Auf ein Wunder

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Steve Pov:

"Gut gemacht. Wanda, übe im Trainingsraum noch mehr mit deinen Fähigkeiten. Du musst sicherer dabei werden. Tony, Natasha sucht ihr weiter nach übrigen Hydra Stützpunkten? Und haltet Ausschau nach Rumlow. Er ist uns schon viel zu oft entwicht. Sam, auf ein Wort?" nickte ich in eine abgelegene Ecke im Quinjet. Soeben haben wir die Mission erfolgreich durch geführt. Bruce jedoch ist in der Basis geblieben und passt auf Aniana auf. Vision und Rhodey leisten ihm Gesellschaft. Und Thor und Clint werden wohl bald auch wieder verschwinden. Clint ist sowieso laut ihm im 'Ruhestand'.

"Was gibt's?" fragte Sam sogleich, als wir etwas weiter von den anderen weg standen.

"Wie läufts mit der Suche?" fragte ich nach. Wir waren noch immer auf der Suche nach Bucky, auch wenn das gerade ein wenig zu kurz kam. Aber Sam suchte dennoch weiter. Vor allem um sich abzulenken.

"Noch immer tappen wir im Dunkeln herum. Der Kerl weiß wie man untertaucht. Aber meine Konzentration ist auch nicht wirklich zu 100% vertreten." seufzte er.

"Ja, ich weiß was du meinst." niedergeschlagen fuhr ich mir durchs Haar.

"Wie geht's mit ihr weiter?"

"Keine Ahnung, Sam. Ich habe keine Ahnung." verzweifelt sah ich zu Boden und schüttelte den Kopf.

"Wir können sie nicht ewig mit den Maschinen am Leben erhalten."

"Aber genauso wenig kann ich den Befehl aussprechen diese abzuschalten."

"Es sind ja erst drei Monate. Manche sind sogar jahrelang im Koma." zuckte er mit den Schultern und wollte mich damit wohl aufheitern.

"Sind die jahrelangen Koma Patienten denn auch so gut wie Hirntot, kommen aus einer anderen Galaxy und sind zusammen gebrochen als sie zu viel von der Macht benutzt haben?" fragte ich rhetorisch nach. Meine Stimme triefte nur so von Sarkasmus. Eindeutig zu viel Einfluss von Tony.

"Wer weiß. Vielleicht sind das ja gerade die Gründe, warum sie das überleben kann." aufmunternd lächelte er mich an und klopfte mir auf die Schultern, bevor er sich wieder zu den anderen drehte. Traurig schaute ich aus dem Fenster. Die Sonne begann schon unterzugehen. Vor Einbruch der Nacht wären wir nicht zuhause. Doch bevor ich mich schlafen lege, schaue ich noch einmal kurz bei Aniana vorbei. So wie jeden Abend.


Durch den aufwirbelnden Staub erkannte ich kaum etwas. Dennoch rannte ich weiter, auch wenn der Staub sich in meiner Lunge festsetzte. Doch nach einer Zeit lichtete sich meine Sicht wieder und der aufgewirbelte Dreck legte sich. Von weitem sah ich eine Person am Rand stehen, wo gerade eben noch eine riesige Schlucht war. Doch nun war diese mit Trümmerteilen überseht. Sie hat es geschafft. Aniana hat es tatsächlich geschafft.

Mein Tempo beschleunigte sich, um noch schneller zu ihr zu gelangen. Natasha und Tony die mit mir auf dem Boden gelandet sind, hatte ich schon längst abgehängt. Aniana hingegen blieb starr stehen. Nichts bewegte sich an ihr. Als wäre sie eine Statur.

Es waren nur noch wenige hundert Meter zu ihr, gleich hätte ich es geschafft. Gleich könnte ich Aniana in den Arm nehmen. Sie glücklich und erleichtert umarmen und nie wieder loslassen.

Doch dann passierte alles wie in Zeitlupe...

