58 Traumspuren

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Früh am Morgen wachte Samiya auf. Zuerst wusste sie nicht genau, wo sie war, die Bilder ihres Traumes spukten noch in ihrem Kopf herum. Was war das für ein verrückter Traum gewesen! Dieser Uhu hatte sie im Traum besucht und wollte ihr etwas zeigen. Dummerweise konnte sie sich jetzt nicht mehr erinnern was es genau war. Da waren noch Bilder von einem Wasserfall, waren das die White Falls gewesen? Dann eine Höhle... Und dann wieder diese Frage, diese Frage, die sie schon die ganze Zeit mit sich herumtrug: Warum gibt es uns Woodwalker? Wo kommen wir her?

Samiya schlug die Augen auf und erkannte am Licht im Zelt, dass es kurz vor der Morgendämmerung war. Und ihr war warm. Zu warm. Links von ihr lag Carag – halb gedreht, mit seinem Kopf beinahe auf ihrem Schlafsack, seine Füße drückten gegen die Zeltwand, so dass es von außen aussehen musste, wie eine große Beule. Wenn er sich noch weiter drehte, würde er noch das Zelt einreißen.

Rechts von ihr lag Jeffrey, auf dem Bauch, beinahe ganz unter seinem Schlafsack begraben.

Beide schnarchten was das Zeug hielt. Oh Mann! Nichts wie raus hier!

Leise schlich Samiya zum Zelteingang, zog ganz langsam den Reißverschluss auf und schlüpfte nach draußen. Mit dem Schließen des Eingangs hielt sie sich nicht auf, Jeffrey würde es schon überleben, wenn sich noch eine kleine Stechmücke ins Zelt verirrte. Außerdem wurde es bald hell, da kamen jetzt eh keine Mücken mehr...

Samiyas Ziel war die Hängematte. Dort angekommen, ließ sie sich langsam hineingleiten, brachte sie leicht zum Schwingen und kuschelte sich dann in die überhängende Decke. Sie hätte doch hier draußen schlafen sollen. Sie fühlte sich so frei und ruhig.

Schon begannen die ersten Vögel den nahenden Sonnenaufgang zu begrüßen. Samiya schloss die Augen und atmete die kühle Morgenluft tief ein. Ah, das war doch um einiges besser als in diesem stickigen Zelt!

Vielleicht konnte sie nochmal einschlafen und der Traum käme zurück. Samiya dachte an den Uhu. Konnte sie ihn vielleicht im Traum rufen?

Während die Vögel im Wald immer lauter wurden, wurden Samiyas Atemzüge immer ruhiger. Ein paar Minuten später war sie wieder eingeschlafen...

***

Jeffrey wachte auf, weil ihm ein nicht ganz dezenter Duft von Puma in die feine Nase stieg. Kurz lag er ganz still mit geschlossenen Augen und überlegte, wie es sein konnte, dass es auf einmal so nach Raubkatze roch. Klar, er war in einem Zelt mit zwei Pumawandlern, aber so stark war die Witterung in der Nacht doch auch nicht gewesen?!

Schnell schlug er die Augen auf.

„Uargh! Carag! Wach auf!" Jeffrey rüttelte an Carags Schulter, die keine 30cm von ihm entfernt lag. Dieser dreiste Stinkpuma lag ausgestreckt quer durchs beinahe ganze Zelt – von Samiya keine Spur.

„Hey Puma! Wach endlich auf!" Carag schien noch im Tiefschlaf zu sein. Er rührte sich nur ein wenig und kam dabei fast noch näher.

„Lass mich schlafen, es ist noch mitten in der Nacht Brandon..."

„Von mir aus, schlaf weiter! Aber pack dich gefälligst auf deine Seite, ich hab keinen Bedarf mit dir zu kuscheln, Mann!" Jeffrey versuchte Carag an den Schultern wegzudrücken aber der war schwer wie ein Stein.

