= kapitel 27 : meiner ur-ur-ur-großmutter rachel =

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Der Schmerz durchzuckte Marcus' Fuß, als er verzweifelt versuchte, die eiserne Kette zu lösen, die sich blutig um sein geschundenes Glied gewickelt hatte.  "Kane, hör auf", flehte Jaha, seine Worte tränkten den Raum mit einem Hauch Verzweiflung. Das metallische Klirren der Kette durchschnitt die Luft, während Kane im eifrigen Bemühen, sich von dieser grausamen Fessel zu befreien, den Raum mit Anspannung erfüllte.

"Sie hätten uns längst getötet, wenn das ihr Ziel gewesen wäre", fuhr Jaha fort, seine Worte mit einem leisen Hauch von Resignation. Seine Augen spiegelten die Last der vergangenen Tage wider, während er den Blick auf den blutenden Fuß seines Gefährten richtete. Doch Kane, in seinem Kampf mit der eisernen Gefangenschaft gefangen, schien taub für die leisen Hoffnungsfunken seines Begleiters.

"Zwei Tage ohne Essen und Trinken", murmelte Kane, als wäre dies die einzige Wahrheit, die in dieser düsteren Welt zählte. Jaha, von einem Hauch Galgenhumor durchzogen, konterte mit scharfem Witz: "Ach, komm schon, Kane. Wie oft sind wir auf der Ark zwei Tage ohne Wasser ausgekommen?" Seine Worte durchdrangen die Schwere des Moments wie ein mahnendes Echo. "So endet unsere Geschichte nicht, Marcus. Landen wir wirklich in der gleichen Bahnstation auf der Erde, nur um dort zu sterben? Es gibt noch so viel Arbeit zu erledigen."

Die Worte hingen schwer in der Luft, durchtränkt von der Bitterkeit vergangener Kämpfe und der ungewissen Zukunft. "Wie kannst du dir da so sicher sein?", spottete Kane, dessen Glaube an ein Weiterleben erschüttert schien. Doch Jaha antwortete mit einer stillen Gewissheit: "Mein Sohn hat es mir gesagt." In diesem Moment schien die Dunkelheit des Raums von einem fernen Licht durchdrungen zu werden, einem Funken Hoffnung, den nur die tiefste Überzeugung zu entfachen vermochte.

Die erdrückende Stille des Raums wurde plötzlich von eindringlichen Schritten unterbrochen, als Männer in den Raum traten. Zwei von ihnen näherten sich dem dunkelhäutigen Mann mit entschlossenen Blicken. "Halt! Wir kommen in Frieden", rief Kane sofort, als er das bewusstlose Mädchen sah, das von zwei weiteren Männern getragen wurde. Doch die Antwort des Grounders war ein raues Echo der Anklage: "Ihr redet von Frieden, während ihr einen Mörder in eines meiner Dörfer schickt?"

Die Männer ließen das bewusstlose Mädchen auf den Boden sinken, und die beklemmende Atmosphäre schien mit jedem Augenblick zuzunehmen. "Wovon redet ihr?" wollte Kane wissen, sein Blick endlich von dem Mädchen losgerissen. "Blut... Verlange nach Blut", sprach der Grounder mit einer finsteren, unerbittlichen Intensität und zog dabei ein Messer hervor. "Einer von euch wird sterben, hier, heute, durch die Hand des anderen. Ich will eure Kapitulationsbedingungen von dem hören, der überlebt hat."

Das fallende Messer zerschnitt die Luft und verkündete eine düstere Forderung nach Kapitulation. Der Grounder wandte sich dem braunhaarigen Mädchen zu, das einen Krug in der Hand hielt, und sprach in einer rätselhaften Sprache, die den "Nicht-Grounders" unverständlich blieb. Die Männer verließen den Raum, und Kane eilte sofort zu dem bewusstlosen Mädchen, dessen Schicksal nun wie ein dunkler Schatten über ihrem gemeinsamen Schicksal schwebte.

"Cleo! Cleo, wach auf!", durchdrang die eindringliche Stimme wie ein zarter, jedoch bestimmter Hauch die Dunkelheit, die die Brünette umfing. In einem Zustand der Benommenheit öffnete sie langsam die Augen und fand sich in der Umarmung eines äußerst vertrauten Gesichts. Ein gleißendes Licht drang durch ihren Blick, und sie zwang ihre Augenlider erneut zusammen, während sich die Frage in ihrem Bewusstsein formte: "Bin ich tot?"

