33 Alte Bäume bergen alte Geheimnisse...

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Willkommen beim neuesten Kapitel - heute ist DER Tag... vielleicht könnt ihr euch denken warum... ;)) Ich wünsche euch viel Spaß beim Lesen! Viele Grüße und einen wunderbaren Sonntag! purzelstern

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Alles fühlte sich so ruhig an. Und so zu Hause. Ein paar Bilder aus ihrem Traum schwebten noch in ihrem Kopf herum. Da war Raja, der mit ihr hinter den Wasserfällen spielte und warmer Sonnenschein, der ihnen das Fell wärmte als sie sich zusammen ausruhten. Samiya wollte nicht aufwachen, alles hatte sich so gut, so richtig angefühlt. Sie hielt die Augen geschlossen und wehrte sich gegen das Bewusstsein, dass der Traum ihr langsam aber sicher entglitt. Schade, sie musste wohl wach werden... Erst im nächsten Moment zuckte sie kurz zusammen. Wo war sie? Sie hörte die ersten leisen Vogelrufe, es war kurz vor der Morgendämmerung. Hatte sie etwa die ganze Nacht draußen geschlafen? Aber warum war es so warm und gemütlich? Jetzt erst wurde ihr bewusst, dass dicht neben ihr jemand tief und ruhig atmete. Sie lag ganz still und versuchte sich zu erinnern, wie sie hierher gekommen war. Als sie die Augen öffnete, schlich sich ein kleines Lächeln in ihre Mundwinkel. Jetzt wusste sie, woher dieses warme, gemütliche Gefühl kam. Und warum sie die halbe Nacht von Raja geträumt hatte.

Carag schlief – als Puma – tief und fest neben ihr. Samiyas setzte sich vorsichtig auf und betrachtete den schlafenden Berglöwen genauer. Sein Fell war viel dunkler als das von Raja oder ihr selbst. Ihre ganze Familie hatte eher hellbeiges Fell, manchmal schien es im Licht auch leicht silbrig. Das verriet ihre Ursprünge hoch im Norden Kanadas, hatte ihre Omi immer gesagt. Carag sah so friedlich aus, es sah fast aus, als würde diese große Raubkatze im Schlaf lächeln. Was er wohl träumte?

Langsam stand Samiya auf, ließ Carags Pulli neben ihm liegen und schlich leise leise davon. Sie wolle Carag nicht wecken. Außerdem wollte sie nicht, dass irgendjemand bemerkte, dass sie die halbe Nacht draußen verbracht hatte. Noch nicht. Ab heute konnte sie wieder gehen wohin sie wollte. Keine Bettruhe mehr. Endlich! Sie fühlte sich auch alles andere als ruhebedürftig, in ihren Adern pulsierte das Leben, sie fühlte ihre Kraft und Energie, bereit für neue Abenteuer. Sie spürte es, in dieser Nacht hatte sie alle ihre Reserven aufgetankt. Sie könnte sofort den höchsten Berg besteigen... Aber erstmal musste sie zurück in ihr Zimmer, dann alle ihre Sachen packen und wieder in ihr richtiges Zimmer umziehen. Und dann auf zum Frühstück. Sie konnte sich kaum erinnern, je so hungrig gewesen zu sein! Als sie ihr Spiegelbild in der Fensterscheibe sah, kam noch eine andere dringende Tätigkeit hinzu: Haare kämmen. Oh ja, das war mittlerweile mehr als nötig...

***

Nach dem Frühstück machte Samiya sich auf den Weg in den Wald. Sie hatte sich an Carags Einladung erinnert – Streifzug durch die Wälder – heute hatte sie richtig richtig Lust dazu. Und sie würde sich verwandeln, sie wusste es. Sie spürte den Puma in sich lauern, sie brauchte nur noch den richtigen Moment, sie wollte keine Enttäuschung mehr riskieren.