Endlich bewegte sie sich wieder. Langsam drehte sie ihren Kopf in meine Richtung. Auch durch den noch vorhandenen Abstand zwischen uns, sah ich ihre Augen deutlicher als jemals zuvor. Sie waren leer, sogleich aber auch voller Traurigkeit. Trauer um einen Abschied. Nun verstand ich nichts mehr, doch ein beklemmendes Angstgefühl machte sich in meinem gesamten Körper breit. Qualvoll langsam zog es sich intensiv in jeder Stelle meines Körpers zusammen. Ich dachte, ich würde schon so schnell wie möglich laufen, aber als ich ihren Blick sah, wurden meine Schritte noch schneller. Doch ich kam nicht näher. Es war als würde ich auf der Stelle laufen.

Der Wind spielte mit ihren Haaren. Einzelne Strähnen umschmeichelten ihr Gesicht. Ein letztes, klitzekleines Lächeln überzog ihr Gesicht. Dann begannen ihre Augenlieder zu flackern, ihre Pupillen drehten sich nach oben. Für einen kurzen Moment sah man nur noch das weiße in ihren Augen, bevor ihre Lieder komplett zuklappten. Ihre Knie knickten zusammen und ihr Körper fiel leblos zur Seite. Es waren nur noch knappe fünf Meter zu ihr, ich streckte schon die Arme aus um sie aufzufangen. Doch ihr Körper landete auf dem Boden, bevor ich sie festhalten konnte. Keine Sekunde später kniete ich neben ihrem Körper und hielt sie vorsichtig in meinen Armen fest.

Ich hatte sie nicht rechtzeitig aufgefangen.

"Aniana!" sachte schüttelte ich ihre Schulter. Doch nichts geschah. Ihr Körper folgte widerstandslos meiner Bewegung.

"Hey, komm schon. Mach die Augen auf." stieß ich mit einem verzweifelten lachen aus.

"Aniana? Wach auf. Bitte." vorsichtig und behütet, angstvoll als würde sie unter meinen Berührungen zu Staub zerfallen, legte ich meine Hand auf ihre Wange. Sanft strich ich drüber. Sie war eiskalt.

"Aniana?" verzweifelt strich ich ihr die Haare von der Stirn. Mein Daumen fuhr immer wieder kreisende Bewegungen über ihre Wange. Doch sie lag nur leblos in meinen Armen. Ich nahm meine Hand von ihrer Wange weg, die auch den Kopf ein wenig stützte. Sofort fiel ihr Kopf nach hinten. In ihrem Körper war kein bisschen Anspannung. Kein bisschen Leben.

"Steve." in einer zuckenden Bewegung sah ich hinter mich, aus der ich die metallische Stimme vernahm. Dort standen Tony und Natasha. Tony nahm soeben seinen Helm ab und schüttelte leicht den Kopf. Beide blickten mich traurig an. Mein Blick wandte sich wieder zur Person in meinen Armen.

"Nein." flüsterte ich leise. Die heißen Tränen kochten in meinen Augen und bildeten sich einen Weg nach draußen.

Mein Hand fand erneut ihre Wange um ihren Kopf zu mir zu ziehen. Voller Trauer und Verzweiflung legte ich meine Stirn gegen ihre. Eine Träne rollte über meine Wange und fiel auf ihr Gesicht hinunter.

"Wach auf." hauchte ich leise gegen ihre Haut. Doch nichts geschah.



Mit einem Ruck saß ich aufrecht in meinem Bett. Das war einer der Gründe, warum ich seit drei Monaten mich hauptsächlich nur noch von Kaffee ernährte. Sobald ich schlafe, träume ich jedes mal von dieser Erinnerung. Jede Nacht mach ich diesen Schmerz wieder und wieder durch.

Erschöpft rieb ich mir über mein Gesicht. Alles um mich herum war tiefschwarz, das ich kaum meine eigene Hand sehen konnte. Das einzige was ein wenig Licht gab, waren die Zahlen auf meinem Wecker, der gerade vier Uhr morgens anzeigte.

