Kapitel 2

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Claire

Marco Mazzini, Finnick Dimple, Neville Longbottom und ich teilten uns eine Kutsche, die uns in Richtung Hogwarts brachte. Der Thestral trabte vor sich her und ab und zu warf ich ihm einen Apfel in den Mund. Seit ich die Kreaturen sehen konnte, nachdem ich Sirius Black hatte sterben sehen, hatte ich ihnen immer Äpfel mitgebracht und so auch dieses Jahr.

Keiner von uns sagte ein Wort. Die Zugfahrt war bereits unangenehm gewesen, da mehrere Todesser patrouilliert hatten. Sie hatten nach Harry Potter gesucht, doch als sie in unserem Abteil gewesen waren, hatte Neville ihnen gesagt, dass er nicht da war.

Das Ministerium war mittlerweile unter Voldemorts Führung und das würde sich natürlich auch in Hogwarts zeigen. Beispielsweise war Snape jetzt Schulleiter. Dabei hatte er doch gerade im letzten Schuljahr endlich seine Traumstelle als Professor für Verteidigung gegen die dunklen Künste bekommen. Hogwarts würde nun vermutlich düster und nicht mehr gemütlich werden.

Niemand von uns schien so richtig zu wissen, ob wir reden sollten oder nicht. Wir waren wohl alle zu besorgt und bedrückt über die neuesten Entwicklungen. Außerdem waren Julie und Allie einfach verschwunden und niemand wusste, wo sie waren. Ich hatte mich zu Beginn sehr darüber aufgeregt, aber Marco hatte mich auf den Boden der Tatsachen zurückgebracht. Sie hatten uns natürlich einfach schützen wollen. Mir gefiel das trotzdem alles nicht. Ich wäre lieber mit meinen besten Freundinnen gegangen statt zurück nach Hogwarts zu gehen.

Die Kutsche hielt und eine maskierte Person rief: "Aussteigen und einordnen!" Die Person, deren Stimme männlich klang, zeigte auf vier Reihen, die sich vor dem Schloss gebildet hatten. An jeder der Reihe standen Banner der vier Hogwarts-Häuser. Am Ende jeder Reihe wurden die Schüler von Todessern durchsucht.

"Wird's bald!", bellte der Todesser, sodass wir aus der Kutsche stiegen. "Wir sehen uns im Schloss", sagte Marco und umarmte mich kurz. Anschließend gingen er und Finnick zur Ravenclaw-Reihe. Ich nickte Neville zu und stellte mich hinter Pansy Parkinson in der Slytherin-Reihe an. Vor Pansy standen noch eine ganze Reihe anderer Schüler, sodass ich die Augen verdrehte. Das hätte man auch schneller hinbekommen können.

"Du bist wieder hier? Wieso lassen die Blutsverräter noch her?", fragte Pansy mich laut, sodass wohl jeder in der Reihe es hören konnte. "Wenn sie Idioten wie Dich noch herlassen, dann haben sie wohl keine allzu hohen Ansprüche", erwiderte ich und versuchte gelassen zu klingen. Aber ich merkte, dass ich eigentlich bereits ziemlich wütend war. Ich stellte mir vor, Allie wäre hier und würde mich zurückhalten, damit ich Pansy nicht zu Brei schlug.

"Pass auf, was Du sagst, Trescott. Dieses Jahr könntest Du sehr schnell Strafen bekommen für so ein respektloses Verhalten", höhnte die Dunkelhaarige und drehte ihren Zauberstab in ihrer Hand. "Lass gut sein, Pansy, Du musst Dich nicht mit Unebenbürtigen messen. Sie hätte keine Chance gegen Dich", mischte Malfoy sich ein, klang dabei jedoch weniger gemein und eher müde. Es wirkte fast so, als ob er mich vor Stress bewahren wollte.

Bei seinem Anblick wusste ich gar nicht, wie ich mich fühlen sollte. Auf der einen Seite stieg meine Wut um ein Vielfaches an, da er die Todesser letztes Jahr nach Hogwarts gebracht hatte. Auf der anderen Seite wurde ich von einer Welle des Mitgefühls erfasst. Malfoy sah furchtbar aus. Er war noch blasser als sonst und seine Augenringe waren dunkel und tief. Seine Haare hatten jeglichem Glanz verloren und er hatte um einiges abgenommen. Er sah einfach eingefallen und kaum noch lebendig aus.

Pansy lachte gehässig. "Du hast ja recht, Draco. Wahrscheinlich haben die Muggel auf diese Blutsverräterin abgefärbt."

