Das letzte Kapitel

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Applaus brandete auf und schon wieder wurde geschrien. Ich verstand das nicht richtig, schließlich kannten mich die Leute überhaupt nicht, aber vermutlich war ich allein deshalb berühmt, weil ich One Direction persönlich kannte.

Nacheinander umarmte ich die Jungs kurz. Während Harry im Schnelldurchlauf erzählte, wie wir uns kennengelernt hatten, fragte Liam mich, ob ich nicht auch etwas sagen wollte, doch ich lehnte dankend ab.

"Nur dank Diana stehen wir heute hier. Und wir möchten uns im Namen aller bei dir bedanken", sagte Niall und sah mich stolz an. Schon wieder klatschten alle und ich wurde immer verlegener.

"Wir haben uns überlegt, was unseren Dank am besten zum Ausdruck bringen kann. Nun, wir sind Künstler, Musiker also was passt besser als ein Song?", fuhr Louis fort. "Das hier ist für dich."

Zuerst erklangen ein paar kraftvolle Akkorde, dann begann Liam zu singen:

"The front pages are your pictures
They make you look so small
How could someone not miss you at all?"

Ich zuckte mit den Schultern und lachte. Liam grinste zurück. Harry fuhr fort:

"I never would mistreat you
I'm not a criminal
I speak a different language
But I still hear your call"

Seine grünen Augen sahen mich warm an und ich lächelte ihm schüchtern zu. Wir sprachen nicht wirklich dieselbe Sprache und vermutlich sollte ich mich glücklich schätzen, dass ich überhaupt so gute Englischkenntnisse hatte. Wobei unsere Gespräche mit Google-Übersetzer zu führen sicherlich auch interessant gewesen wären.

Dann setzten alle ein und direkt das erste Wort raubte mir den Atem: "Diana." Hatten die Jungs ernsthaft einen Song nach mir benannt und sangen meinen Namen? Das war unglaublich. Auch das Publikum schrie, als es begriff, dass gerade mein Name gefallen war. Unfassbar!

"Diana, let me be the one to
Light a fire insight those eyes
You've been lonely
You don't even know me
But I can feel you crying"

Auch dieser Teil war so nah an der Wahrheit, was aber außer uns niemand wusste. Auch den anderen vier Jungs hatte ich von meinen Depressionen erzählt, auch sie wussten Bescheid. Damals war alles kalt gewesen, dunkel und leer. Aber sie hatten das Licht in meinen Augen wieder entzündet, hatten mir aus der Dunkelheit geholfen.

"Diana, let me be the one to
Lift your heart up and save your life
I don't think you even realise
Baby you'd be saving mine"

Schon wieder brannten Tränen in meinen Augen. Ja, sie hatten mich gerettet, in jeglicher Hinsicht. Aber ich hatte mich revanchiert, hatte ihr Leben gerettet. Wer weiß, ob sie ohne mich je wieder zusammen Musik gemacht hätten? Wer weiß, was aus ihnen geworden wäre? So eine Freundschaft schmiss man nicht weg und genau das hatte ich ihnen irgendwie klar gemacht. Dieses Lied, Diana, war der Dank für alles. Nicht nur für die Songs, die wir gemeinsam geschrieben hatten, oder die erinnerungswürdigen Ereignisse, sondern in erster Linie dafür, dass sie nun wieder einander hatten. Ich war so unfassbar stolz auf sie.

Lächelnd schüttelte ich den Kopf als Niall mit der zweiten Strophe anfing:

"It's only been four months, but
You've fallen down so far
How could someone mislead you at all?"

Damit waren natürlich die vier Monate gemeint, die meine Tante Amanda damals bei uns gewohnt hatte. Die mich immer und immer wieder gedemütigt hatte und mich zu dem gemacht hatte, was ich damals war: Schwach, ängstlich und gebrochen. Ich war gefallen, immer weiter und es war niemand da, der mich aufgefangen hatte.
Andererseits waren es vier Monate, die ich Nico nicht sehen konnte. Warum enthielt dieses Lied bloß meine ganze Lebensgeschichte?

"I wanna reach out for you
I wanna break these walls
I speak a different language
But I still hear your call"

sang Louis und zauberte damit ein Lächeln auf meine Lippen. Die Jungs hatten wortwörtlich die Schutzmauern, die ich um mich herum mehr oder weniger unbewusst aufgebaut hatte, eingerissen. Sie hatten die wahre Diana kennen- und trotzdem lieben gelernt. Dafür war ich ihnen so dankbar.

Es folgte wieder der Refrain, dann kam Harry auf mich zu und nahm meine Hand:

"We all need something
This can't be over now
If I could hold you
Swear I'd never put you down"

Und seine Augen zeigten mir, dass er es ernst meinte. Er würde mich niemals fallen lassen, würde mich immer beschützen. Die Frage, ob wir eine gemeinsame Zukunft haben würden, wusste dennoch niemand von uns.

Der Song endete mit dem Refrain und einigen "Dianas", die Zayn reinrief und damit wieder seine Wahnsinnsstimme unter Beweis stellte.

Als der Song zuende war, nahm ich nun doch ein Mikro, was Newt mir netterweise hinhielt.

"Hallo", sagte ich und wandte mich den Fans zu. "Erstmal ist es toll, dass ihr alle heute hier seid und auch nach der langen Auszeit im Herzen immer Directioner geblieben seid." Tränen stiegen wieder in meinen Augen hoch, als Jubelrufe aus dem Publikum erschallten und irgendwann alle gemeinsam "We love you, we love you" im Chor riefen. Nach einiger Zeit konnte ich mir wieder Gehör verschaffen.

"Natürlich möchte ich trotzdem an dieser Stelle in erster Linie euch danken; Liam, Zayn, Niall, Harry und Louis. Ihr habt mir einen Song geschrieben, das ist eine große Ehre für mich. Nicht nur ich habe euch gerettet, ihr habt mich auch gerettet. Ihr seid einfach die besten Freunde, die man sich nur wünschen kann."

Am Ende brach meine Stimme ein bisschen weg, aber das ging sowieso in dem Trubel unter, der nun herrschte. Das Publikum schrie und die Jungs schlossen mich in eine gemeinschaftliche Umarmung. Nach einiger Zeit lösten wir uns wieder voneinander. Ich verabschiedete mich von ihnen und wurde von Nolan zu einem Platz am Bühnenrand gebracht, von wo ich immer noch alles gut überblicken konnte.

Die Jungs sangen noch ein paar Songs und zum Abschluss natürlich Best Song Ever. Ich schrie mir die Seele aus dem Leib und war einfach nur glücklich.

Natürlich wusste ich nicht, wie es weiterging, das wusste niemand. Aber mir war klar, dass ich diese fünf wunderbaren Menschen niemals im Stich lassen würde und dass sie mich auch niemals verraten würden. Wir hatten es geschafft. Die lang ersehnte Reunion war da.

Zwischen Harry und mir stand immer noch Einiges und Nico würde in ein paar Tagen zurückkehren, wenn die Show vorbei war. Es hatte sich so viel verändert, ich hatte mich verändert.

Strahlend sang ich die letzten Takte voller Inbrunst mit. Harry, Niall, Zayn, Louis und Liam verabschiedeten und verbeugten sich ein paar Mal.

Dann wandten sie alle den Kopf zu mir. Ich zeigte ihnen meine emporgereckten Daumen und sie quittierten das mit einem fröhlichen Lachen.

Sie waren One Direction und sie hatten ihr Comeback gefeiert. Das war momentan das Einzige, was zählte.

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