"Nein, mein Schatz, das bist du nicht", erwiderte der Mann sanft, und Cleo öffnete die Augen, um sich in seinen warmen Augen zu verlieren. Die Worte, die zuerst nur ihre Gedanken erfüllt hatten, entwichen nun auch laut. Mit behutsamer Hilfe des Mannes erhob sie sich in eine aufrechte Position. "Was ist passiert?", erkundigte sich der Mann sogleich, und Cleo spürte, wie ihre Erinnerungen wie schimmernde Fragmente in ihrem Verstand tanzten.

"Kane!", durchbrach eine andere Stimme die Stille, und Cleo drehte ihren Kopf in Richtung des Klanges. "Jaha?", hauchte sie, als sie den dunkelhäutigen Mann erkannte. Ein eigenartiges Gefühl an ihrem Knöchel zog ihre Aufmerksamkeit dorthin, und sie entdeckte eine Kette, die ihn umgab.

"Was ist hier los?", fragte Cleo unmittelbar, ohne den Wunsch zu verspüren, Rätsel zu lösen. "Sie wollen uns gegeneinander aufhetzen. Einer von uns soll den anderen töten", erklärte Jaha knapp. Eine geheimnisvolle Stimme fügte hinzu: "Sie wollen Gerechtigkeit."

"Es hat viele Opfer gegeben, auf beiden Seiten", sagte Kane wütend und schleuderte seine Jacke mit voller Wucht auf den Boden, ein Geräusch, das die Anspannung in der Luft verstärkte. Jaha erhob sich und näherte sich dem Mädchen, das Cleo nun als Lexa identifizierte. Lexa zuckte nur zusammen und vermied es, ihn anzusehen.

"Wie heißt du?", erkundigte sich Jaha bei dem geheimnisvollen Mädchen. Nach einem Moment des Zögerns antwortete sie: "Lexa."

"Lexa", wiederholte Jaha, "ich bin Theolonius, und das ist Marcus. Und das Mädchen heißt Cleo, sie ist Marcus' Tochter.... Euer Kommandant sprach von einem Mörder in einem Dorf?"

"Ja. Achtzehn Dorfbewohner wurden ermordet. Alte... Kinder", sagte Lexa, und Cleo schluckte, während die bedrückende Realität erneut in ihre Gedanken eindrang.

"Wir hatten damit nichts zu tun", verteidigte sich Kane. "Das ist aber auch egal. Der Commander ist überzeugt, dass ihr es wart", erwiderte Lexa. "Einer von euch muss das Messer aufheben. Das ist so üblich."

"Okay, dann hebe ich es auf!", erklärte Cleo mit einem entschlossenen Blick in Lexas Augen. "Ich hebe es auf, und ihr habt euer Blut verlangt nach Blut!"

"Nein, Cleo, du wirst dich nicht opfern. Clarke und Bellamy würden mir den Kopf abreißen!", warf Kane ein, und Cleos Blick huschte zu ihrem Vater. "Er lebt!", hauchte sie erleichtert, während Freudentränen ihre Augen füllten, und Kane nickte.


Jaha, von Zweifeln durchzogen und den Blick in die bedrohliche Zukunft gerichtet, wagte schließlich die Frage, die wie ein düsterer Schatten über der Versammlung hing: "Und wenn wir uns weigern?" In Reaktion darauf durchzog Lexas Antwort den Raum mit der Unverrückbarkeit eines eisernen Willens: "Dann wird der Kommandant persönlich das scharfe Klingen seines Schwertes an euren Kehlen spüren lassen." Ein zustimmendes Nicken von Jaha durchlief die Reihen, während die drohenden Worte eine bedrückende Schwere über die Anwesenden legten, vergleichbar mit einem undurchdringlichen, düsteren Schleier.

Kane, in einem Anflug besorgter Sorge, senkte seinen Blick auf Cleo und formulierte seine Frage erneut, behutsam und dennoch fordernd: "Was ist geschehen?" Doch Cleo hüllte sich in eine schweigsame Barriere, als sei sie von einem undurchdringlichen Schweigen umgeben. Trotz ihres Schweigens spiegelten ihre Augen eine Mischung aus Verwirrung, Angst und einem tiefen Verlangen nach Klarheit wider.

Lexa, ihre Aufmerksamkeit fest auf die Szenerie gerichtet, nahm die Anspannung in der Luft wahr. Sie spürte die schweren, unausgesprochenen Fragen, die wie Nebelschwaden über Cleo schwebten. Ohne dem intensiven Blick von Cleo auszuweichen, erkannte Lexa den stummen Hilferuf, der aus ihren Augen sprach. Lexa, mit mittelgroßer Statur, schlank und einem jugendlich anmutenden Gesicht mit grünen Augen, trug ihre langen, braunen Haare in einem blauen Turban gebunden. Kleine, kunstvoll geflochtene Zöpfe waren in ihrer Haarpracht zu erkennen. Tattoos zierten ihren rechten Arm und Nacken – eine Vermutung, dass die Grounder noch mehr Kunstwerke auf ihrer Haut trugen. Ein Unendlichkeitssymbol zierte Lexas Nacken, sichtbar, als ihre Haare kurz zur Seite gefallen waren.

