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Jimin Pov

Ich muss im Laufe des Abends irgendwann wohl wirklich eingeschlafen sein, das Nächste, was ich mitbekomme, ist nämlich wie Yoongi mich sanft wachrüttelt.

„Wach auf, Baby", höre ich ihn sagen, ehe ich es dann auch schon schaffe meine Augen zu öffnen. Die Umgebung ist komplett dunkel, bis auf die Nachtlampe, die auf seinem Nachttisch leuchtet. „Wie viel Uhr ist es?", frage ich ihn, da es mittlerweile wohl schon mitten in der Nacht sein muss.

Er streicht mir noch einmal mit dem Daumen über die Wange, ehe er sich von mir löst und einen Blick auf die Uhr wirft. „2:48 Uhr", antwortet er mir. Daraufhin richte ich mich ein wenig auf und lasse mein Blick durch das dunkle Zimmer schweifen.

Seine Unisachen, die zuvor auf dem Tisch lagen, sind nun verschwunden, was wohl bedeutet, dass er nicht geschlafen hat. Das wundert mich aber gar nicht, da es gerade einmal sieben Uhr am Abend war, als ich hergekommen bin. Gleich danach bin ich auch schon eingeschlafen, was gar nicht meine Absicht war. Ich wollte schlafen und alles vergessen, ja. Aber bis es soweit war, wollte ich nur in Yoongis Armen liegen.

„Hör zu, während du geschlafen hast, hab ich ein wenig nachgedacht", fängt er an. Seine Worte lassen mich die Augenbrauen zusammen ziehen und für einen kurzen Moment kommt Panik in mir auf, dann beginnt er aber weiter zu reden.

„Ich weiß nicht, was passiert ist. Aber ich bin mir sicher, dass dir ein wenig Abstand gut tun würde. Und mir geht es genauso. Ich muss ein wenig aus dieser Stadt rauskommen, aus diesem Haus, aus dieser gewohnten Umgebung."

Nach wie vor weiß ich nicht, worauf er hinaus möchte und was er mir damit sagen möchte, weswegen ich ihn nur stumm ansehe. „Lass uns gehen, Jimin-ah. Einfach abhauen. Raus aus dieser Stadt. Irgendwohin, wo uns keiner kennt. Alleine; nur wir beide."

Das alles ist gerade zu viel für mich, mein Kopf braucht eine Weile, um das alles aufzunehmen, immerhin bin ich gerade erst aufgewacht, da arbeitet das Gehirn immer ein wenig langsamer.

Als auch jetzt nichts von mir kommt, sieht er ein wenig besorgt aus. „Ich weiß, das klingt jetzt verrückt und unglaublich überstürzt, aber-", weiter kommt er gar nicht, da ich sein Gesicht zwischen meine Hände nehme und unsere Lippen zu einem Kuss verbinde.

„Ja. Lass uns gehen, Hyung, bitte", hauche ich an seine Lippen, sobald ich mich von diesen gelöst habe. Nun ist er derjenige, der eine Weile braucht, um meine Worte auf sich wirken zu lassen.

„Wirklich?"

Er wirkt überrascht, was ich ihm jedoch nicht verübeln kann. Man entscheidet nicht einfach mal eben so, dass man verschwinden möchte. Aber das alles war so viel, dass ich mich plötzlich unglaublich danach sehne, einfach mit ihm zu verschwinden.

Als Antwort nicke ich leicht. „Verschwinden wir. Jetzt, sofort. Ich weiß nicht, vielleicht nach Japan? Ich meine, was haben wir zu verlieren? Das Angebot für die Universität an die du wolltest steht noch. Und ich habe meinen Abschluss so gut wie schon. Ich werde schon irgendwas finden. Du musst das Angebot nicht ablehnen, weil es zu weit weg ist und wir müssen keine Fernbeziehung führen."

Ehe ich mich versehe, stehen wir auch schon mit zwei Tickets nach Tokyo am Bahnhof. Es mag sein, dass das zu überstürzt ist. Es mag sein, dass wir es bereuen werden, weil es kaum durchdacht ist. Aber im Moment klingt es einfach nach einem perfekten Plan, der mir all die Last von den Schultern nimmt. So, als könnte ich von all meinen Problemen wegrennen und neu anfangen. Als müsste ich nie wieder mehr zurück blicken.

Ich kann alles hinter mir lassen und muss meinen Onkel nicht konfrontieren, meinen Vater nie wieder mehr sehen und auch nie wieder mehr dieses verdammte Haus betreten, in welchem mich jeder nur verabscheut und Jahre lang wie Dreck behandelt hat.

Mit einem Mal, fühlt es sich so an, als wäre ich einfach frei.

Wenig später fährt auch schon unser Zug an, welchen wir betreten dürfen. Unser Abteil ist relativ leer. Andere fliegen wohl lieber nach Japan und da es auch relativ spät in der Nacht ist, somit nicht viele um diese Uhrzeit reisen, wundert mich das auch gar nicht.