„Jeffrey? Wieso bist du in unsrem Zimmer?" Carag drehte sich einmal über die Seite und zog sich den Schlafsack über den Kopf. Wenigstens war jetzt wieder mehr Platz.

„Dir ist echt nicht mehr zu helfen Carag... wenn du weiter so einen Schwachsinn redest, hol ich noch einen Eimer Wasser!"

Das zeigte Wirkung.

Mit einem Ruck saß Carag aufrecht in seinem Schlafsack und schaute sein Gegenüber aus verschlafenen Augen leicht alarmiert an.

„Na endlich. Das hat aber gedauert. Bist du immer so schwer wach zu kriegen?"

„Was machst du denn hier Jeffrey? Ich dachte echt Brandon holt diesen verdammten Eimer Wasser. Hat er schon mal gemacht, weißt du..." Carag ließ sich nach hinten fallen und schloss direkt wieder die Augen.

„Oh Gott, der schläft immer noch..." Jeffrey verdrehte die Augen und rüttelte Carag nochmal an der Schulter.

„Hey, Carag, wach endlich auf. Samiya ist weg."

Jetzt schlug Carag tatsächlich die Augen auf.

„Was? Wieso?"

„Wahrscheinlich hast du sie vertrieben, so wie du dich hier übers ganze Zelt ausgebreitet hast. Wenn ich nicht aufgewacht wäre, hättest du mich bestimmt noch als Kopfkissen benutzt." Jeffrey zog eine Grimasse.

„Wuarg – zum Glück bist du aufgewacht! Mia hat sich auch immer beschwert, dass ich mich beim Schlafen so breit mache..." Jeffrey schüttelte den Kopf. Was sollte er dazu noch sagen?!

„Los komm, lass uns nachsehen wo Samiya steckt!"

Die beiden befreiten sich aus ihren Schlafsäcken und krochen aus dem Zelt. Inzwischen war es schon beinahe ganz hell geworden. Als sie sich umschauten, entdeckten sie Samiya in ihrer Hängematte und nickten sich erleichtert zu.

„Sollen wir sie aufwecken? Frühstück wartet bestimmt schon..." Jeffreys Magen knurrte tatsächlich schon seit einer Weile.

„Nein, lassen wir sie schlafen. Es reicht ja, wenn einer so rücksichtslos geweckt wird..." Carag konnte sich ein kleines Grinsen nicht verkneifen.

„Rücksichtslos? Du kennst mich wohl ganz schlecht Carag..."

„Außerdem haben Katzen seeehr schlechte Laune wenn man sie aufweckt, also ersparen wir uns das lieber..." Carag betrachtete Samiya in ihrer Hängematte. Sah sehr gemütlich aus. Kein Wunder, dass sie lieber hier draußen war als in diesem engen Zelt.

„Gilt das nur für Katzen? Oder auch für Kater?" Jeffrey schaute Carag mit einer hochgezogenen Augenbraue belustigt an.

„Nur für Katzen natürlich. ICH bin bester Laune..."

„Aber nur weil du gar nicht erst wach zu kriegen bist!"

Jeffrey drehte sich um und lachte leise. Das mit dem Eimer Wasser für Carag würde er im Hinterkopf behalten...

***

Nicht sehr lange danach wachte auch Samiya wieder auf. Ein lautes Grummeln war aus ihrem Magen zu hören. Eindeutig Zeit fürs Frühstück! Sie schaute aus ihrer Hängematte auf. Wo waren denn die Jungs? Schliefen die etwa immer noch?

Da hörte sie leise Stimmen hinter dem Zelt. Dort standen kaum Bäume, so dass die Stelle schon von der Sonne beschienen wurde.

Mit etwas Schwung verließ sie die gemütliche Hängematte und bewegte sich in Richtung Zelt. Schon konnte sie Jeffrey und Carag sehen, die beide mit ihren Rucksäcken hantierten.

„Hey Leute! Ihr habt nicht zufällig noch was zu essen dabei, oder? Ich bin am verhungern!"

