CHAPTER 19: Levi's Sicht - Fremder Verbündeter?

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Es stank. Das war eine der wenigen Sachen, die ich bemerkte, als wir mit verbundenen Augen und gefesselten Händen irgendwohin geschubst wurden.

,,Bewegung", schnauzte eine raue Stimme und ich hörte Hanji genervt aufzischen, Eren wütend knurren.

Als wir uns eine Treppe herunter gequält hatten, wurden uns die Säcke wieder von den Köpfen genommen und wir wurde zwischen diversen Zellen hindurch geführt. Mein antrainierter Instinkt erwachte und ich prägte mir alles haargenau ein. Die Zellen hatten jeweils 60 Eisenstäbe an ihrer Front, die an der Ecke zum Ausgang nur 58. Ich versuchte mir Macken im Boden zu merken, denn der Geruch war immernoch derselbe wie am Anfang, einfach fürchterlich.

Jede der Zellen war leer. Oder wurde von einer Leiche belegt. Eren verzog das Gesicht, als er aus Versehen auf den verwesenden Arm einer Frau trat, welche sich in ihren letzten Momenten versucht hatte, durch das Gitter zu zwängen.

Eine große Zelle vor uns wurde geöffnet und alle außer Hanji wurden hinein gestoßen, wir protestierten lautstark, stellten dann fest, dass die Forscherin in der Zelle neben uns untergebracht wurde.

Als die Schritte der Wachen verklungen waren, ließ sich Eren mit einem Fluch zu Boden plumpsen.

,,Verdammt. Diese Wi**er."

,,Wir müssen einen Weg hier raus finden", klärte uns Erwin auf. Was würden wir nur ohne diesen Blitzmerker machen?

,,Konntet ihr euch den Weg irgendwie merken?", fragte ich.

,,Sie sind viel zu oft abgebogen, diese Schweine"; beschwerte sich Hanji aus ihrer Zelle nebenan.

,,Der Geruch ist überall derselbe. Es stinkt nach Scheiße und Verwesung", Mike zog sich den Kragen seines Hemdes über die Nase.

Die folgenden zwei Stunden versuchten wir einen Weg hinaus zu finden, tasteten die Wände ab und suchten nach Lücken im Gitter, doch vergebens.

,,Können wir diese Handfesseln nicht abnehmen? Mein Handgelenk schmerzt", stöhnte Eren und hielt demonstrierend seine zusammengebundenen Arme hoch.

,,Nein. Wenn sie wiederkommen, wissen sie, dass wir versucht haben was zu unternehmen. Bewege dich möglichst wenig, sonst verwandelst du dich noch, was wir hier echt nicht gebrauchen können."

Ich zeigte auf die enge Zelle und Jäger nickte nur niedergeschlagen.

Als ich mich auf einer der zwei Pritschen niederließ, lehnte ich den Kopf gegen die feuchte und kalte Steinwand und schloss die Augen.

Wo war Laurentia?

Als ich sie wiedergesehen habe, war es wie in einem Traum. Ich war wie aus meiner Trance gerissen, um sie zu retten. Als ich sie geküsst habe... es war unbeschreiblich. Ich liebe diese Frau und dennoch... dennoch wollte ich mich so weit wie möglich von ihr fernhalten.

Ich habe Isabel und Farlan verloren, sie hat mich am selben Tag ebenfalls verlassen. Nach zehn Monaten dann zu erfahren, dass sie noch lebt, ist nicht nur wie ein Tritt in die Magenggrube, es war als hätte man mir mein Herz erneut heraus gerissen.

Ich erinnere mich noch genau daran, wie ich sie in ihr Zimmer brachte und dort auf das Bett legte. Als ich sie bis auf ihre Hemd und ihre Unterwäsche entkleidete, kamen Erinnerungen auf, die ich über die Jahre verdängt habe. Mit Mühe habe ich mein Schluchzen unterdrückt, um sie nicht zu wecken. Ich lies mich auf dem Sessel neben ihrem Bett fallen und sah sie einfach an.

Sie roch wie sie. Sie redete wie sie. Sie sah aus wie sie.

Sie war Laurentia und gleichzeitig auch jemand völlig anderes.

