»»--Chapter Sixteen--««

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╔═.✵.══════════╗
Save me, maybe I have 
turned into a monster
╚══════════.✵.═╝

Yeonjun

Wir blieben dennoch eine Weile so sitzen und ich lehnte meinen Kopf schon fast schläfrig zurück an seine Schulter. Irgendwann begann er wieder meinen Nacken zu kraulen. "Jeez, Soobin", beschwerte ich mich und er stupste mein Kinn an, damit ich aufschaute. "Warum hasst du es wirklich so sehr?" Ich schwieg einen Augenblick. Wieso durchschaute er mich wie Glas?

"Es war das Erste, was sich an mir verändert hat, zusammen mit den Hörnern. Damals, als diese noch ganz mini waren und ich sie unter einer Mütze verstecken konnte. Ich hatte Kopfschmerzen und habe deswegen eben angefangen zu schnurren. Keine Ahnung  warum, wahrscheinlich, um mich selbst zu beruhigen. Ich habe es selbst nicht mal bemerkt." Fahrig seufzte ich bei der Erinnerung. "Meine Mutter kam so schon kaum klar mit den kleinen Hörnchen, als ich dann anfing zu schnurren, sah sie mich nur an und sage mir, ich solle das nie wieder machen."

Ich hatte gedacht, dass es mir schwerfallen würde, darüber zu sprechen, doch irgendwie wurde es mit jedem Wort leichter. Es war fast, als würden sie einfach aus meinem Mund fließen und dabei all den Dreck mit rausschwämmen, der sich in meinem Herzen und meinem Kopf angestaut hatte, weil ich immer nur allein mit dem Schmerz und meinen Gedanken gewesen war.

"Ich konnte nicht aufhören, so sehr ich es auch wollte. Es ging einfach nicht. Es ist nicht, wie mit dem Knurren, was sich so gut unterdrücken lässt, wie eben andere Sachen, die man macht, um seinem Unmut auszudrücken. Das Schnurren kommt einfach. Ich habe da keine wirkliche Kontrolle drüber. Sie sagte mir wieder, ich soll aufhören und wieder und wieder und da hab ich das erste Mal geknurrt. Ich hab sie angeknurrt, weil sie mich immer wieder ermahnte. Da war was los, das kann ich dir sagen", ich lächelte bitter.

"Sie hasst mich dafür."

Soobins Gesicht zeigte den Schmerz, den ich auch fühlte und ich strich ihm kurz über die Wangen und unter den Augen lag, um ihn zu trösten. "Sie ist... Was ist ihr Problem?" Ihm schienen die Worte zu fehlen und es tat gut, endlich mal wen auf meiner Seite zu haben, denn ich kannte das Problem auch nicht so wirklich. "Ich weiß nicht", murmelte ich unentschlossen und biss mir auf sie Lippe. "Sie will so sehr normal sein."

Sie wollte dieses Leben nicht, aber ich wollte es genauso wenig. Ich hatte nicht darum gebeten, dass mir Hörner wachsen und alle Angst vor mir bekommen. Ich hatte nicht darum gebeten, selbst Angst zu haben, dass ich mich in ein Monster verwandelte. Ich hatte nicht 'Hier' geschrien, als es darum ging komische Körpereigenschaften zu entwickeln. Ich wäre sehr gerne einfach normal geblieben, hätte die Schule normal abgeschlossen, ohne nur gerade so durchzukommen, weil ich mich oft nicht hingetraut hatte. Gern hätte auch ich einfach den normalen Lauf eines Teenagerlebens gehabt. Prüfungsstress, Alltag, Hobbys, mich vielleicht in ein Mädchen oder einen Jungen verliebt und mit dieser Person zum Abschlussball verabredet ... 

Doch ich war ein Außenseiter gewesen, ich wurde gemieden, wenn ich Glück hatte und getreten, wenn ich Pech hatte.

Das Schlimmste daran war gewesen, nicht zu wissen, mit welchen Recht sie das taten. Wer gab ihnen das Recht, mich als schlechter einzustufen, als sie selbst waren? Wer glaubten sie, wer sie waren, dass sie mich verletzen konnten, ohne über die Konsequenzen nachzudenken? Waren sie wirklich Menschen? Hatte ich denn kein Mindestmaß an Respekt verdient? Hatten sie denn ein Herz, wenn ja... wo war es dann? Wenn dann eine Person, die einem nahe stehen sollte, sich auch noch so verhielt, war es noch mal schmerzhafter.

Mama, wer denkst du, dass du bist?

