Kapitel 24

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Allie

Völlig abgehetzt kam George im Raum der Wünsche an.

"Hey, Bruderherz, ich hab echt kein Problem damit, dass du 'ne Freundin hast, ich freue mich total für dich, aber mal im Ernst: Mich einfach so alleine hierher latschen lassen? Nicht cool", schmollte Fred und knuffte seinen Bruder in die Seite.

Grinsend wandte ich mich an Marco. "Verrückt die beiden, oder?"

Mein bester Freund nickte nur. "Auf jeden Fall. Hast du Finnick gesehen?"

Nachdem er mir vor ein paar Wochen erzählt hatte, dass er in Finnick verliebt war, hatte ich ihn gefragt, warum er mir das nicht schon früher erzählt hatte. Immerhin redeten wir eigentlich immer über solche Dinge. Er hatte mir daraufhin erklärt, dass er Angst gehabt hatte, ich würde es nicht akzeptieren und ihn von mir stoßen. Völliger Schwachsinn. Er war mein bester Freund, ob er jetzt heterosexuell oder schwul war, das war mir ziemlich egal. Es änderte schließlich nichts an seinem Charakter.

Jedenfalls hatten er und Finnick sich mittlerweile schon einmal im Drei Besen getroffen. Angeblich als Freunde, aber ich war mir sicher, dass Marco es, wenn auch inoffiziell, lieber als Date bezeichnete.

"Nein, habe ich nicht. Er kommt bestimmt noch", grinste ich und Marco nickte. "Mit Sicherheit. Er hat mich gefragt, ob wir uns in den Weihnachtsferien sehen wollen", murmelte er, weshalb ich einen Freudenschrei unterdrücken musste. "Und? Hast du ja gesagt?", quietschte ich und war kurz davor, Luftsprünge zu machen. Ich war vielleicht ein wenig zu aufgedreht, aber ich freute mich einfach extrem für meinen besten Freund. Wenigstens er hatte Glück in Liebessachen. Zumindest war ich mir sicher, dass Finnick ebenfalls auf Marco stand, so wie er ihn immer ansah.

Das konnte man von Neville und mir wohl nicht behaupten. Es war nicht so, als hätten wir uns gar nicht gesehen. Im Gegenteil. Wir hatten in den DA-Stunden immer gemeinsam trainiert, da Marco mit Finnick beschäftigt war und Julie und Cho während der Stunden nur allzugerne über Cedric Diggory sprachen. Und auch außerhalb des Trainings hatten Neville und ich uns immer wieder gesehen. Ich gab ihm nach wie vor Nachhilfe in Verwandlung und mittlerweile half er mir in Kräuterkunde. Wir hatten uns auch das ein oder andere Mal in Hogsmeade getroffen und uns stundenlang über verschiedene Themen unterhalten.

Wir waren mittlerweile Freunde. Aber ob das so ganz das war, was ich wollte, war eine andere Sache. Nichtsdestotrotz genoss ich die Zeit mit Neville und war froh, dass wir uns irgendwie näher kamen.

"Natürlich habe ich ja gesagt. Ich bin doch nicht- oh! Da kommt er! Wie sehe ich aus?", quiekte Marco plötzlich und sah mich an. "Gut. Wie immer. Aber Finnick wird dich nicht nicht mögen, nur weil deine Haare nicht sitzen. Geh schon zu ihm", erwiderte ich und gab meinem besten Freund einen kleinen Schubs in Finnicks Richtung.

"Hey, Allie", begrüßte mich eine Stimme hinter mir und ich wirbelte herum.

Da stand er, mit seinen braunen Haaren, dem etwas hochgekrempelten Hogwartspullover und seiner etwas zusammengefallenen Haltung. Mein Herz machte einen Satz.

"Hey, Neville", erwiderte ich die Begrüßung und lächelte leicht. "Bereit, heute den Entwaffnungszauber hinzukriegen?" "Ich weiß nicht", murmelte Neville und ich schlug ihm leicht gegen die Schulter. "Den Verdopplungszauber hast du auch mittlerweile hingekriegt. Da wird der Entwaffnungszauber ein Klacks dagegen." Neville nickte nur und wir suchten uns einen Platz zum Üben.

