Ein Kuss♡

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Langsam klopfte ich an Fedes Tür.Fede lag mit Kopfhörern auf den Ohren auf seinem Bett. Leon saß an seinem Schreibtisch mit einem Stift in der Hand. Ich räusperte mich einmal verlegen. Warum war ich noch mal hier? Mir blieben meine Worte im Hals stecken.
„Hey, willst du zu einem von uns?", fragte Fede, der seine Kopfhörer abgenommen hatte.
„Ja, hast du kurz Zeit?", fragte ich. Fede nickte, stand auf und folgte mir aus dem Zimmer. Er lehnte sich dort gegen die Wand und steckte seine Hände in seine Hosentaschen.
„Ich muss kurz einkaufen und wollte fragen, ob du mitkommst."
„Brauchst du einen Bodyguard?", fragte er grinsend.
„So in etwa."
„Klar. Ich ziehe mir nur schnell noch eine Jacke an."
„Ich muss sowieso noch Geld holen. Holst du mich ab?"
Er nickte und verschwand dann wieder. In meinem Zimmer packte ich mein Portemonnaie und einen Einkaufszettel in meine Einkaufstasche und zog meinen Mantel über.
„Gehst du weg?", fragte Gery. Ich nickte. „Ich muss noch Essen kaufen."
„Allein?"
„Nein. Fede kommt mit."
„Fede also... Wenn ich es nicht besser wüsste, würde ich sagen, du stehst auf ihn", sagte sie, als es schon an der Tür klopfte.
„Keine Zeit, bis später."

Fede ging mit den Händen immer noch in den Hosentaschen gelangweilt neben mir her, während ich mein Warenkörbchen füllte. Karotten, Erbsen, Putenfleisch und ein paar Gewürze. Fede griff gelegentlich in ein Regal, weshalb sich in meinem Korb auch Gummibärchen, ein Block Käse und Dr. Pepper befanden.
„Ich gebe dir das Geld an der Kasse", murmelte er.
„Ganz der Gentleman, der mich den Korb tragen lässt und ihn noch weiter füllt", erwiderte ich.

Der Weg zurück dauerte nicht lange, aber ich musste die Hand, in der ich die Einkaufstüte trug, mehrmals wechseln.
„Gib her", sagte Fede und nahm sie mir schließlich ab.
Wir benahmen uns zwar wie früher und alberten herum, aber es lag mir doch irgendwie noch quer im Magen. Vor allem weil er wusste, dass ich ihn mochte und er noch absolut nichts dazu gesagt hatte.
Dementsprechend fühlte ich mich völlig vor den Kopf gestoßen, als er wie aus dem Nichts seine Hand ausstreckte und meine Finger mit seinen verschränkte. Ich wäre am liebsten verwirrt stehen geblieben, stattdessen riss ich mich zusammen und starrte nur einen Moment auf unsere Hände.
„Geh ein bisschen schneller", sagte er, ohne mich dabei anzusehen. Ich senkte mit glühenden Wangen wieder meinen Kopf und beschleunigte meinen Schritt.
Zurück im Wohnheim half mir Fede sogar noch beim Kochen, obwohl ich ihn nicht darum gebeten hatte, und wir aßen zusammen zu Abend. In diesem Moment war es kein Zwang, dieses Essen irgendwie runter zu würgen. Es fühlte sich völlig normal an, hier mit Fede zu sitzen und zu essen. Als hätte ich nie etwas anderes getan.
Wir saßen uns gegenüber, seine Portion war doppelt so groß wie meine. „Ich hätte nicht gedacht, dass gesundes Essen so gut schmecken kann", sagte er. Ich lächelte. „Du isst ja sonst nur Hamburger oder anderes Zeug."
„Hast du eigentlich schon mit Leon geredet? Oder mit Nati oder Violetta?"
Und wieso lenkte er jetzt ab?
„Ich werde nicht mit ihm reden", sagte ich. „Und ich will auch nicht mit dir über ihn reden", fügte ich verlegen hinzu.
,, Lu ."flüsterte er.

Unsere Nasen berührten sich, ich spürte seinen warmen Atem auf meinen Lippen. Er war nur einen Atemzug entfernt. Und ich küsste ihn. Es war unvernünftig, aber ich war immer das Mädchen, das alles richtig machte. Und ich hatte keine Beziehung, also durfte ich machen, was ich wollte. Auch wenn Fede der beste Freund meines Ex-Freundes war.
Es war schwierig, ihn über den Tisch hinweg zu küssen, also löste ich mich widerwillig von ihm - woraufhin ich einen verwirrten Blick von ihm erntete - und ging um den Tisch herum. Er stand auf und ich zog ihn an seinem T-Shirt an mich. Wir küssten uns wieder. Dieser Kuss war so wie die Küsse, die ich von Leon kannte. Und zwar die der feurigen Sorte. Fede konnte verdammt gut küssen. Ihm liefen die Mädchen schließlich auch in Scharen nach. Ich fragte mich, wie es um meine Fähigkeiten stand, schließlich war mein erster Kuss nicht mal ein Jahr her. Wie die Zeit verging.

„Was ist los?", fragte er. Er stand direkt vor mir und spielte mit meinen Haaren herum.
„Ich will keine Beziehung haben", murmelte ich. Er zögerte einen Moment, ließ aber seine Hände auf meiner Taille liegen. „Okay", sagte er schließlich.
Ich sah wieder auf.
„Ich will aber auch nicht nur eine aus deinen Mädchen sein", sagte ich. Ich rechnete mit dem Schlimmsten, aber er lachte nur. „Denkst du, dass ich dich mit diesen gackernden Mädchen gleichsetze?", fragte er.
„Nicht?"
„Komm schon, du bist meine beste Freundin. Das habe ich nie gemacht, und ich werde es auch niemals tun."
Ich lächelte. Anscheinend verstanden wir etwas bei dieser Bezeichnung falsch, schließlich hatten wir uns vor weniger als zwei Minuten geküsst. Aber es war trotzdem schön, dass er mir das sagte. In meinem Bauch breitete sich ein wohliges Gefühl aus.
„Gut zu wissen."
Er beugte sich vor und drückte mir einen sanften, zwanglosen Kuss auf die Lippen, bevor er einen Schritt zurückging und mich losließ. „Komm, lass uns noch den Abwasch machen."
Ich stand verlegen vom Tisch auf und räumte das Geschirr in die Spüle. Wir hatten das Talent, uns trotzdem normal zu benehmen, obwohl wir gerade noch heftig auf dem Tisch rumgemacht hatten. Ich war mir sicher, dass das eine Gabe war. Beim Spülen warfen wir uns zwar ab und zu verschmitzte Blicke zu, aber das war es dann auch.
Als wir fertig waren, brachte er mich in mein Zimmer.
„Wir sehen uns morgen", sagte er und küsste mich auf die Wange. Ich wollte etwas sagen, brachte aber keinen Ton heraus

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