Hätte sie nicht meine Zuflucht sein müssen? Hätte sie nicht auf meiner Seite sein müssen? Wäre es nicht ihre Aufgabe gewesen, mir die Tränen wegzuwischen und mir über die blauen Flecken zu streicheln, bis sie blasser wurden und verschwanden?

"Sie fragte sich auch jeden Tag, was sie verbrochen hat, um mich zu verdienen", erzählte ich leise murmelt weiter und ich war nicht sicher, ob er mich verstand. "Ich frage mich dasselbe, vielleicht werden wir beide bestraft." Soobin schwieg und ich war mir nicht sicher, ob es daran lag, dass er nicht wusste, was er daraufhin sagen sollte, oder um was Gemeines zu unterdrücken.

"Sie ist blind", urteilte er schließlich und presste die Lippen zusammen. Ich lächelte versöhnlich. "Was soll man machen", sagte ich nur, "ich will nicht mehr drüber nachdenken." Soobin nahm das erst mal so hin und schien einen Moment wieder in seinen Gedanken nachzuhängen. "Es kann ihr doch nicht egal sein, dass ihr Sohn gegangen ist", meinte ungläubig und ich zuckte wieder nur mit den Schultern.

"Ich weiß es nicht. Was soll ich sagen, ich vermisse sie ja auch nicht. Ich vermisse meine Geschwister, auch wenn die Zwillinge manchmal sehr zickig sind. Vor allem aber vermisse ich Jaejun. Ich hab ein schlechtes Gewissen seinetwegen und ich würde ihm so gern sagen, dass es mir gut geht, aber das geht nicht, denn dazu müsste ich zu Hause anrufen. Es ist ziemlich sicher, dass meine Mutter mich einfach nur mit Vorwürfen überhäufen würde, sobald ich anrufe und ihn mir nicht mal geben würde, also macht das keinen Sinn."

Ich wollte ihre Stimme nicht hören, auch nicht, was sie mir neues an den Kopf werfen wurde. Sie hegte Zorn gegen mich und das nicht wenig. Sie ließ mich diesen öfter spüren. Ich wollte mir nicht vorstellen, was jetzt los war, wo ich weg war. Wahrscheinlich nahm sie mir das auch noch übel. Was sollen denn die Leute sagen, wenn ich so plötzlich verschwand, einfach in die Wüste mit nichts mehr, als das was ich am Leib trug? Was warf das denn für ein Bild auf sie als Mutter?

"Ich habe ihm gesagt, dass ich wieder zurückkommen würde. Er hat wohl gespürt, was ich vorhatte und ich denke nicht, dass er überrascht war, dass ich weggegangen bin. Ich bin nicht besser als mein Vater, der auch einfach abgehauen ist." Ich schnaubte bei dem Gedanken. Was hatte er wohl aushalten müssen, was ihn gebrochen hatte, damit er so weit ging, seine Familie zu verlassen? Oder war er doch einfach nur ein Arschloch. Ich wusste es nicht wirklich, denn ich erinnerte mich kaum mehr an ihn.

"Bist du nicht. Du bist rausgeworfen worden, oder nicht? Er ist gegangen", widersprach Soobin, "er ist von selbst gegangen, aus welchen Gründen auch immer. Hat deine Mutter ihm auch so die Hölle heiß gemacht?" Ich schüttelte den Kopf. Nein. Sie war anders gewesen, bevor er ging. Auch zu mir war sie noch nicht so gemein gewesen. Sie war die Positive gewesen, diejenige, die gemeint hatte, dass ich beschützt werden musste. Ich erinnerte mich, wie sie ihn angefleht hatte, nicht zu gehen und an den Blick, mit dem sie mich bedacht hatte, als er die Haustür hinter sich ins Schloss gezogen hatte.

Ich schluckte es runter. Hatte ich nicht genug geweint? Ich wollte wirklich nicht noch einen mentalen Zusammenbruch vor Soobin haben, er hielt mich doch für stark. Doch gleichzeitig war ich mir nicht sicher, wie lange ich noch aushielt darüber nachzudenken. Wir mussten schleunigst das Thema wechseln.

"Du schnurrst..."

Ich blinzelte und sah wieder auf.
"Ich... was?" Soobin sah mich besorgt an. "Ich habe dich nicht gekrault, also was tut dir weh?" Ich schüttelte nur den Kopf. Irgendwie wollte ich nicht mehr darüber reden, denn ich war mir sicher, dass ich dann nicht mehr lange aushalten würde. Ich fing schon an, zu schnurren verdammt. Auch noch ohne es zu merken.