Plötzlich schrie eine Schülerin auf. "Ich-ich weiß nicht, wie das dahinkommt! Es tut mir leid!" Ich sah zur Gryffindor-Reihe und sah, wie eine große Schülerin mit blonden Haaren ihren Zauberstab gezogen hatte. Sie war sichtlich erschüttert und hatte Angst.

"Zauberstab fallen lassen, Frobisher!", schrie der Todesser, der sie durchsucht hatte, woraufhin er und seine Helfer sie einkreisten. Jetzt fiel mir auch ein, wer sie war. Vicky Frobisher. Sie wollte letztes Jahr Hüterin der Gryffindor-Quidditchmannschaft werden, doch sie hatte ihren Zauberkünste-Club priorisiert. Deshalb war Ron Weasley genommen worden. Das hatte Gryffindor unter anderem geholfen, den Quidditch-Pokal im letzten Jahr zu gewinnen.

"Bitte, ich-ich hab das da nicht reingetan, ich weiß nicht, wie das in meinem Umhang gelandet ist!", rief Vicky panisch. Ich konnte nicht erkennen, was genau in ihrer Umhangtasche gelandet war, aber es konnte nichts Gutes sein. Doch der Todesser ließ nicht mehr mit sich reden. "Crucio!"

Vicky wurde zu Boden gerissen und schrie vor Schmerzen. Es war furchtbar. Ich wollte am liebsten etwas tun, aber ich kannte Vicky kaum und ich hatte keine Lust, den Cruciatus-Fluch selbst zu spüren. Einer der Gryffindors stürmte nach vorne, um Vicky zu helfen, doch er wurde ohne Vorwarnung ebenfalls mit dem Folterfluch belegt.

"Die nächste!", rief der Todesser an meiner Reihe und ich bemerkte, dass ich die nächste war. Ich riss mich von dem schrecklichen Anblick der Gryffindors los und trat nach vorne.

Und beinahe wäre ich direkt wieder umgekehrt.

Der Mann vor mir trug, wie die anderen Todesser, die Schüler durchsuchten, keine Maske. Er hatte blondes, zerzaustes Haar und trug eine eckige Brille, die ihn älter wirken ließ, als er war. Auch wenn dieser Mann schon seit neun Jahren kein Teil mehr meines Lebens war, erkannte ich ihn noch. Mir wurde schlecht.

"Name?", fragte er, ohne von seinem Klemmbrett aufzusehen. Ich verschränkte meine Arme vor der Brust. "Ach komm schon, Du wirst mich ja wohl nicht vergessen haben. Enttäusch mich nicht mehr, als Du es eh schon hast." Der Mann vor mir sah von seinem Klemmbrett auf und riss vor Überraschung seine Augen auf. "C-Claire? Bist Du das wirklich?" "Nein, ich bin ihre verschollene Zwillingsschwester", erwiderte ich und verdrehte die Augen. "Was machst Du hier?"

Mein Vater schob seine Brille höher, ehe er meinen Namen auf das Pergament in seinem Klemmbrett kritzelte. "Ich bin hier eingeteilt. Ich habe gar nicht damit gerechnet, Dich hier zu treffen. In welchem Jahrgang bist Du?" Ich hob meine Augenbrauen. "Wann hast Du Mum und mich verlassen? Rechne von da an."

Meine Stimme triefte vor Abscheu. Dieser Mann hatte meine Mum und mich einfach verlassen und jetzt war er auch noch ein Todesser geworden. Ich hasste ihn.

"Dann ist es wohl die siebte Klasse. Meine Tochter macht schon ihren Abschluss! Okay, lass mich das kurz notieren. Wie geht es Deiner Mutter?", brabbelte er vor sich hin, während er wieder auf seinem Klemmbrett rumschrieb. Ich ballte meine Hände zu Fäusten. "Ist das Dein Ernst? Du hast uns verlassen, Du hast kein recht, nach ihr zu fragen. Oder mich Tochter zu nennen."

Mein Vater sah überrascht aus, nickte dann aber. "Lass mich raten. Angelica sagte Dir, dass ich es nicht gutheiße, dass Du so viel Zeit mit Muggeln verbringst und Du deshalb nicht Hexe genug seist?" Ich nickte. "Ja. So war es ja auch. Ich meine, Du bist jetzt ein Todesser."

