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Yoongi Pov

Triggerwarnung: sehr stark ausgesprägte Selbstmordgedanken, sowie indirektes begehen von Selbstmord

Ein Leben nach dem Tod. Ich habe bereits in jungen Jahren damit angefangen mir Gedanken über den Tod und das danach zu machen, habe mich gefragt, ob mit ihm alles, was man je gewesen ist und je sein wollte, ein endgültiges Ende finden würde. Ich habe mich gefragt, ob es auf der anderen Seite etwas gibt, habe mir vorgestellt, wie der sogenannte Himmel aussehen könnte; die Ewigkeit. Wenn es sie doch gibt - so fragte ich mich immer wieder - mit wem oder wo würde ich sie wohl verbringen?

Der Tod hat mir früher immer eine große Angst bereitet, weil ich wusste, er wird zu einhundert Prozent eintreffen. Und die Ungewissheit darüber, was mich mit meinem Ableben erwarten oder eben nicht erwarten könnte, hat mich in den Wahnsinn getrieben, deshalb habe ich den Gedanken an das Ende immerzu verdrängt. Ich wollte diese Angst einfach nicht spüren, wollte dieses erdrückende Gefühl in meiner Brust nicht ertragen, weil ich es einfach nicht kontrollieren oder besänftigen konnte. Es war plötzlich einfach da und das so stark, dass es mich verrückt gemacht hat; mir den Boden unter den Füßen genommen hat.

Umso verrückter erscheint es mir, dass ich heute nichts mehr von dieser Angst verspüre. So, als wäre sie nie da gewesen. Ich weiß nicht, wann das passiert ist und wieso, aber spielt das überhaupt noch eine Rolle? Wenn es eine Ewigkeit gibt, ein Leben nach dem Tod, wenn es nach all dem hier wirklich weitergeht, würde mich das noch interessieren? Oder viel wichtiger: Würde ich mir das heute überhaupt noch wünschen? Früher hätte ich mit einem klaren Ja geantwortet, aber inzwischen bin ich mir dessen gar nicht mehr so sicher.

Ich denke inzwischen täglich über mein eigenen Tod nach und darüber, dass mich nach dem Leben ein Nichts; eine Schwärze erwarten könnte, weil es mich tatsächlich beruhigt. Anders als damals bringt mir der Gedanke daran einen gewissen Frieden.

Das Gefühl in meinem eigenen Körper; meinen eigenen Gedanken gefangen zu sein und den schlechten Gefühlen als auch dem Schmerz tief in mir nicht entkommen zu können, ist deutlich schlimmer. Dieses Loch in meinem inneren bereitet mir heute eine viel größere Angst, als diese, die ich damals verspürt habe, wenn ich über den Tod im Allgemeinen nachgedacht habe.

Um den damaligen Gefühlen und der Angst entkommen zu können, habe ich einfach den Gedanken daran sterben zu müssen, in die hinterste Ecke meines Kopfes geschoben. Ich habe einfach an meine Familie gedacht, an meine Mutter und was sie mir vermutlich gesagt hätte, wenn ich meine Sorgen mit ihr geteilt hätte. Oder einfach nur an Dinge, die mir Freude bereitet haben, wovon es damals noch unzählige gab.

Wann wurden diese Dinge weniger und weniger und wann waren sie einfach nicht mehr präsent? Von meinen heutigen Gefühlen, Gedanken und dem resultierenden Schmerz gibt es einfach kein Entkommen. Ich kann sie nicht verdrängen, egal, wie sehr ich es versuche und ich kann sie nicht vergessen, vollkommen egal, wie sehr ich es doch möchte.

Und ich habe es versucht, das habe ich wirklich. Ich habe mich nicht nur anderen Menschen geöffnet, sondern habe jede mir gebotene Hilfe mit offenen Armen angenommen. Und irgendwann habe ich sogar jemanden gefunden, dem ich meine endlose Liebe schenken wollte. Als ich Jimin kennenlernte, spürte ich für einen Moment etwas, das ich bereits so lange nicht mehr spüren konnte. Es war Hoffnung. Ich wollte wieder kämpfen, nicht nur wegen ihm, sondern auch wegen meiner selbst. Ich wollte jemand sein, der das Leben nicht nur erträgt, sondern regelrecht liebt. Damit ich für ihn sorgen und ihm ein Lächeln auf die Lippen zaubern kann.

Und es schien anfangs gut zu laufen. Zumindest dachte ich das; ich redete es mir ein, weil ich selbstsüchtig wurde und ihn bei mir haben wollte. Doch ich weiß jetzt, dass das ein Fehler war, dass ich ihm nicht gut tue, es nie tat und auch nie tun werde. Ich kann es einfach nicht. Egal, was ich tue, egal, was ich versuche, meine inneren Dämonen werden mich immer wieder einholen und mir die Realität vor Augen halten. Und wenn es soweit ist, dann muss ich wieder diesen Schmerz spüren und diese negativen Gefühle als auch Gedanken ertragen, denen ich nicht länger standhalten kann, weil ich einfach nicht mehr die Kraft dazu habe.

Wie kann ich Jimin glücklich machen, wenn ich selbst nicht einmal weiß, wie dieses Gefühl sich wirklich anfühlt? Ich bin nicht dazu in der Lage eine gesunde Beziehung mit ihm zu führen, dafür bin ich bereits viel zu kaputt und schwach. Man kann schließlich auch kein Haus auf einen Boden errichten, der aus Sand besteht, das ist einfach unmöglich.

Heute, genau jetzt, weiß ich, was ich zu tun habe. Ich kann und möchte einfach nicht länger kämpfen, weil es ein Kampf ist, den ich niemals gewinnen kann. Ein Kampf, der Kräfte benötigt, die ich einfach nicht mehr aufbringen kann.

Es hat gedauert, bis ich es endlich verstanden habe, aber ich weiß, wieso ich keine Angst mehr vor dem Tod habe. Er bietet mir nämlich einen Ausweg; ein Entkommen aus all dem. Das Gefühl der Hoffnungslosigkeit schwindet und zum ersten Mal seit Langem kann ich wieder aus tiefstem inneren lächeln, weil ich weiß dieser Schmerz, der in mir verankert ist, wird gleich verschwinden, wenn ich es ebenso tue. Und meine innere Stimme sowie diese Dämonen werden endlich verstummen.

Ob es ein Leben nach dem Tod gibt, kann ich nicht sagen, aber ich weiß, dass das nicht mehr von Bedeutung ist. Das Einzige, was ich jetzt noch möchte, ist die Befreiung von all dem Schmerz und all das Leid, das inzwischen ein Teil von mir geworden ist. Ich möchte einfach nur meinen Frieden finden.

Es ist wahr: Depressionen machen einen im Leben schwach, sie entziehen dir jegliche Lebensenergie und bestärken dich darin den Tod zu akzeptieren, ihn regelrecht zu lieben und herbeizusehnen, weil er in der Lage ist, dir das Einzige zu geben, was du dir so unfassbar dolle wünscht. Nämlich den Schlüssel zur Freiheit aus dem Gefängnis deiner selbst.

Ich habe es versucht, aber das Loch in meinem Herzen hat sich zu tief eingebrannt, denn die hinterlassene Wunde, möge noch soviel Zeit vergehen, würde einfach niemals heilen können. Zumindest nicht für mich und erst recht nicht in diesem Leben.

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Partnerstory written by @riawinchesterx & @elijeon

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