Gefährliche Nähe

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Als Dalia morgens aufwachte spürte sie ein kleines Gewicht auf ihrem Brustkorb. Sie öffnete langsam die Augen und schaute an sich runter und erblickte Tuna. Er lag seelenruhig und friedlich schlafend auf ihrer Brust. Sie war erstaunt das er in nur einer Nacht so viel Vertrauen entwickelt hatte, das er sich direkt auf den Menschen legte und die Nähe zu ihr suchte. Eigentlich wollte sie aufstehen und ihr Bedürfnis nach Kaffee stillen aber das kleine pelzige Wesen auf ihr wollte sie unmöglich stören und aufwecken. sie lag noch eine weitere Stunde im Bett, kraulte Tuna was ein unkontrolliertes und lautes Schnurren bewirkte, war an ihrem Handy auf Instagram unterwegs und scrollte durch verschiedene Beiträge von Autoren, irgendwelchen Lifestyle Gurus und Makeup Artisten.

Ihre Inspiration für ihre Outfits und Schmink Ideen holte sie meist entweder von Instagram oder Pinterest. Sie konnte den ganzen Tag auf Pinterest verweilen und verschiedene Pinnwände zu verschiedenen Themen errichten. Dalia war nun mal eine große Träumerin und ziemlich kreativ. Nur leider hatte sie ihre "kreative Ader" in den letzten Jahren etwas vernachlässigt. Wie oft nahm sie sich schon vor eine Leinwand und Ölfarben zu kaufen um sich irgendwann in ihrer Wohnung einen Platz zu richten an dem sie sich austoben konnte. Groß waren die Träume, nur leider fehlte es manchmal an Geld oder Zeit.

Als Tuna endlich eine Entscheidung getroffen hatte sich zu bewegen, stand Dalia vom Bett auf und lief zu ihrer Kaffeemaschine in der Küche. Tuna folgte ihr auf Schritt und Tritt in der Hoffnung, Frühstück abstauben zu können. Sie richtete dem Kater seine Thunfisch Schüssel und frischte das Wasser auf. Ihren Kaffee trank sie auf ihrer Couch. Ohne Radio, ohne Musik und ohne Fernseher.

Nur die Geräusche der Stadt unter ihr und dem relativ lautem schmatzen des Thunfisch fressendem Tuna. Sie beobachtete ihren neuen Familienzuwachs und schmunzelte bei den Geräuschen die er von sich gab. Sie müsste unbedingt Futter und ein ordentliches Katzenklo für ihn kaufen gehen. In der gestrigen Not hatte sie einen Blumenkasten und Erde für ihn im Bad gerichtet.

Ihr Kaffee reichte ihr als Frühstück, wie so oft. Sie wollte ihre To Do Liste in ihrem Kopf zügig abarbeiten und Abends ins Kino gehen. Sie hoffte das Tom oder Sebastian für sie Zeit hatten. Sie räumte die Tasse in die Spüle da die Spülmaschine noch mit sauberem Geschirr belegt war. Eine weitere Sache die sie noch erledigen musste. Sie hasste es die Spülmaschine auszuräumen und lies es gerne mal einige Tage schleifen, aber das machte ihr nichts aus. Es war so wie es war. Normalerweise trug Dalia meist immer gedeckte Farben und sehr oft sehr viel Schwarz, Heute hatte sie Lust auf Farben.

Sie entschied sich für einen grellen gelben Pullover und schwarz, weiß karierten Hosen, einer schwarzen Umhängetasche und ihren schwarz-weißen Schuhen.

Sie marschierte los und ging in die nächste Zoohandlung. Ein Katzenklo, Katzenstreu, etwas Spielzeug und Futter gingen mit ihr nach Hause. Voll bepackt ging sie auf die Straße und wartete auf ein Taxi. Sie wollte erst wieder nach Hause um alles abzustellen und zu richten bevor sie ihre Liste weiter abarbeitete.

Zuhause angekommen begrüßte sie Tuna an der Tür. "Hallo Tuna" sagte sie erfreut. Es war ein ungewohntes Gefühl aber sie liebte es schon jetzt. "Schau mal was ich dir mitgebracht habe" euphorisch und gespannt auf seine Reaktion packte sie ihre Ausbeute aus und warf ihm ein kleines Plüschtier in Dino Form auf den Boden. Er rannte sofort los und beschnupperte es erst, nahm es aber dann in den Mund und fing an damit zu spielen.

"Ein voller Erfolg" sagte sie zu sich selbst. Als sie sämtliches Katzenzubehör fertig aufgestellt und verräumt hatte, verabschiedete sie sich von ihm und ging wieder los. Sie brauchte unbedingt neue Bettwäsche und Duschgel und Shampoo aus der Drogerie. Während sie durch die Straßen lief schrieb sie erst Sebastian eine Nachricht.

Nachricht an Sebastian:
Lust auf Kino heute?🙈

Sie lächelte während sie nach dem Absenden der Nachricht durch die Straßen lief. Was er wohl in diesem Moment machte, dachte sie sich und stopfte sich ihre Kopfhörer in die Ohren. Es gab für sie nichts schöneres als mit sanfter Musik in den Ohren durch die belebten Straßen von New York zu laufen. Sie dachte sich oft Geschichten zu den ihr vorbei laufenden Menschen aus und fragte sich, wie denen ihr Leben wohl aussieht. Sie drückte ihre Verträumtheit etwas nach hinten als sie eine Gruppe Menschen mit großen Kameras einige Meter von ihr entfernt waren. Eine kleine Panik wuchs in ihr und sie entschied sich unauffällig die Straßenseite zu wechseln und in den verwinkelten Gassen zu flüchten. Diese Gassen entpuppten sich bald als ihre neuen besten Freunde an dem sie Schutz suchen konnte.

