

Ich wusste nicht, was ich tun sollte, geschweige denn wie ich am besten darauf reagierte. So stritt ich erst mal allein aus Überforderung und Verzweiflung diese Behauptung ab. „Kann nicht sein, ich habe keinen Brief geschrieben", verneinte ich seine Aussage und schüttelte den Kopf dabei. „Der muss von wem anderes sein", hing ich hinten dran und hoffte einfach inständig, dass er es dabei beruhen ließ und mich nicht weiter darauf ansprach. Er musste doch merken, wie unwohl ich mich in der ganzen Situation fühlte.

Doch zu meinem Leid ging er weiter auf das Thema ein. Erst mal eine Sache angesprochen, ließ er nicht mehr locker, bis er das in Erfahrung gebracht hatte, was er hören wollte. So war Soobin und wo mich diese Art nie gestört hatte, so tat sie es jetzt im Moment umso mehr. „Du hast deinen Namen reingeschrieben, außerdem kenn ich deine Schrift, Yeonjun." Fuck! Warum hatte ich auch meinen Namen reingeschrieben? 

Ach ja, ich vergaß, ich war dumm.

Ich wurde, wenn es ging, noch eine Stufe roter und drehte mich endgültig von ihm weg. Ich beschloss nach diesem Gespräch auszuwandern. Am besten in irgendein Land, welches Soobin nicht leiden konnte, damit er mir nicht folgte. Obwohl ich anzweifelte, dass er mir danach überhaupt noch irgendwo hin folgen wollte. Ich hörte, wie der Größere an mich herantrat, was mich automatisch dazu veranlasste, meine Augen zuzukneifen. „Möchtest du denn nichts von mir dazu hören?" Fragte er mich mit seiner tiefen, warmen Stimme und trotz der Situation stellten sich meine Nackenhaare bei dem Ton auf. Schande über mich und meinen Körper.

„N-Nein", piepste ich so unsicher, wie ich mich fühlte. Ich merkte an seinem warmen Atem und dem knautschenden Schnee unter unseren Füßen, dass Soobin noch einen Schritt näher an mich getreten war. „Yeonjunie...", hauchte er und nahm einen tröstenden Ton an. Er sollte aufhören, mich so zu nennen, das sorgte nur dafür, dass mein Herz noch schneller schlug als so schon. Ich hielt mir die Ohren zu, denn ich wollte nicht hören, was er zu sagen hatte. Ich wollte nicht hören, dass er nicht so für mich empfand, wie ich es tat. Dass er mich immer nur als kleinen Bruder gesehen hatte und sich eine romantische Beziehung nicht vorstellen konnte.

Warum war er überhaupt hierhergekommen? Warum hatte er sich zu mir gesellt, obwohl er wusste, was ich über ihn dachte? Ich verstand das alles nicht. Dazu war ich auch momentan nicht in der Lage. Ich hörte mein Blut in den Ohren rauschen und mein Herz wild pochen. Es fühlte sich an, als würde es gleich aus meiner Brust springen, so stark schlug es.

Ich hörte den Älteren hinter mir seufzen und spürte gleich daraufhin, wie er vorsichtig meine Hände von meinen Ohren nahm und danach auch nicht von ihnen abließ. Er drehte mich sanft an diesen zu sich um. Ich wagte es kurz meine Augen zu öffnen, doch schloss sie beinahe sofort wieder, da er mir dann doch ein wenig sehr nah war. Soobin schnaubte amüsiert und sprach mich erneut an. Ich traute mich nach kurzem Zögern wieder leicht meine Lider zu öffnen, starrte jedoch direkt auf den Boden, da ich mich nicht stark genug fühlte, um in das Augenpaar meines Gegenübers zu blicken.

Eine Weile sagte keiner von uns etwas. Ich starrte weiterhin auf meine Füße, während ich immer noch den Soobins Blick auf mir spüren konnte. Er schwieg geduldig, ob ich etwas zu sagen hatten. Worauf wartete er? Wollte er noch mal aus meinem Mund hören, dass ich ihn liebte oder was sollte das Ganze? Dämliche Frage. Natürlich wollte er das, was ich im Brief geschrieben hatte, persönlich von mir hören, immerhin sprachen wir hier von Soobin. 

Doch eigentlich sollte er auch wissen, dass ich es hasste, über Dinge zu reden, die mir unangenehm waren. Wie zum Beispiel, als ich ihm vor drei Jahren gebeichtet hatte, dass ich auf Jungs stand. Ich hatte so unglaubliche Angst vor Abweisung, dass ich, nachdem ich ihm das geschrieben hatte, mich zwei Tage nicht in der Schule hatte blicken lassen.

Ich wusste, ich musste etwas sagen, wenn ich von hier wegwollte. So atmete ich einmal tief ein und aus und schaute ihm unsicher so wie verlegen ins Gesicht. „Weißt du... A-also das, was ich da geschrieben hab, ich-..." Ich bekam keinen vernünftigen Satz zustande, so sammelte ich mich noch mal und begann dann erneut zu sprechen. „Das, was im Brief stand, denk nicht mehr darüber nach. Vergiss es am besten einfach... Ich komm schon drüber hinweg...", wurde ich zum Schluss hin immer leiser, denn es fiel mir verdammt schwer, auch nur ein Wort über meine Lippen zu lassen.

Ich drehte meinen Kopf etwas weg, doch hob Soobin seine Hand an mein Kinn und drehte diesen zurück zu sich. Ausgelöst von dieser kleinen Berührung, breitete sich ein Kribbeln in meinem gesamten Körper aus. „Und was ist, wenn ich das gar nicht vergessen will?", sprach der Blauhaarige. „Was ist, wenn ich auch gar nicht will, dass du drüber hinwegkommst, Yeonjun?", sagte er mit einem Unterton, den ich nicht richtig zu deuten wusste. 

Warum sollte er das nicht wollen? 

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