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Vielleicht war Seokjin nicht wirklich überrascht, dass sie zu einem Club gefahren waren, aber deutlich geschockter war er, als er sah, um was für eine Art von Club es sich handelte.

Vielleicht hätte er das ganze dann nochmal überdacht, aber allein schon die ganze Geheimniskrämerei von seinem Bruder und Yuhwan zeigte ihm, dass etwas passieren würde. Allerdings irgendetwas, was er wohl nicht mitkriegen sollte. Von seinem Sitz auf der Rückbank, hatte er die beiden im Auto beobachtet, aber da die beiden sich seiner Anwesenheit bewusst waren, haben sie viel zu oft mitten im Satz abgebrochen. Zwar hatte Seokjin eine Vermutung was sie vor hatten, aber mit Satzteilen wie „Hast du die... alle bekommen?", „Hoffe er ist zufrieden" und „Wenn er nicht alleine kommt..." konnte er wirklich nichts anfangen und das Fragezeichen in seinem Kopf wurde immer größer.

Wenigstens schien es niemanden zu stören, dass er da war. Sobald sie am Club angekommen waren, hatten sie schon Yeonjin und Minhyuk entdeckt, die augenscheinlich auf sie gewartet hatten. Ersterer hatte ihn erstmal in Grund und Boden gestarrt, aber Seokjin hatte ihn einfach ignoriert. Immerhin hatte er ihm heute Morgen schon klar gemacht, dass er nicht auf ihn hören würde. Minhyuk war auch nicht so gut auf ihn zu sprechen, weil er wahrscheinlich noch angepisst war, wegen gestern Nacht. Störte Seokjin wenig.

Ziemlich schnell waren die anderen dann verschwunden. Zu seinem Leidwesen, bemerkte Seokjin nicht, dass sie sich von ihm entfernt hatten. Viel zu sehr war er auf seine Umgebung fokussiert und versuchte nicht zu geschockt zu sein.

Der Club war ziemlich groß. Er war nicht das erste Mal in einem, aber das hier war trotzdem anders. Hier bedienten junge Frauen, die allesamt sehr knapp bekleidet waren, eine trug sogar nur ein netzähnliches Kleid über ihrer Unterwäsche. Sie wuselten um die Tische, trugen Tablets mit Getränken herum und bedienten die Kundschaft, die eigentlich nur aus Männern bestand.

Seokjin würde lügen, wenn er sagen würde, dass ihm das ganze nicht ein wenig unangenehm war. Frauen waren nicht sein Spezialgebiet, das wusste er, seit er elf war. Nur wusste das niemand anderes und er hatte bestimmt auch nicht vor, das jemandem zu sagen. Er hoffte nur, dass es das alles nicht noch auffälliger machen würde... Hätte er nur gewusst, dass das Ziel ein Stripclub war.

„Du siehst viel zu verspannt aus"

Er erschrak fürchterlich. Er war viel zu fokussiert auf alles was vor ihm geschah, er hatte nicht bemerkt, wie sich jemand von hinten an ihn geschlichen hatte. Die Stimme erklang direkt neben seinem Ohr und bescherte ihm sofort eine Gänsehaut, aber auf sehr unangenehme Art. Er hasste es, wenn man ihm zu nahe kam.

Immer noch erschrocken sah er in das Gesicht einer jungen Frau, (Eigentlich schienen alle in diesem Club ziemlich jung zu sein, jedenfalls schätzte Seokjin niemanden hier über 40 ein) die ihn lächelnd ansah und zu ignorieren schien, dass Seokjin zwei große Schritte machte, um Abstand zu gewinnen. Sie kam einfach wieder auf ihn zu und hielt sich an seinem Arm fest.

„Dein erstes Mal, hm?", fragte sie und nickte mit dem Kopf in die Richtung der Stangen. Seokjin zog es vor nicht zu antworten, es war viel zu offensichtlich. Außerdem verriet ihn seine Körpersprache, denn er war furchtbar angespannt und beobachtete jede Bewegung der Frau, die an seinem Arm hing.
Sie war viel zu nah. Nebenbei trug sie nur sehr kurze Sachen und Seokjin hatte einen viel zu tiefen Einblick in ihr Dekolleté.

„Ich kann dafür sorgen, dass du dich besser fühlst", sagte sie. Seokjin wusste nicht recht was er darauf antworten sollte und glotzte sie einfach nur dumm an. Was meinte sie damit auch? Sie rieb sich fast schon an ihm, aber Seokjin wusste, dass würde ihm nicht helfen. Wollte sie ihm einen Lap-dance geben? Kamen die Leute nicht extra dafür her? Er wollte das aber nicht. Wie würde das aussehen? Ihm war das viel zu unangenehm und das würden bestimmt auch sein Bruder und dessen Freunde sehen, er würde sich voll zum Affen machen. Das durfte eindeutig nicht passieren!

„Nein danke", lehnte er schnell ab und versuchte sich gleichzeitig aus ihrem Klammergriff zu befreien, immerhin musste er noch rausfinden, was sein Bruder und seine Freunde erledigen wollten. Sie ließ ihn los, aber bevor er gehen konnte, blieb sie direkt vor ihm stehen und streckte ihre Hand vor ihm aus. Verwirrt sah er hinunter auf ihre Handfläche und riss erschrocken die Augen auf, als er die kleine Pille daraufliegen sah. Ein bisschen kleiner nur, hätte sie ein ganz einfaches Aspirin sein können, aber Seokjin wäre schön dämlich, wenn er in diesem Club nach einer Kopfschmerztablette suchen würde.