Ihr geleisteter Aufwand brachte leider nichts. Die Papos, wie sie sie nannte, hatten sie bereits gesehen und folgten ihr mit mehreren Metern Abstand. Sie entschied sich in die große Mall zu flüchten und sich in verschiedenen Geschäften "umzuschauen". Sie tat so als würde sie die Leute die ihr folgten nicht bemerken. Unwohl fühlte sie sich trotzdem. Vielleicht sind nicht alle Papos wie die von ihrer letzten Begegnung, fragte sie sich selbst. Sie erledigte ihre Einkäufe mit ihren Verfolgern und setzte sich anschließend in einen Kaffee. Ihr Magen war leer und bereit gefüllt zu werden. Sie hatte die Hoffnung das der Ladenbesitzer des kleinen Kaffees etwas zu den wild fotografierenden Menschen sagte und sie vor seinem Laden verscheuchte.

Ihr Wunsch ging in Erfüllung und sie verzogen sich auf die andere Seite. Sie nahmen gegenüber von dem Kaffee platz, um sie weiter aus der Ferne zu fotografieren und zu beobachten. Sie bestellte sich einen mit Käse belegten Bagel und ein Schokoladen Muffin. Zusätzlich gönnte sie sich noch einen kalten Frappuccino mit Sahne und Schokoladen Streusel. Heute achtete sie nicht besonders auf ihre Ernährung und das machte ihr auch nichts aus. Sie nahm einen großen Bissen von ihrem Bagel und schaute auf ihr Handy. Sie hatte sich ihre To Do Liste zusätzlich ins Handy geschrieben da sie ihrem eigenen Kopf manchmal nicht traute. Zu viele Ideen und Gedanken waren in diesem Gehirn gefangen.

Heutige To Do Liste:

-Duschgel und Shampoo kaufen
-Bettwäsche und Tagesdecke kaufen (Tagesdecke für Tuna)
-Bettchen für Tuna kaufen (musste sie extra kaufen da sie vorher keine freien Hände mehr hatte.
-Neue Thermo Strumpfhose kaufen (sie liebte es ihre Sommerkleider mit einer dicken Strumpfhose auch im Herbst zu tragen)
-Mitbringsel für Deutschland kaufen (Jedes Mal wenn sie reiste, brachte sie immer Magnete oder ein T-Shirt für ihre Familie und Freunde mit)
-Pack liste für Deutschland schreiben (Dalia und ihre Listen.....)


Sie wurde aus ihrem Listen überprüfen von einem eingehenden Anruf von Sebastian unterbrochen. Sie begrüßte ihn mit einem "Hey" und lächelte vor sich hin. "Wieso sitzt du alleine in einem Café während hungrige Paparazzos auf dich warten? Wieso hast du mir nicht bescheid gesagt?" fragte er vorwurfsvoll. Was zum.... dachte sie sich. Woher wusste er wo sie war? Etwas Creepy, wenn sie so darüber nachdachte, aber es war Sebastian. Wahrscheinlich sorgte er sich einfach nur. Aber trotzdem, woher wusste er wo sie war? "Stalken sie mich, Sir?" sie versuchte daraus einen Spaß zu machen um ihm zu zeigen, das alles okay war und es ihr gut ging.

"Nach dem letzten Vorfall sollte ich vielleicht damit anfangen, findest du nicht?!" er klang besorgt. Sie hatte direkt Schuldgefühle, aber was sollte sie denn machen? Sollte sie ihm jeden Tag mitteilen wann und wohin sie gehen würde? Sie wollte nicht eingeschränkt werden und war immer noch ein freier Mensch, mit eigenen Entscheidungen und Prinzipien die sie sich von keinem Mann der Welt mehr nehmen lies. Diese Lektion hatte sie gelernt.

"Tut mir leid, aber hätte ich dich informieren sollen wann ich aus dem Haus gehe?" sie klang ziemlich frech aber sie fühlte sich von ihm etwas eingeengt obwohl sie nicht einmal ein Paar waren. "Wie bitte?" fragte er in einem forschen Ton nach, er war deutlich verärgert über ihrem Satz, "Ganz schön freche Antwort für jemanden der sich einfach nur Sorgen um dich macht." Sie atmete nochmal tief ein und aus und versuchte den Kloß der sich in ihrem Hals gebildet hatte, runterzuschlucken und ruhig zu bleiben. "Tut mir leid" sagte sie und schaute sich beschämt um, "Aber ich habe Sachen zu erledigen. Möchtest du mich begleiten?" Sie wusste genau das er sich noch nicht mit ihr zeigen konnte oder wollte, da war sie sich noch nicht ganz sicher ob sein Manager etwas mitzusprechen hatte oder es allein seine Entscheidung war.

Sie stellte sich bereits auf seine Antwort ein um sich nicht selbst falsche Hoffnungen zu machen. "Bleib wo du bist, ich komme zu dir." Anruf beendet. Damit hatte sie jetzt wirklich nicht gerechnet. Also hatte sein Manager nichts zu seinem Privatleben zu sagen? Das würde sie definitiv noch heraus finden. Sie fühlte sich schuldig das er sich wegen ihr solche Sorgen gemacht hatte, freute sich aber gleichzeitig auf ihn. Sie musste ihn aber trotzdem fragen, woher er wusste wo sie war. Das war kein normales Verhalten und so "kontrolliert" wollte sie sich nicht noch einmal fühlen.

15 Minuten später beobachtete sie, wie die Papos plötzlich aufstanden und ihre Kameras zückten. Dalia sah gespannt dabei zu wie sie sich durch die Menschen schlängelten um von wem auch immer die besten Fotos zu bekommen. Wahrscheinlich war Sebastian gerade auf dem Weg, dachte sie. Wie erwartet lief Sebastian mit Sonnenbrille in das Kaffee und setzte sich gegenüber von ihr. Sie grinste ihn erfreut an, glücklich ihn wieder zu sehen. Er wirkte angespannt und blickte direkt zu den Fotografen bevor er seine Sonnenbrille ablegte. "Wieso sitzt du hier ganz alleine?" wollte er, immer noch sichtlich besorgt, wissen.

