Autophilie

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Am Café angekommen, stiegen Joseph und Sven als erstes aus. Sie hielten sich akribisch an Sebastians Vorgaben und Bedingungen ohne darüber nachzudenken. Schließlich wurden sie auch dementsprechend bezahlt. Er verlangte von den Männern das sie die aktuelle Situation und Lage erstmal inspizierten und sich sicher gehen konnten, sie aussteigen zu lassen. Sie hatten im Vorfeld bereits Bilder von ihm erhalten, die bereits Gefahrenquellen waren oder potenziell sein könnten. Michael stand ganz oben auf der Liste. "Bist du wahnsinnig geworden? Wenn Mr. Stan das erfährt wird er dich kündigen oder schlimmer!" mahnte Joseph und legte Sven eine Hand auf die Schulter. "Sei dir deiner Konsequenzen bewusst, Junge." Sven schaute sie durch das Fenster an presste seine Lippen aufeinander. "Wird nie wieder vorkommen, Sir!" "Das hoffe ich doch sehr, ich möchte dich nämlich als Kolldgen behalten." Joseph lachte und öffnete Dalia die Tür. "Sie können raus, Mrs. Mason." Sie zog sich ihr Kleid zurecht und machte sich auf den Weg zum Café. Sie sah Joyce bereits an einem Tisch sitzen. Sie sah traurig aus. Sie stützte ihren Kopf in ihren Händen und starrte auf den Tisch. Als sie Dalia sah, stand sie sofort auf und rannte zu ihr, um sie zu umarmen. Dalia schloss ihre Freundin in ihre Arme und drückte sie fest an sich. "Was ist los, Joyce?" "Lass uns rein gehen." Dalia folgte ihr auf den Fuß und setzte sich ihr gegenüber. Sie hatte ein ziemliches Rumoren im Bauch. Ein eher ungutes Gefühl machte sich in ihrem Körper breit. Sie wusste, das dieses Gespräch ein negatives Ende haben würde. Sie konnte sich nicht erklären wieso sie so fühlte. Sie war sich aber 100%ig sicher, das dies so sein würde. Und sie sollte tatsächlich Recht behalten. "Ich weiß gar nicht wo ich anfangen soll, Dal." Sie fuhr sich nervös über ihr Gesicht. "Ich wollte mich eigentlich schon vorher bei dir melden, wusste aber nicht was ich dir sagen sollte, also habe ich es gelassen. Ich wusste das du erst einmal Zeit brauchtest, was natürlich völlig verständlich war nach all dem was... " Sie schluckte laut. Sie konnte es nicht aussprechen. "Ich hätte mich wirklich sehr gefreut wenn du dich gemeldet hättest. Aber auch ich habe dir Zeit gelassen. Ich dachte du bräuchtest Ruhe und Abstand." Nun fühlte sich Dalia schlecht. Sie hätte sie auch anrufen können, schließlich ist Joyce wie eine Schwester für sie.

"Ich weiß, ich hätte mich bei dir melden sollen, aber ich musste vieles klären. Und jetzt, da ich nun weiß wo ich stehe, kann ich es dir verkünden." Dalia schwitzte. Ihre Hände waren nass. Sie war furchtbar nervös und aufgeregt. "Oh Gott, Dal. Es tut mir wirklich alles so unglaublich leid was du durchmachen musstest, doch ich.." Doch?

