45 Sei kein Frosch!

Màu nền
Font chữ
Font size
Chiều cao dòng

„Uh, Samiya – warst du etwa schon im Wasser?! Ohne uns?"

Vor wenigen Augenblicken war der Rest der Klasse auch bei den Wild Falls angekommen. Holly hatte Samiya und Carag gleich entdeckt und schaute nun beide neugierig an – Samiya mit leicht nassen Haaren und Carag – vergleichsweise trocken. Natürlich war ER nicht im Wasser gewesen...

„Nee, noch nicht. Geh mal dort rüber, unter den Regenbogen, da siehst du auch gleich so aus..." Mit einem Kopfnicken deutete Samiya zum dichten Sprühnebel gleich neben der Stelle, wo der Wasserfall den Fels hinunter stürzte.

„Unter den Regenbogen? Das bringt bestimmt Glück oder? Wer kommt mit? Henry? Brandon?" Auffordernd hüpfte Holly auf und ab.

„Klar komm ich mit. So ein Glück lass ich mir doch nicht entgehen!" Henry zog mit Holly sofort los, Brandon setzte sich zu den beiden Frühankömmlingen auf den Felsen.

Auch Dorian war mittlerweile angekommen und zog den warmen Stein dem Wasser, in egal welcher Form, vor.

„Ist es so bei dir zu Hause, Samiya?"

„Ja, so ähnlich. Nur die Wasserfälle sind größer, also höher, meine ich. Seid ihr zum ersten Mal an einem Wasserfall?"

Fast alle um sie herum nickten, nur Brandon erzählte, dass er schon mal an einem kleineren Wasserfall war, im Urlaub, mit seinen Eltern.

Da schoss auf einmal etwas Kleines, Braunes, an ihnen vorbei, direkt auf das felsige Ufer des Sees zu. An der Kante sprang das fellige Etwas ab und tauchte elegant in die klaren Fluten. Es gab nur einen winzigen kleinen Spritzer, gerade so, als hätte sich das Wasser extra für den kleinen Taucher geteilt.

„Schaut mal, Frankie – der ist hier natürlich in seinem Element!" Dorian schaute beinahe neidisch auf seinen Otterkollegen, der im Wasser kleine und große Kreise zog, hier und da abtauchte und an einer ganz anderen Stelle wieder zum Vorschein kam.

„Ja er hat's gut, kalt wird ihm bestimmt nicht!" Holly stand leicht zitternd auf einmal wieder neben ihnen, kletterte dann auf den nächsten Felsen und legte sich ausgestreckt in die Sonne.

„Ich glaub du warst ein bisschen zu lange unter der Dusche..." Brandon schüttelte lachend den Kopf.

„Kann schon sein, aber es war soooooo schön!" Holly seufzte.

„Und wo hast du Henry gelassen? Ist der als Frosch gleich dort geblieben?" Carag schaute eher skeptisch auf den großen Wasserfall.

„Nee, der zieht sich um, er sagte, er will schwimmen und vielleicht ein bisschen klettern..."

„Klettern? Gute Idee! Das haben wir bei uns zu Hause auch gemacht. Und dann ins Wasser springen!" Samiya erntete ein paar entgeisterte Blicke. „Nicht ganz hoch natürlich. Raja ist mal über zehn Meter hoch, aber ich war noch nie sooo weit oben. Springen macht aber echt richtig Spaß! Selbst wenn das Wasser kalt ist... naja, ich glaub so kalt ist es heute gar nicht..."

„Also, wer kommt mit?" Samiya schlüpfte gerade aus ihrer Hose als Henry in Badeshorts zurückkam. Seine restlichen Klamotten hatte er unter den Arm geklemmt und ließ sie nun in einem ordentlichen Stapel auf dem Boden sinken. Samiya schaute beeindruckt auf dieses kleine Kunstwerk der Ordnung, ihre eigenen Sachen - Hose, Schuhe, Socken - lagen zusammengeknüllt in einem traurigen Haufen. Ihre Omi wäre höchst entzückt beim Anblick von Henrys Stapel gewesen...

„Na was ist mit euch?" Der Froschwandler schaute seine Freunde auffordernd an. „Auf geht's, so eine Gelegenheit bekommt man nicht alle Tage!"

„Uuh, geht ihr ruhig schon mal vor und testet die Wassertemperatur..." Dorian lehnte sich demonstrativ zurück. Brandon hingegen schien auch Lust auf ein kleines Wasserabenteuer zu haben.

„Ich komm gleich mit, muss mich nur noch umziehen..."