Seufzend stand ich auf. Schlafen wollte ich nicht mehr, weswegen ich mir meine Sportsachen anzog und in den Trainingsraum ging. Sofort stellte ich mich an den Boxsack und begann drauf los zu boxen. Ich trainierte nicht, nein ich ließ all meinen Frust raus. All die Wut und Schuld in mir, weil ich sie nicht auffangen konnte, weil ich nichts für sie tun kann. All die Verzweiflung, weil ich mich nutzlos fühlte. So nutzlos wie noch nie. Sogar damals als kleiner, schwächlicher Junge fühlte ich mich brauchbarer als jetzt. Und all die Trauer, weil ich die Person verloren habe, die mir am meisten auf dieser Welt bedeutet. All diese Gefühle legte ich in meine Schläge, was zur folge hatte, dass ich bestimmt dreimal den Boxsack wechseln musste, weil die anderen nach einer Weile Löcher bekommen haben. Doch es war mir egal. Irgendetwas musste ich tun, sonst würde ich noch verrückt werden. Denn die Schuld in mir war erdrückend. Ich hätte mehr tun können. Ich hätte mehr tun müssen. Es war meine Schuld. Ich hätte sie daran hindern müssen.

"Steve, wie lange trainierst du schon?" die Stimme von Natasha ließ mich aus meiner Trance, in der ich wie wild auf den Boxsack einschlug, aufwachen. Mein Kopf schnellte nach hinten zur Eingangstür, an der Sam und Natasha lehnten und mich prüfend ansahen. Durch die Fenster schien das Licht auf die beiden. Moment, Licht?

"Wie spät ist es?" fragte ich atemlos nach. Mein ganzer Körper war geschwitzt, doch bemerkte ich das erst jetzt. Es ist mir vorher nicht aufgefallen wie erschöpft mein Körper inzwischen schon war.

"Halb 9." antwortete Sam und sah mich mit verschränkten Armen vor der Brust an.

"Ein paar Stunden." zuckte ich lediglich mit den Schultern und drehte mich wieder um, um weiter zu boxen.

"Du solltest eine Pause machen. Hast du in der Zeit mal was getrunken?" fragte Nat wieder nach. Ihre Schuhe klackerten über den Boden und kamen immer näher.

"Mir geht's gut."

"Du gehst später als alle anderen schlafen und stehst früher als alle anderen auf. Du isst kaum noch was. Irgendwann macht das auch dein Körper nicht mehr mit."

"Ich komm klar. Ich bin weiterhin bei den Missionen dabei, alles was außerhalb ist, ist mein Privatleben." seufzend hörte ich mit dem boxen auf und nahm mir eine Wasserflasche. Tatsächlich hatte ich unglaublichen Durst, doch habe ich das die ganzen Stunden über nicht bemerkt.

"Friday, wie lange hat Cap heute geschlafen?" ertönte die tiefe Stimme von Sam, der noch immer an der Tür stand.

"Captain Rogers hat heute dreieinhalb Stunde geschlafen." erklang die weibliche Stimme von Tonys KI durch den Trainingsraum.

"Und gestern?" fragte er weiter.

"Zwei Stunden."

Vorwurfsvoll sah Natasha mich an. "Siehst du? Das kann nicht lange gut gehen. Bald klappst du noch bei einer Mission zusammen." ermahnte sie mich.

"Keine Sorge, ich kann einschätzen wann ich nicht mehr fähig für eine Mission bin. Niemals würde ich meinen Stolz über euer Leben stellen." beruhigte ich sie und fing an mir die Bandagen von den Händen zu wickeln.

"Das wissen wir, aber uns wäre es lieb wenn es erst gar nicht so weit kommen muss. Wir würden nur ungern unseren besten Soldaten verlieren. Und noch weniger unseren Freund."

"Ich geh duschen." beendete ich dieses Gespräch und lief an den beiden vorbei in mein Zimmer.

"Tony ist übrigens auch da." rief Sam mir noch hinterher.

-

Geduscht und frisch angezogen saß ich auf einem der Sessel in einem der Besprechungszimmer. Gebannt lauschte ich dem Gespräch vor mir.