Neue Narben fielen mir ins Auge, ihre Augenrige waren noch viel viel tiefer als damals. Dagegen wirkte sie dennoch stärker, selbstbewusster. Ich wollte wissen, was passiert war. Ich wollte wissen, wieso zur Hölle sie mich nicht mitgenommen hat, wohin auch immer sie verschwunden war.

Es war ein Teufeslkreis. Versuchte ich sie nicht anzusehen, musste ich sie küssen. Versuchte ich ihr nicht wieder über den Weg zu laufen, wollte ich sie überall berühren. Versuchte ich, meine Liebe zu ihr zu verdrängen, war es wie Selbstmord.

Ein leises, stetiges Murmeln dann gewann meine Aufmerksamkeit.

,,Hört ihr das?", fragte ich, riss die Anderen aus ihrem Dösen.

Ich hörte erneut hin.

,,Laurentia..."

Ich runzelte die Stirn.

,,Rette dein Volk, dein Land... du bist die Vierte, die Letzte, die Hoffnung. Möge Gott dich behüten, mein geliebtes Kind..."

,,Wer ist da?"

Das Gemurmel verstummte.

,,Wer will das wissen?"

,,Woher kennen sie Laurentia?", frage ich mit Nachruck.

,,Wieso willst du das wissen, Fremder."

,,Weil wir mit ihr hier sind, Felipé hat uns hier unten eingesperrt, Laurentia ist bei ihm."

,,LAURENTIA IST HIER?", ich zuckte sowie alle anderen zusammen, bei der plötzlichen Lautstärke. Metall klirrte.

,,IHR MÜSST SIE BESCHÜTZEN!"

,,Wer sind sie?", frage ich nochmals mit mehr Nachdruck in meiner Stimme.

,,Nennt mich ..Franco. Ich bin ein Verbündeter von Laurentia."

,,Woher kennen sie sie?"

,,Du scheinst nicht viel über sie zu wissen, so verzweifelt wie du fragst."

Ich knirschte mit den Zähnen.

,,Und sie wissen das alles?"

,,Ich behaupte einfach, mehr als du zu wissen."

,,Sie ist beim Militär gewesen. In den Aufklärungstrupps. Wir kämpften gemeinsam."

,,Schön zu hören, dass sie gelernt hat sich zu verteidigen...", Franco klang gedankenverloren, seine Stimme wurde leiser.

,,Woher. Kennen. Sie. Laurentia?"

,,Ich kenne sie seit ihrer Geburt. Sie war ein wundervolles Kind und ist jetzt bestimmt eine prächtige junge Frau... sie wird in drei Tagen neunzehn, weißt du?"

Ich stutzte. Franco... kannte Laurentia seitdem sie geboren wurde? Er wusste ihr genaues Alter?

,,Die Wachen werden gleich da sein, Fremder. Verrate mir deinen Namen."

,,Levi"; antwortere ich knapp.

,,Nun denn Levi, ich denke das ihr jetzt hier heraus kommt. Aber ich habe eine letzte Bitte."

Franco hatte Recht. Das leise, lauter werdende Marschieren von ein paar Wachen war zu hören. Sie kamen in unsere Richtung.

,,Wenn ihr Laurentia wiederseht, schweigt über mich."

,,Wieso?", fragte ich völlig irritiert.

,,El que sabe nada, de nada duda. Wer nichts weiß, hat keine Zweifel."

Damit verstummte Franco und die Wachen erreichten unsere Zelle, befahlen uns mit verzogenen Gesichtern heraus zu kommen. Zu unser aller Erstaunen, befand sich ein junges Mädchen ebenfalls in den Fesseln der verhüllten Männer.

,,Los jetzt."

Wir wurden nach oben geführt, durch die Flure bis nach draußen, wo eine Kutsche wartete. Ich steige da nicht rein ohne Laurentia-

,,STEIGT EIN! LEVI NIMM DIE ZÜGEL!"

In dem roten Kleid sah sie aus wie eine Göttin.. mit dem wehenden Haar und dem Dolch an der Kehle Felipés war sie genau die Laurentia, die wie kannten. Die Kriegsgöttin, auf die man sich verlassen konnte.



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