Was wollte sie damit sagen? Doch sie hat jetzt einen anderen Blick auf die Sache? OK, sie musste ruhig bleiben und nicht ihren Gedanken die Oberhand lassen. "..Ich.. ich habe immer noch Gefühle für Michael. Ich weiß das sollte ich nicht und das ist nicht richtig dir gegenüber, aber es ist nun einmal Tatsache." Dalia ging kurz in sich und dachte über ihren Satz nach. Sie nickte und knetete ihre Hände unterhalb des Tisches. „Gefühle sind eben Gefühle, nicht wahr? Dagegen kann man nicht viel machen. Natürlich kann man ihnen blind folgen. Aber so leichtsinnig bist du ja nicht." Dalia lächelte sanft und legte eine Hand auf ihre. Sie wollte ihrer Freundin Mut machen. Sie sollte keine Scheu haben mit ihr über ihre Gefühle zu sprechen. Egal wie unangenehm es war, Joyce hätte mit allem zu ihr kommen können und sie hätte sie nie verurteilt. „Genau das ist es ja, Dal." Dalia erstarrte. „Ich kann meine Gefühle nicht ignorieren. Deshalb habe ich mich entschlossen ihm zu verzeihen und mit ihm neu anzufangen." Sämtliches Blut vereiste in ihrem Körper. Sie hielt die Luft an und ihr Lächeln verblasste. Ihre Hand zog sie langsam von ihr weg. „Bitte, du musst mich verstehen. Das zwischen mir und Michael ist etwas anderes. Ich weiß, das er dir schlechte furchtbare Dinge angetan hat. Aber auch solche Menschen können sich ändern. Er arbeitet bereits wirklich hart an sich." Joyce redete sich in Rage, als ob es um Leben und Tot gehen würde. Dalia verstand die Welt nicht mehr. Sie hatte das Gefühl in ein tiefes Loch zu fallen. Ihre Beste Freundin, ihre Familie, entschied sich für den Mann, der das Leben ihrer Freundin bedroht und verletzt hat. Was ist nur mit ihr passiert? Sie erkannte ihre Freundin nicht wieder, das war nicht Joyce. Dalia hatte noch keinen Ton gesagt. „Bitte rede mit mir, Dal. Du bist alles für mich, das weißt du." Fühlte sich aber gerade nicht so an. Sie entschied sich für Michael. Sie entschied sich aktiv dafür, ihn in ihrem Leben zu belassen. Wie konnte sie nur so egoistisch sein?

Dalia war zerrissen. Man hatte ihr alles genommen. Sie war am Boden zerstört und fühlte sich völlig allein gelassen. Sie konnte nur ihren Kopf schütteln bevor sie sich ihren Mantel schnappte und aus dem Café stürmte. Sie hatte das Gefühl keine Luft mehr zu bekommen. Sie musste von dort weg. An die frische Luft. Weg von Menschen, weg von Joyce.

Auf dem Weg nach draußen rammte sie einige Stühle und Kunden an, aber das war ihr egal. Sie entschuldigte sich nicht. Sie sagte gar nichts. Ihr Fokus war auf die Tür gerichtet. Joyce folgte ihr auf die Straße und hielt sie am Arm fest. Sven und Joseph standen am Auto und beobachteten das Szenario zwischen den zwei Frauen. „Dalia! Bitte rede mit mir." Sie klang völlig verzweifelt. Sie drehte sich um und blickte in ihr Gesicht. Sie hatte Tränen in den Augen. Ihre Unterlippe zitterte. „Sag etwas" befahl sie. Dalia wollte sich wieder umdrehen und weiter laufen, doch Joyce hielt sie fest am Arm. „Bitte sprich mit mir Dalia. Sag IRGENDWAS!" Dalia riss sich von ihr los und entfernte sich einen Schritt von ihr. „Du bist für mich gestorben." Mehr brachte sie nicht heraus. Ehrlich gesagt wusste sie nicht was sie ihr sagen sollte. Sie war gebrochen und zutiefst verletzt. Joyce hatte ihre Freundschaft innerhalb zehn Minuten vollends zerstört. „Was?" fragte Joyce entsetzt. „Was sagst du da?" Dalias Blick war leer und kalt. Sie sah sie an und hatte das Gefühl, durch sie hindurch zu sehen. Sie wollte sich nicht weiter in ihrer Nähe aufhalten und wollte ihren Weg zum Auto fortführen. „Bitte, Nein, Dalia.. Gott, bleib stehen verdammt!" „WAS?! Was willst du denn noch von mir, Joyce? Hast du denn nicht alles was du wolltest?" Ihr schossen Tränen in die Augen und ihre Stimme versagte. „Was? Nein! Aber du hast vorhin gesagt du hättest dafür Verständnis!" Enttäuschung überfuhr sie und begrub sie unter sich. „Nicht wenn dein Freund nur wenige Zentimeter von einer Vergewaltigung entfernt war! Joyce, er hätte nur näher kommen müssen um sich...-" Ihre Stimme versagte erneut. Sie atmete schnell und hob sich ihre Brust. Beide Bodyguards schauten sich an und wirkten bestürzt über ihre Aussage. „Ich weiß und ich habe keine Worte dafür. Es tut mir unendlich Leid. Du hast so etwas nicht verdient. Aber bitte verstehe doch auch mich!" Dalia hatte das Gefühl zu ertrinken. Sie musste so schnell es ging von Joyce Abstand haben. "Bitte,verschwinde aus meiner Wohnung." Mit diesem Satz drehte sie sich um, stieg in das Auto und fuhr davon. Auf der Rückbank brach sie in Tränen aus. Sie vergrub ihr Gesicht in ihren Händen und weinte sich die halbe Seele aus dem Leib. Sven hielt ihr ein Taschentuch entgegen. „Hier." Sie schaute langsam auf und nahm zögerlich das Stoff Taschentuch. Sie trocknete ihre Tränen und lehnte sich zurück, während sie aus dem Fenster blickte. Mit jedem gefahrenem Kilometer hatte sie das Gefühl, wieder an die Wasseroberfläche zu kommen um ordentlich Luft zu holen. Je weiter weg von Joyce desto besser. Sie wollte nur noch in ihr Bett. Bevor sie aber zu Hause ankam, wollte sie an ihrer Wohnung halten um Tuna zu sich zu holen. Auch wenn Sebastian eine ausgeprägte Katzenhaar Allergie hatte, Tuna gehörte zu Dalia und es war Zeit, ihn wieder bei sich zu haben. Gemeinsam mit Joseph und Sven ging sie in ihre Wohnung und holte sämtliche wichtige Gegenstände die er benötigte. Sie schloss ihn in die Transportbox und lief mit ihm zum Auto. Nun konnte sie abschließen. Sie hatte sich dafür entschieden, ihre Wohnung aufzugeben. Alles wichtige hatte sie bereits in ihrem Leben. Es war Zeit für ein Neu Anfang.