"Ich hatte Hunger" sagte sie selbst bestimmt, "Darf ich das jetzt nicht mehr?" fragte sie nach. "Doch das kannst du, aber.." bevor er einen weiteren Satz sagen konnte unterbrach ihn Dalia. "Sebastian, ich kann nicht mein gesamtes Leben einschränken, nur weil Leute Fotos von mir machen wollen und mir folgen! Schließlich habe ich das ganze dir zu verdanken!" Sie grinste leicht bei dem letzten Satz. Das waren deutliche Vorwürfe die sie aber gekonnt schön und mit Humor verpackte. Sie nahm einen Schluck von ihrem Frappuccino bevor sie fort fuhr: "Ich habe leider nicht die Begabung alles in der Welt so aufzunehmen das ich über jede mögliche Bedrohung informiert und gewappnet bin. Ja ich laufe mit Kopfhörer durch die Straßen und träume vor mich hin. Das mag für den ein oder anderen "Riskant" sein aber genau das ist, was ich bin und ich werde nicht meine gesamte Person ändern, nur weil irgendwelche Idioten ihre Grenzen nicht kennen!" sie blickte ihm tief in die Augen und löste sich nach wenigen Sekunden um einen weiteren Schluck zu nehmen.

Sebastian starrte sie wortlos an. Er hatte gerade einen gigantischen Kampf in sich. Herz gegen Verstand. Er fackelte aber nicht lange und entschied sich, dieses eine mal seinem Herzen und seinen Gefühlen zu folgen. "Gott, genau deswegen liebe ich dich" sagte er prompt, stand von seinem Stuhl auf, beugte sich über den Tisch, nahm ihr Gesicht in seine Hände und drückte ihr einen leidenschaftlichen Kuss auf die Lippen.

Schmetterlinge flogen in Dalias Bauch herum. Absolute Verwirrung und Sprachlosigkeit herrschten in diesem Moment in ihr. Sie hatte ja schon immer Schwierigkeiten ihre Gedanken zu sortieren, aber nach seinen Worten und Taten war es für sie absolut unmöglich auch nur einen klaren Gedanken zu fassen. Es war als ob ihr jemand das Hirn ausgeschaltet hätte und sie für diesen Moment über nichts nach dachte, sondern einfach nur da stand und sich von ihm küssen lies. Sie genoss diesen Moment der für sie absolut perfekt war. Sie bemerkte auch nicht die vielen Blitze die um sie herum waren oder die Leute im Kaffee die aufgeregt über sie flüsterten. In diesem Moment war alles irrelevant. Es zählten nur die beiden die tiefe Gefühle für einander hatten.

Als er sich langsam von ihr löste und sich in seinen Stuhl zurück fallen lies, stand Dalia immer noch wie angewurzelt mit geschlossenen Augen stehen. Er beobachtete sie von seinem Stuhl aus und lächelte zufrieden bevor er ihre Hand nahm und sie wieder in die Realität zurück brachte. Sie öffnete die Augen und schärfte ihre Sicht bevor sie sich hinsetzte. Unfähig zu sprechen schossen ihr die Gedanken durch den Kopf. Sie starrte ihn an während sie überlegte. Das war der beste Kuss den sie je in ihrem Leben hatte. Klar hatten sie sich auch vorher schon auf ihrer Couch geküsst, aber dieser hier war anders. Er war besonders, intim und voller Gefühle.

Er hatte sämtliche Vernunft für sie zur Seite gelegt und sie vor den Papos geküsst. Er wusste genau das es "die neuen Schlagzeilen" werden würden, aber es war ihm egal. Er hat es einfach gemacht. Sie war hin und weg. Ihr Herz sprang in ihrer Brust auf und ab und ihr Magen verzog sich als hätte sie Hunger obwohl sie gerade gegessen hatte.

"Dalia?" fragte er mit leiser Stimme da sie immer noch regungslos in ihrem Stuhl saß, den Blick auf ihrem Teller versteinert. Sie blinzelte mehrmals und schaute ihn an. Sie nahm ihren Becher hektisch in die Hand um ihren heißen Hals zu kühlen und leckte sich über die Lippen bevor sie anfangen wollte zu sprechen. Sebastian wollte ihr den ersten Satz nach dem Kuss abnehmen und fing an: "Jetzt ist es raus" sagte er und grinste. Er streckte seine Hand aus um nach die ihrer zu greifen und sie zu halten. "Deswegen liebe ich dich" wiederholte sie seinen Satz tausende male in ihrem Kopf. Er hatte das große "L" Wort gesagt. Dabei kannten sie sich doch noch nicht sehr lange um solche tiefen Gefühle auszutauschen.

Aber war das nötig? War es denn immer notwendig sich ewig zu kennen bevor man seine Gefühle zueinander benennen und austauschen konnte? Gab es "Richtlinien" an die man sich halten sollte bevor man jemanden sagen durfte das man sich liebt? Und wenn ja, wer legte die Regeln fest? War es nicht jedem seine eigene Entscheidung? Sollte man es nicht genau dann sagen, wenn man es in diesem Moment auch wirklich fühlte? Sie legte all ihre Zweifel und "vorgelebten Regeln" zur Seite und versuchte auf ihr Herz zu hören. Sie legte ihre andere Hand auf seine und streichelte über seinen Handrücken. "Ich liebe dich auch" sagte sie leise und schaute zu ihm auf. Er lächelte bei ihrem Satz und schaute sie verliebt an.

"Was machen wir jetzt?" fragte Dalia und lachte sanft. Sie wusste wirklich nicht wie es jetzt weiter gehen würde. "Wir können jetzt immer genau das machen was ein richtiges Paar tut, ohne sich zu verstecken." antwortete er ihr und hoffte, das sie sich darüber nicht den Kopf zerbrach. "Also, mit Händchen halten und sowas?" sie klang wie eine 13 jährige als sie sich ihren eigenen Satz nochmal durch den Kopf gehen lies. "Ja, genau so." sagte er.