Wir stellten uns neben Cho und Julie, die bereits übten und tatsächlich mal nicht über Cedric sprachen. Endlich. Ich war immer noch der Meinung, dass das absolut kontraproduktiv war, aber Julie wollte normalerweise nicht darauf hören. Sie war manchmal der lebende Beweis dafür, dass Hufflepuffs nicht nur nett waren, wie viele oft behaupteten, sondern durchaus sturköpfig sein konnten.

"Also. Du fängst an, Neville", sagte ich, als wie schließlich unsere Plätze eingenommen hatten. Der Braunhaarige nickte und hob seinen Zauberstab, ebenso wie ich.

"Expelliarmus!", rief Neville mit fester Stimme. Doch anstatt dass mein Zauberstab wegflog, segelte mir seiner direkt entgegen, sodass ich mich ducken musste. Neville sah geknickt zu Boden, während ich seinen Zauberstab mit einem: "Accio!" zu mir rief. Er flog vom Boden direkt in meine Hand und ich reichte ihn Neville. "Ich bin ein hoffnungsloser Fall", murmelte er niedergeschlagen und ich schlug ihm leicht gegen die Schulter. "Hör auf das immer zu sagen! Du wirst das heute noch hinkriegen, versprochen."

Neville nickte. "Jetzt bist du aber dran."

Wir stellten uns wieder auf, anschließend hob ich meinen Zauberstab und richtete ihn auf Neville. "Stupor!"

Neville flog zurück und blieb dann regungslos liegen. Ich eilte zu ihm und kniete mich neben den Bewusstlosen. "Rennervate", murmelte ich. Zu meinem Überraschen erwachte Neville aus seinem Schock. Da hatte sich das Üben an Hermines Kater Krummbein ja doch gelohnt. Zum Glück hatte sie es mir erlaubt.

"Du hast es geschafft", lächelte Neville und ich half ihm auf. "Siehst du. Wenn ich das hier geschafft habe, dann wirst du mich heute noch entwaffnen. Los, lass es uns probieren."

Ich ging zurück an meinen Platz und sah, wie Harry an Cho und Julie vorbeiging, während Cho meine Freundin entwaffnete.

Neville hob erneut seinen Zauberstab und erneut ertönte seine Stimme, dieses Mal jedoch lauter und selbstbewusster als letztes Mal. "Expelliarmus!"

Und tatsächlich - mein Zauberstab flog mir aus der Hand und segelte direkt auf den Braunhaarigen zu, der ihn überrascht auffing.

Freudestrahlend rannte ich auf ihn zu und umarmte ihn stürmisch, was er verwundert erwiderte. "Ich hab doch gesagt, dass du es schaffst!" Einige andere Schüler und Schülerinnen hatten auch mitbekommen, dass Neville erfolgreich gewesen war und bildeten eine Traube um ihn und mich. Sobald ich das bemerkte, löste ich mich verlegen von meinem Schwarm und mir war bewusst, dass meine Wangen sich rot gefärbt hatten. Parvati und Lavender warfen mir vielsagende Blicke zu, wackelten mit den Augenbrauen und tuschelten dann miteinander. Offensichtlich war ich nicht so gut darin, meine Gefühle zu verbergen. Hauptsache sie sagten Neville nichts.

"Ich habs tatsächlich geschafft", murmelte Neville noch immer ganz verwundert darüber. Dann sah er mich an. "Danke, dass du an mich geglaubt hast." "Das ist doch selbstverständlich", erwiderte ich lächelnd.

"Also, das war das letzte Mal, dass wir uns dieses Jahr im DA-Treffen sehen. Ihr seid klasse, ehrlich. Ich wünsche euch schöne Ferien. Und übt kräftig weiter!", beendete Harry die Stunde und wir klatschten.