Als sie die ersten Bäume hinter sich gelassen hatte, zog sie ihre Schuhe und Socken aus und setzte sich zwischen die Wurzeln einer alten Pinie. Sie spürte die Erde unter ihren Fußsohlen und Zehen und schloss die Augen. Genau wie mit Miss Clearwater stellte sie sich das Gefühl der Erde unter ihren Pfoten vor, suchte ihr eigenes Pumabild, ihre feine Wahrnehmung als Puma. Schon spürte sie das altbekannte Kribbeln im Nacken, die Wirbelsäule entlang und sie versuchte noch weiter in ihr eigenes Bild einzutauchen. Ihre ganze Konzentration lag auf diesem Kribbeln und auf ihrem inneren Bild als Puma. Es musste jetzt einfach klappen. Sie atmete tief ein – und aus.

Aber es passierte nichts. Mit einem Gefühl zwischen totaler Entmutigung und Verzweiflung schlug sie die Augen wieder auf. Warum klappte das denn nicht?! Sie war sich so sicher gewesen, dass es heute, hier draußen wieder funktionieren würde. Frustriert schlug Samiya mit der Faust ein paar Mal gegen den Stamm des alten Baumes.

„Entschuldige," murmelte sie leise, bevor sie ihren Kopf gegen die zerfurchte Rinde des Stammes sinken ließ. „Was soll ich denn noch machen?!" Jetzt redete sie aus lauter Verzweiflung schon mit einem Baum. Wurde sie langsam verrückt? Sie atmete einmal tief aus und schaute dann den riesigen Stamm entlang nach oben. Viele verzweigte Äste... oben blauer Himmel...

Auf einmal stieg ein ähnliches Bild von einem Stamm in ihrer Erinnerung auf. Das Bild, das Carag ihr bei ihrer ersten Begegnung auf dieser alten Kiefer in Gedanken geschickt hatte. Seine Wahrnehmung des Baumes als Puma... Plötzlich fing es wieder an zu Kribbeln, sanfter zwar, dafür war es überall, nicht nur ihre Wirbelsäule entlang. Es kribbelte in ihren Händen und Füßen und an ihrem Scheitel. Was passierte hier? Samiyas Herz begann ein bisschen schneller zu klopfen, und ohne dass sie sich bewusst dafür entschieden hätte, tauchten auf einmal andere Bilder vor ihrem inneren Auge auf: Carag, wie er ihr ein Würstchen anbot – Samiya musste trotz ihrer Aufregung schmunzeln – dann das Gefühl heute morgen als sie aufwachte. Schließlich Carag, wie er als Puma schlafend direkt neben ihr lag. Samiya wurde ein bisschen schwindlig, sie kniff die Augen fest zu und auf einmal war sie wieder da – diese Welle, die sie mitnahm. Mit einem Ruck fiel Samiya nach vorne und landete – auf ihren Pfoten. Ihr Herz klopfte immer noch viel zu schnell. Völlig überrascht ließ Samiya sich auf die Seite fallen und streckte alle vier Tatzen von sich – kräftige Pumatatzen! Sie hatte sich verwandelt!

Wie in Zeitlupe streckte sie sich und genoss dieses Gefühl – endlich endlich hatte sie ihre Pumagestalt wieder! Sie konnte es noch gar nicht fassen.

Aber dann durchströmte sie auf einmal eine Welle an Energie, dieselbe Energie, die sie den ganzen Morgen schon gespürt hatte.

Mit einem Satz sprang sie auf, schlug ihre Krallen in den Stamm der großen Pinie und war im Bruchteil einer Sekunde ein paar Etagen höher. Sie konnte kaum glauben, wie gut sich die Krallen an der borkigen Rinde anfühlten. Voller Genuss schärfte sie ihre lange vernachlässigten Krallen, die abfallenden kleinen Rindenstückchen landeten mit einem tickenden Geräusch auf dem Boden. Alles war so viel lauter. Sie hörte Vögel, die ganz weit weg waren. Sie roch den Waldboden in tausend Nuancen. Sie konnte das Rauschen des Flusses in der Entfernung hören.

Der Fluss! Sofort musste sie zu den Felsen dort, hoffentlich warte Carag auch wirklich auf sie!

Samiya fühlte sich wie eine Explosion. Sie hatte soviel Energie und wusste kaum wohin damit. Wie hatte sie die letzten Monate bloß ausgehalten?! Jetzt verstand sie noch viel mehr, warum ihre Omi sie so sehr zur Verwandlung gedrängt hatte. Nur so war sie wirklich lebendig!!

***


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