"Du gehst wieder? Du bist doch gestern erst angekommen." fragte Clint neben mir nach.

"Ja, ich bin nur hierher gekommen um mich nach Aniana zu erkundigen. Und um euch auf eure Bitte zu antworten. Die Hexen bei uns auf Asgard können ihr nicht helfen. Ich habe schon längst nach gefragt. Doch nun habe ich eine andere Mission, der ich nacheilen muss. Doch ich komme bald wieder." verabschiedete sich Thor so eben von uns. Ich spürte Natashas eindringlichen Blick auf mir.

"Steve, Tony... ihr seid so schweigsam. Habt ihr nichts dazu zu sagen?" fragte sie nach. Nun richteten sich alle Blicke auf uns beide, während wir zwei uns einen kurzen Blickwechsel austauschten. Seufzend stemmte ich mein Gesicht auf eine meiner Hände.

"Was sollen wir dazu denn sagen? Sollen wir ihm verbieten zu gehen? Wenn etwas wichtiges ist, dass wir ohne ihn nicht schaffen können, dann rufen wir ihn. Hat doch im vergangen Jahr auch immer geklappt." zuckte ich mit den Schultern.

"Es geht dabei nicht um mich, Steven." schüttelte der Gott den Kopf.

"Es geht viel mehr darum, dass ihr euch an keinem der Gespräche mehr beteiligt. Von euch kommt fast nichts mehr. Auf den Missionen verhaltet ihr euch wie sonst auch, aber sobald wir wieder zuhause sind, lebt ihr still vor euch hin." ergänzte Natasha.

"Es ist auch nichts mehr wie sonst, Natasha." entgegnete ich.

"Ihr beide tragt keine Schuld an dem Zustand von Aniana." schüttelte nun auch Wanda den Kopf.

Erschöpft seufzte Tony auf und vergrub sich noch tiefer in seinem Sessel. Sie hat mit der Aussage ins Schwarze getroffen.

"Ihr müsst damit klar kommen, dass sie..." begann Rhodey, wurde aber von mir unterbrochen.

"Dass sie was? Dass sie so gut wie tot ist?"

"Steve! Sie ist tot." sprach Bruce eindringlich. Jeder sah nun zu ihm. Noch hatte es sich keiner getraut sie offiziell für tot zu erklären. Denn sie war es nicht. Sie konnte nicht tot sein. Das durfte nicht wahr sein. Sofort schüttelte ich meinen Kopf.

"Nein!" sprach ich entschlossen. Noch schlägt ihr Herz.

"Sie ist Gehirntot. Ihr Gehirn zeigt keinerlei Reaktion auf irgendwas. Sie ist nicht in der Lage alleine zu atmen. Die Wahrscheinlichkeit das sie aufwacht, liegt bei weniger als 1%! Es müsste ein Wunder geschehen." versuchte er weiter uns zu überzeugen.

"Aber es gibt eine Wahrscheinlichkeit. Auch wenn sie noch so gering ist." stimmte Clint mir zu.

"Bei normalen Menschen schon. Doch wir haben keine Ahnung wie das mit ihrer Macht ist. Ihr Gehirntot wurde ja nicht durch einen Autounfall verursacht oder ähnliches. Nein, die Macht hat ihren Geist zerstört als sie zu viel davon nutzte. Keiner kennt sich damit aus, keiner weiß was wir machen können. Es war zu viel für ihren Geist. Dieser Kraft konnte sie nicht stand halten. Ihr Körper ist vollkommen gesund, doch..."

"Ihre Seele ist zerstört." beendete Wanda den Satz von Bruce. Wir alle wussten das Bruce Recht hat. Keiner wusste was die Macht wirklich mit ihr angestellt hat. Doch keiner außer ihm konnte es akzeptieren. Wobei so wie er stundelang im Labor rumhängt um irgendein Mittel für sie zu finden, hat er es auch noch nicht akzeptiert.

Ohne etwas zu sagen stand Tony auf und verließ den Raum. Alle starrten ihm hinterher. Keiner regte sich, bis auch ich aufstand und ihm nach ging.


