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Ich höre ein zischendes Geräusch hinter mir und weiß, dass jemand die Tür geöffnet haben muss. Und tatsächlich, vor uns stehen zwei Wachen, eine Frau und ein Mann, etwas älter als ich. Ich sehe die Waffen an ihren Gürteln und weiß, dass sie sie einsetzen werden, sollte ich mich gegen ihre Befehle wehren.
Obwohl es wehtut, presse ich mich noch stärker nach hinten in die Lehne des Stuhls, während die Frau mit großen Schritten auf mich zukommt, die Fesseln an meinen Handgelenken aufschließt und den Schlüssel zurück in ihre Brusttasche steckt.
Ich spüre, wie das Blut wieder ungehindert durch meine Adern fließt und bewege die Finger, um wieder etwas Gefühl darin zu bekommen. Doch dieser kurze Moment der Entspannung und der Erleichterung wird wieder zerstört, als die Wachen mir die Arme auf den Rücken drehen.
  Fast hätte ich vor Schmerz aufgeschrien, aber es kommt nur ein erstickter Laut aus meiner Kehle.
Ich werfe einen letzten Blick zu Torian, dann ziehen sie mich aus seinem Sichtfeld.
„Wo bringt ihr mich hin?", frage ich mit hoher, piepsiger Stimme.
  Das schwache, kleine Mädchen zu spielen, ist eine Taktik, die mir schon oft aus der Klemme geholfen hat. Erst tut man so, als könne man keiner Fliege etwas zuleide tun, und dann schlägt man umso härter zu. Mein Vater hat sie mir beigebracht, bevor er starb. Immer, wenn ich sie anwende, erinnere ich mich an ihn, und es ist, als würde ich ihn dadurch rächen und ihn stolz machen.
Die Wächter ignorieren mich, bleiben stumm. Aber ich kann mir selbst denken, wohin unser Weg führen wird. Zu einem Verhör.
Das kann ich nicht zulassen. Diese Leute hier sind für ihre entsetzlichen Foltermethoden berüchtigt. Und wenn sie dich nicht halb tot quälen, injizieren sie dir irgendein Zeug, das sich deine innersten Geheimnisse ausplaudern lässt, als säße dein bester Freund vor dir, und nicht dein größter Feind.
  Halb werde ich aus dem Raum getragen, halb geschleift, denn ich lasse mich hängen, als hätte soeben alle Kraft meinen Körper verlassen. Torian wird wissen, dass ich nur blöffe, ihnen etwas vorspiele. Selbst die kurze Zeit, die wir zusammen verbracht haben, wird ihm gezeigt haben, dass ich alles andere bin als ein wehrloses, kleines Mädchen.
  Wird er denken, dass ich auf diese Weise versuche, eine Fluchtmöglichkeit für uns beide zu finden? Denn das ist nicht mein Plan. In erster Linie will ich nur mich selbst vor dem schützen, was mir jetzt blüht. Wie egoistisch ich doch bin.

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