Er war wirklich ein guter Lehrer. Wenn man etwas nicht hinbekam, ermutigte er einen, wenn man Fragen hatte, hörte er geduldig zu und gab einem Tipps. Ich war wirklich froh, dass Marco und Julie es geschafft hatten, dass ich auch Teil der DA sein konnte. Trotzdem fühlte ich mich schlecht, dass wir Claire hiervon nichts sagten. Sie hatte immerhin auch Anspruch auf guten Unterricht in Verteidigung gegen die dunklen Künste. Ich konnte nur hoffen, dass sie es nicht anders rausfand. Denn dann wäre sie sehr sauer und obwohl wir wie Schwestern waren, war ich mir nicht sicher, ob sie mir das verzeihen würde. Immerhin hatten wir uns geschworen, diese Häuser-Sache niemals ernstzunehmen und uns darüber hinwegzusetzen. Und jetzt verschwieg ich ihr etwas, weil sie in Slytherin war - im "falschen" Haus. Schwachsinnig, aber ich konnte nichts dagegen tun.

Ich sah zu Neville, der mittlerweile vor einer Tafel voller Fotos stand. Harry hatte diese Tafel aufgestellt, um uns zu motivieren. Dort war ein Foto von mehreren Menschen, die während Voldemorts erster Herrschaft wohl gegen ihn gekämpft hatten, der sogenannte Orden des Phönix, wie Harry uns erklärt hatte. Daneben befand sich eines von Cedric Diggory, was natürlich vor allem Cho und Julie angezogen hatte. Und dann waren noch einige Zeitungsartikel aus dem Tagespropheten - allesamt Lügen. Da wir die Wahrheit kannten, sollten uns diese Lügen noch mehr anspornen, unser Bestes zu geben.

"Allie? Kommst du?", fragte Marco plötzlich hinter mir und ich drehte mich erschrocken um. War ich so darin versunken gewesen, Neville anzustarren?

"Wie lange stand ich hier schon so?", murmelte ich und blickte auch in Julies Gesicht, die nur grinste. "Lange genug, damit es merkwürdig wirkt. Es gibt gleich Abendessen und wir haben Hunger. Kommst du?"

Ich nickte und war schon bereit, mit meinen Freunden zu gehen, da entschloss ich mich dazu, Neville auch noch dazuzuholen. Nicht nur, weil ich in seiner Nähe sein wollte, sondern auch, weil Harry und Cho extra zurückblieben und ich mir aufgrund von Harrys ewigen Blicken denken konnte, dass die zwei alleine sein wollten.

"Neville?"

Der Braunhaarige zuckte zusammen und drehte sich dann um. Er war kreidebleich. "Allie?" "Ich wollte nur fragen, ob du mit zum Abendessen kommst", erklärte ich mich leise und er nickte abwesend. Was auch immer er sich auf der Tafel angesehen hatte, er war tief darin versunken gewesen. Und ich bereute es, ihn angesprochen zu haben.

Wir verließen also zu viert den Raum der Wünsche und machten uns auf den Weg in die große Halle.

"Geht ihr zwei schon mal vor, wir kommen gleich nach", sagte ich, nachdem ich nicht aufhören konnte, darüber nachzudenken, aus welchen Gedanken ich Neville gerissen hatte. Denn selbst jetzt, wo er neben uns herging, wirkte er in Gedanken und es schien, als seien es keine guten: Seine Haltung war eingefallener als sonst, er sah abwesend in der Gegend rum und seine Hände zitterten ein wenig.

Julie und Marco nickten und verschwanden dann. Ich hingegen stellte mich vor Neville und sah ihn an.

"Es tut mir leid. Ich wusste nicht, dass du so sehr in Gedanken warst und ich hätte dich nicht da rauszerren sollen", murmelte ich, woraufhin Neville seinen Kopf hob und mir in die Augen sah. "Dafür musst du dich doch nicht entschuldigen, Allie. Ehrlich nicht. Es ist nur-" "Nein, du musst es mir nicht sagen. Ich wollte nicht neugierig klingen. Tut mir leid", unterbrach ich ihn schnell und schlug mir innerlich vor die Stirn. Ich hatte aber auch den Hang dazu, es mir mit meinem Schwarm zu vermasseln.

