#52 Wer bist du 2.0

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Jungkook

Der Schwarzhaarige nahm sich einen Moment um ihn zu mustern. Er hatte violettes Haar. Wie ungewöhnlich. Doch das schien in der Clique zu liegen, denn das Mädchen hatte ellenlanges, grünes Haar und der zweite junge Mann war einfach mal orange. War das eine Art Gruppenreligion? Seine Blicke glitten zwischen den Dreien hin und her und schließlich heftete er seine Augen auf den Größten von ihnen. Der, der ihn am meisten irritierte.

"Wer bist du?", fragte er zischend und der junge Mann, der ihn bis eben noch fest gehalten hatte, erwiderte seinen Blick intensiv. "Taehyung." Eigentlich wäre ein 'Wer seid ihr?' logischer gewesen, ups. Irgendwie interessierte ihn aber erst mal, wer der Typ war, der ihn so grundlegend verwirrte. "Das sind Jimin und Lilly, meine Geschwister", fügte er hinzu. Nun wanderte der Blick der haselnussbraunen Augen rüber zu den anderen Beiden. Es hatte einiges an Willenskraft gebraucht sich von Taehyung loszureißen.

Er musterte Lilly.

Lilly ja? Wirklich? Er drehte doch durch. Das war doch niemals die Grünlilie. Wenn doch, dann war es logisch, dass sie Dinge wusste. Sie wusste so Einiges, dass er nicht mal Jin und Namjoon anvertraut hatte. Sie erwiderte seinen Blick nüchtern. "Ich hab zu viele von den Pillen genommen, das wird es sein", murmelte er mehr für sich, als für die anderen. Das hier war nur eine Wahnvorstellung. So weit war er gekommen. Die Grünlilie. Natürlich.

"Die, die du nimmst, verursachen keine Wahnvorstellungen, Jungkook. Du bist außerdem nicht in der Lage, dir selber Medikamente zu verschreiben, Dummkopf, du bist kein Arzt und jetzt mach die scheiß Tür auf und lass uns rein, wir reden drin in Ruhe!" Sie stemmte ihre kleinen Hände in die Hüften und mimte die wütende, aber es sah zu süß aus, als dass Jungkook es ernst nehmen konnte. Dennoch schloss er auf. "Du willst keine Wahnvorstellung sein? Du klingst wie Jin Hyung", meinte er mit einem Grummeln und ließ sie alle rein, auch wenn er ums Verrecken nicht wusste, wieso. Er hatte sie doch nicht mal gecheckt.

"Was zur Hölle wollt ihr von mir?", fragte er also und ging durch ins Wohnzimmer. Es roch immer noch nach billiger Farbe und Jungkook rümpfte die Nase deswegen. Leider hatte er sich keine bessere leisten können. "Tja.. wo fängt man da an? Vielleicht mach ich uns erst mal eine Kanne Tee...", kündigte Taehyung an und machte sich tatsächlich auf den Weg in die Küche. "Du bist so süß", meinte Lilly daraufhin erheitert. Taehyung drehte sich in der Tür noch mal um, um was zu sagen, aber Jungkook war schneller. "Als süß würde ich den jetzt nicht bezeichnen", murrte er und rieb sich das Handgelenk. Dieser grinste ihn darauf hin nur schief und fast schon herausfordernd an und verschwand dann mit seinem orangehaarigen Bruder wieder im Flur.

Warum zur Hölle war das nur so attraktiv? Jungkook verstand sich selber nicht und er fand es sehr, sehr gruselig. Und unangebracht... und überhaupt Körper, ist dir aufgefallen, dass er ein Mann ist? Ein. Mann.

Jungkooks Blick glitt zu Lilly, die dem Ganzen nur mit einem undefinierbarem Ausdruck in ihrem hübschen Gesicht zugesehen hatte. Sie hatte ihre Haare zu einem Zopf gebunden, den sie gerade einmal auflockerte und neu band. Mädchen eben. Sollte er das wirklich glauben. Glauben, dass sie echt war? Ohne weiter zu überlegen, fasste er sie an die Schulter. Sie hielt kurz inne dann kicherte sie. "Ja, ich bin echt."

Drei Sekunden war Stille. Wenn sie echt war, dann gab es nur eine einzige Sache, die er wissen wollte. "Wo ist Namjoon Hyung?" Der Griff um ihre Schulter wurde etwas fester. Sie legte ihre Hand sanft auf seine. "Er ist bei uns. In Curare."