Aber umso besser, da wir es uns in einer ruhigen, leeren Ecke gemütlich machen und einfach die Zweisamkeit genießen können.

Wäre ich alleine, könnte man den Zug so leer und mit nur gedämmten Licht als ein wenig gruselig empfinden, mit Yoongi ist es aber einfach perfekt.

Ich schmiege mich an ihn und fange an ihn sanft zu küssen. Lange hält der Kuss nicht, da ich ihn nicht vertiefen möchte, aufgrund der Umgebung, in welcher wir uns befinden. Es wäre wohl ein wenig unpassend, wenn jemand mitbekommen würde, wie wir rummachen. Abgesehen davon bin ich auch nicht unbedingt in der Laune für etwas derartiges.

„Willst du mir jetzt vielleicht erzählen, was passiert ist? Jetzt, wo du ein wenig schlafen konntest? Ich bin sicher, es ist besser, wenn du drüber redest, huh?", schlägt er mit sanfter Stimme vor, während er mir einpaar Strähnen zur Seite streicht, die mir ins Gesicht fallen.

Ich seufze leise, nicke dann aber leicht. Er hat recht. Vielleicht ist es besser, wenn ich es ihm jetzt erzähle. Zwar hatte ich das Gefühl, dass es realer wird, wenn ich es ausspreche, aber irgendwann muss ich es sowieso aussprechen. Davon abgesehen, wie viel realer soll es noch werden. Ich sitze in einem Zug, welcher in ein komplett anderes Land fährt und das nur, um von alldem abhauen zu können.

„Ich hab vorhin im Zimmer meines Onkels nach was gesucht, weil ich ihn nicht erreichen konnte. Irgendwann hab ich eine kleine Kiste gefunden und mir nichts großartig dabei gedacht." Bereits jetzt füllen sich meine Augen mit Tränen. Hätte ich diese verfluchte Kiste einfach niemals geöffnet, dann hätte ich es wahrscheinlich niemals heraus gefunden und könnte wie bisher weiter machen.

„Da drin war eine Gebursurkunde, um genau zu sein war es meine. Allein das hat mich ziemlich verwirrt, also wollte ich es mir genauer angucken. Ich kenne meine Mutter nicht, weiß nicht mal, wie sie heißt, also war mir der Name auf der Urkunde vollkommen fremd. Und um ehrlich zu sein war es mir auch ziemlich egal. Das, was mich aus der Bahn geworfen hat, war der Name, der als mein leiblicher Vater angegeben war. Es war nicht der Name meines Vaters, Hyung. Es war der Name meines Onkels."

Gegen Ende kann ich mir ein Schluchzen nicht verkneifen und ich wische mir mit dem Ärmel meines Pullis über das Gesicht.

„Ich wusste nicht, was ich denken sollte. Allein der Gedanke daran war so unglaublich absurd. Aber ich war schon zu tief drin und weil dort noch mehr Briefe rumlagen, konnte ich nicht anders, als tiefer zu graben. Die Briefe, die er bekommen hat, waren von meiner Mutter. Die beiden hatten wohl eine Affäre oder was auch immer. Meine Mutter hat kein einziges Mal in den Briefen nach mir gefragt, das einzige Mal, dass sie mich erwähnt hat, war beiläufig um ihm mitzuteilen, dass ich sein Sohn bin. Die Briefe wurden so unglaublich früh verfasst, Hyung. Er wusste es die ganze Zeit über, während ich noch ein kleines Kind war und die Welt nicht verstanden habe. Er hätte mich großziehen oder es mir sagen können, wenn ich alt genug war. Aber er hat mich immer in dem glauben gelassen, dass mich mein leiblicher Vater hasst. Und das, obwohl ich immer geweint und ihm erzählt habe, wie sehr ich mir ein Vater gewünscht hätte, der mich wirklich liebt. Mein Onkel war immer der gute in der Geschichte, aber wie es aussieht, war ich auch bei ihm ungewollt. Genauso wie bei meiner Mutter, die kein einziges Mal danach gefragt hat, wie es mir geht."

Yoongi hört mir die ganze Zeit gespannt zu, unterbricht mich kein einziges Mal. Seiner Miene nach zu urteilen scheint er aber ziemlich angespannt und wütend zu sein.

„Oh Jimin, es tut mir so leid. Hätte ich das gewusst... fuck. Das übertrifft wirklich alles."

Er schüttelt den Kopf und zieht mich in seine Arme. „Ich habe zwei Väter, aber um genau zu sein habe ich keinen einzigen. Ich habe niemanden, Hyung."

„Du hast mich, Baby. Und ich werde alles für dich tun, was deine Väter nicht geschafft haben. Ich werde mich um dich kümmern, Jimin. Für immer."

***
Partnerstory written by @riawinchesterx & @elijeon

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