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Jimin Pov

Im Flur drinnen schalte ich das Licht an, schaue mich im nächsten Moment auch schon um. Im Wohnzimmer ist es ruhig und in der Küche scheint auch niemand zu sein. Entweder, mein Vater schläft schon, was die unwahrscheinliche Variante wäre, oder er ist wieder unterwegs. Ich vermute eher Letzteres, aber sagen, wann er nach Hause kommt, kann ich nicht. Das ist nämlich tatsächlich immer unterschiedlich. Es gibt Tage, an denen er erst Morgens aufkreuzt, manchmal noch vor Mitternacht und hin und wieder auch mitten in der Nacht. Wenn dies der Fall ist, werde ich fast immer wach, da er recht laut ist und keine Rücksicht nimmt und obwohl ich ihn früher sogar mal gebeten habe, ruhiger zu sein, interessierte ihn das nicht besonders.

„Du kannst die Schuhe anbehalten", erkläre ich Yoongi, was er mit einem Nicken quittiert, ehe ich ihm deute, mir in die Küche zu folgen. Auch dort schalte ich das Licht an. „Möchtest du vielleicht etwas trinken?", frage ich ihn schließlich. „Ein Wasser bitte", erwidert er und setzt sich auf einen der Hocker, sein Blick ist dabei auf mich gerichtet.

Ich nehme ein Glas hinaus und stelle es auf die Theke, nehme daraufhin auch die Wasserflasche aus dem Kühlschrank und kippe davon etwas ins Glas. Die ganze Zeit über ist es ruhig, es herrscht zwar Stille, aber sie ist nicht unbedingt unangenehm, insbesondere, weil sie nur kurz anhält. Bedauerlicherweise bleibt es dabei nämlich nicht, denn als eine kratzige Stimme aus dem Flur zu hören ist, weiß ich, dass ich mich offensichtlich geirrt habe und mein Vater doch noch zu Hause ist.

„Scheiße, wo ist meine Jacke", höre ich ihn fluchen, ehe er auch schon in die Küche kommt, woraufhin sich mir bereits der Magen ein wenig dreht. Wieso gerade jetzt. Wieso? Mein Vater stützt sich mit einer Hand am Türrahmen ab, schaut einmal auf mich und dann auf Yoongi, eher gleichgültig. Ich weiß, ihn interessiert nicht, wer er ist, demnach wird er mich auch nicht fragen, aber das ist gerade auch gar nicht das einzige Problem. Es stört mich, dass er wieder angetrunken ist und Yoongi ihn so „kennenlernt". Klar, sein erster Eindruck von ihm wäre auch nicht der Beste gewesen, wenn er ihn nüchtern getroffen hätte, eigentlich wäre es mir deshalb auch lieber, wenn dieses Aufeinandertreffen ganz ausgeblieben wäre, aber gut. Ändern kann ich das jetzt auch nicht mehr.

Mein Vater macht einige Schritte nach vorne, bis er sich an der Theke abstützen kann. Ich schiele derweil zu Yoongi, welcher ihn zwar ansieht, aber dabei keine Miene verzieht. Keine Ahnung, was er gerade denkt, aber ich vermute nichts Positives und das würde ich auch absolut nachvollziehen können. „Gib mir mal ein kühles Bier, das hier schmeckt wie Pisse", wendet mein Vater sich lallend an mich und stellt die Flasche, die er in der Hand hält, auf die Theke, wobei er sich nahezu mit dem gesamten Körper über diese lehnt, um Halt zu gewinnen. Der ist nicht nur angetrunken, sondern mehr als das, das ich jedoch kein Hindernis für ihn oder gar ein Grund zu Hause zu bleiben. Eher einer, um raus zu gehen und die nächste Bar aufzusuchen und vielleicht eine Frau aufzugabeln.

Um Stress zu vermeiden, oder besser gesagt, damit er endlich verschwinden kann, hole ich ihm das Bier aus dem Kühlschrank, zucke zusammen, als er plötzlich einen lauten Rülpser von sich gibt. Noch peinlicher kann das ja wohl kaum werden, oder? Auch diesmal schaue ich zu Yoongi, unsere Blicke treffen sich jetzt allerdings und ich schenke ihm einen unsicheren, aber auch entschuldigenden Blick.

Eigentlich müsste ich die beiden einander vorstellen, aber es würde nichts bringen und ich möchte Yoongi diese Situation auch ersparen.