Zu Hause angekommen, empfing Sebastian sie bereits an der Tür. Als er Tuna in der Transportbox sah, weiteten sich seine Augen. Er tauschte verwirrte Blicke mit Sven und Joseph aus, die ebenfalls verdattert aussahen. „Hey Liebling, was ist denn los?" Dalia ging wortlos an ihm vorbei, direkt nach oben ins Schlafzimmer. „Okay..." sprach er zu sich selbst. Die zwei Bodyguards stellten sämtliche Katzen Utensilien im Flur ab und wandten sich Sebastian zu. Er wartete geduldig auf die Berichterstattung. „Das kann doch nicht wahr sein." Er fuhr sich durch die Haare und lief nervös auf und ab. Er bedankte sich und verabschiedete beide in den Feierabend. Er packte das Essen wieder in den noch warmen Ofen und ging nach oben. Dalia saß auf dem Boden und beobachtete Tuna wie er langsam und neugierig das Zimmer erkundete. Sebastian trat vorsichtig ein und lief auf sie zu. Er setzte sich zu ihr auf den Boden und schaute ebenfalls Tuna zu. Er sagte nichts. Er wollte ihr ihren Freiraum lassen. „Glaubst du, du wirst mit deiner Allergie zurecht kommen?" fragte sie zaghaft und mit gebrochener Stimme. „Klar doch. Mach dir keine Sorgen." Sie lehnte sich gegen das Bett und zog ihre Beine an ihren Körper. Sie sah aus wie ein kleines, verlorenes Küken. „Es tut mir so leid Liebling. Ich weiß wie viel sie dir bedeutet." Sie hörte ihm zu ohne den Blick vom Boden zu heben. Zu groß war der Schmerz. „Ich mache dir einen Tee." Sie hob ihren Kopf und sah ihn an. Er wirkte besorgt und bedrückt. Sie nickte und bedankte sich bei ihm, blieb aber noch auf dem Boden sitzen. Während er in der Küche war, klingelte ihr Handy welches sie auf die Kommode im Flur hingelegt hatte. Als Sebastian ran ging, konnte er mehrere männliche Stimmen wahrnehmen, aber nicht erkennen wem sie gehörten. Er hörte ein Atmen, welches dann durch eine ihm bekannte Stimme ersetzt wurde. „Hallo Sonnenschein!" Sebastian erstarrte und stand wie angewurzelt im Flur. „Was zum Teufel willst du?" Nach einer kurzen Stille antwortete die Stimme: „Ich sagte doch ich würde sie zurück holen, wenn du nicht gut genug auf sie aufpasst." Rasend vor Wut ballte er seine Hand zu einer Faust. „Wage es nicht auch nur in ihre Nähe zu kommen." Ein boshaftes Lachen ertönte aus dem Lautsprecher. „Zu spät, Kumpel. Ich bin bereits näher als du dir nur vorstellen kannst. Pass schön auf sie auf." Sebastian schluckte laut als der Anruf beendet wurde. Er versuchte nicht in Panik auszubrechen und einen kühlen Kopf zu bewahren. Er durfte sich auf keinen Fall etwas anmerken lassen. Aber vor allem durfte er sich nun keine Fehler mehr erlauben. Er musste sie unbedingt beschützen, koste es was es wolle.

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