***

"Nur damit ich das richtig verstehe...", begann Jungkook noch einmal, während er im Raum auf und ab ging. Was ihm da alles erzählt worden war, überstieg im Moment die Kapazität seines Arbeitsspeichers. Entschuldigung an der Stelle, dass die Autoren der Geschichte way to lazy sind, das ganze Gespräch detailgetreu wiederzugeben, aber manchmal kann man wohl doch einfach nicht aus seiner Haut. (A/N: Forgive meeee <3)

"Ihr seit Pflanzenmenschen?" "Ja." "Grünlilie, Lotus, Flieder..." Er zeigte nacheinander auf die Drei, die sich nebeneinander auf das Sofa gequetscht hatten, der Größe nach, wie Orgelpfeifen.  "Deswegen riecht er also nach Vernell", überlegte Jungkook laut und erntete nur ein 'Hey' vom Flieder. "Weichspülerboy ist also mein Mate, ja?" Lilly konnte wahrscheinlich nicht anders, denn sie lachte los und auch der Orangehaarige, fand das ziemlich amüsant. Taehyungs Miene glich eher der von Jungkook.

Er war angepisst.

Doch der junge Mann mit den schwarzen Haaren war es auch. Das was er fühlte, wenn er Taehyung auch nur ansah, war neu für ihn, es überforderte ihn und es machte ihm Angst... doch am schlimmsten war, dass es nicht echt war, sondern irgendein Hokuspokus, der ihm vorschreiben wollte, wie er wem gegenüber zu fühlen hatte. Jungkook wollte das nicht. Er hatte nicht drum gebeten und er wollte das nicht haben. Was sollte das überhaupt heißen? Für einander bestimmt? Am Arsch.

Er war dazu bestimmt allein zu sein.

Wie sollte er damit umgehen? Wenn er wirklich mit ihnen mitgehen sollte, dann würde er es tun, um Namjoon zu sehen... Ihn vielleicht zu bitten, zurück zu kommen... auch wenn das keinen Sinn zu machen schien, denn wenn er das richtig verstanden hatte, dann hing Namjoon mit all seinem Sein an Lilly. Es war schon süß, wie sie von ihm Sprach. Er konnte in ihren Augen die selbe hirnrissige Liebe lesen, die auch schon Namjoon hatte zu einem Trottel werden lassen. Er hatte ja wirklich alles getan für sein Pflänzchen.

Jungkook ließ mit sich verhandeln. Viel gab es hier nicht mehr für ihn. Eigentlich nur Jin und seine Mutter. Sonst war ihm diese Welt scheißegal. "Was ist mit Jin?"

"Ich bin immer noch dafür, dass wir ihn gleich mitnehmen", schaltete sich Lilly ein. Doch Jimin schüttelte den Kopf. "Zuerst mussten wir mit Yoongi sprechen. Wir werden schon Ärger bekommen für diese Aktion. Wenn wir ihn mitbringen, dann wird er es verstehen, aber Jin hat in Curare nichts verloren. Also sollten wir ihn wenigstens breitschlagen und dann wieder kommen." Lilly schien unzufrieden, doch sie sagte nichts mehr. Wahrscheinlich, weil das Karottenköpfchen recht hatte.

Sollte er ihnen einfach so vertrauen? Das konnte er nicht. Nicht ohne wenigstens vorher kurz mit Jin gesprochen zu haben, auch wenn er nicht wusste, wo sich sein Hyung gerade aufhielt. Der junge Mann seufzte fahrig. "Ich geh mal kurz für kleine Hacker", behauptete Jungkook und steuerte den Flur an. "Nicht abhauen, Jungkook", beschwor Lilly ihn. "Nein, nein", log er. Verdammt, sie hatte echt zu lange auf dem Fensterbrett gestanden und er hatte ihr viel zu viel erzählt.

Eilig verließ er da Wohnzimmer, ließ dann, die Badtür einmal ins schloss fallen, öffnete so leise er konnte die Haustür und schlüpfte ins Freie. Er zog die Tür nicht hinter sich zu. Je später sie bemerkten, dass er weg war, desto besser war es. Nein, er war nicht bereit irgendwelchen Fremden in irgendeine Welt zu folgen. Das war alles hirnrissig. Er wollte sich nicht auf das Wort von Leuten verlassen, die er nicht kannte, auch wenn sein Innerstes schrie, dass er ihnen sein Leben anvertrauen konnte und zwar allen Drein, es war doch verrückt. Genau wie die Tatsache, dass er den lilahaarigen, schönen, atemberaubenden Flieder vermisste, kaum dass er ein Stockwerk tiefer war.

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