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Namjoon verschlief am nächsten Morgen.

Er hätte damit rechnen sollen, wann kam er schließlich nach Hause? Vielleicht hatte er gerade mal drei Stunden geschlafen, es fühlte sich aber auch nach weniger an. Eigentlich war es ein Wunder, dass er überhaupt geschlafen hatte.

Die Nacht war sehr aufregend gewesen. Vielleicht sogar ein bisschen zu sehr.
Der erste Teil seiner Aufnahme war jetzt vorbei. Er war schon fast ein vollständiges Mitglied con Cypher. Dieser Teil war eigentlich auch der einfachste, weil er nur diese Mauer besprühen musste. Er ist vielleicht nicht ganz fertig geworden, aber zufrieden mit dem Ergebnis war er trotzdem. Sogar Kang hatte ihn komplimentiert. Natürlich erst, als sie dann abgehauen waren.

Zum Glück hatte Taehyung sie gestern schnell genug warnen können.
Die Polizei war tatsächlich aufgetaucht. Höchst wahrscheinlich war es nur Zufall, aber natürlich waren sie so schnell es ging verschwunden - und das war Namjoons Meinung nach sogar der spannendste Teil dieser Nacht.

Sie waren praktisch um ihr Leben gerannt. Er spürte noch immer die Schmerzen in seinen Armen, weil er sich an der Mauer hochziehen musste, er spürte noch immer wie wackelig seine Beine waren, nach dem sie endlich zum Stehen gekommen waren. Er spürte noch immer das Adrenalin durch seinen Körper rauschen.

Er fing an zu grinsen. Er befand sich kurz vor seiner Schule, auf einem Dach, von irgendeinem Gebäude, welches aber nicht besonders hoch war. Sein Atem regulierte sich langsam wieder und er entspannte auch seine Muskeln wieder. Sein Schulweg war vielleicht ein bisschen gewöhnungsbedürftig, aber er blieb fit und konnte sich frei fühlen. Wo war hier draußen sein Vater, der ihn zu einem angesehen Doktor machen wollte? Er würde ihm nie bis auf die meterhohen Dächer der Stadt folgen. Und diese Freiheit wollte er niemals verlieren.

„Komm da gefälligst runter!“

Oh shit.

°.:★:.°

Namjoon war dem Hausbesitzer ziemlich knapp entkommen. Er hatte einen ziemlichen Schreck bekommen und war dadurch falsch gesprungen. Er war mitten im Garten des Mannes gelandet und hatte dabei nicht nur ein paar Blumen im Beet zerstört. Dass er den Besitz anderer Leute zerstörte war aber nicht das erste Mal, deswegen juckte es ihn auch wenig, dass der Alte ihm mit der Polizei drohte (das war immerhin auch nicht das erste Mal). Er hatte sich schon früh angewöhnt Mundschutz und Mütze zu tragen, wann immer er seinem liebsten Hobby nach ging. Spätestens als er das erste Mal train surfing betrieben hatte.

Immer noch grinsend stand er jetzt also vor seinem Klassenzimmer, stopfte Mundschutz und Mütze in den Rucksack und ging dann rein.

„Kim Namjoon, man kann auch anklopfen“, regte sich der Lehrer sofort auf und sah ihn böse an, aber Namjoon konnte immer noch nicht aufhören zu grinsen. Er fand es irgendwie witzig, weil er seinen Auftritt so eigentlich nicht mal geplant hatte.

„Ja, Entschuldigen sie“, er verbeugte sich kurz und ging dann rüber zu seinem Platz, auf dem aber schon jemand saß.
Was soll das denn? Das Grinsen verging ihm im selben Moment, in dem er Kim Seokjin auf seinem Platz sitzen sah.

„Was soll das?“, motzte er den anderen an, trat direkt vor ihn und sah ihn von oben herab an. Er ignorierte total, dass er den Unterricht komplett störte.

„Wer zuerst kommt, malt zuerst“, war Seokjins einziger Kommentar, er sah ihn nicht mal an, blieb einfach weiterhin gelassen sitzen und sah an die Tafel.

Sein arrogantes Verhalten regte Namjoon auf, aber als der Lehrer ihn dazu aufforderte den Unterricht nicht noch weiter zu stören und ihm mit Nachsitzen drohte, setzte er sich auf den Platz, der der Tür am nächsten war.

Es gefiel ihm gar nicht, dass dieser arrogante Arsch hier seinen Willen so durchsetzen konnte, aber so lief das hier an der Schule. Seokjin war vermögend, er selbst durfte diese teure Schule nur wegen seines Stipendiums besuchen. Wenn er sich zu viel Ärger ein handelte, flog er. Seokjin allerdings konnte mit allem davon kommen, wenn er dem Direktor nur genügend Geld zusteckte. Fast schon wie die ganzen Weiber auf der Schule, die es so handhabten, um ihre Rocklänge zu verkürzen.
Namjoon musste unbedingt auf dieser Schule bleiben. Nur dank seinen Noten konnte er seinen Vater davon überzeugen, ihm mehr Freiheiten zu geben. Würde er sich hier zu viel Ärger ein handeln, würde sein Vater ihn wahrscheinlich nicht mehr aus den Augen lassen, ihn ständig kontrollieren.