„Möchtest du dich nicht lieber ins Bett legen?", meine ich unnötigerweise, als ich ihm das Bier reiche, doch er geht da nicht einmal drauf ein. Er nimmt mir die Flasche aus der Hand, die ich bereits für ihn geöffnet habe, stützt sich ab und torkelt schließlich wieder in den Flur. Innerlich seufze ich, schaue ihm noch hinterher, wie er schließlich die Außentür öffnet und aus dem Haus verschwindet.

Yoongi, welcher die ganze Zeit kein einziges Wort herausbringt, schaut auch kurz in Richtung Flur, ehe er sich mir widmet und mich mit angezogenen Augenbrauen anschaut. Mir ist klar, wieso er mich so anschaut, also nehme ich seufzend das Glas mit seinem Wasser und setze mich auf den Hocker neben ihn, ehe ich ihm sein Wasser reiche.

„Das war mein Dad. Tut mir echt leid, dass du das mit ansehen musstest. Ich habe darauf gehofft, dass er nicht hier ist", erkläre ich ihm, doch er schüttelt leicht den Kopf. „Schon okay, Jimin, dafür müsst du dich nicht entschuldigen. Weißt du, wohin er gegangen ist?", möchte er nun wissen. „Mhm, ich denke schon", gebe ich zunächst als Antwort. „Wahrscheinlich in eine Bar oder in einen Club." Am liebsten würde ich dieses Thema abharken, nicht drüber reden oder zeigen, wie sehr es mir eigentlich etwas ausmacht.

„Jetzt noch?", erwidert er etwas überrascht. „Das kommt aber nicht öfters, und vor allem mitten in der Woche vor, oder?" Nun nimmt er das Glas in die Hand und trinkt vom Wasser, ehe sein Blick wieder auf mir liegt. Auf seine Frage hin kann ich mir gerade so ein Lacher verkneifen, bringe stattdessen die Worte „Doch schon irgendwie" hervor. „Ob er Zuhause ist oder nicht, spielt aber ohnehin keine Rolle. Er zieht sein eigenes Ding durch, das hat er schon immer getan, ich kenne es nicht anders", erkläre ich ihm und zucke mit den Schultern, was nicht unbedingt der Gleichgültigkeit, sondern viel eher der Hoffnungslosigkeit gilt. So ist er halt. So war er immer und das wird sich nie ändern, ganz egal, wie sehr es mich stört. Eigentlich möchte ich auch gar nichts mehr dazu sagen, somit wende ich meinen Blick ab und schaue auf meine Hände, welche miteinander spielen.

Obwohl ich seinen Blick auf mir spüren kann, bleibt er nach meiner Aussage stumm, vielleicht, weil er merkt, dass ich ungerne darüber spreche. Vielleicht aber auch aus einem anderen Grund. Aber sobald er seine Hand auf meine Eigenen legt, bringt er mich dazu, ihn wieder anzuschauen. Er lächelt nicht, verzieht auch keine Miene, aber dennoch hat er diesen weichen Ausdruck in den Augen. Keine Ablehnung, sondern eher Verständnis, und obwohl er nichts sagt und seinen Daumen lediglich über meinen Handrücken wandern lässt, baut diese kleine Geste mich in gewisser Weise auf. Und sie bringt mich zudem auch noch dazu, leer zu schlucken.

„Jimin?", spricht er meinen Namen schließlich aus, weshalb ich ein verträumtes „Ja?" von mir gebe. Seine Augen können einen echt in den Bann ziehen, sie drücken so viel aus und dennoch verraten sie einem nahezu nichts. Die Augen eines Menschen sind vielsagend, man behauptet, sie wären das Fenster zur Seele. Jedes Augenpaar erzählt eine andere Geschichte; seine Eigene, und übermittelt unterschiedliche Gefühle. Wir kennen uns wirklich nicht lange und ich weiß auch kaum etwas über ihn. Er ist kein offenes Buch, gibt nicht vieles von sich preis, aber dennoch denke ich, nein, ich bin mir sogar ziemlich sicher, dass auch er etwas zu erzählen hat. Eine Geschichte. Und ich möchte sie unbedingt kennen.

„Du wolltest mir noch deine Nummer geben, schon vergessen?", erinnert er mich plötzlich, als er seine Hand wieder an sich zieht und im nächsten Moment auch schon leicht schmunzelt. „Natürlich nicht", erwidere ich ebenso schmunzelnd und halte ihm meine Hand hin, damit er mir sein Handy reichen kann, was er auch sofort versteht. Denn keine Sekunde später holt er es aus seiner Jackentasche und legt es mir in die Handfläche, sodass ich meine Nummer in sein Handy eintippen kann.

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Partnerstory written by @riawinchesterx & @elijeon

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