#72 Heilige Scheiße, das macht einem ja Angst

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Hoseok

Hoseok sah ihn nicht an, denn er hatte Angst Jimin würde Wahrheit in seinen Augen sehen.
Wenn man eine richtige Energieschlampe ist? Na, sicher.

"Hoseok? Ja oder nein?" Hoseok schnaubte. "Sagen wir, es gibt Situationen, die einen..." Drang? Verlangen? Zwang? "... ein Eingreifen begünstigen." Jimin schwieg einige Augenblicke. "Wie etwa, wenn ich stark verletzt bin?", fragte Jimin und Hoseok nickte.

Jimin nickte ebenfalls. Er machte ein unzufriedenes Gesicht, doch dann fasste er sich und übte sich an einem Lächeln, dass allerdings nicht wirklich fröhlich wirkte. "Ich schätze, ich geh dann man besser", meinte er leise. Hoseok nickte angestrengt, auch wenn alles an ihm Jimin am liebsten einfach festhalten wollte.

Er kam sich selber albern vor. Erst beschwerte er sich, dass Jimin auftaucht, jetzt würde er sich am liebsten beschweren, dass Jimin seinem Geheiß nachging und gehen wollte. Hoseok war launischer als eine Schwangere, das wurde ihm schon selber klar. Also riss er sich zusammen, um es nicht noch schlimmer zu machen, was Jimin veranlasste von der Liege zu rutschen. "Danke für deine Hilfe, Hobi." Hoseok winkte das Ganze nur ab und lächelte aufmunternd, auch wenn er sich selbst fühlte, als hätte er gar nichts hinbekommen. Es war im Grunde nicht der Rede wert.

Jimin machte sich auf den Weg aus dem Zimmer, doch war er vorhin noch - getrieben von der Wut - in den kleinen Raum marschiert, so sah man ihm jetzt doch deutlich an, dass er noch immer Schmerzen hatte, sobald er sich bewegte. Vielleicht ließen auch die Tabletten schon wieder nach. Hoseok konnte sich das wirklich nicht mehr mit ansehen. Sollte das jetzt Tage so gehen? Vielleicht Wochen? Wenn er es in nur zwei Minuten beheben konnte?!

Hoseok knickte endgültig ein. Er verringerte den Abstand zwischen ihnen wieder und schlang seine Arme um den Orangehaarigen. Er biss die Zähne zusammen, als die Energie lossprang, doch er ignorierte den Schmerz und schmiegte sich an den Rücken seines Mate. "Halt einfach still, Pabo", seufzte er. 

"Hoseok." Jimin versuchte sich zu lösen. "Das muss doch weh tun." Hoseok um klammerte seine Mate nur noch stärker und drehte ihn vor das Erstbeste, was im Weg war, damit Jimin ihm nicht abhauen konnte. Das war in diesem Fall das Waschbecken. Hoseok hob seinen Blick und begegnete dem von Jimin im Spiegel. "Es ist alles in Ordnung", versprach er rau und schenkte seinen Mate einen intensiven Blick. Es stimmte auch. Es schmerzte. Aber es fühlte sich gleichzeitig viel zu gut an. Es verschaffte Hoseok eine gewisse Genugtuung. 

Jimins Atmung war schwerer geworden und er seufzte genießerisch, doch nur um sich darauf auf die Lippen zu beißen. "Hoseok, auch meine Beherrschung geht irgendwann flöten", warnte er. Das war Hoseok auch klar. War das hier nicht das gewesen, was er hatte vermeiden wollen? Aber die Energie tat ihren Job. Es fehlte nicht mehr viel und Jimin wäre die größten Probleme los. "Nur noch ein bisschen, Chim, dann muss ich mir keine Sorgen machen, dass du mir um kippst..." 

Jimin legte mit einem weiteren Seufzen den Kopf in den Nacken, bevor er sich an dem Waschbecken festkrallte und schluckte. "Stop, Hobi. Heilige Scheiße, das macht einem ja Angst." Hoseok zögerte. Sie hatten es fast geschafft. Sie konnten danach doch immer noch aufhören. Doch Jimin löste Hoseoks Arme von sich und drehte sich zu ihm. 

Der Energiefluss brach nicht unbedingt ab, wurde aber doch ziemlich eingedämmt. Das half doch ein bisschen beim Denken. Was tat er hier? Er konnte doch nicht so über Jimin herfallen und ihn bedrängen. Was war nur falsch mit ihm? Trotzdem fühlte er sich von Jimins Abweisung irgendwo verletzt, so albern das klang. Jimin öffnete seinen Mund um irgendwas zu sagen, doch er schloss ihn wieder.

Ein, zwei Sekunden passierte gar nichts, außer dass Jimin ihm unverwandt in die Augen sah, doch im nächsten Moment spürte Hoseok zu seiner Überraschung die Lippen seines Mates. 

Da war es wieder. Das Gefühl, dass Hoseok gleichzeitig beflügelte und ausbrannte. Er fuhr Jimin mit der Hand in sein weiches Haar und erwiderte den Kuss leidenschaftlich. Das Jimin ihn nach hinten gedrängt hatte bemerkte Hoseok erst, als er gegen die Liege stießt . Ohne den Kuss zu unterbrechen hob Jimin ihn auf die Liege und platzierte sich zwischen seinen Beinen, doch Hoseok sollte es nur recht sein. Er zog Jimin nur noch näher an sich heran. Nicht, dass noch ein Blatt Papier zwischen sie passen würde. 

