Kapitel 12

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Claire

Hogsmeade war ein absolut trostloser Ort geworden. Dementoren patrouillierten durch die Straßen und sorgten dafür, dass es - obwohl erst Oktober war - so kalt war, als wären wir im tiefsten Winter. In Sibirien. Außerdem wurde meine schlechte Laune bis ins Extreme verstärkt.

Ich hatte am Tag zuvor der reduzierten DA von meinem Vorhaben erzählt. Marco war sehr stolz auf mich gewesen für meinen Einfall, Finnick hatte Bedenken geäußert und Luna hatte mich vor Wesen in Hogsmeade gewarnt, deren Namen ich mir nicht gemerkt hatte. Neville und Ginny hatten mich beauftragt herauszufinden, wie Snapes Büro gesichert war und wann er in der Regel nicht dort war.

Nichts einfacher als das.

"Zwei Butterbier bitte-" "Eins mit etwas Ingwer bitte", fügte ich zur Bestellung meines Vaters hinzu, der daraufhin kurz lachte. "Deine Mutter hat es auch immer so getrunken." "Tut sie immer noch", erwiderte ich, vermutlich eine Spur zu grantig. Mein Vater sagte nichts mehr, bis unsere Butterbiere kamen.

"Also", fing ich also das Gespräch an, während er einen Schluck aus seinem Krug nahm. "Du willst reden?" Er setzte seinen Krug ab und nickte. "So ist es. Aber bevor wir dazu kommen, lass uns mit einfacheren Themen anfangen. Wie ist die Schule?" Ich musste den Reflex, die Augen zu verdrehen, unterdrücken. Aber ich musste meine Karten jetzt spielen, denn wenn er zu dem kommen würde, was er mir erzählen wollte, würde es vielleicht zu spät sein.

"Es ist in Ordnung. Viele Hausaufgaben. Aber ich habe da ein Problem", sagte ich, woraufhin mein Vater die Augenbrauen hob. "Ach ja? Belästigen Dich der Mazzini-Junge und sein Freund? Oder das Trio rund um den Longbottom-Jungen? Ich habe euch oft zusammen gesehen. Vielleicht kann ich was dagegen machen", erwiderte er, woraufhin ich den Kopf schüttelte. Ich wollte mir nicht vorstellen, was mit meinen Freunden passieren würde, wenn die Tochter eines Todessers sie der Belästigung beschuldigen würde.

"Nein, das ist es nicht. Sie sind meine Freunde. Ich meine - ich meine, sie sind Bekannte", stotterte ich, als ich den kritischen Blick meines Vaters sah. "Sie sind Bekannte. Wir sind keine Freunde mehr", fügte ich, dieses Mal etwas selbstsicherer, hinzu. "Gut so. Sie sind in diesem Schuljahr bereits oft unangenehm aufgefallen. Der Mazzini-Junge hat schon oft den Muggelkunde-Unterricht unterbrochen und der Longbottom-Junge war einer Patrouille im Hogwarts-Express gegenüber frech-" "Er hat ihnen doch nur gesagt, dass Harry Potter nicht im Zug ist. Er hat es nicht böse gemeint", unterbrach ich meinen Vater. Neville sollte nicht auch noch auf ihrer Abschussliste landen. Mein Vater räusperte sich. "Wie dem auch sei. Diesem Lovegood-Mädchen ist auch nicht zu trauen, ihr Vater gibt den Klitterer heraus. Er wagt es doch tatsächlich, hinter dem Unerwünschten Nummer Eins zu stehen", fuhr mein Vater mit seiner Tirade fort. "Und dieses Weasley-Mädchen! Sie streitet es ab, doch wenn man einigen unserer Quellen traut, hatte sie doch tatsächlich eine Liebesbeziehung mit Potter-" "Luna kann nichts dafür, was ihr Vater in seiner Zeitung schreibt. Und Ginny hatte keine Liebesbeziehung mit Harry Potter. Er hätte das gerne gehabt, aber sie hat ihn abblitzen lassen", log ich, um irgendwie das Gespräch wieder an mich reißen zu können. "Sie haben alle keine weißen Westen, aber die habe ich auch nicht." Ich hielt inne. Die nächsten Sätze kamen mir nur schwer über die Lippen. "Ich war immerhin auch mit Alyson Jackson befreundet. Und jetzt finde ich langsam auf den richtigen Weg."

Mein Vater blickte mich einen Moment lang kritisch an, beschloss dann aber wohl, mir meine schlechte Lüge abzukaufen. Zumindest tat er so.

"Wie dem auch sei. Wenn das nicht Dein Problem ist, was ist es dann?", fragte er und trank von seinem Butterbier. "Ich müsste mit Professor Snape sprechen. Mir sind noch Orte eingefallen, an denen sich Allie und Julie aufhalten könnten. Es sind Orte, an denen sie nicht so oft waren, daher sind sie mir bei der Befragung am Anfang des Jahres nicht eingefallen", erklärte ich ihm. Natürlich kannte ich keine weiteren Orte, wo sich meine besten Freundinnen aufhalten könnten und selbst wenn, würde ich es Snape nicht sagen. Meine Lüge führte woanders hin.

"Na ja und als ich die letzten Male bei Professor Snapes Büro war, kannte ich das Passwort nicht und wenn ich andere Lehrer gefragt habe, wurde mir immer gesagt, dass Professor Snape auch nicht zu erreichen sei. Deshalb wollte ich fragen, ob Du vielleicht weißt, wann die besten Zeiten sind, um den Schulleiter zu erwischen", log ich weiter. Ginny vermutete, dass das Schwert von Gryffindor in Snapes Büro war. Meine Aufgabe war es daher, herauszufinden, wann der Schulleiter sich nicht in seinem Büro befand.