Sie nickte und lächelte. Sie musste sich eingestehen das sie die Situation etwas überforderte. Aber wie immer dachte sie viel zu viel über alles nach. "Okay..." sagte sie und räusperte sich bevor sie weitersprach, "eins musst du mir aber noch sagen" sie legte eine kurze Pause ein und wartete auf seine Reaktion. "Muss ich das?" lachte er. "Woher hast du gewusst wo ich war?" sie war wirklich etwas beunruhigt das er sie ausspionieren würde. "Ich habe meine Leute, Dalia." antwortete er kalt und bediente sich an ihrem Kaffee. Sie lies aber nicht locker. Wenn sie eines war, dann war das dickköpfig und stur. "Hast du einen Privatdetektiven engagiert um mich zu kontrollieren?" fragte sie nach. Sie klang ernst und beunruhigt. "Sei nicht albern, Sonnenschein" grinste er, sie wusste da war böses im Busch und traute ihm in der Hinsicht nicht, "Ich habe einfach gute Kontakte."

"Hmh..." sagte sie und schaute in mit zusammen gekniffenen Augen prüfend an, "Wer ist es?? "Bist du immer so neugierig?" fragte er nach. "Schlimmer" zischte sie und lachte. "Du hast zwei Möglichkeiten: Entweder du sagst mir wer es ist und das Gespräch ist hiermit beendet, oooder ich werde dich jeden Tag so lange danach fragen bis du irgendwann so genervt von mir sein wirst, das du es mir sagst um endlich deine Ruhe vor mir zu haben."
Stolz darauf grinste Dalia und wartete auf seine Antwort. "Erpresst du mich gerade?" fragte er spöttisch nach und schüttelte seinen Kopf. "Wenn du es mir jetzt sagst, wirst du es viel einfacher mit mir haben! Ich bin ziemlich hartnäckig!" sie versuchte ihn mit allen Mitteln zu bearbeiten bis sie das hatte, was sie wollte.

Er drückte ihre Hand, lehnte sich zu ihr rüber und flüsterte ihr leise zu: "Das bin ich auch, Doll." Sie grinste und leckte sich über ihre Lippen. "Okay" sagte sie, wissend das sie ihn jeden Tag nerven würde bis er ihr es sagte, "Du wirst es bereuen das du es mir nicht gesagt hast" sie grinste und schaute zu den Paparazzos die immer noch aufgeregt auf ihren Kameras klickten. Er lachte laut und nickte "Das muss ich wohl in Kauf nehmen!" Er bestellte sich einen Kaffee und den gleichen Schokoladen Muffin. "Heute Abend Kino?" fragte Dalia nach und nahm einen großen Bissen von ihrem Muffin.

Sie bemerkte nicht das ihr ein kleines Stückchen Schokolade am Mundwinkel klebte und aß weiter. Sebastian blickte auf um ihr zu Antworten und bemerkte den Fleck und wischte ihn mit seinem Daumen in die Richtung ihrer Lippen und streifte sanft über ihnen während er sie anschaute. Sie überfuhr ein Gefühl von Hitze und Lust. Dalia presste ihre Schenkel unter dem Tisch fest zusammen und versuchte sich nichts anmerken zu lassen, wobei sie völlig versagte. Sebastian konnte jegliche Emotionen von ihrem Gesicht ablesen und genoss den Anblick. "Kino klingt perfekt" sagte er und schmunzelte.

Als sie ihre Kaffees ausgetrunken hatten und jegliche Krümel der Muffins vernichtet wurden, machten sie sich auf den Weg aus dem Café. Sie wussten, das es ab jetzt eine kleine Herausforderung war, aber wenn Sebastian dabei war fühlte sie sich absolut sicher und hatte nichts zu befürchten. Bevor sie raus liefen nahm er ihre Hand und schaute sie fragend an: "Bereit?" Sie lächelte und atmete tief ein und aus bevor sie ihm mit einem Kopfnicken antwortete und seine Hand fest mit ihren Fingern umklammerte. Sie liefen aus dem Kaffee raus und wie erwartet kamen einige von den Papos auf sie zu und fragten Sebastian ob das "seine neue Freundin" wäre. Dalia schmunzelte in sich hinein und stellte dem Mann gedanklich eine Gegenfrage: "Küsst man denn eine "normale" Freundin so wie er es vorhin getan hatte?" Sie hatte sichtlich ihren Spaß und lächelte den Männern freundlich zu. Beide sagten nichts und antworteten ihnen auch nicht.

Sie gingen ihren Weg in die Drogerie und Dalia konnte ihren Einkauf fortsetzen und einen weiteren Punkt von ihrer To Do Liste streichen. Er begleitete sie in jeden Laden und wich ihr nicht von der Seite. Er hatte immer ein Auge auf die Paparazzos gerichtet um sicher zu gehen, das sie einen humanen Abstand zu ihnen hatten. Als sie von einem Laden zum andern liefen, kam Dalia ein Mann von hinten, für Sebastian, zu nah. Er drehte ruckartig seinen Kopf und lies ihre Hand los um mit schnellem Schritt zu ihm zu laufen. Er streckte seinen Arm beschützend vor Dalia aus und schaute den Mann bedrohlich an: "Abstand von ihr halten!" befahl er in einem bedrohlichen Ton. So hatte sie ihn bis jetzt noch nicht erlebt. Der Mann, müsste um die 40/45 gewesen sein, wich einen Schritt zurück und blickte ihn verlegen an und hob seine freie Hand als Friedens Zeichen: "Tut mir leid, Miss" sagte er und nickte Dalia leicht zu.