Tja, was tat mir weh?
Mein Herz schätzte ich mal.

"Yeonjun...", setzte Soobin zu sprechen an, doch ich ging einfach mit den Fingerspitzen durch die weichen Federn seiner Flügel. Ich konnte sehen, wie sich eine Gänsehaut auf seinem Nacken bildete und strich ein wenig weiter und fast schon ein wenig fasziniert seine Flügel entlang. Er seufzte wohlig auf und ich lächelte zufrieden.

"Ich hab niemanden außer dich", murmelte ich leise und strich weiter durch die perlweißen Federn und bestaunte ihren seidenmatten Glanz. Ich hatte zwar auch meinen kleinen Bruder, aber das war es nicht, was ich meinte. Ohne Soobin wäre ich verschwunden. Er hatte festgehalten, was noch von mir dagewesen war und erkannte Dinge in mir, die ich nicht mal selbst sah. Mit einem tiefen durchatmen schlang ich die Arme wieder um ihn und kuschelte mich wieder etwas an.

"Mach nicht, dass ich schnurre. Das ist super peinlich", murrte ich, als seine Hand sich wieder an meinen Nacken sneakte. "Ist es nicht, es ist supersüß." 

Konnte der Junge mir auch einmal nicht widersprechen?? Ich sollte mich wohl langsam dran gewöhnen. "Du findest viele Dinge süß, was?", hakte ich nach. Wieder begann er mir durch die Haare zu fahren und ich ließ es zu, denn es war eh zu spät. Die Schadensbegrenzung war im Grunde nur noch darauf aus, dass ich nicht rot wurde. Auch das funktionierte eher so semi und ich pustete mir verlegen den Pony aus der Stirn.

"Nein, so viele sind es gar nicht."
Er widersprach mir schon wieder.

Ich sah ihn vorwurfsvoll an und er erwiderte meinen Blick nur mit großen, fragenden Augen und formte mit den Lippen ein stummes: "Was?" Dann kraulte er einfach meinen Nacken weiter, was er zuvor kurz unterbrochen hatte, um mir zu widersprechen. Vor allem, was wollte er mir weiß machen. Er fand nicht viele Dinge süß, aber mich schon. Das machte keinen Sinn.

"Du sagst mir das andauernd, aber ich bin nicht süß." Wenn er sich mit mir anlegen wollte, dann konnte er das haben. Ich würde jetzt auch mal widersprechen und das so lange, bis ich recht hatte. "Doch bist du, du merkst es nur nicht", war seine lockere Aussage und dann schwieg er kurz, um zu lauschen, ob ich schon wieder schnurrte, aber ich gab mir Mühe das nicht zu tun.

"Ich mag dich wirklich gern, Yeonjun." Jeez, wenn er so weiter machte, dann wurde ich richtig soft... und noch roter in der Fresse. Das war langsam nicht mehr lustig. Zumindest nicht für mich. Soobin hatte die Zeit seines Lebens. Ich mochte ihn auch, aber irgendwie war ich zu verlegen, was dazu zu sagen. Ich hatte das Gefühl, das irgendwie überspielen zu wollen. Also machte ich das, was verlegene Menschen wohl nicht tun würden. Ich sah ihm intensiv in die Augen und sagte dann mit Nachdruck: "Bin ich nicht."

Soobin schien sich aber nicht einschüchtern lassen zu wollen, er sah nur ebenso zurück und sagt mit Nachdruck: "Doch."

"Nein", betonte ich. "Doch", widersprach er. "Nein", bestimmte ich. "Doch", frohlockte er. "Nein", ich ließ ein kleines Knurren hören. "Doch", er war daran nicht interessiert. "Nein." Er sagte nichts mehr. Er schnappte sich nur meinen Kopf und drückte mir fröhlich einen Kuss auf die Wange. Oh nein, bitte werd nicht rot. Yeonjun, reiß dich zusammen. "Das mich auch nicht überzeugen, Soobin", zischte ich leise, "fucking nein."

Er strich mir nur über die erröteten Wangen und grinste mich unbeeindruckt an. "Du bist so niedlich, wenn du rot wirst", betonte er entzückt und ich presste die Lippen aufeinander. Dann lachte er und sprang auf, um sich kurz zu strecken und machte sich auf den Weg zum Küchenblock. "Doch", ließ er noch mal verlauten und reckte triumphierend die Faust in die Luft, aber auf eine so niedliche Art und Weise, dass ich nicht mal mehr ernsthaft böse sein konnte.

"Halt die Klappe", grummelte ich und er grinste mich nur breit an.

"Ich mache Frühstück."

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