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Als Taehyung am späten Nachmittag des nächsten Tages in seiner Wohnung einkehrte, begleitet von der wohl pursten Freude, die je in seinem Herzen herumgetollt war, fand er Jimin in einer Art und Weise vor, die ihm sofort alles über den Gemütszustand seines besten Freundes verriet.

"Was ist passiert?", fragte er gerade heraus, als er ihr gemeinsames Badezimmer betreten hatte, das in einen berauschenden Duft gehüllt war, während leise Musik den Raum erfüllte.
"Was meinst du?", murmelte Jimin irritiert, nachdem er langsam seine Augen geöffnet hatte und allmählich mit seinem Geist im Raum ankam.

"Jimin. Du brauchst gar nicht erst zu versuchen, mir irgendwelche halbherzigen Lügen aufzutischen.", mahnte ihn sein Mitbewohner, der sich mittlweile mit verschränkten Armen vor der schmalen Badewanne aufgebaut hatte.

Der Junge mit dem rosafarbenen Haar blickte nur wortlos zu Taehyung hinauf und studierte in aller Ruhe sein Gesicht.

"Du liegst in der Badewanne, hörst melancholische Trap-Musik und liest zum bestimmt tausendsten Mal den gleichen erotischen Liebesroman. Das hast du zuletzt getan, als sich Jeongguk von dir getrennt hat. Was ist los?"

Jimin blickte seinem besten Freund mehr oder minder ausdruckslos ins Gesicht und seufzte leise auf, ehe Taehyung sich langsam auf den Boden gleiten ließ, unmittelbar neben der Badewanne Platz nahm und sich sachte an der Waschmaschine anlehnte.

Eine Weile herrschte Stille zwischen ihnen, die durch nichts anderes gestört wurde, als der leise vor sich hinlaufenden Musik, die den Raum mit einer eindrücklichen Melancholie füllte.

"Ich hatte Recht, Taehyung.", ergriff Jimin schließlich das Wort, nachdem er das Buch zugeschlagen und neben sich auf dem Rand der weißen Badewanne abgelegt hatte.

"Womit?", hakte der Kunststudent nach. Jimin zögerte.

"Ich bin wohl tatsächlich dazu verdammt, immer die Person zu sein, die andere mehr liebt."

Taehyung drehte seinen Kopf zu Jimin, der wie gebannt zur Decke starrte und begann unruhig auf seiner Unterlippe herumzukauen.

"Du hast es angesprochen?", fragte er schließlich.
"Ich wünschte, ich hätte es nicht getan. Ich wünschte, ich hätte einfach meinen Mund gehalten und solange mit ihm gevögelt, bis er sich in mich verliebt hätte. Ich hätte warten sollen."

"Denkst du, du wärst damit glücklicher geworden?"
"Glücklicher als jetzt. Ja."

"Und auf lange Sicht?"
Wieder erfüllte Stille den Raum und das einzige Geräusch, das hin und wieder die Musik übertönte, war das unregelmäßige Plätschern des bläulich-schimmernden Badewassers.

"Irgendwann hätte er sicher auch Gefühle für mich entwickelt. Ich meine, wir waren uns doch so nah."

Taehyung seufzte auf. Ein gequälter Ausdruck zierte mit einem Mal sein Gesicht. "Jimin-"

"Ich weiß schon. Ich hab' mich verrannt und für ihn waren die letzten drei Monate das, was es für mich auch hätte sein sollen. Nur eine Vögelei."

"Aber das war es nicht und das ist okay. Jimin, es tut mir unsagbar leid."
Der Junge mit dem rosafarbenen Haar quittierte dies mit einem "Schon gut", dem unter den herrschenden Umständen keinerlei Bedeutung beigemessen werden konnte, ehe Taehyung erneut das Wort ergriff.

"Hey, wie wärs, wenn ich uns heiße Schokolade mache, während du dich fertig machst und wir uns auf die Couch setzen und darüber reden?", bot Taehyung an und hatte damit unmittelbar etwas in Jimin getroffen, das heiße Tränen dazu veranlasste, aus seinen rot unterlaufenen Augen zu treten.

"Danke, Tae.", schluchzte der Junge mit dem rosafarbenen Haar leise auf und sein Mitbewohner machte sich sofort daran, seinen Vorschlag in die Tat umzusetzen.

Als sich beide schließlich gemeinsam in ihrem kleinen Wohnraum niederließen und Jimin seinem besten Freund endlich bedenkenlos sein Herz ausschüttete, wurde ihm zum wiederholten Male bewusst, wie unmöglich es für ihn war, seine Gefühle unter Verschluss zu halten und die Dinge mit sich selbst auszumachen.

Seine sensible Seele sehnte sich nach einem offenen Ohr, dem er sich anvertrauen konnte und seit je her fand er bei niemandem lieber Gehör, als bei seinem langjährigen Mitbewohner.

Seine rücksichtsvolle Entscheidung, Taehyungs positiven Gemütszustand nicht mit seinem eigenen Schmerz zu verderben völlig über den Haufen werfend, berichtete Jimin dem Kunststudenten aufgelöst von seinem Gespräch mit Suga. Dessen Zurückhaltung und missverständliche Unschlüssigkeit beschrieb er mit belegter Stimme und konnte dabei nicht verhindern, dass sich auch diesmal einige salzige Tränen ihren Weg an die Oberfläche kämpften.

Taehyung war in dieser Nacht, wie auch in vielen folgenden buchstäblich Jimins Schulter zum Ausheulen und der junge Kunststudent verstand zum ersten Mal, was sein bester Freund an Suga verloren haben musste. Er verstand zum ersten Mal wahrhaftig, welch unerträglich schwere Last auf Jimins Brust liegen und wie sehr sie ihm das Atmen erschweren musste.

Denn er wusste nun, sie es sich anfühlte jemanden so gern zu haben, dass man ihn am liebsten jede Minute eines jeden Tages in seiner Nähe wissen wollte und er konnte nur erahnen, was für ein lähmendes Gefühl es wohl sein musste, dieser Person nie wieder nah sein zu dürfen.

Mit nichts als der vagen Ahnung dieses Gefühls in seiner Brust wog er Jimin in seinen Armen, sowie in kompromissloser Anteilnahme, wann immer es ihm möglich war. Und doch zehrte es an ihm, dass er nichts weiter tun konnte, als da zu sein und seinem besten Freund beizustehen, bei allem was er in dieser schweren Zeit durchmachen mochte.

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