Aller inneren Hitze zum Trotz genoss Hoseok es. Das Gefühl von Jimins Haut unter seinen Fingerspitzen, von Jimins Händen, die ihn an seinen Mate pressten, von Jimins Lippen, die die empfindliche Haut seines Halses liebkosten und von Jimins heißen Atmen, der ihm eine Gänsehaut verpasste. Egal, wie sehr Hoseok versuchte sich unter Umständen zu belügen: Das hier war genau was er wollte. Er wollte Jimin und das mit jeder Faser seines Seins. Einfach Jimins Nähe, seine Wärme, seine Gegenwart und das Gefühl das es keine Grenze zwischen ihnen gab. 

Egal was es kostete und egal wie sehr es brannte. 

Doch das konnten sie nicht ewig durchhalten. 

Als hätte Jimin den Gedanken gehört ließ er von ihm ab und nahm Abstand von ihm. "Hobi", meinte er atemlos, "es tut mir leid. Ich konnte nicht... ich sollte..." Er brach verwirrt ab und fuhr sich mit der Hand durchs Haar. Hoseok rutsche von der Liege und räusperte sich. "Mein Fehler, Jimin." Das war ja der Punkt, er hatte angefangen. Doch immerhin war der Plan aufgegangen, wie Hoseok mit grimmiger Genugtuung zur Kenntnis nahm. Es ging Jimin bedeutend besser. 

Hoseok wollte sich von der Liege abstoßen, doch er merkte schnell, dass das keine gute Idee war, weil sich der Raum meinte sich nach rechts drehen zu müssen. Vielleicht hatte er es doch ein bisschen übertrieben. Auf jeden Fall hatte er den Dreh mit dem Fluss nicht wirklich raus, mal ganz abgesehen davon, dass er sich so müde wie seit Jahren nicht fühlte. 

Jimin entging das nicht. Natürlich nicht, Jimin hatte auch den Block bemerkt, also wieso sollte ihm das entgegen? "Hobi?", fragte er lauernd, doch Hoseok schüttelte nur den Kopf. "Es ist alles in Ordnung", wiederholte er, doch er konnte an Jimins Miene erkennen, dass er ihm nicht glaubte. 

"Du siehst müde aus", stellte er fest und Hoseok zuckte  mir den Schultern. Er lächelte zaghaft. "Ich sitz das aus", meinte er unbedarft. Jimin zog eine Augenbraue hoch. "Wie wäre es, wenn du dich einfach hinlegst und mal eine halbe Stunde schläfst?", fragte er und musterte ihn eindringlich. 

Alleine die Vorstellung machte Hoseok nervös. Doch er versuchte es sich nicht anmerken zu lassen. "Ich hab nicht mal ein Bett, Jimin", wiegelte er also ab, doch Jimin wollte scheinbar nicht locker lassen. "Pabo", meinte er sanft, "du kannst meines haben. Ein unbestimmtes Gefühl sagt mir, dass ich heute sowieso nicht mehr müde werde, also ist es frei." 

Hoseok seufzte. Wie brachte er Jimin jetzt dazu sich das aus dem Kopf zu schlagen. Einfach die Wahrheit sagen? Doch wie würde die klingen? Er fand die Gefühle, die ihn schon wieder überrannten, selber super albern, aber das hieß nicht, dass er sich ihnen stellen wollte. Er schüttelte nur wieder den Kopf. "Ich hab noch zu tun. Und du sicherlich auch. Immerhin musst du nicht unbedingt auf Station, denn bis auf ein paar blaue Flecken sitzt alles wieder okay. Sogar die Rippe ist wieder in Ordnung", quasselte er drauf los in der Hoffnung, es möge Jimin zerstreuen, doch dieser zog seine ganz eigenen Schlüsse.

Jimin tastete seinen Brustkorb ab. "Stimmt, du hast Recht, die Rippe ist okay. Das heißt...?" Irgendwie beunruhigte Hoseok die Süffisanz, die Jimins Gesicht plötzlich zierte. "Dass die Rippe okay ist?", fragte Hoseok unsicher. Sie einzige Sache, der er sich sicher war, war, dass Jimin das mit Sicherheit nicht gemeint hatte. "Ne, dass heißt meine Körperstabilität ist wieder gegeben. Ich kann dich wieder heben." Was? Irgendwie machte der Satz in Hoseoks müden Hirn erst Sinn, als Jimin ihn sich ohne weitere Vorwarnung über die Schulter warf. 

"Wa-?! Chim! Pabo! Lass mich sofort runter!", beschwerte er sich und zappelte, doch Warrior von ihnen beiden war noch immer Jimin und sein Griff war eisern. "Jajaja. Gleich. Wenn ich dich ins Bett werfe." Mit diesen Worten, einen fröhlichen Pfeiffen auf den Lippen und einem Energizer auf der Schulter, machte er sich dran die Bibliothek zu verlassen. 

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