„Na, wie wär's?", sagte die Frau und lächelte ihn an.

Langsam wurde das wirklich gruselig. Plötzlich konnte er voll und ganz verstehen, warum sein Bruder ihn nicht hier haben wollte und warum er sogar Yeonjin geschickt hatte, um ihn zu warnen. Vielleicht war da wirklich sowas wie Sorge in seinem Bruder, immerhin hatte er damals alles mitbekommen. Nur der Gedanke daran, ließ Seokjin in Schweiß ausbrechen.

Prompt fing seine Atmung an flacher zu werden. Sein Blick war auf die weiße Pille in ihrer Hand geheftet, aber er wollte wegschauen, einfach verschwinden. Er merkte, wie ihm schwindelig wurde, aber zehnmal schlimmer war die Angst, die sich in ihm hoch kroch.

Wo war sein Bruder? War nicht irgendjemand hier? War er schon wieder allein?

„Hast du etwa noch nie Drogen gesehen, Kleiner?", die Frau schien verärgert, weil er nichts sagte, sondern nur geschockt die Augen aufgerissen hatte. Sie musterte ihn von oben bis unten, so als könnte sie gar nicht glauben, dass er nie Drogen angefasst hatte und kam einen Schritt näher, das Chaos in seinem Inneren wurde größer. „Du solltest es mal probieren, dir mach ich sogar ein Angebot."

„Er ist nicht interessiert, siehst du das nicht?"

Seokjin drehte sofort ruckartig den Kopf weg von der Pille und sah direkt in das Gesicht von Yuhwan. Niemals hätte er gedacht, sich über dessen Anwesenheit mal so sehr zu freuen. Neben ihm wirkte die Frau mit ihrer Pille plötzlich unglaublich klein und hilflos, was ihm sofort dabei half seinen Atem wieder zu regulieren. Er fühlte sich fast schon sicher in Yuhwans Gegenwart und machte einen kleinen Schritt auf den Größeren zu, was dieser aber nicht zu bemerken schien. Sein Blick ruhte auf der Drogen-Tussi, die genauso böse zu ihm hoch sah. „Jetzt verzieh dich, vertick deinen Scheiß wo anders"

Und sie ging wirklich. Sie sagte nichts mehr, aber ihr Blick reichte völlig aus. Sie war verärgert. Aber das war ihm egal, er war froh, dass er sie nicht mehr sehen konnte, nachdem sie ziemlich schnell in der Menge verschwunden war.

Seokjin räusperte sich. „Danke" Seine Stimme klang trotzdem komisch. Er traute sich nicht, Yuhwan anzusehen, fokussierte stattdessen einen Punkt irgendwo über dessen Schulter. Seine Wangen waren wahrscheinlich rot, aber in dem ständig wechselnden Licht war es hoffentlich nicht zu offensichtlich. Was sollte er jetzt sagen?

„Hör zu", sagte Yuhwan, klang ziemlich ernst, was es für Seokjin noch schwerer machte, ihm in die Augen zu sehen. Kaum merklich, senkte er seinen Kopf noch ein bisschen weiter, weil er sich dumm vorkam, aber dann spürte er plötzlich Yuhwans Finger ans seinem Kinn. Sie waren eiskalt. Keine Sekunde später drückte der Ältere sein Gesicht nicht gerade sanft hoch und hielt ihn fest, sodass er gar keine andere Wahl hatte, als Yuhwan in die dunklen Augen zu sehen. Er wirkte verärgert.

„Ich hab keine Zeit, für dich den Babysitter zu spielen, also überleg es dir das nächste Mal lieber gründlicher, ob du wirklich mit uns kommen willst. Das nächste Mal kann ich dir nicht den Hintern retten, wenn du mit deinem Trauma konfrontiert wirst, auch, wenn du eine große Hilfe sein kannst, also pass lieber auf dich auf. Wir wollen doch nicht, dass deinem hübschen Gesicht was passiert."

„Aber bei was kann ich euch denn helfen, ihr erzählt ja nicht mal, was das hier alles soll?", dass er so laut wurde überraschte nicht nur Yuhwan, sondern auch ihn selbst. Woher kam der Mut, Yuhwan so anzugehen? „Sind es Drogengeschäfte? Vertickt ihr den Dreck oder nehmt ihr ihn selbst? Damit will ich nichts zu tun haben!"

Yuhwan sah ihn nur abwartend an, bis sich sein Griff um Seokjins Kinn verhärtete. Der jüngere biss die Zähne zusammen, um ja kein Geräusch von sich zu geben.

„Kein Grund zur Sorge. Behalte einfach dein hübsches Gesicht", als Yuhwan die Hand hob, zuckte Seokjins Blick sofort darauf, aber Yuhwan schlug ihn nicht, wie er es erwartete. Er strich ihm ein paar Haare aus dem Gesicht, legte dabei die Wunde, die er erst heute Mittag erhalten hatte frei und sah erst darauf, dann wieder in Seokjins Augen. „Wir wollen doch nicht, dass ein Pflaster bald nicht mehr ausreicht."

Und als er ihn endlich los ließ und wieder in der Menge verschwand, blieb Seokjin mit einem großen Fragezeichen im Gesicht stehen und fragte sich, ob Yuhwan ihm gerade schon wieder gedroht hatte.

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