Der Mann vor mir lachte bitter auf. "Natürlich hat sie Dir nicht alles erzählt. Ich würde ja sagen, ich kann es nicht fassen, aber das wäre gelogen." "Sprich nicht so über meine Mum!", fauchte ich, doch er schüttelte den Kopf. "Claire, lass mich erklären-" "Nein, nein. Mach diese blöde Durchsuchung und dann lass mich gefälligst zum Festessen!", keifte ich ihn an, woraufhin sich sein Gesichtsausdruck verhärtete. Er nickte und zog seinen Zauberstab. Natürlich fand er nichts und so konnte ich endlich das Schloss betreten.

Ich ließ mich neben Daphne Greengrass an den Slytherin-Tisch fallen und meine Gedanken wanderten zurück zu Vicky Frobisher und dem mir unbekannten Gryffindor. Ich fragte mich, was nun mit ihnen passieren würde.

"Hallo Trescott", begrüßte Daphne mich und ich lächelte sie matt an. "Hi." Anschließend ließ ich meinen Blick über die Große Halle schweifen. Meine Augen suchten nach Marco, Finnick und Neville. Marco und Finnick fand ich relativ schnell. Die beiden hatten sich neben Luna Lovegood niedergelassen und schienen irgendetwas mit ihr zu besprechen. Neville hingegen war am Gryffindor-Tisch eher schwierig auszumachen, schlussendlich sah ich ihn aber neben Ginny Weasley und Seamus Finnigan sitzen. Erleichtert atmete ich aus.

Die Große Halle füllte sich mehr und bald schon führte Professor McGonagall die Erstklässler hinein, die strikt vor dem Lehrertisch platziert wurden. Professor Snape stand an Dumbledores Pult und ließ seinen Blick über die Große Halle schweifen.

Ich konnte es kaum fassen, dass er da so ruhig stand. Dort, wo Dumbledore gestanden hatte. Professor Dumbledore hatte ihm vertraut, Snape war sogar im Orden des Phönix gewesen. Niemand hatte ihm vertraut außer Dumbledore. Und doch hatte Snape ihn eiskalt ermordet und sich so als Verräter geoutet. Ich hatte eine Person nie so sehr gehasst, wie ich Snape hasste, außer vielleicht meinen Vater.

Ich fragte mich nach wie vor, wieso Mum mich hierher gezwungen hatte. Sie hatte mir erklärt, dass wir uns dem Regime beugen sollten, um nicht umgebracht zu werden. Wir waren Reinblüter und sollten diesen Vorteil nicht verspielen. Überhaupt war es ja ein Wunder, dass Mum ihren Platz im Zaubergamot behalten durfte, auch wenn ich nach wie vor nicht wusste, wie sie das angestellt hatte. Als ich sie gefragt hatte, hatte sie mir nicht geantwortet und stattdessen gefragt, was für einen Nachtisch ich gerne hätte. Es hatte davor nur zu besonderen Anlässen Nachtisch bei uns gegeben und das hatte mich noch stutziger gemacht. Aber ich hatte sie gelassen. Früher oder später würde ich es sowieso rausfinden.

"Bevor wir mit der Zuordnungszeremonie beginnen, möchte ich ein paar Worte an Sie richten, liebe Schüler", erhob Snape seine Stimme, sodass sofort jedes Gespräch verstummte. "Viele von Ihnen mögen sich eingeschüchtert gefühlt haben von der Durchsuchung, die vor Betreten des Schlosses durchgeführt wurde", sprach er weiter, woraufhin ich schnaubte. "Eingeschüchtert? Da wurden Menschen gefoltert." "Klappe, Trescott!", fauchte Daphne und schlug mir gehen die Schulter.

Ich hatte offenbar nicht laut genug gesprochen, denn Snape sprach unbeirrt weiter. Ich konnte noch nicht sagen, ob ich das gut fand oder nicht.

"Jedoch möchte ich Ihnen versichern, dass Sie nichts zu befürchten haben-" "Nichts zu befürchten, außer gefoltert zu werden, wenn man nicht mitspielt", murmelte ich bitter, sodass Daphne mich wieder schlug. "Sei still, Du dummes Ding!"

Ich verdrehte die Augen und wandte mich dann wieder Snapes Rede zu.

"Nun möchte ich gerne noch einige Änderungen für dieses Schuljahr ankündigen. Zunächst wurde das Fach Verteidigung gegen die dunklen Künste gegen das Fach Dunkle Künste ersetzt. Ich freue mich, verkünden zu dürfen, dass Professor Amycus Carrow dieses Fach unterrichten wird", sagte der Mann mit dem viel zu fettigen Haar und deutete auf einen Mann, dessen Nase zu spitz war und dessen Augen eingefallen wirkten. "Darüber hinaus hielten wir es für angebracht, das Fach Muggelkunde ab nun für alle verpflichtend zu machen. Das bedeutet, dass auch jene, die das Fach weder im dritten Schuljahr gewählt haben noch ihre ZAG-Prüfungen in diesem Fach bestanden haben, dem Muggelkunde-Unterricht nun beiwohnen werden. Professor Alecto Carrow wird sich dieses Faches annehmen", sprach Snape weiter und zeigte auf eine rundliche Frau mit strengem Pferdeschwanz. 