„Wie wär's erstmal mit Guten Morgen ihr Helden?" Jeffrey schenkte Samiya sein schönstes Grinsen.

„Wieso Helden?" Samiya blickte leicht verwirrt von einem zum anderen.

„Weil wir Frühstück besorgt haben, während du noch in der Hängematte geschlafen hast. Naja, eigentlich hat Jeffery bei der Hütte unser Frühstück geholt." Carag dachte schmunzelnd daran, wie Jeffrey unbedingt gehen wollte, weil er selbst so hungrig war. Bestimmt hatte er sein erstes Frühstück schon hinter sich.

„Und dieser tapfere Ritter hier hat aufgepasst, dass keine bösen Ungeheuer dich entführen." Jeffrey klopfte Carag leicht auf die Schulter und lachte.

„Pfff, Ungeheuer! Ihr spinnt ja..." Dann begriff Samiya was die beiden eigentlich gesagt hatten.

„Ihr habt wirklich Frühstück organisiert? Wow, ihr seid echt die Besten!" Damit hüpfte sie die paar Schritte, die sie noch Abstand hatte, auf Jeffrey zu und fiel ihm um den Hals.

„Ich hoffe du hast unterwegs nicht alles aufgegessen?"

Jeffrey fühlte sich total überrumpelt, aber er brachte es doch gerade noch fertig leise „Nicht alles, nein..." zu sagen.

Dann war Samiya schon bei Carag und umarmte ihn ebenfalls. Da waren sie schon wieder, diese kleinen flatternden Dinger in seinem Bauch. Samiya trat einen halben Schritt zurück, ließ aber ihre Hände auf seinen Schultern liegen und blickte ihn feierlich an. Aus ihren Augen strahlte das pure Vergnügen.

„Ich danke euch, oh edler Ritter, dass ihr mich vor allen Ungeheuern und Schurken in diesem finsteren Wald beschützt habt." Ein kleines Kichern entwischte ihr dabei. Carag sah sie mit großen Augen an.

„Hey ihr zwei – wird das ein Theaterstück, oder was?" Jeffrey war schon dabei, das Frühstück aus seinem Rucksack zu holen.

„Nein, nein, wir sind schon fertig. Mann, hab ich einen Hunger!" Samiya schaute den Pumajungen vor sich noch einen Moment an, dann lächelte sie kurz und wandte sich in Richtung Frühstück.

Was hatte sie doch für ein Glück. Nie hätte sie gedacht, dass sie so wunderbare Freunde an dieser Schule finden würde. Ausgerechnet Carag und Jeffrey, die sich beide überhaupt nicht ausstehen konnten. Naja, ganz so schlimm war es inzwischen nicht mehr, oder? Vielleicht konnten sie ja alle irgendwann Freunde sein?

Carag schüttelte kurz den Kopf um wieder halbwegs klar denken zu können. Seine Ohren fühlten sich auch so komisch heiß an, hoffentlich war er nicht rot geworden. Es ärgerte ihn, dass er überhaupt keinen Plan von diesen Dingen in der Menschenwelt hatte. Keine wirkliche High School – Erfahrung, keine Teenfilme im Kino... Als Puma war alles so viel leichter!

Mittlerweile hatte er sehr wohl eine Ahnung, was das war, diese besondere Sache mit Samiya, aber das half ihm kein bisschen weiter! Er wusste überhaupt nicht, wie er sich verhalten sollte.

Er wusste nur eines. Wenn sie sich weiter so benahm wie eben, war er nicht mehr weit davon entfernt, verrückt zu werden.

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Hey ihr Lieben, heute mal wieder ein etwas leichteres Kapitel, etwas Spaß muss sein :))

Vielen Vielen Dank für eure Unterstützung hier!! - ohne euch wäre diese Geschichte vermutlich noch nicht bei Kapitel 58 :))

Merci beaucoup et une journée fantastique!!

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