Erklär's mir bitte!

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Nach etwa fünf Minuten nur herumgetragen werden und die Schulter meines Entführers in der Magengrube spüren, die sich durch seinen Gang immer weiter in diese hinein bohrt, werde ich auf einem weichen Bett abgelegt. Das wird wohl Harrys Bett sein.
Er zieht mir die Augenbinde ab und ich schaue mich um.

Das Zimmer ist schlicht eingerichtet. Das Bett ist in einem einfachen grau gehalten, wie auch der Rest der Einrichtung. Auf der Gegenüberliegenden Seite des Bettes steht sein Kleiderschrank und unter dem Fenster, das etwa zweieinhalb Meter vom Bett entfernt ist, steht ein kleiner Schreibtisch. Viel mehr ist hier nicht.

„Kannst du mir jetzt bitte erklären, was hier abgeht?"
„Das ganze hat für mich angefangen, als ich noch ein Kind war. Meine Eltern sind kurz nach meiner Geburt bei einem Autounfall gestorben, weshalb ich in einem Waisenhaus gelandet bin. Nach vier Jahren hat mich dann mein jetziger Boss adoptiert und mich großgezogen. Das ist jetzt sechzehn Jahre her. Mit fünfzehn musste ich meinen ersten Job für ihn erledigen. Er wollte, dass ich euer Haus abbrenne. Hätte ich das damals nicht getan, hätte er mich einfach getötet. Ich hatte also keine andere Wahl. Ich wollte das nie tun. Du warst damals erst elf und leider wusste ich, dass du durch mich dann keine richtige Kindheit und Jugend mehr hast. Er hat das alles im Voraus geplant, nur damit er jetzt deinen besten Freund hat um seine Eltern zu erpressen. Wenn ich jetzt nicht tue, was er mir sagt, lande ich mit nichts, nicht mal Kleidung, auf der Straße, was den sicheren Tod für mich heißen würde."

Ich versuche ihm zuzuhören, aber das sind gerade sehr viele Informationen auf einmal.

„Warte mal, dein Boss aka Adoptivvater zwingt dich, uns in den Ruin zu treiben, damit er an Nialls Eltern ran kann? Wieso?"
„Das weiß ich auch nicht. Aber ich bin nicht der einzige hier."
Was?!

„Zayn, der der vorhin dafür gesorgt hat, dass ich aufhören darf dich zu quälen, ist mein ‚Bruder'. Er ist älter, als ich und wurde zwei Jahre vor mir adoptiert. Er ist so weit ich weiß aber nur eine Art Sekretär. Bei Niall lässt es sich Liam, unser ‚Vater'", bei diesem Wort malt Harry – genauso wie bei dem Wort Bruder – Anführungszeichen in die Luft, „nicht nehmen, die Drecksarbeit selbst zu erledigen. Ich habe also keine Ahnung, was gerade bei ihm passiert."

„Aber wieso kümmerst du dich so um mich?"
Ich bin mehr als verwirrt von dieser Situation.

„War das vorhin dein erstes Mal?", holt er mich zurück in die Realität.
„Was? Äh... Ja. Wenn man das so nennen kann."
„Das tut mir leid. Ich wollte nicht so grob sein, aber ich musste. Apropos: Wir müssen uns dringend um deinen Hintern kümmern. Der ist jetzt wahrscheinlich ziemlich wund."
Jetzt wo er es erwähnt, kommt der Schmerz auch wieder. Den habe ich durch den Überfluss an Informationen völlig vergessen.
„Dreh dich auf den Bauch, dann kann ich dir eine Salbe drauf Schmieren, damit es besser wird."
Gesagt, getan. Ich drehe mich um und kurz darauf spüre ich auch schon eine kalte Creme an meinem Eingang. Er ist sehr vorsichtig, trotzdem kann ich mir das ein oder andere Zischen nicht verkneifen.
„Ich muss auch rein, damit es dort auch besser wird. Kannst du deine Knie vielleicht ein wenig zu dir ziehen? Dann geht es leichter."
Ich tu was mir geheißen und schon spüre ich, wie er langsam seinen Finger durch meinen Schließmuskel schiebt und dann seinen Finger dreht.

Die Kälte tut sehr gut. Allerdings brennt es auch leicht, weil ich ja immerhin wahrscheinlich ziemlich wund bin.

Er zieht seinen Finger wieder aus mir heraus und geht dann kurz. Wahrscheinlich um seine Hände zu waschen.

In der Zeit drehe ich mich wieder um.

„Nochmal zu meiner Frage von vorhin zurück: Wieso kümmerst du dich so um mich?"