Sie hatte Mitleid mit dem Mann nachdem Sebastian so bedrohlich wirkte. "Nein, Nein, schon in Ordnung" sagte sie beruhigend und schaute Sebastian dabei an. Er wollte nicht das sie vor den Papos sprach, als Eigenschutz. Wenn sie dich einmal zum sprechen gebracht haben, geben sie solange nicht nach, bis du etwas gesagt hast, erklärte er ihr vorher im Café. Sie wollte aber weiterhin freundlich bleiben und sprach deswegen weiter: "Wissen sie, das alles ist sehr neu für mich, manchmal machen sie mir Angst" sagte sie sanft. Der Mann schaute sie an und setzte einen beruhigenden Blick auf, "Miss, wir wollten ihnen keine Angst machen, das ist nicht unsere Absicht."

Dalia nickte und lächelte ihm freundlich zu bevor sie weitergingen und sie ihnen zurief: "Einen schönen Tag noch!" Sie winkte ihnen zum Abschied und die Papos blieben stehen als ob sie genug Fotos von ihnen hätten und auch tatsächlich auf Dalias Worte hörten und sie respektierten. Schlussendlich waren es doch auch nur Menschen die ihren Job machten. Sebastian legte seine Hand auf ihren Rücken und schob sie in Richtung Ausgang. Sie liefen Wortlos nebeneinander zu seinem Auto in der Tiefgarage des Einkaufszentrums und fuhren weg.

"Alles okay?" fragte sie ihn während er das Lenkrad fest umklammerte und seinen Blick nicht von Straße wich. Dalia wusste das es ihm nicht gefallen hatte das sie mit den Paparazzos gesprochen hatte, aber wartete bis er einen Satz formulierte. "Ich sagte dir doch das du nicht mit denen sprechen solltest und du hättest am liebsten gleich Freundschaft mit ihnen geschlossen. Hörst du eigentlich überhaupt auf etwas was ich dir sage?" er klang nicht sauer oder ähnliches, er klang enttäuscht. "Weißt du, wenn man den Leuten sagt was sie in einem auslösen, dann handeln die meisten danach. Sie waren doch alle freundlich und haben sich sogar entschuldigt" erklärte sie ihm und legte ihre Hand auf sein Bein, "Kommunikation ist das A und O."

Sebastian schluckte und versuchte die Anspannung, die sie durch eine einzige Berührung in ihm erzeugte, zu lösen indem er langsam und kontrolliert versuchte zu Atmen. Ihre Hand sendete eine Hitzewelle durch seinen Körper und er begann leicht zu schwitzen. Sein Körper spannte sich an als sie anfing, sein Bein sanft zu streicheln, ohne irgendwelchen sexuellen Absichten da sie es langsam angehen wollte. "Du machst es mir wirklich schwer, weist du das?" sagte er zu ihr und schaute sie dabei gequält an. "Mit was denn?" fragte sie, unwissend was er damit meinte.

"Du bist mir viel überlegener und gehst offener mit Situationen um. Außerdem kannst du dir gar nicht vorstellen, was du mit deinen simplen Berührungen oder Blicken in mir auslöst!" sagte er und umklammerte sein Lenkrad nur noch fester. Dalias Gesicht errötete und zog ihre Hand von seinem Oberschenkel schnell zu sich zurück und stotterte ein verlegenes "T-Tut mir l-leid". Er hatte Recht. Sie wollte mit körperlichem warten, was er als völlig in Ordnung empfand, und sie machte es ihm so unglaublich schwer. Natürlich unbewusst aber sie versuchte ab jetzt darauf zu achten. Einen Satz musste sie aber zu seiner Aussage loswerden. "Ich werde darauf achten. Aber du weißt, du kannst mir sagen was in deinem Kopf ist, Kommunikation und sowas..." sie grinste ihn an.

"Was willst du von mir hören?" fragte er sie und leckte sich über die Lippen bei all den Bildern in seinem Kopf, "Willst du hören wie ich dich am liebsten hier und jetzt in meinem Auto ficken würde?" Er provozierte sie, ganz klar. Er bestrafte sie dafür das sie vorher so frech zu ihm war. "Willst du hören, wie ich dir die Kleider vom Leib reißen würde und dich zum schreien bringen würde?" Er grinste, zufrieden mit dem Ergebnis das Dalias Gesicht Rot wie die Ampel war an der sie gerade standen. Er wollte den Spieß umdrehen und die Kontrolle über die Situation übernehmen und legte seine Hand auf ihren Schenkel und bohrte seine Finger in ihr Fleisch. Dalia schaute verlegen auf ihren Schoß. Aber es gefiel ihr. Diese kleinen Spielereien die sie mit ihm hatte, das Feuer welches zwischen ihnen brannte und sie sich erhoffte das es niemals erlosch.

Sie lächelte und schaute nach draußen auf die Straße zwischen den Menschen. Sie legte ihre Hand behutsam auf seine und drückte sie leicht bevor sie ihren Kopf zu ihm drehte und sich von ihrem Sitz erhob um ihn zu küssen. Er packte sie am Hinterkopf und drückte sein Gesicht fester in Ihrs. Ihre Hand wanderte erneut zu seinem Oberschenkel und stützte ihre ungemütliche Körperhaltung. Beide atmeten schwer, sichtlich erregt und angezogen von einander. Nicht in der Lage zu handeln, das sie erstens, an einer Kreuzung im Auto saßen, umgeben von gierigen Blicken und zweitens, sie warten wollte. Zu groß war aber die Anziehung.

Sie löste sich von ihm als ein Hupen hinter ihnen ertönte und die Ampel bereits grün war. Beide lachten und sie lies sich wieder in ihren Sitz fallen und beobachtete ihren heißen Fahrer. "Die Autofahrten mit dir sind immer eine riesen Überraschung" sagte er lachend. "Ich bin der perfekte Shotgun Rider" sagte sie und lachte über ihren eigenen Witz. Sie fuhren zu ihr nach Hause und trafen auf einen schlafenden, orangenem Kater. "Die war das letzte mal aber noch nicht da" sagte er und grinste. "Ich habe ihn auf der Straße aufgegabelt und ihn einfach mit hoch genommen und gefüttert. Er streunte schon seit einigen Tagen in den Straßen." Sie war froh ihn gefunden zu haben, so wusste sie, das er wenigstens gut versorgt war.

