Jimin Pov

Meine Hände umfassen den warmen Becher, dessen Inhalt ich bereits bis zur Hälfte ausgetrunken haben und das, obwohl wir gerade einmal einige Minuten hier im Wartebereich sitzen. Da ich ohnehin etwas aufgeregt bin und es mir somit nicht leisten kann, noch aufgedrehter zu werden, habe ich mir auch keinen Kaffee bestellt, sondern einen einfachen Kräutertee. Immer wieder lasse ich meinen Blick durch den riesigen Innenraum des Flughafens gleiten, ich weiß, dass sein Flieger noch nicht gelandet ist und mein Auge ihn somit mit einer hundertprozentiger Sicherheit nicht erfassen wird, dennoch kann ich es mir momentan nicht abgewöhnen.

„Jimin?", sagt Yoongi meinen Namen und zieht meine Aufmerksamkeit somit auf sich, wobei ich die Augenbrauen ein wenig hochziehe und ein leises „Hm?" von mir gebe. Kurz schaut er um sich, dann richtet er seine Augen wieder auf mich und beugt sich sogar etwas zu mir. „Du wirkst nervös, ist alles okay?", erkundigt er sich nun und legt seine Hand auf mein Bein. So wie ich ihn inzwischen kenne, macht er sich mal wieder seine Gedanken und somit auch Sorgen, aber das ist nichts, was mich stören könnte, viel eher verleiht er mir damit ein schönes Gefühl. Natürlich möchte ich nicht, dass er sich verrückt macht, aber allein die Tatsache, dass ich ihm nach so kurzer Zeit genug bedeute, dass er sich bereits Sorgen um mich macht, lässt mich in gewisser Hinsicht wichtig fühlen. Er hat mir in den letzten Monaten des öfteren gezeigt, dass ich ihm nicht egal bin, dass es tatsächlich einen Menschen gibt, der sich für mich interessiert und nicht nur aus reiner Höflichkeit nachfragt.

„Mach dir keinen Kopf, Hyung, mir geht es gut. Ich bin nur aufgeregt, weil ich meinen Onkel über einen längeren Zeitraum nicht gesehen habe." Zusätzlich zu meinen Worten schenke ich ihm auch noch ein kleines Lächeln, das bestätigen soll, wie gut es mir geht und ich lege auch noch meine Hand auf Seine, welche nach wie vor auf meinem Bein ruht.

Auf meine Aussage hin nickt er, dann dreht er seine Hand jedoch, sodass seine Handfläche nach oben zeigt und im nächsten Moment verschränkt er auch unsere Finger miteinander. Mein Blick gilt die ganze Zeit über unseren Händen, in meinem Brustkorb macht sich ein ganz ungewohntes Gefühl aus, aber es erweckt nicht den Wunsch, ihm meine Hand zu entziehen. Ganz im Gegenteil sogar, es erfüllt mich irgendwie mit einer Wärme. Ich drücke seine Hand sanft und komme gar nicht dazu, darüber nachzudenken, ob diese kleine Aktion hier für Freunde seltsam ist, da seine Stimme ein weiteres Mal ertönt.

„Ihr scheint euch ziemlich nahe zu stehen", stellt er fest, was mich erst mit den Schultern zucken lässt, ehe ich dann doch leicht nicke. „Wie ich dir bereits erzählt habe, ist er auch in der Band gewesen und nachdem sie sich aufgelöst haben, sind er und mein Vater gemeinsam in das große Haus gezogen. Mein Onkel und ich hatten schon damals, als ich noch ein kleines Kind war, eine gute Bindung. Er war mein Lieblingsonkel, hat mir immer irgendwelche Geschichten erzählt, die ich total faszinierend fand und war einfach am ehesten so etwas wie eine Ansprechperson für mich. Das hat sich im Laufe der Jahre auch nicht geändert", erkläre ich ihm. „Ich freue mich total, dass ihr euch heute kennenlernt", gestehe ich grinsend, dann beginne ich auch schon wieder damit ungeduldig mein Bein zu wippen.

„Ich freue mich auch, aber...", gibt er von sich und richtet seinen Blick nach vorne, was mich jedoch eine fragende Miene ziehen lässt. „Jetzt, wo ich weiß, wie wichtig dir das ist, könnte ich schwören, auch so etwas wie Nervosität zu verspüren." Seine Aussage verleitet mich dazu die Stirn zu runzeln, ich versuche herauszufinden, ob er gerade einen Scherz gemacht hat. Yoongi und nervös? Das kann ich mir überhaupt nicht vorstellen. Er ist doch immer derjenige, der alles so hinnimmt, immer lässig wirkt und so, als könne ihm nichts auf dieser Welt etwas anhaben.

Und als er sich schließlich schmunzelnd zu mir dreht, bestätigt sich meine Vermutung, dass er nur einen Witz gemacht hat, was mich nun etwas lachen lässt. „Fast hätte ich dir geglaubt!", gebe ich von mir und lege auch meine andere Hand auf unsere immer noch miteinander verschränkten, doch er erwidert daraufhin nichts mehr.