„Du kannst ja eigentlich am wenigsten für die ganze Situation. Du hast absolut nichts getan und deshalb finde ich es einfach unfair. Außerdem habe ich dich jetzt eine Weile beobachtet und finde dich eigentlich ganz nett."

„Und was ist mit N- Warte, du hast mich beobachtet?!", unterbreche ich mich selbst.
„Ja, ich musste leider. Und Niall steckt leider ziemlich tief mit in der Scheiße seiner Eltern mit drinnen. Hast du dich nicht gefragt, wie seine Eltern es geschafft haben, eine Schule zu besitzen, obwohl sie nie gut geerbt oder im Lotto gewonnen haben?"
Das ist tatsächlich etwas, worüber ich mir nie Gedanken gemacht habe. Ich dachte eigentlich wirklich immer, dass sie einfach gut geerbt haben, oder so.
„Ich weiß auch nicht genau, was sie getan haben, aber ich weiß, dass es etwas mit Liam zu tun hat. Mehr weiß ich nicht."

Das wird mir hier gerade einfach alles zu viel. Mir wird schlecht. Ich will noch etwas sagen, doch da ist es schon zu spät und ich muss kotzen. Auf Harrys Bett.
„T-tut mir l-leid. D-das w-wollte ich n-nicht. Das w-war n-nur gerade alles v-viel zu viel für mich.", entschuldige ich mich direkt weinend.
„Hey, ist doch alles halb so wild. Ich wollte mein Bett eh neu beziehen. Ist doch nicht schlimm. Hör bitte auf zu weinen.", beruhigt mich Harry und umarmt mich dabei.
Tatsächlich schafft er es, mich zu beruhigen und nach nur kurzer Zeit muss ich nur noch leicht schluchzen.

„Komm, wir gehen dich duschen und danach mach ich das Bett frisch.", verkündet er seinen Plan und ich willige ein.

Nachdem ich geduscht habe, wobei Harry mich ganz genau beobachtet hat, und mein mich gut behandelnder Peiniger anschließend das Bett frisch gemacht hat, liegen wir nun auf diesem.

„Wieso warst du eigentlich bei meiner Ankunft so grob zu mir, wenn du jetzt so gut zu mir bist?", will ich wissen.
„Du musst wissen: in dem Raum, in dem wir waren, gibt es Kameras. Ich wusste, dass Liam in dem Moment auf die Kameras schaut. Deshalb war ich so zu dir."
„Und das auf der Toilette?"
„Das war aus versehen. Ich dachte, Liam würde rein kommen, dabei war es nur Zayn. Tut mir leid."
Wow. Ich wurde also wegen nichts und wieder nichts K.O. geschlagen?!

„Ich sollte dich jetzt besser wieder zurück bringen. Eigentlich darfst du gar nicht hier sein und Liam wird in circa 10 Minuten in deinem Zimmer vorbeischauen, ob du auch wirklich noch da bist. Wenn du nicht da bist, dann hat das für uns beide schwere Folgen. Dann ist nicht nur dein süßer Hintern wund...", teilt er mir mit.
„Musst du dann wieder die Augenbinde über meine Augen binden?"
„Ja, leider."
Und mit diesen Worten sehe ich bereits nichts mehr. Ich spüre, wie er mir den Bademantel anzieht.
„Bekomme ich eigentlich auch mal Klamotten? In dem einen Raum von vorhin ist es ohne nämlich echt kalt. Und ich will nicht die ganze Zeit nackt sein."
„Ich werde mal Liam fragen. Immerhin sollst du ja nicht krank werden."
Und damit wirft er mich über seine Schulter und trägt mich zurück.

Ich werde auf dem Bett abgelegt.
„Werde ich jetzt wieder gefesselt?"
„Ja."
Also hebe ich meine Arme, um es ihm leichter zu machen. Sie werden wieder über meinem Kopf am Bettgestell fest gemacht und meine Beine werden gespreizt und ebenfalls wieder ans Bett gefesselt.

„Ich muss dich auch leider wieder knebeln."
„Kann ich davor noch etwas sagen?"
Er zögert.
„Ja, wir haben zwar nicht mehr lange, aber dafür sollte es reichen."
„Danke."
„Wofür?"
„Dass du mir erklärt hast, was hier abgeht und dass du dich um mich kümmerst."

Eine Antwort erhalte ich keine. Dafür wird mein Mund geöffnet und der Ball landet wieder darin. Das Band wird um meinen Kopf gespannt und nun liege ich wieder hier. Völlig bewegungsunfähig.

„Es tut mir so unfassbar leid.", höre ich Harry in mein Ohr flüstern - es klingt fast schon, als würde er weinen - ehe ich zum wiederholten Mal an diesem Tag einen starken schmerz am Kiefer spüre und mein Bewusstsein verliere. Zum vierten mal an diesem Tag...

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