"Tony." rief ich ihn. Wie zu erwarten fand ich ihn neben Anianas Bett.

"Es ist meine Schuld." murmelte er, während er auf die leblose Frau vor sich hinunter schaute.

"Keiner hat Schuld. Es war nicht dein Fehler." zwar gab ich mir selbst die Schuld dafür, aber ich wollte nicht das jemand anderes die gleichen Sorgen mit sich tragen muss.

"Doch, ist es." seine Worte waren nur ein murmeln, welches man nur leise durch seine Hand die er sich vor den Mund hielt, hörte. Doch diese ließ er nun fallen und drehte sich entschlossen um. Nun waren seine Worte klar und deutlich.

"Ich habe Ultron entwickelt. Hätte ich dies nicht getan, würde sie nicht hier liegen."

"Tony, wenn Ultron nicht wäre, dann wäre jetzt etwas anderes da gewesen. Wir haben doch selbst gesehen was Hydra da alles zusammen gebastelt hat. Möglicherweise hätten die noch etwas viel Schlimmeres entwickelt."

"Aber ich habe sie auch noch ermutigt. Du hast gleich gesagt, es wäre eine schlechte Idee."

"Ich war dafür, dass wir die Stadt runterbringen. Die Stadt zu sprengen war nie mein Lieblingsplan, aber ich habe gegen den Plan von dir und Aniana gestimmt, weil ich Angst hatte. Und ja, diese Angst war zwar berechtigt, aber Tony... ob du sie unterstützt hättest oder nicht, sie hätte es so oder so durchgezogen. Es war ihre Entscheidung damit hattest du nichts zu tun." versuchte ich ihn zu beruhigen.

"Dennoch. Ich war daran Schuld, dass diese Schlacht erst entstanden ist."

"Tony, keiner gibt dir die Schuld. Niemand von uns verurteilt dich dafür, dass du versucht hast die Welt sicherer zu machen."

"Solltet ihr."

"Tun wir aber nicht."

"Vergebung ist das erste Anzeichen von Altersschwäche." Den Kopf schüttelnd wendete ich meinen Blick von Tony ab, während dieser weitersprach.

"Wir hätten mehr tun müssen! Das kann nicht alles gewesen sein. Es muss doch mehr in unserer Macht stehen, als das hier." er fuchtelte wild mit den Armen herum und schaute sich im Zimmer um. Erneut senkte ich meinen Kopf zu Boden, schluckte den Kloß in meinem Hals herunter, bevor ich die Frage aussprach die mir das Herz zerriss, sobald sie aus meinem Mund herauskam.

"Glaubst du, wir sollten die Geräte abschalten?" es war nur ein Flüstern, so leise das es kaum hörbar war. Doch Tony hatte es gehört.

"Ich... ich weiß es nicht. Ist es falsch solche Maßnahmen weiter zu betreiben? Und das für unbestimmte Zeit?" Darauf konnte ich auch nicht mehr antworten. Eine angespannte Stille legte sich im Raum nieder. Minutenlang standen wir dort und hofften auf eine Antwort. Doch keiner durchbrach die Stille, da keiner eine Antwort wusste.

"Ich geh trainieren." gab ich nach weiteren fünf Minuten knapp von mir und verschwand aus dem Raum. Diese Gedanken schmerzten viel zu sehr, ich musste mich ablenken.

-

"Steven." die dunkle Stimme von Thor ließ mich vom Boxsack hochsehen. Er schritt die Treppe zu mir herunter.

"Ich werde mich nun verabschieden müssen." sprach er ein wenig wehmütig, während er hinter mich auf den Boxsack schaute und auf die andern zwei die mit einem riesen Loch in der Ecke lagen. Das leise rieseln des Sandes auf den Boden war zu hören.

"Hoffentlich sehen so nicht auch deine Gegner aus." schmunzelte er leicht. Auch ich mühte mir ein kleines lächeln ab und stemmte die Hände in meine Hüfte.