Da tauchte gerade Frankie aus dem Wasser auf und sprang mit einem kleinen Salto an Land.

Wollt ihr mir den ganzen Spaß alleine überlassen oder kommt ihr endlich rein?'

Wie tief ist das Wasser unter dem Wasserfall und ringsum? Sind da Felsen? Tief unten?' Samiya fand es sehr praktisch, dass sie einen Otterwandler dabei hatten. Frankie konnte tiefer tauchen als sie alle und wunderbar unter Wasser sehen, denn natürlich konnten sie nur springen, wenn das Wasser tief genug und alles sicher war...

Ziemlich tief, mehr als 5m und keine Felsen, alles frei...' Frankie ahnte wohl, was Samiya vorhatte und damit war er nicht alleine. Gerade schlenderte Mr. Bridger zu ihnen ans Seeufer.

„Na, was habt ihr beiden vor?" James Bridger erinnerte sich genau an das Gespräch mit Samiyas Großmutter. Sie ist ein Sturkopf... und sie war an Wasserfällen aufgewachsen. Sehr wahrscheinlich kam sie hier auf abenteuerlichere Ideen als alle anderen Schüler. Und die Aufregung stand ihr noch dazu deutlich ins Gesicht geschrieben.

„Öhm, ein bisschen Schwimmen?" Unschuldig schaute das hellblonde Mädchen ihren Lehrer an. Henrys Blick streifte hingegen verräterisch kurz zu den Felsen. Wasser war natürlich absolut sein Lieblingselement, aber er liebte es auch, zu klettern...

„Ich hab durchaus gehört was Frankie euch gesagt hat, also verkauft mich nicht für blöd." Der sympathische Lehrer erntete schuldbewusste Blicke. Dann breitete sich jedoch ein kleines Grinsen auf seinem Gesicht aus.

„Na legt schon los. Der See hier ist ziemlich tief und wie Frankie schon bemerkt hat – alles frei. Also kein Grund den Spaß zu verderben. Außerdem ist es gar nicht so einfach, die Felsen hier überhaupt hochzuklettern, wer es also nach oben schafft, hat sich den Sprung als Belohnung absolut verdient."

„Yes!" Samiya strahlte sowohl Henry als auch Mr. Bridger an. Sie hatte kaum gehofft, dass die Lehrer mit ihren Ideen einverstanden wären.

Frankie glitt schon zurück ins Wasser als Samiya ein paar Schritte Anlauf nahm und mit einem kleinen Sprung im Wasser landete. Im Vergleich zu Frankies kleinem ‚Plop' spritze es ganz ordentlich. Das Wasser war kalt, aber nur ein bisschen. Sie hatte schon gebadet als es kälter war. Ihr Körper war daran gewöhnt. Solange sie sich bewegte, könnte sie es ziemlich lange aushalten.

„Kommst du Henry?" Samiya wusste genau, dass man springen musste, wenn man nicht ewig mit eingezogenem Bauch und hoch gehobenen Armen im hüfttiefen Wasser stehen wollte. Schließlich war das keine Badewanne.

Doch Henry hatte einen anderen Grund zu zögern. Der wunderbare Anblick des türkiesfarbenen Wassers, das Geräusch, das Samiyas Bewegungen verursachten während sie schwamm oder tauchte... seine Froschgestalt rief nach ihm. Ganz leicht kitzelte es in seinem Nacken.

„Falls ich mich aus Versehen verwandle, rette meine Badehose für mich, ja?" Auf Henrys Gesicht zeigte sich ein leichtes Stirnrunzeln, bevor er mit einem kräftigen Sprung ebenfalls im See landete. Kurz tauchte er unter, dann kam er – als Junge – wieder an die Oberfläche.

„Du bist ja noch da," Samiya grinste ihn an.

„Ja zum Glück, ich will doch da hoch klettern!" Zügig schwammen die beiden zu einer Seite des Wasserfalls, Frankie tauchte dabei immer wieder unter ihnen hindurch und spritzte sie beim Auftauchen nass.

Samiya wusste, dass es am Schwierigsten war, überhaupt aus dem Wasser herauszukommen. Am Anfang waren die nassen Hände rutschig und der eigene Körper kam einem außerhalb des Wassers so viel schwerer vor. Hatte man den Anfang geschafft, ging es meist irgendwie Stück für Stück nach oben. Schließlich war sie ein Puma in zweiter Gestalt. Sie war zum Klettern geboren... Sie fragte sich, wie das Klettern wohl für Henry war.

„Warst du schon mal an einem Felsen?"