"Wie heißt er?" fragte er während er sich ihm langsam näherte. "Tuna" sagte sie schmunzelnd, "Weil er Thunfisch mag" erklärte sie. "Ach nein, sag bloß" nahm er sie auf den Arm. Tuna rollte sich demonstrativ auf den Rücken um zu signalisieren, das er am Bauch gestreichelt werden wollte. Sebastian fackelte nicht lange und streichelte ihn behutsam. Er mochte Katzen. Er hatte selbst eine als Kind, entwickelte aber irgendwann eine Katzenhaarallergie und konnte selbst keine mehr halten, das wusste Dalia aber noch nicht. Und er wollte es ihr auch nicht sagen sondern sich einfach Tabletten holen. Er wollte nicht das sie sich für seine Allergie schuldig fühlte, wie für so vieles.

Während Dalia sich im Bad für ihren Kino Abend fertig machte, wartete Sebastian mit Tuna geduldig auf der Couch und schaute Fernsehen. Sie entschied sich etwas mehr Makeup wie sonst aufzutragen, untypisch für sie da sie ziemlich Faul war die Schminke Abends wieder abzunehmen und es oft so endete, das sie geschminkt schlafen ging. Sie wusste das es eigentlich ein absolutes No Go war aber ihre Faulheit gewann meistens immer. Sie entschied sich für eine hellblaue High Waist Hose und ein dunkelgrünes gepunktetes Oberteil mit durchsichtigen Rüschen Ärmel.

"Wow" sagte er komplimentierend, "Du siehst Toll aus!" Er lief zu ihr und umarmte sie mit festem Griff. "Danke" sagte sie und küsste ihn. "In welchen Film gehen wir eigentlich?" fragte sie während sie ihre weiße Converse anzog. Sie hatte ihm die Freiheit und Entscheidung beim Film gegeben. "Das wirst du schon noch sehen" sagte er und grinste. "Ohje, wenn du schon so lachst kann nichts gutes dabei raus kommen." sagte sie lachend. "So schlimm wird es schon nicht, sei nicht immer so neugierig!" zischte er ihr zu. "Ay Ay Chef!" sagte sie spöttisch und salutierte ihm.

Er gab ihr einen Klaps auf den Hintern und sie liefen runter zum Auto. Im Kino angekommen bestellte er eine Cola und einen großen Eimer Popcorn. Was denn sonst auch, dachte sich Dalia. "Möchtest du noch etwas anderes haben?" fragte er und warf sich eine Handvoll Popcorn in den Mund. "Nachos, bitte." Dalia liebte Nachos mit Käse und Chili soße. Das erinnerte sie immer an die vielen Kino Tage mit Joyce. Im Saal angekommen, nahmen sie ihre Sitzplätze ein. Sebastian hatte einen "Love Seat" reserviert. Es gab keine Armlehne wie bei allen anderen Sitzen und hatten dementsprechend mehr Platz. "Damit hätte ich jetzt nicht gerechnet." Sie staunte nicht schlecht und genoss die kleine Aufmerksamkeit.

Sie zog ihr Handy aus ihrer Tasche und machte ein Selfie. Das war ihr erstes gemeinsames Bild. "Kann ich das Bild meiner besten Freundin schicken?" fragte sie ihn, hätte sie aber so oder so gemacht, auch ohne sein Einverständnis. "Weiß sie wer ich bin?" fragte er lächelnd. Dalia musste laut los lachen und bemerkte erst im nach hinein wie laut sie wirklich war. "Liebling, sie weiß alles" sagte sie und legte ihre Hand tröstend auf seine Wange. Er spielte ein weinen vor, musste aber selbst lachen. Dalia schickte das Foto ab mit dem Titel: "du hattest recht, wir sind zusammen."

Als die Werbung vor dem Film startete, fand ihre Hand wieder den Weg zu seinem Schenkel und reizte ihn eine Weile mit Streicheleinheiten. Er schüttelte den Kopf und zog sich irgendwann die Hose zurecht da es enger in der Schrittgegend wurde. Sie grinste triumphierend und zog ihre Hand weg um nach ihren Nachos zu greifen. Er schaute sie verdutzt an und zog sie grob an ihrem Hinterkopf näher zu sich. Ihm war es in diesem Moment völlig egal was die Leute um sie herum dachten. Er näherte sich ihrem Ohr und flüsterte: "Warte nur, sobald du mir das okay gibst, kannst du dich auf etwas gefasst machen." Er grinste und lies sich zurück in sein Sessel fallen. Dalia saß mit offenem Mund und starrem Blick da und versuchte, sich selbst zu beruhigen.

Die verschiedenen Film Trailer waren fertig und der eigentliche Film startete endlich. Sie war sichtlich überrascht als sich der Film als Horrorfilm zu erkennen zeigte. Sie hatte ihm nie gesagt das sie Horrorfilme liebte, aber er hatte in freien Momenten auf ihrer Netflix Watchlist geschaut und eine ganze Liste voller Horrorfilme entdeckt. "Ich hoffe der gefällt dir und ist deinen Ansprüchen gerecht. Du bist ja Horrorfilm Profi" sagte er lächelnd. "Ich werde meine Bewertung sofort nach dem Film abgeben, versprochen!" spottete sie und schob sich ein Nacho in den Mund. Den gesamten Film über klammerte sie sich an seinen Arm und war völlig angespannt. Der Film war wirklich gruslig und gefiel ihr umso mehr. Sie war nur schwer zu erschrecken, aber sie zuckte tatsächlich einige male. Sebastian hingegen hatte nur Augen für Dalia. Er hatte ziemlich wenig von dem Film mitbekommen und die meiste Zeit mit beobachten seiner Begleitung verbracht. Er war zu tiefst in sie verliebt und konnte gar nicht genug von ihr und ihrem Anblick bekommen.