Wir sitzen ungefähr weitere dreißig Minuten so da, Yoongi und ich unterhalten uns über die unterschiedlichsten Dinge, was mich auch total ablenkt, aber als schließlich der Flieger landet und die Passagiere hinaustreten, überkommt mich wieder die Freude, die ich dann auch gar nicht mehr verstecken kann.

Inzwischen stehen Yoongi und ich nebeneinander und warten. Immer wieder schaue ich über die Menge und die Leute, die eben noch im Flieger saßen, muss mich manchmal sogar auf Zehnspitzen stellen, um etwas erkennen zu können. Mein Onkel ist recht groß, sein Kleidungsstil ist nicht unbedingt auffällig, aber auch nicht gerade das, was man als schlicht bezeichnen würde. Unter all den Menschen hier würde man ihn auf jeden Fall sofort erkennen. Und das tue ich dann auch.

Das Grinsen auf meinen Lippen wird breiter, ich hebe eine Hand und ziehe leicht an dem Hoodie meines Hyungs. „Dort vorne ist er", setze ich ihn in Kenntnis und ehe ich mich versehe, falle ich auch in seinen Blick. Ich gehe somit etwas auf ihm zu, auch auf seinen Lippe bildet sich ein freudiges Lächeln, als er mich schließlich in eine Umarmung zieht. „Chim, Gott, du hast dich so verändert", gibt er schon fast theatralisch von sich, was mich schließlich lachen lässt, da er so tut, als hätte er mich einige Jahre nicht gesehen. „Aber größer bist du leider immer noch nicht geworden", legt er noch mit einem Unterton nach, als wir uns wieder anschauen, ehe er anfängt zu grinsen. Mit solchen Aussagen möchte er mich ärgern. Das tut er gerne mal, da ich bekanntlich nicht unbedingt zu den Größten zähle. Übel nehme ich es ihm nicht, es ist einfach so ein kleines Spiel zwischen uns, den jeweils anderen zu ärgern, demnach entscheide ich mich auch dazu, einzusteigen. Also mustere ich sein Gesicht ein wenig, hebe die Hand und tippe mit meiner Handfläche einige Male gegen seine Wange.

„Du scheinst aber auch nicht mehr der Jüngste zu sein, mhm? Bald kann ich dich sogar Großvater nennen." Mein Onkel mag es überhaupt nicht, wenn man ihm das Gefühl gibt, dass er alt ist. Er mag es eigentlich auch nicht, wenn ich ihn als meinen Onkel bezeichne, viel lieber hat er es, wenn ich ihn beim Namen nenne, aber daran hat er sich inzwischen gewöhnt. Mit meiner Aussage habe ich allerdings genau ins Schwarze getroffen, was mich schon fast triumphierend grinsen lässt. Er lacht jedoch nur und haut mir sogar leicht gegen die Schulter. „Ach komm, halt die Klappe, Kleiner", erwidert er, was mich nur wieder lachen lässt. Auf andere mag es komisch wirken, aber er ist nun einmal etwas lockerer drauf.

Schließlich deutet er auf Yoongi, welcher etwas hinter mir steht und zu uns schaut. „Du scheinst nicht alleine gekommen zu sein", stellt er fest, was mich zustimmend nicken lässt. Bevor ich die beiden jedoch einander vorstellen kann, streckt mein Onkel bereits seine Hand aus und tut es selbst. „Ich bin Byunghun, Jimins supercooler „Onkel" - wie er mich gerne nennt. Aber das weißt du bestimmt schon, der Kleine hat mit Sicherheit pausenlos über mich gesprochen, nicht?" Nun rollt er gespielt mit den Augen und schüttelt den Kopf ein wenig. „Nenn mich ruhig Byun, Jimins Freunde dürfen das", schmunzelt er dann aber, wobei Yoongi seine Hand entgegen nimmt und sie amüsiert schüttelt. „Freut mich, Byun, ich bin Yoongi", stellt nun auch er sich vor.

„So", klatscht mein Onkel dann in die Hände, während ich seine Tasche in die Hand nehme. „Bevor wir nachhause gehen, will ich unbedingt noch etwas zu essen holen, ich sterbe sonst vor Hunger", meint er schließlich.

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Partnerstory written by @riawinchesterx & @elijeon

Wir wünschen euch ein frohes neues Jahr und hoffen, dass dieses Jahr für alle gut laufen wird. 💛

Wir wollten außerdem noch anmerken, dass wir nun versuchen werden aktiver upzudaten. In den letzten Wochen standen wir beide unter Stress und es kamen noch so einige Dinge hinzu, die uns einfach vom schreiben abgehalten haben. Aber wir wollen jetzt unbedingt wieder aktiver werden, insbesondere, weil die tatsächliche Geschichte bald anfängt. 😋💫