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Jimin Pov

𝟚 𝕎𝕠𝕔𝕙𝕖𝕟 𝕫𝕦𝕧𝕠𝕣

Wenn mich einmal das schlechte Gewissen packt, dann lässt es mich so schnell auch nicht wieder los. Je nachdem um was es geht, verbringe ich jede freie - und vielleicht auch nicht so freie - Minute damit an das zu denken, was mich stört und mit jeder vergehenden Sekunde werden die Schuldgefühle größer. Heute konnte ich nicht einmal im Unterricht aufpassen und ich habe mir ja eigentlich vorgenommen gut in der Schule zu sein. In den Pausen ist es sogar Taehyung aufgefallen und als ich ihm erzählt habe, weshalb ich Schuldgefühle habe, meinte er sogar ich soll nicht so streng mit mir sein. Immerhin kann ich mein Verhalten gegenüber Yoongi ja jetzt ändern und das es bisher auch berechtigt gewesen ist.

Naja, ich sehe das irgendwie nicht mehr so. Wir haben uns in den letzten Wochen ohnehin oft gestritten, aus keinem geringeren Grund, als diesen, dass er mich permanent versetzt oder stehen gelassen hat. Natürlich ist meine Wut berechtigt gewesen, aber nachdem er mir hoch und heilig versprochen hat, es würde nicht mehr vorkommen, tat es das auch nicht. Er kommt zu jedem Treffen nicht nur pünktlich, sondern sogar einige Minuten früher, was ziemlich beeindruckend ist. Allerdings habe ich ihn in den letzten Tagen nicht besonders gut behandelt, war recht zickig und habe immer wieder blöde Bemerkungen gemacht.

Und er? Er hat einfach alles geschluckt, sich nicht beschwert und das trägt unter anderem auch dazu bei, dass ich mich nun unfassbar schlecht fühle. Er hat mir versprochen, etwas zu ändern und so ist es auch geschehen. Zwar kenne ich den Grund dafür, dass er immer wieder zu spät kam, nicht, doch das ist mir im Moment auch egal. Anfangs war ich deshalb auch nach wie vor sauer, aber ich sollte mich einfach nicht länger daran aufhängen und keine große Sache daraus machen.

Genau deshalb bin ich jetzt auf den Weg zu ihm, in meiner Hand eine Tüte mit chinesischem Essen, um mich bei ihm aufrichtig für mein Verhalten zu entschuldigen. Er wird es vermutlich nicht als notwendig sehen, aber ich möchte ihm das definitiv sagen, damit auch wirklich absolut gar nichts mehr zwischen uns steht.

Nachdem ich die Uhrzeit checke, schiebe ich mein Handy zurück in die Tasche meiner Lederjacke und betätige die Klingel. Yoongi weiß nicht, dass ich vorbei komme, da es eine spontane Entscheidung meinerseits war und irgendwie auch eine Überraschung sein sollte. Dennoch dauert es keine Minute, bis er mir die Tür öffnet und ich die Treppen hochsprinte.

„Hallo, Hyung", begrüße ich ihn leicht außer Atem, sobald ich oben stehe. „Jiminie?", gibt er verwundert von sich, ehe er mich auch schon hineinlässt und die Tür hinter mir schließt. „Ich dachte, du wolltest erst morgen herkommen, weil du heute lernen musst", stellt er in Frage, wobei ich zunächst die Tüte ablege. „Wollte ich auch, aber ich muss dir unbedingt etwas sagen. Und das auf jeden Fall heute und persönlich, nicht am Telefon oder über Nachricht", erkläre ich ihm, da stellt er sich auch schon mir gegenüber. „Ist irgendetwas passiert? Bist du verletzt?", möchte er wissen und wirkt sogleich auch besorgt, weshalb ich sofort mit dem Kopf schüttle und meine Hand an seine Wange lege. Seine Miene lockert sich ein wenig, dennoch sehe ich ihm deutlich an, dass er wissen möchte, worum es geht und länger warten möchte ich genauso wenig, also beginne ich direkt mit meinem Anliegen.

„Ich habe uns Essen mitgebracht, wollte dich überraschen, und - das ist auch der Hauptgrund, weshalb ich gekommen bin - mich persönlich bei dir entschuldigen", beginne ich nun, doch er muss bei meinen letzten Worten mit den Augenbrauen zucken. „Entschuldigen? Wofür möchtest du dich denn bei mir entschuldigen, Baby?", hakt er nach und legt den Kopf leicht schief.

„Du weißt schon, Hyung. In den letzten Tagen habe ich dich nicht besonders gut behandelt, weil ich wegen der ganzen Sache mit dem Zuspätkommen immer noch irgendwie sauer war. Du hast dich aber geändert, was mich ja auch unfassbar freut, nur war ich weiterhin total bitter und abweisend zu dir und ich fühle mich nun unfassbar schlecht deswegen...", erkläre ich, doch er unterbricht mich bereits. „Ach was, Jiminie, du musst dich dafür nicht bei mir entschuldigen", meint er nur, doch nun bin ich derjenige, der den Kopf schüttelt. „Nein, Yoongi, nimm das nicht einfach so hin und tu bitte nicht so, als wäre mein Verhalten in Ordnung oder berechtigt. Hör mir bitte kurz zu." Nun verschränkt er die Arme und schaut mich mit einem Schmunzeln an, wobei er die Augenbrauen leicht zusammenzieht und alles in einem recht amüsiert aussieht. Trotzdem fahre ich fort.