"Cleo", sprach Kane behutsam, seine Stimme ein sanfter Hauch in der aufgeladenen Atmosphäre, "du musst mir erzählen, was geschehen ist. Bitte." Cleo wandte kurz den Blick von Lexa ab, um Kanes besorgtes Gesicht zu betrachten, kehrte dann jedoch zurück zu Lexa, als suche sie in deren Augen nach Antworten. Ein schwerer Seufzer entwich ihr, während ihre Gedanken in einem Labyrinth aus Verwirrung gefangen schienen.

"Es war wie ein Albtraum", begann Cleo schließlich mit zittriger Stimme. "Tod... überall ist der Tod. Aber ich kann mich nicht erinnern, wie es dazu kam... Sie haben... Cage er hat... Reapergift..." Ein Schauer durchlief ihren Körper, und sie umklammerte ihren Kopf, als ob sie versuchte, die Erinnerungen aus den Tiefen ihrer Gedanken zu vertreiben. Kane legte sanft seine Hand auf ihre Schulter, ein Zeichen der Unterstützung in dieser düsteren Stunde. "Hey, egal was passiert ist, ich bin hier."

~~~

Die Zeit kroch qualvoll dahin, und schließlich durchbrach Jaha das undurchdringliche Schweigen: "Das Leid hat schon zu lange gedauert. Es muss einen anderen Ausweg geben." Stunden schienen wie eine Ewigkeit vergangen zu sein, seitdem das letzte gesprochene Wort die Atmosphäre durchdrungen hatte. Eine düstere, bleierne Stille lag schwer in der Luft. "Etwas, das uns bisher entgangen ist", fügte Jaha hinzu, seine Stimme von einem Hauch der Verzweiflung durchdrungen.

Doch Lexa, gefangen in ihrer eisigen Realität, konterte kühl: "Es gibt keinen."

"Sie hat recht. Sie werden nicht nachgeben", sagte Kane und beugte sich zu ihm hinunter. Seine Worte, geflüstert und schwer von der Last der Verantwortung, drangen leise in die Stille. "Wir müssen sie unter Kontrolle bekommen. Diese Menschen sind primitiv. Ich habe gesehen, wie sie leben. Unsere Technologie, unsere Medizin. Alles, was wir im Gegenzug verlangen, ist Frieden."

Cleo, die den verzweifelten Austausch der Anführer belauschte, spürte eine dunkle Vorahnung in sich aufsteigen. Der Raum schien von einer bedrückenden Stille erfüllt, als Kane leise sagte: "Du hast gesagt, dass wir nur dann wirklichen Frieden finden, wenn wir ihn wirklich wollen."

"Durch Mord?" wagte Jaha zu fragen.

"Nein, durch Opfer", konterte Kane. Cleo erkannte plötzlich, welchen gefährlichen Weg ihr Vater in Erwägung zog. Ihr Herz pochte wild, als Kane aufstand und nach dem Messer griff. "Marcus, was hast du vor?" wollte Jaha wissen.

"Wenn wir uns nicht entscheiden, sterben wir beide", antwortete Kane. "Und das Töten hört nie auf."

Kane wandte sich Jaha zu und sagte mit einer schweren Entschlossenheit: "Es gibt nur einen Ausweg für uns." Er näherte sich seinem langjährigen Freund und hielt ihm das Messer entgegen. "Du musst mich töten."

Cleo erstarrte, ihre Gefühle wirbelten in einem Sturm der Verzweiflung. Sie mochte ihren Vater nicht, doch die Vorstellung seines Todes traf sie tief. "Du musst es tun. Es ist der einzige Weg", beharrte Kane, während Cleos Herzschlag in ihren Ohren dröhnte.

"Kane, nein", erwiderte Jaha. "Sie haben Respekt vor Stärke. Zeigen wir ihnen unsere", sagte Kane.

"Ich sagte nein", wiederholte Jaha, hartnäckig gegen Kanes düstere Vision.

"Nicht vom letzten", hauchte Kane. "Marcus, du brauchst keine Wiedergutmachung. Bei der Entscheidung, die wir auf der Ark getroffen haben, ging es ums Überleben. Wir haben alles getan, was wir konnten, damit die menschliche Rasse überleben konnte."

"Nein, die menschliche Rasse überlebt bereits", konterte Kane. "Dann haben wir es für unser Volk getan!", erwiderte Jaha.

