»»--Chapter Six--««

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╔═.✵.══════════╗
My Heart is a Mayhem
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Yeonjun 

Es war ein leises Klappern, das mich weckte und innerlich fluchte ich ein bisschen, denn das konnte nur bedeuten, dass mein 'Roomie' schon wach war. Der Plan war gewesen, zuerst aufzustehen und wieder abzuhauen, denn ich hatte keine Lust, ihm zur Last zu fallen und auch generell war mein Lebenswille irgendwo zwischen 'bitte überfahre mich mit einem Truck' und 'ich springe nicht mit Absicht in den Lavastrom, aber wenn ich aus Versehen reinfalle, ist es auch okay'.

Ich versuchte mich noch einen Moment schlafend zu stellen, um zu überlegen, was genau ich jetzt tun sollte. Einfach gehen? Noch bleiben, bis er abgelenkt war und dann verschwinden? Keine Ahnung. Ich hatte nicht nur keinen Plan mehr für meine Zukunft, ich hatte nicht mal einen für meine nähre Zukunft. Was wusste ich denn, was in zwei Stunden war?

"Guten Moooooorgen", flötete Soobin. So viel dazu. Er hatte offensichtlich gemerkt, dass ich aufgewacht war. Also hatte so tun, als ob, auch keinen Zweck. "Du musst Hunger haben", stellte er eine Vermutung an, "komm her." Ich setzte mich auf und fuhr mir durch die Haare, sorgsam darauf bedacht, nicht gegen meine Hörner zu kommen dabei, denn diese waren sehr empfindlich. Vor allem morgens, wenn ich noch nicht richtig wach war. Ich streckte mich umständlich und ließ mich wieder umkippen. Ich war noch immer müde, doch wenn man bedachte, was ich so durch hatte, hatte ich doch recht gut geschlafen.

Vielleicht war es der Abstand, der mir gut tat, vielleicht war ich auch einfach nur noch zu müde, um mich schlecht zu fühlen. "Hunger?" Ich zuckte mit den Schultern und Soobin drehte sich vom Herd zu mir um. Er trug eine pinke Schütze mit Spitze und ein strahlendes Lächeln im Gesicht. 

1. Woher bekam man solche Schürzen?
2. Warum stand ihm das Ding?
3. Wie konnte man am so früh am Morgen schon so hässlich gute Laune haben?!

Ih.

"Alles, was du gestern hattest, waren ein paar Cracker. Du musst doch Hunger haben wie ein Bär", führte er auf meine Frage hin weiter aus und machte ein paar Eier auf einen Teller. Der Geruch wehte zu mir rüber und sorgte dafür, dass sich mein Magen tatsächlich zusammen zog. Na Bravo. 

"Geht so, schätze ich mal", meinte ich vage und stand auf, "ich hau dann mal ab." Ich wollte ihm seine Eier nicht wegfuttern. Ich wollte eigentlich gar nichts mehr von dieser Welt. Er hatte bereits genug getan. "Ahhhhh, nein", wiegelte er das ab und wedelte mit einem Pfannenwender. "Ich bin nicht extra früh aufgestanden, um zu verhindern, dass du abhaust, damit du dann abhaust!" Ich zuckte nur wieder mit den Schultern und grinste verhalten. "Was willst du dagegen tun?"; fragte ich und stiefelte zur Tür.

Er durchquerte den Raum und stellte sich vor die Tür. Ernst sah er mich an. "Setz dich jetzt und iss", wies er mich an. "Bitte." Ich neigte den Kopf. "Was kriege ich dafür?", fragte ich mal zur Probe. "Was zu Essen", beantwortete er die unsinnige Frage trocken und ich seufzte. "Was du da machst ist Freiheitsberaubung", meinte ich nur und ging zu der kleinen Sitzecke in der Küche. Soobin streckte seine Flügel kurz aus und wurde ein bisschen rot.