„Es tut mir leid, dass ich dich vorgestern am Telefon so blöd angemacht und dann einfach aufgelegt habe. Und gestern meinte ich das auch nicht so, als ich diese blöde Bemerkung gemacht habe, du weißt schon... Ach und heute Morgen habe ich dir so knappe Antworten gegeben, als du mich angerufen hast und war mal wieder so abweisend. Dass ich dich anhänglich genannt habe, nur weil du mich schon am Morgen anrufst, war auch nicht so gemeint. Du bist nicht anhänglich, eigentlich hat es mir sogar gefallen, deine Stimme am Morgen zu hören, ich hab das nur gesagt, weil ich halt... naja, keine Ahnung, sauer war. Wobei sauer nicht einmal das richtige Wort ist, ich bin nur so empfindlich gewesen und das bereits die ganze Woche über. Ach ja und das von vorhin- wieso lachst du denn jetzt?", unterbreche ich mich selbst, als seine Brust zu beben und er leicht zu lachen beginnt.

„Du bist einfach zu süß", sagt er und möchte auf mich zukommen, doch ich gehe einen Schritt zurück und schaue ihn ungläubig an. „Hyung, du nimmst mich gerade überhaupt nicht ernst. Hörst du mir eigentlich zu?", beschwere ich mich, doch das Grinsen ruht weiterhin auf seinen Lippen, was mir momentan nicht besonders passt. Bevor ich jedoch noch einen Schritt zurückmachen kann, hindern seine folgenden Worte mich dran. „Hey, du wolltest doch nicht mehr so empfindlich sein?", sagt er nämlich und legt seine Hände auf meine Schultern, kommt mir näher und lässt mich gar nicht weiter reagieren, als er seine Lippen sanft auf meine drückt.

Anfangs ist es ein einfacher Kuss und ich erwidere auch nicht wirklich, doch sobald er den Kopf schief legt, mir neckend über die Lippe leckt und den Kuss vertieft, werde ich auch schon schwach. Er streift mir die Lederjacke von meinen Schultern und legt sie beiseite, ohne sich dabei von meinen Lippen zu trennen. Dann presst er meinen Körper an seinen Eigenen und streicht mit seiner Hand über meinen Nacken. Und als er den Kuss löst, bin ich so betäubt, dass ich kein Wort rauskriege und vergesse, wieso ich eben noch beleidigt war.

„Baby", sagt er sanft und gibt mir einen weiteren, diesmal deutlich kürzeren Kuss, ehe er weiterspricht. „Ich höre dir zu und ernst nehmen tue ich dich auch. Ich habe mit all dem nur nicht gerechnet und finde diese ganze Aktion total süß. Deine Entschuldigung bedeutet mir wirklich viel und ich nehme sie natürlich auch an."

Immer wieder streicht er sanft über meinen Nacken und nun sehe ich auch die Ernsthaftigkeit in seinen Augen, selbst, wenn nach wie vor das Schmunzeln auf seinen Lippen vorhanden ist. Meine Mundwinkel zucken daraufhin ebenso nach oben, was ihm schließlich als Antwort reicht, dennoch drückt er mir noch einen letzten Kuss auf.

„Geh du schon einmal ins Wohnzimmer, ich hole uns zwei Gläser und Teller, damit wir gemeinsam essen können." Auch jetzt nicke ich ganz verträumt, muss innerlich grinsen, wie ein Idiot, weil ich mal wieder realisiere, was ich an Yoongi eigentlich habe. Meine Gefühle für ihn machen mir inzwischen wirklich Angst, weil ich ganz genau weiß, wie sehr er mich verletzen könnte, wenn er wollte. Es ist beängstigend und angsteinflößend und vielleicht ist genau das auch der Auslöser für meine Reaktion auf das, was ich gleich erfahre.

Wovon ich spreche? Von dem Brief, den ich entdecke, als ich mich auf die Couch setze. Den Brief, den ich in die Hand nehme und nichtsahnend aus dem Umschlag ziehe, um ihn zu lesen. Ich denke mir nichts dabei, halte es für nichts besonderes, das tue ich wirklich nicht. Ich respektiere Yoongis Privatsphäre ja, schnüffle nicht und würde auch niemals aus Misstrauen handeln. Ich halte diesen Brief für irgendetwas Unwichtiges, Werbung oder sonst etwas, aber mir wird schnell bewusst, dass es sich bei diesem Brief nicht um Werbung handelt.

Mir entgleiten die Gesichtszüge, die Worte auf dem Brief schnüren mir nicht nur die Luft zu, sie nehmen mir auch jegliches Gefühl aus den Beinen.

Es ist tatsächlich eine Zusage für eine Elite Uni, für welche Yoongi sich beworben haben muss, sie wurde ihm vor paar Tagen zugestellt, das weiß ich aufgrund des Datums oben rechts. Eigentlich nichts Schlimmes, sogar eher Gutes, das denke ich anfangs auch, doch das Angebot beinhaltet einen gewaltigen Haken. Die Stelle befindet sich nämlich außerhalb. Und mit außerhalb meine ich Japan, was definitiv eine zu große Entfernung ist, um sich gelegentlich sehen zu können.

Ich weiß nicht, ob es die Angst davor ist, verlassen zu werden; verletzt zu werden, oder einfach nur die Tatsache, dass er es mir verschwiegen hat, aber in mir zerbricht etwas, als ich merke, was ich hier in meinen Händen halte.

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Partnerstory written by @riawinchesterx & @elijeon

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