Namjoon blickte über die Köpfe seiner Mitschüler aus dem Fenster und betrachtete die Wolken, die vorüberzogen. Er musste jetzt den kompletten restlichen Schultag überstehen und sein Zu-Spät-kommen würde wahrscheinlich auch noch Konsequenzen haben. Was, wenn er heute zu spät zum Treffpunkt kommen würde?

Als ihn plötzlich etwas am Kopf traf erschrak er, konnte sich aber noch davon abhalten, irgendein Geräusch zu machen. Noch einmal sollte er den Unterricht wirklich nicht stören.
Er drehte den Kopf und bemerkte die zerknüllte Papierkugel auf seinem Schoß. Verwirrt sah er sich im Raum um, auf der Suche nach dem, der ihn beworfen hatte, aber niemand schien ihn zu beachten.

Schnell machte er sich daran das Papier zu entfalten und überflog die ordentliche geschwungene Handschrift.

Komm halt das nächste mal pünktlich.

°.:★:.°

Namjoon kochte vor Wut. Den Zettel hatte hundertprozentig Seokjin geschrieben, wer sonst sollte ihn so provozieren. Es kotzte ihn einfach so an, wie arrogant der Kerl war und er immer mit allem davon kam. Er regelte alles mit seinem Geld oder seinem Ruf. Namjoon konnte sich den Jungen aber auch nicht in einer Schlägerei vorstellen, denn dafür wirkte er viel zu... soft. Das war wohl die passendste Beschreibung für Kim Seokjins Aussehen.

„Dafür hat er ein zu freches Mundwerk“, gab Jeongguk zu bedenken, als sie während der Pause auf einer Mauer im hintersten Winkel des Schulhofes saßen. Oder viel eher saß Jeongguk und Namjoon warf einen Basketball immer wieder gegen die Hauswand gegenüber, wartete bis er abprallte und zurück kam, um diesen Vorgang zu wiederholen. „Er flucht ununterbrochen und diese ganzen Geschichten über ihn...“

„Juckt nicht“, knurrte Namjoon und schmiss den Ball mit starker Wucht an die Wand. „Er würde niemals gegen mich ankommen, wenn es nur um Kraft ginge. Ich bin diesem verwöhnten Wichser kräftemäßig tausendmal überlegen.“ Und ja, das verschaffte ihm eine gewisse Genugtuung. Solange sie in der Schule waren, hatte Seokjin ihn vielleicht in der Tasche, aber da draußen hätte er keine Chance.

„Der kennt das richtige Leben doch eh nicht. Kriegt alles in den Arsch geschoben und hinterher getragen.“

„Wie gut, dass du in jeder Klausur besser als er bist“, lachte Jeongguk. „Ich glaub ich fände es ziemlich beschissen, wenn er immernoch Klassenbester wäre.“

Ein bisschen musste Namjoon wirklich lächeln. Er freute sich, Jeongguk zu haben. Er war sowas wie sein einziger Freund auf dieser Schule, weil er die anderen mega scheiße fand. Umgekehrt war es eigentlich genau so, weil er ja nunmal nicht wie neunundneunzig Prozent der Schüler hier aus reichem Hause kam. Jeongguk aber ging normal mit ihm um und betrachtete ihn nicht wie jemanden, der aus einer anderen Schicht kam.
Manchmal hatte Namjoon mit dem Gedanken gespielt, Jeongguk von seiner Verbindung zu Cypher zu erzählen. Er vertraute ihm, aber dessen Vater war Anwalt und hatte ständig mit der Polizei zu tun.
„Aufpassen!“, hörte er Hoseoks Stimme in seinem Kopf. Dieses Risiko wollte er eigentlich echt nicht eingehen. Immerhin wusste Jeongguk schon von seinem Hobby, nur wie weit er ging, verriet er dem anderen nicht.

„Kommst du morgen zu Jimins Party?“, fragte Jeongguk nach einer Weile des Schweigens.

„Wieso sollte ich?“, Namjoon ließ jetzt endlich den Ball fallen und sprang von der Mauer hinab. Kurz sah er über den Hof, wo die Schüler begonnen haben ins Schulgebäude zu laufen. Die Pause war vorbei. „Da sind nur diese ganzen verwöhnten Biester, die mich da mit Sicherheit nicht haben wollen.“

„Stimmt schon...“, Namjoon konnte sehen, dass der andere etwas niedergeschlagen wirkte, aber warum musste er das jetzt beheben. Er seufzte.
Warum musste Jeongguk auch diesen crush auf Park Jimin haben?! Er würde wahrscheinlich nicht alleine auf diese Party gehen, wäre aber traurig, wenn er nicht dort wäre. Namjoon rang mit sich selbst - bis er dann einknickte.

„Ich überleg's mir, ja?“, sagte er. Vielleicht war er nicht der beste Mensch was Sozialkompetenz anging, aber was seinen einzigen Freund an dieser Schule anging, sollte er sich schon ein bisschen bemühen. Würde es ihn umbringen auf diese Party zu gehen? Vielleicht (Hoffentlich) würde Jimin ihn sogar rausschmeißen, immerhin passte er da gar nicht hin. „Wie schlimm kann es schon werden?“

„Hast du vergessen, dass Seokjin Jimins bester Freund ist?“

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