"Ich würde das nicht machen, wenn es nicht nötig wäre. Schau. Ich bin auf deiner Seite." Er lächelte vorsichtig. Ich gab ein unzufriedenes Geräusch von mir. "Und wenn ich das gar nicht will?", fragte ich. "Was willst du eigentlich von mir?" Ich setzte mich und zog eines meiner Beine an. Dann musterte ich ihn forschend. Dass wir seine Flügel eingerenkt hatten, schien etwas bewirkt zu haben, denn waren sie zuvor starr gewesen und hatten an ihm dran gehangen, wie Fremdkörper, so entwickelten sie jetzt ein Eigenleben, fast wie der Schwanz einer Katze. Nervös schüttelte er sie noch mal aus und ich fragte mich, ob er das selbst überhaupt mitbekam. 

"Ich will dir einfach nur helfen", meinte er sanft und zog sich die Schürze aus, nachdem er das Essen auf zwei Teller verteilt hatte. "Frag mich nicht warum, es ist einfach so. Ich denke... wir können uns gegenseitig helfen." Damit stellte er mir einen Teller hin und setzte sich ebenfalls. "Du brauchst doch nur jemanden, der deine Flügel platziert, damit du schlafen kannst", stellte ich ironisch eine Vermutung an und er stieg mit einem kleinen Grinsen darauf ein. "Oh, war ich so leicht zu durchschauen?", meinte er ebenso ironisch und ich seufzte. "Total."

"Ich verstehe dich voll... gar nicht", setzte ich hinzu und stutzte über meinen eigenen Satz, denn offensichtlich hatte die Sonne bereits ein paar Gehirnzellen verbraten. "Wieso willst du mir helfen?" Soobin begann in seinem Ei herumzustochern und neigte dann nachdenklich den Kopf. "Nenn es ein Bauchgefühl", meinte er und sah mich an, "was ist schon dabei? Du weißt doch eh nicht wohin, also warum nicht hier bleiben? Ich langweile mich doch eh nur allein und keine Ahnung, ich hätte vielleicht einfach gern einen Freund? Ich hatte nie sowas..." Er brach einem ja das Herz. "Ich auch nicht", murmelte ich und schüttelte angespannt den Kopf. "Keine Ahnung", versuchte ich Worte für meine wirren Gedanken zu finden. "Sagen wir, ich bin misstrauisch? Warum solltest du anders sein? Ernsthaft... Ich habe Angst." 

Wir rutschten hier gerade ab zum ehrlichsten Gespräch meines Lebens. 

"Und ich bin allein, genau wie du", antwortete er gefühlvoll, "ich und du, wir sind die Freaks in dieser Welt. Du magst es vielleicht nicht glauben, denn meine Flügel sind vielleicht nicht derselbe, aber doch der gleiche Schmerz. Ich habe auch Angst, aber letztlich sind wir beide in diese Wüste abgehauen. Wir sitzen im selben Boot." Ich blinzelte verwirrt. Ich bezweifelte, dass wir nur annähernd dasselbe durchhatten. Da hieß nicht, dass ich ihm nicht glaubte, dass sein Leben nicht beschissen war, aber ich wusste auch, dass es was anderes war.

"Aha", gab ich mich emotionslos, auch wenn er mich mit all dem rumgekriegt hatte, "ich bin nicht mehr sozialisiert. Nur das du es weißt." Er kicherte niedlich und winkte ab, ehe er einen Bissen seines Essens nahm. "Denkst du, dass ich das noch nicht bemerkt habe?? Los, sag mir endlich, wie du heißt! Ich bin es leid, dich Baby zu nennen. Mich wundert, dass du es nicht bist."

Vielleicht war es mir einfach egal??

Ich begann zu essen. "Hab kein Bock dir das zu sagen", meinte ich, wenn auch eher, um ihn zu piesacken. "Ich bin ein mysteriöser, junge Mann~" Wenn man erstmal was zwischen die Kiemen bekam, merkte man erst mal, wie Hungrig man wirklich war. "Sag deinen Namen", forderte er mit Nachdruck, aber zu freundlich, als dass man ihn ernst nehmen könnte. "Owww", sagte ich und grinste, "du bist niedlich, wenn du sauer wirst." Er zog die Augenbraue hoch in einer wird's-bald-Attitüde. "Owwwwwwwwwwwwww", sagte ich noch gedehnter. "Na schön", sagte er und ging zu einem Regal, auf dem ein Handy lag und nahm dieses zur Hand. 