Ich verdrehte die Augen und wollte noch etwas sagen, doch ich sah den strafenden Blick von Daphne. "Wehe, Du sagst etwas, Trescott. Ich kann Dich leiden, aber wenn Du Dich unbeliebt machst, dann will ich nichts mit Dir zu tun haben." Ich schnaubte, verschränkte aber schlussendlich meine Arme vor der Brust und lehnte mich in meinem Stuhl zurück.

Ich konnte sie ja verstehen. Sie war seit Jahren die einzige in meinem Haus, die mich nicht konstant für meine Verbindung mit Muggeln fertiggemacht hatte. Es war verständlich, dass sie jetzt erwartete, dass ich mich zusammenriss, damit ihr Ruf nicht auch den Bach runterging. Auch wenn ich nicht versprechen konnte, wie lange ich das durchhalten würde.

"Vorläufig werden die Quidditch-Spiele wie jedes Jahr stattfinden, jedoch wird es für jeden ausgewählten Spieler einen Eignungstest geben, der bestanden werden muss. Ebenso wird es Restriktionen geben, was das Besuchen der Spiele angeht", erklärte Snape, was mich erneut die Augen verdrehen ließ. Jetzt musste man schon Reinblutfanatiker sein, um Quidditch spielen oder ansehen zu können. 

Ich hatte mir jedoch fest vorgenommen, wieder ins Team aufgenommen zu werden. Da Fabian Urquhart, der letztes Jahr Captain der Slytherin-Mannschaft gewesen war, die Schule letztes Jahr beendet hatte, würde es einen neuen Captain geben. Das bedeutete auch, dass es neue Auswahlspiele geben würde. Quidditch war eine der guten Sachen, die aus der Beziehung mit George hervorgegangen waren, denn er hatte es mir beigebracht. Und auch wenn ich manchmal noch einen kleinen Stich verspürte, wann immer ich mein Schlagholz in die Hand nahm, hatte der Sport mir letztes Jahr sehr über George hinweggeholfen. 

Und ich hatte Talent für diesen Sport. So viel Talent, dass Urquhart mich Goyle als Treiberin vorgezogen hatte. Es war wahrlich kein Vergnügen gewesen, mit Crabbe an meiner Seite zu spielen, aber es war mir egal gewesen. Und wenn ich dieses Jahr für kurze Zeit eine Reinblutfanatikerin sein musste, um Quidditch spielen zu können, würde ich das auch hinkriegen.

"Zuletzt möchte ich ankündigen, dass es bestimmte Schülerinnen und Schüler unter Ihnen gibt, die in den nächsten Tagen in mein Büro geladen werden. Diese Schülerinnen und Schüler finden auf ihren Nachtschränken bereits die Details zu ihren Terminen mit mir. Seien Sie unbesorgt, wenn Sie einen solchen Brief bei sich vorfinden. Wenn Sie kooperieren, werden Sie keine Konsequenzen befürchten müssen. Und nun soll es mit der Zuordnungszeremonie weitergehen."

Der Slytherin-Tisch brach in Gejubel aus, während die anderen Tische zaghaft in die Hände klatschten. Ich hingegen hatte meinen Ellenbogen auf dem Tisch abgestellt und meinen Kopf auf meine Hand gelegt. Und ich beobachtete, dass Malfoy genau dasselbe getan hatte. Wieso auch immer er nicht begeistert jubelte.

Ich achtete kaum auf die Zuordnungszeremonie und bereitete mich mental darauf vor, einen Brief von Snape auf meinem Nachtschrank zu finden. Allie war vielleicht nicht die Unerwünschte Nr. 1, so wie Harry Potter, aber sie war ganz sicher nicht erwünscht. Auch wenn es nicht stimmte, so glaubte Lord Voldemort nach wie vor, sie sei seine unerwünschte Tochter und würde eines Tages versuchen, ihm seine Macht zu entreißen. Und Snape wusste ganz genau, wie eng Allie und ich befreundet waren.

So kam es, dass ich natürlich einen Brief von Snape auf meinem Nachtschrank hatte, der mir mitteilte, mich in einer Woche vor seinem Büro einzufinden.

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