Als der Film vorbei war und sie wieder am Auto waren, fragte er sie nach ihrer Meinung und sie bewertete den Film höchst professionell mit einer 8,5 von 10 möglichen Punkten. Beide lachten und fuhren zu lauter Spotify Playlisten zu ihr nach Hause. Er setzte sie sicher ab, begleitete sie noch bis zu Tür und küsste sie als ob es das letzte mal wäre. Sie intensivierte den Kuss und schlug ihre Arme um seinen Hals. Sie verweilten eine Weile in der Position bis sie sich voneinander lösten und sich verabschiedeten.

In ihrer Wohnung angekommen versorgte sie erst Tuna und legte dann Tee Wasser auf. Sie ging ins Bad und schminkte sich so gut sie konnte ab, kämmte sich die Haare und versuchte die Knoten der letzten ungekämmten Tage zu lösen und cremte sich ein. Sie warf sich in ihren Pyjama, zog sich kuschelsocken an, nahm ihren Tee und ihr Handy und setzte sich auf ihre Feuerleiter die sie mittlerweile mit einem großen Kissen, einer dicken Decke und einigen Pflanzen geschmückt hatte. Sie wusste das ihre Deko im Ernstfall zerstört werden würde, aber das war ihr egal. Materielles kann man ersetzen.

Sie beobachtete wieder die Leute von oben und trank ihren Tee. Tuna saß am Fenster und miaute sie an. Er wollte auch auf der Treppe sitzen, empfand Dalia aber für zu gefährlich und wollte ihm nicht die gesamte Treppe nach unten folgen um ihn wieder einzufangen, also lies sie ihn drinnen sitzen. Irgendwann würde er sich schon noch beruhigen, dachte sie sich. Sie schrieb mit Joyce und erzählte ihr von ihrem Tag und wie Sebastian ihre Beziehung offiziell gemacht hatte, wie ungewohnt alles für sie ist und sie erzählte ihr von Tuna und schickte ihr Bilder die sie von ihm gemacht hatte. Was hatte es nur mit den vielen Katzenbilder auf dem Handy auf sich? Sie hatte ihn gerade erst wenige Tage und ihr Handy Speicherplatz war fast schon aufgebraucht.

Aber auch das kannte sie von Erzählungen. Und nun ist sie selbst "eine von ihnen". Sie hatte nichts zu bereuen, schließlich war er unglaublich süß und erhellte ihren Tag. Als sie runter blickte entdeckte sie 2 Männer vor einem schwarzen Lieferwagen. Vor DEM schwarzen Lieferwagen, welcher schon seit einigen Wochen vor ihrem Haus parkte. Sie fragte sich so langsam was es damit auf sich hatte und wieso diese 2 Männer zu ihr hoch schauten. Wie konnten sie überhaupt wissen das jemand auf einer Feuerleiter hoch oben im Gebäude saß? Das alles war ihr nicht geheuer, also schoss sie Fotos von den Männern und schickte die Bilder Sebastian.7

Nachricht an Sebastian:
Sind das deine Leute? 🤨🕵🏻‍♂️

Sie trank ihren Tee leer und wartete auf seine Antwort.

Nachricht von Sebastian:
Geh sofort in deine Wohnung!

Als sie die Nachricht las, spürte sie einen Kloß in ihrem Hals wachsen. Was hatte es auf sich? Aus seiner Nachricht entnahm sie, das es definitiv nicht seine Leute waren. War es für sie plötzlich gefährlich auf der Feuerleiter vor ihrer eigenen Wohnung zu sitzen? Sie folgte seinem Befehl und ging wieder rein um ihre Tür zu verschließen und wie gewohnt einen Stuhl vor die Tür zu schieben. Sie hatte es sich leider nun so angewöhnt, sodass sie es jeden Abend machen musste. Nur so konnte sie beruhigt schlafen.

Nachricht an Sebastian:
Du machst mir Angst. Wer sind die?

Sie war ziemlich beunruhigt durch seine Nachricht und versuchte sich nicht wieder die wildesten Geschichten auszudenken. Sie beschäftigte sich in der Zeit in der sie auf seine Antwort wartete mit Tuna und spielte mit ihm, um sich abzulenken. Sie fragte sich ob er es merken würde falls jemand vor der Tür stehen würde. Bevor sie den Gedanken intensivieren konnte, schüttelte sie ihn von sich ab. Ihr Handy leuchtete und Sebastians Nachricht war auf dem Display zu sehen welches sie absolut schaudern lies.

"Du bist dort nicht mehr sicher. Morgen werden wir dir eine neue Wohnung suchen, versprochen."

Sie las die Nachricht tausende male durch und bekam jedes mal aufs neue eine Gänsehaut an ihrem ganzen Körper. Wieso sollte sie jetzt umziehen? Sie wohnte doch noch nicht lange dort? Und so wirklich aufgeben wollte sie ihre Wohnung ehrlich gesagt auch nicht. Das war ihr Zuhause, Tuna's Zuhause und jetzt sollte sie all das aufgeben? Wenige Minuten später klingelte es an der Tür und Dalia schrak auf. Ihre Hände waren eiskalt und ihre Atmung wurde immer schneller. Als sie nicht beim ersten klingeln die Tür öffnete klingelte es weitere male, fast schon sturm. Sie ging an die Tür und sprach über die Anlage. "W-Wer ist da?" fragte sie zitternd. "Pizzaservice für Dalia Mason" sprach eine dunkle Männerstimme die ihr nicht bekannt war.