"Was hast du vor?". fragte ich und er spitzte die Lippen. "Ich google dich", meinte er und setzte sich wieder zu mir. Ich schnaubte leise, aber amüsiert. "Mein Name ist Binsoo, verrückt oder?", scherzte ich. "Ist klar", antwortete er und tippte auf dem Handy rum. Ich wechselte derweil das Thema. "Was sind das für Eier, Soobin?", fragte ich neckisch und er sah auf. Ein Grinsen schlich sich auf sein Gesicht. Dann machte er allen ernstes eine niedliche Pose. "Nicht so wichtig", bekundete er strahlend, "Eier eben." 

"Also Schlangeneier", vermutete ich betont misstrauisch und aß weiter, "Bist du etwa ein Nestdieb?" Ich sah ihn empört an und er sah empört zurück. "Ich bin doch kein Nestdieb!", beteuerte er, "der nächste Supermarkt ist drei Meilen von hier entfernt, Yeonjun. Warum nicht gleich so." Ich schnaubte nur wieder und sah ihm dabei zu, wie er die eintrudelnden Nachrichten und verpassten Anrufe ignorierte und das Handy wieder abstellte, ehe er es wieder auf das Regal schmiss. 

"Unglaublich, dass du hier draußen überhaupt Empfang hast", stellte ich fest und warf mein Handy mit zu seinem. Wenn es kaputt ginge, es wäre mir egal. Ich brauchte es ohnehin nicht. Ich hatte es den Tag zuvor ausgeschalten, damit ich nicht mehr mitbekam, wie niemand mir schreib und fragte, wo ich blieb, denn ich wusste es auch so. Würde ich das Ding anschalten, dann käme da gar nichts, weil mich einfach niemand vermisste, außer vielleicht Jaejun, aber der hatte kein Handy. 

"Warum hast du dein Handy aus und wie lange bist du schon hier?", fragte ich und aß meine Portion auf. Er seufzte tief. 

"Wenn es an ist, rufen nur meine Eltern an. Sie sind sauer, dass sie ihr Wunderkind nicht vorzeigen können, denn es ist ja gerade nicht verfügbar. Das muss ich mir nicht anhören. Seit mir die Flügel gewachsen sind, haben sie mich ins Rampenlicht gezerrt. Bis vor ein paar Tagen, wo ich so nachgedacht habe und mir klar wurde, dass ich volljährig bin und sie mir nichts zu sagen haben und da hab ich meine Sachen gepackt und bin gegangen."

"Und dann hast du ganz zufällig eine Hütte in der Wüste gefunden?", fragte ich misstrauisch und er schüttelte den Kopf. "Das ist meine. Sie gehörte meinem Großonkel und er hat sie mir vererbt. Er war... ein bisschen plemplem, sagen meine Eltern, dabei hat er die Welt einfach nur anders gesehen. Er sagte immer, dass diese Hütte existiert und dass alles darin mir gehören würde und ich es niemanden erzählen sollte, denn ich wurde sie irgendwann brauchen." Er lächelte nostalgisch. "Ich war der Einzige, der ihn nicht wie einen Verrückten behandelt hat und das war sein Dank." 

Er hielt sich einen Finger an die Stirn und führte ihn dann weg, als hätte er eine Idee. "Er sagte immer, dass er es gesehen hätte", setzte er zu seiner Erzählung mit mysteriöser Stimme hinzu. Dann musterte er mich. "Glaubst du denn nicht, dass deine Eltern dich nicht auf versuchen zu erreichen?", fragte er und ich schüttelte den Kopf. "Ich weiß es", sagte ich nur und versank in Gedanken. 

Irgendwie hätte ich auch gern einen plemplem Großonkel gehabt. Alles wäre besser als eine Mutter, die einen hasste und für alles verantwortlich machte, was in ihrem Leben schief gelaufen war. "Was macht dich so sicher?", hakte er vorsichtig ab, aber ich schenkte ihm nur einen Blick, der ihm unmissverständlich sagte, dass ich nicht drüber reden würde.

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