"Wenn ihr ein Problem habt, ruft nach mir. Heimdall kontaktiert mich."

"Danke für deine Hilfe Thor. Wir werden dich hier vermissen. Außerdem weiß ich die Mühe zu schätzen, die auch du für Aniana auf dich genommen hast." ich reichte ihm zum Abschied die Hand, welche er ergriff und freundlich zum Abschied drückte. Aufmunternd schlug er mir gegen den Oberarm.

"Sie ist ein Mitglied des Teams. Ein Mitglied der Avengers Familie. Selbstverständlich helfe ich. Ihr könnt auf mich zählen. Immer! Sie ist auch meine Freundin." versicherte er mir. Verstehend nickte ich.

"Passt gut auf euch auf." verabschiedete er sich endgültig und lief aus der Halle hinaus. Schweigend sah ich ihm nach. Die letzten Wochen baute meine Hoffnung auf Anianas Genesung auf ihm. Ich hatte so gehofft das Aniana in Asgard besser geholfen ist. Doch dies war auch nur eine Enttäuschung.

"Wenn du noch mehr von denen kaputt machst, kannst du sie demnächst selbst zahlen." ertönte die Stimme von Tony im Raum. Ich blickte zu ihm, drehte mich dann jedoch seufzend um und schlug weiter auf den Boxsack ein.

"Ehrlich, du machst pro Tag bestimmt fünf von diesen Dingern kaputt. Wegen dir werde ich noch arm."

"Ich dachte die Boxsäcke wären für unseren Gebrauch da?" kam es von mir als Gegenfrage.

"Ja, zum boxen. Nicht zum zerstören. Ich hatte zweihundert von diesen Dingern am Anfang verstaut. Die haben nicht mal einen Monat bei dir durch gehalten."

"Tut mir leid." keuchte ich atemlos aus und schlug weiter auf den Boxsack.

"Bist du auch hier um dich zu verabschieden? Fährst du wieder zu Pepper?" fragte ich weiter.

"Nein. Ich denke, ich bleibe heute hier. Banner und ich sind noch was im Labor am Experimentieren."

"So lange es keine Killer Roboter sind." zuckte ich desinteressiert mit den Schultern.

"Nein..." eine Weile stand er still neben mir, während ich weiter boxte. Doch dann hörte auch ich auf.

"Gibt es was bestimmtes wieso du hier bist?" fragte ich weiter.

"Nein. Ich... ich weiß nicht mehr weiter, Cap." gestand er ehrlich.

"Ich auch nicht." murmelte ich ebenso leise.

"Es muss doch eine Lösung geben. Es gibt immer eine!" verärgert lief er erneut auf und ab.

"Tony. Mach dich nicht verrückt." sah ich ihn kopfschüttelnd an.

"Dafür ist es schon zu spät. Ich meine... hast du dir mal unser Team angesehen?" verzweifelt sah er mich an. Ich wich seinem Blick aus und sah zu Boden, während ich erneut seufzend die Hände in die Hüften stemmte.

"Wir alle machen uns jeden Tag Sorgen, sind ausgelaugt. Jeder von uns hat Augenringe so tief wie der Grand Canyon. Keiner kann mehr schlafen. Und du... Du bist an genau drei Orten zu finden. Bei Aniana, in der Küche wenn wir eine Besprechung haben oder hier im Trainingsraum, wo du Boxsäcke misshandelst. So kann es nicht weiter gehen."

"Also meinst du, wir sollten Aniana gehen lassen?" fragte ich geschockt nach.

"Nein. Das würde es nicht besser machen. Ich kann sie nicht... wir können sie nicht einfach gehen lassen. Keiner von uns ist dazu bereit es zu akzeptieren. Aber so wie es jetzt ist, dass ist kein Zustand, Steve."

"Das ist mir bewusst. Doch hab auch ich keine Lösung dafür parat."

"Egal was wir machen, es gibt keine richtige Antwort." stimmte er zu.

"Wir können nur noch hoffen." seufzte ich aus.

"Und auf was?"

"Auf ein Wunder."

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