"Nein. Ich... ich möchte, dass du es weißt. Es ist nur schwierig für mich, darüber zu reden. Aber ich habe das Gefühl, dass ich dir vertrauen kann. Du bist immer so nett, hörst zu, wenn man Probleme hat, das merke ich immer, wenn ich in Verwandlung etwas nicht hinbekomme. Und du würdest die Schwächen einer Person nicht gegen diese Person verwenden", erwiderte Neville und unwillkürlich schlich sich ein Lächeln auf meine Lippen. Es war schön, so etwas zu hören, vor allem von ihm. Mir wurde irgendwie warm und ich fühlte mich, als könnte ich jeden Moment anfangen zu fliegen. Ohne Besen.

"Also, pass auf. An dieser Tafel, da hängt dieses Bild, mit ganz vielen Personen drauf. Und zwei Personen davon sind..." Neville holte kurz Luft, ehe er fortfuhr. "Sind meine Eltern. Und es ist so, dass sie... sie sind Langzeitpatienten im St.-Mungo-Hospital. Sie... Es gibt da eine Todesserin namens Bellatrix Lestrange. Sie sitzt in Askaban. Und sie hat... sie hat meine Eltern gefoltert, weil sie Informationen wollte..." Plötzlich brach Neville ab und schluckte hart. Er zitterte ein wenig stärker und es entflohen ihm einige Schluchzer. Und ich hatte das Bedürfnis, ihn in den Arm zu nehmen, was ich auch tat.

"Sie haben nicht nachgegeben, weißt du? Aber dafür... sie erkennen mich nicht mehr. Niemanden. Und nichts. Und das werden sie auch nie wieder. Trotzdem möchte ich sie stolz machen. Ich will, dass sie so stolz auf mich wären, wenn sie konnten, wie ich es auf sie bin. Deshalb war ich so niedergeschlagen, wenn der Entwaffnungszauber nicht funktioniert hat", kam Neville schließlich zum Schluss und löste sich von mir. Ich sah, dass seine Hände noch immer zitterten und er den Tränen nah war.

Schnell griff ich seine Hände und sah ihn an.

"Neville, ich weiß gar nicht, was ich sagen soll. Es bedeutet mir so viel, dass du mir das anvertraut hast. Und es tut mir so unendlich leid. Aber ich bin mir sicher, dass deine Eltern stolz auf dich sind. Dass sie ganz tief in sich drin stolz auf dich sind, weil sie irgendwo wissen, dass du ihnen viel bedeutest", sagte ich und Neville lächelte traurig.

Es bedeutete mir wirklich viel, denn es zeigte mir, dass er mir vertraute. Wir würden vielleicht nicht zusammenkommen, aber immerhin wären wir sehr gute Freunde und das war mindestens genauso viel wert. Eine Freundschaft basierend auf Vertrauen und Ehrlichkeit war sehr viel wert und ich war dankbar, dass mir das gegeben wurde.

"Danke, Allie. Ich bin froh, dass du mir zugehört hast", entgegnete mein Schwarm, wischte sich die Tränen weg und umarmte mich erneut. "Ich habe das noch nie jemandem erzählt."

Das schmeichelte mir wirklich und ich wusste, dass ich diesen Schritt von Neville von ganzem Herzen wertschätzen musste.

"Danke für dein Vertrauen, Neville."

Schließlich lösten wir uns voneinander und sahen uns einander an.

"Wir sollten in die Große Halle gehen. Sonst verpassen wir das Abendessen", schlug Neville vor und ich nickte. "Klingt gut. Ich verhungere."

Wir gingen also in die Große Halle, wo mir eine Sache direkt auffiel: Claire, die am Slytherin-Tisch saß und verloren in ihrem Salat rumstocherte. Sie sah auf und unsere Blicke trafen sich. Ich winkte ihr zu, doch sie wendete ihren Blick ab und zerstörte weiter ihren Salat.

Ich würde heute noch mit ihr darüber reden müssen, andernfalls würde ich im Bett kein Auge zubekommen, so viel war sicher.

Drei Kapitel in drei Tagen. Gab es das schon mal? Probably not.

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