Ich bemerkte, dass mein Vater kritisch war. "Du könntest diese Informationen auch einfach mir geben und ich leite sie an den Schulleiter weiter", erwiderte er also, woraufhin ich den Kopf schüttelte. "Was, wenn Du es vergisst? Oder wenn Du die Namen der Orte vergisst? Oder wenn Snape Dir nicht glaubt, sondern denkt, dass Du Dich nur wichtig machen willst? Nicht, dass Du das nötig hättest", fügte ich beim entsetzten Blick meines Vaters hastig hinzu, "aber was, wenn Snape das trotzdem denkt? Die Informationen sind doch zu wichtig, als dass ich irgendwas dem Zufall überlassen kann, Dad."

Und dann wusste ich, dass ich ihn hatte. Sein Blick wurde weniger kritisch, sein Gesichtsausdruck wurde sanfter. Er schien sich gar keinen Kopf darum zu machen, dass ich die letzten Wochen und sogar noch Tage zuvor abweisend und genervt auf ihn reagiert hatte. Er wollte glauben, dass ich ihn als meinen Vater und nicht nur als meinen Erzeuger anerkannte. Es war fast zu einfach gewesen.

"Professor Snape verbringt die meiste Zeit des Tages in seinem Büro. Verlassen tut er es eigentlich nur zu den Essenszeiten oder wenn er Gäste im Schloss empfängt. Ich denke, wieso Du bisher abgewiesen wurdest, liegt daran, dass er einfach zu viel Arbeit hat. Ich könnte einen Termin für Dich bei ihm vereinbaren", schlug mein Vater vor und ich nickte. "Das wäre fantastisch!"

Ich würde später einfach mit Marco darüber brainstormen, welche Orte ich Snape auftischen würde. Immerhin hatte ich jetzt die Info, wann Snape nicht in seinem Büro war. Aber eine Info fehlte mir noch.

"Und wenn ich dann zu dem Termin gehe, welches Passwort muss ich dem Wasserspeier dann geben, damit ich reinkomme?", fragte ich gespielt unschuldig und mein Vater nickte. "Natürlich. Nun, Professor Snape ändert es gerne und regelmäßig, aber zurzeit ist es Wasserlilie. Ich gebe Dir aber gerne Bescheid, falls er es vor eurem Termin noch ändern sollte."

Ich trank einen Schluck von meinem Butterbier. Die DA-Mitglieder würden verdammt stolz auf mich sein. Ich war es auf jeden Fall.

Mein Vater räusperte sich. "Also, wenn es dazu nichts mehr gibt, würde ich nun gerne darauf zu sprechen kommen, wieso ich Dich heute hierher eingeladen habe." 

Er nahm einen großen Schluck von seinem Butterbier und rief Madam Rosmerta zu sich. "Rosmerta, Liebes, bringen Sie mir ein Glas Feuerwhisky? Du auch Claire? Nein? In Ordnung. Rosmerta, haben Sie vielen Dank", sagte er und steckte ihr eine Galleone zu. Madam Rosmerta brachte den Feuerwhisky schneller, als ich das Wort Feuerwhisky hätte sagen können. Mein Vater leerte es in einem Zug.

"Nun gut. Es geht um den Grund, wieso ich damals fortging", fing mein Vater an und sofort hatte ich das Bedürfnis, wegzurennen. Ich kannte die Gründe. Meine Mum war ein furchtbarer Mensch gewesen, weil sie mich zur Muggelfreundlichkeit erzogen hatte und ich war ihm nicht mehr Hexe genug gewesen. Ich hielt jedoch den Mund, um keinen Verdacht zu erwecken, dass ich ihm eben nur etwas vorgespielt hatte. Stattdessen setzte ich einen interessierten Blick auf.

"Also, Angelica hat Dir natürlich nur die Hälfte erzählt. Dass ich Deine Freundschaft mit Muggelstämmigen und Halbblütigen nicht guthieß, weißt Du ja bereits. Und es stimmt. Als wir nach dem Ersten Zaubererkrieg neben diese Muggel gezogen sind, hielt ich es kaum aus, mit anzusehen, wie Du eine von ihnen wurdest. Und ich hielt es kaum aus, dass Angelica und ich unser wahres Ich verstecken mussten-"

"Moment, Du und Mum musstet euer wahres Ich verstecken? Was soll das heißen?", unterbrach ich ihn verwirrt, woraufhin er nickte. "Claire, Deine Mum denkt über Muggel genau so wie ich. Sie hält sie ebenfalls für wertlos und ist auch der Ansicht, dass Muggelstämmige keine echten Hexen und Zauberer sein können. Nach dem Ersten Zaubererkrieg mussten wir jede Verbindung zum Dunklen Lord verwischen, also sind wir für den Schein neben Muggel gezogen. Ihre Karriere war ihr damals schon sehr wichtig, daher vermied sie es, anders als ich, sich den Todessern anzuschließen. Aber sie hat uns mit Informationen versorgt. Und am Ende hat sie alle überzeugt, dass ich unter einem Imperius-Fluch stand und niemand hat je einen Verdacht geschöpft, dass wir unsere Infos über das Ministerium von ihr hatten."

Meine Kinnlade klappte runter und für einen Moment lang konnte ich nichts tun, außer meinen Vater anzustarren. Schließlich gab ich Madam Rosmerta Trinkgeld und entschuldigte mich vor meinem Vater mit Bauchschmerzen.

Ich musste wohl dringend ein Gespräch mit meiner Mutter führen.

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