Ihr lief es kalt den Rücken runter und hoffte das sie nicht bei Alice klingelten und sie denen aufmachte. "Ich habe nichts bestellt, danke" sagte sie stotternd vor lauter Angst. Sie wählte vor lauter Panik Sebastians Nummer und presste ihr Handy fest gegen ihr Ohr. "Bitte geh ran, Bitte, Bitte, Bitte" sprach sie zu sich. Als sie ein ihr vertrautes "Hallo?" hörte, brach sie vor lauter Angst in Tränen aus. "Sebastian, hier sind Männer die sich als Pizzaservice ausgeben und zu mir wollen. Bitte komm schnell, bitte, bitte!!" Sie flehte ihn panisch an sich zu ihr auf den Weg zu machen. "Ich bin schon unterwegs, Dalia. Ich bin in 5 Minuten da, bleib in der Wohnung, stell deine Möbel vor die Tür wenn du es schaffst und geh ins Bad und schließ die Tür ab!! Ich bin gleich bei dir!" sagte er und legte hektisch auf. Er machte sich unendliche Sorgen seit ihrem Foto von den Männern und wollte bei ihr sein bevor etwas passieren konnte. Leider waren die Männer schneller als er. Er informierte die Polizei und bat sie vor Ort nach dem rechten zu sehen da er ihren Anruf erhalten hatte. Er hatte die Hoffnung das die Polizei früher auftauchten als er und nichts weiteres passieren konnte.

Dalia legte ihr Handy zur Seite und versuchte die Couch zu bewegen. Vergeblich. Das Sofa war einfach viel zu schwer für sie. Sie schob ihren Schuhschrank, der wesentlich leichter war, vor die Tür, ebenso wie ihren Esstisch samt allen Stühlen und verbarrikadierte sich mit Tuna im Bad. Es klingelte nicht mehr an der Tür und sie beruhigte sich langsam. Sie ging zur Badezimmertür und hob ihr Ohr dran um zu lauschen. Plötzlich ertönten laute, stumpfe und aggressive, klopfende Geräusche an ihrer Wohnungstür und sie wusste ganz genau das die Männer im Hausflur vor ihrer Tür standen. Sie hämmerten unkontrolliert gegen die Tür und riefen ihren Namen. Woher wussten sie wie sie hieß? Woher wussten sie wo sie wohnte? Was wollten sie von ihr? Das ergab doch alles gar kein Sinn. Sie kannte doch so gut wie niemanden.

Dalia hielt sich die Hand vor ihrem Mund und versuchte nicht zu hyperventilieren, geschweige denn laut zu sein. Tuna hielt sie fest im Arm und versuchte sich auf seine Atmung zu konzentrieren um nicht völlig durchzudrehen und in eine Panikattacke zu verfallen. Sie hörte einen lauten Knall und konnte die Stühle nacheinander umfallen hören, sowie das bewegen des Tisches und der Kommode. Sie waren drin. Sie waren in ihrer Wohnung. Sie hatten es tatsächlich geschafft und waren ihr so Nahe wie noch nie. Was sollte sie tun? Sie konnte absolut nichts mehr tun außer darauf zu warten, das die Männer ihre Badezimmertür eintraten und was auch immer mit ihr anstellten. Sie wollte sich nicht vorstellen was alles passieren würde aber Fakt war, sie hatten sie genau da wo sie sie haben wollten. Nachts, alleine und zerbrechlich.

Sie schloss ihre Augen und dachte an ihre Mutter. Ihr Gesicht beruhigte sie etwas und sie stellte sich vor, wie sie an ihrem sicheren Ort in ihrer Höhle am Meer war. Ihre Mutter hielt sie fest in den Armen und summte ihr sanft eins ihrer Schlaflieder ins Ohr. Sie versuchte vor sich hin zu summen um es zu verdeutlichen als sie lautes klopfen gegen die Badezimmertür hörte. Sie machte sich bereit auf das was folgte und hielt die Augen weiter geschlossen. Sie hörte mehrere Stimmen und Schreie und erkannte Sätze die nur Polizisten sagten. Sie hörte nochmal genauer hin und hörte auch die Stimme von Sebastian, laut und deutlich. Er schrie die Männer an und fragte wer sie sind und was sie von ihr wollten. Er konnte nur ein "Der Boss will sie" von den Männern entrinnen, bevor sie von der Polizei abgeführt wurden.

Es klopfte erneut an der Tür, diesmal aber sanfter. "Dalia, Ich bin es, Sebastian. Mach die Tür auf." Sie erkannte seine Stimme, konnte sich aber vor lauter Schockstarre nicht rühren oder etwas sagen. "Ich sitze genau hier vor der Tür und warte bis du rauskommst, okay?" Er versuchte ihr deutlich zu machen das er hinter der Tür auf sie wartet und für sie da war und sie sich all die Zeit nehmen konnte, die sie brauchte. Sie saß weitere 5 Minuten auf dem kalten Fließen Boden bevor sie wieder ein adäquates Gefühl in ihren Gliedmaßen hatte.

Sie holte tief Luft und rappelte sich langsam wieder auf ihre Beine. Sie zögerte kurz, machte aber dann langsam die Tür auf und blickte in ein völlig entsetztes Gesicht. Sebastian schloss sie in seine Arme und hielt ihr Hinterkopf in seine Hand. "Es tut mir so unendlich leid, Dalia!! Ist dir irgendetwas passiert?" fragte er, sein Gesicht noch in ihrem Hals vergraben. Dalia konnte nur den Kopf schütteln und hielt sich an ihm fest. Sie weinte und war sichtlich erleichtert das dieser Alptraum ein Ende hatte. Er umfasste ihr Gesicht mit seinen Händen und flüsterte: "Du bist jetzt sicher, Du bist bei mir. Dir wird niemand mehr was tun, verstanden?" Sie lies sich völlig bei ihm fallen und spürte das Gefühl von zu Hause und endlich angekommen zu sein. Sie brauchte keine Wohnung um sich heimisch zu fühlen. Es war Sebastian der ihr dieses Gefühl vermittelte, und das reichte ihr vollkommen aus.

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