"Ja, und jetzt müssen wir es wieder tun. Das ist der einzige Weg", meinte Kane. Doch Cleo schwieg. Sie wollte nicht, dass hier heute jemand starb. "Das wird nicht passieren", erwiderte der Dunkelhäutige. "Außerdem werde ich keinen Vater vor den Augen seiner Tochter töten..."

"Du bist ein guter Mann, Theolonius", sprach Kane nach einem Moment des Schweigens. "Ich werde dich nicht für mich sterben lassen", sagte Kane und schnitt sich die Pulsader auf.

"Nein!" schrien Theolonius und Cleo sofort. Jaha kniete sich zu dem verletzten Mann hin und bat Lexa um Hilfe. Cleo liefen bereits Tränen über die Wangen, sie konnte nicht mehr atmen. Sie ließ sich gegen die Steinwand sinken und zog die Beine an ihren Körper. Sie konnte nicht noch jemanden verlieren, der ihr etwas bedeutete, den sie gerade erst zurückbekommen hatte.

Plötzlich bedrohte Jaha Lexa mit dem Messer, und Cleo sprang auf, als ihr Vater "Nein" schrie. "Ich entscheide mich für das Leben", war alles, was der Dunkelhäutige Mann erwiderte.

Die Zeit schien stillzustehen, als Jaha mit fester Stimme forderte: "Nimm mir die Ketten ab!" Kane versuchte verzweifelt, den Grounder zu besänftigen: "Theolonius, bitte. Sie ist doch nur ein unschuldiges Mädchen." Lexa sprach in der geheimnisvollen Sprache der Grounder, und im nächsten Augenblick entwaffnete das Mädchen Jaha. Mit einer weiteren Anweisung in ihrer ursprünglichen Sprache nahm sie ihr Kopftuch ab, während ihr eine Kutte über die Schulter gelegt wurde.

Cleo, von der Entwicklung überrascht, hauchte erstaunt aus: "Du bist der Commander!" Der Blick des Commanders richtete sich auf Kane. "Ich habe gerade viel über euch erfahren. Zweifellos hast du ehrenhafte Absichten. Dein Wunsch nach Frieden ist aufrichtig, und deine Tochter beschützt dich, obwohl sie dich hasst. Ich habe es in ihren Augen gesehen. Sie verachtet dich und liebt dich trotzdem", erwiderte Lexa, bevor sie erneut in der Groundersprache sprach und die Ketten von Kane und Cleo entfernt wurden.

"Wir werden später reden. In der Zwischenzeit wird dein Freund eine Nachricht überbringen", sagte Lexa, und Theolonius wurde vor den Augen der Gefangenen brutal verprügelt. Ein schmerzerfüllter Schrei entrang sich Kanes Kehle: "Nein, bitte nicht!" Doch Lexa blieb ungerührt. "Das Massaker verlangt eine Antwort. Blut verlangt nach Blut", erklärte sie, und Cleo nickte zustimmend. "Regeln sind Regeln, oder Gesetze sind Gesetze, wie auch auf der Ark, wir halten uns daran", sagte Cleo schulterzuckend und blickte zu ihrem Vater. "Du willst, dass sie Theolonius töten?", fragte Kane entsetzt.

"Wie hat er es genannt? Jus drein jus daun, oder so?! Wir werden uns daran halten, wenn wir Frieden wollen", sagte sie schlicht und sah zu Lexa, die nur nickte. "Sag mir, woher du das weißt?", fragte Lexa. "Ein Freund namens Lincoln hat es einmal gesagt, und er sagte, ich sei eine Legende, bevor ich zur Legende werde", antwortete Cleo. "Und er sagte Ai raun, als er diese Halskette sah." Die Brünette nahm die Halskette ab und zeigte sie dem Commander. "Das heilige Symbol und Zeichen von Rachel Pramheda", sprach Lexa ehrfürchtig. "Woher hast du es?"

"Von meiner Mutter, und sie hat es von ihr bekommen und so weiter, bis hin zu meiner Ur-Ur-Ur-Großmutter Rachel", erklärte die Braunhaarige, und Lexas Blick weitete sich. "Das ist unmöglich. Rachel Pramheda hat keine Nachkommen.... aus dem All!", sagte Lexa. "Komm schon, Cleo. Ich glaube, wir haben eine Menge zu besprechen. Wenn du diese Kette trägst, darf dir niemand etwas tun", sprach Lexa nun, und Cleos Ketten wurden gelöst. Lexa schenkte der Brünetten ein aufforderndes Lächeln, und Cleo folgte dem Commander, während ihre Geschichte in den Schatten einer neuen, ungewissen Zukunft eintauchte.

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