„Ja, schon, aber ohne Wasser. Also wird es hier um so leichter, oder?" Henry warf einen Blick nach oben und versuchte schon einen guten Halt zu finden um sich aus dem Wasser zu ziehen.

„Täusch dich da mal nicht. Erst mal müssen wir aus dem Wasser raus..." Samiya versuchte mit den Füßen eine gute Stelle unter Wasser zu finden. Es war gar nicht so einfach, denn die Felsen sanken einfach steil nach unten ab.

„Naja, immerhin können wir uns jederzeit fallen lassen." Mit einem kleinen Lächeln im Gesicht und einem entschlossenen Ruck zog Henry sich das erste Stück aus dem Wasser heraus.

„Ohh, ist das rutschig!" Lange konnte er sich nicht halten und fiel mit einem kleinen Platsch wieder ins Wasser. Aber Henry hatte Geduld genug. Er versuchte es gleich nochmal und nochmal und schließlich hatte er eine gute Stelle gefunden und stand knapp oberhalb des Wassers mit seinen Füssen auf einer winzigen Kante. Samiya hatte es in der Zwischenzeit ebenfalls aus dem Wasser heraus geschafft. Na also. Der schwierigste Part war überwunden.

Außerhalb des Wassers waren nun alle Blicke auf die beiden Kletterer gerichtet. Brandon saß am Ufer und ließ seine Beine ins Wasser baumeln. Er glaubte kaum, dass er für Eskapaden dieser Art geeignet war – ein Bison beim Felsenklettern... selbst als Mensch fühlte er sich dafür zu schwer...

Bei Samiya sah man sofort, dass dies nicht ihre erste Kletterpartie am Felsen war. Sie hatte genug Kraft und ließ sich Zeit, geeignete Haltestellen zu finden, beinahe sah es routiniert aus. Und Henry war eindeutig ein Naturtalent. Es sah so leicht aus, wie er sich den Felsen nach oben hangelte.

Irgendwann erreichten beide eine kleine Felsenkante, auf der sie fast schon bequem mit den Füßen stehen konnten.

„Ich denke, das ist jetzt hoch genug, was meinst du?" Samiya schätzte ihre Höhe auf etwa 6 Meter.

„Ja. Klar. Und jetzt springen wir?" Henry war im Schwimmbad schon oft vom 5m Brett gesprungen, aber hier war das doch etwas anderes. Der See schien so weit unten, durch die Felswand kam ihm alles viel höher vor.

„Bleibt uns nicht viel anderes übrig würde ich sagen." In Samiyas Augen blitzte das Abenteuer. „Du hast keine Angst, oder?" Fragend schaute sie den Froschwandler neben sich an.

„Nicht direkt Angst. Es ist nur ungewohnt, denke ich." Henry blickte mit großen Augen nach unten.

„Du schaffst das schon. Ich kann dir sagen, danach willst du gleich nochmal hoch." Henry sah Samiyas ehrliches, Mut machendes Lächeln direkt neben sich und war froh, gerade nicht allein hier oben zu stehen. Auch wenn er ein Frosch war. Warum gab es eigentlich das Sprichwort, sei kein Frosch? Was sollte denn das bedeuten?!

Als hätte Samiya seine Gedanken gelesen, hörte Henry auf einmal ein leises Kichern.

„Sei kein Frosch, Henry – wir springen auf drei, okay?" Jetzt musste der Frosch, der gerade kein Frosch war, auch lachen.

„Okay! Auf drei! Eins – zwei – dreeeiiiiiiiiiiiii...."

Sie sprangen gemeinsam ab. Und fielen und fielen ein paar Sekunden, bis sie mit einem lauten Platscher in den See eintauchten.

Wow, dachte Henry, so blau, so tief, die Sonnenstrahlen unter Wasser waren wunderschön... er konnte Samiya neben sich sehen, wie sie ihm grinsend den Daumen hoch zeigte. Noch waren sie unter Wasser, aber schon ging es langsam nach oben.

Das hatte sich auf jeden Fall gelohnt!!!

***

*******************************************************************************************

Hallihallo ihr Lieben,

je später der Abend, desto besser die Kapitel - naja ich hoffe es zumindest ;)

Ich hatte auf jeden Fall meinen Spaß beim Schreiben, ich hoffe ihr hattet etwas Freude beim Lesen - ich wünsche euch ein schönes Wochenende und entspannte Ostern :)

Viele Grüße,

purzelstern

P.s. Wer klettert als Nächstes, was denkt ihr?

************************************************************************************************


Bạn đang đọc truyện trên: Truyen2U.Pro