Das Ende ist nah

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>>Armageddon von From Ashes to New + Into the west von Annie Lennox <<

Ridley grunzte, als er sich das Messer aus der Brust zog. Zu meinem Leidwesen war die Klinge nur wenige Zentimeter eingedrungen - nicht genug, um ihn außer Gefecht zu setzen.

"Das Tänzchen verschieben wir erstmal und machen dich lieber erst etwas gefügiger", knurrte er, als er auf mich zukam.

Ich hörte ein knallendes Geräusch, als der zweite Kabelbinder riss und Sam die Möglichkeit gab, Ridley unter's Kinn zu schlagen, dass seine Zähne einer Sprengung gleich aufeinander schlugen. Auch wenn ich den zweiten Kabelbinder nicht mehr aufgeschnitten kriegt hatte, hatte ich es scheinbar wenigstens geschafft, ihn genug zu beschädigen, bevor Ridley mich angegriffen hatte, dass Sam ihn hatte zerreißen können. Ridley taumelte nach hinten und ich kroch sofort vorwärts, um das Messer wieder aufzuheben, das er hatte fallen lassen.

Ich schaffte es, Sam's gesundes Bein zu befreien, bevor ich hörte, wie er Sam über mir hart ins Gesicht schlug und mich mit der anderen Hand an den Haaren riss und mich so auf die Beine zwang.

Ich holte aus und schlug ihm das Messer ins Bein. Er schrie auf, schlug mir aber augenblicklich in die Seite und ich keuchte auf, bevor er mich zu Boden stieß.

Sam schrie auf und ich schrak augenblicklich wieder hoch. Ridley hatte seine zum Schlag erhobene Hand abgefangen und ihm offensichtlich auf seine zertrümmerte geschlagen. Sam sackte zurück auf den Stuhl und kämpfte scheinbar gegen Schmerz und Ohnmacht an.

Ich konnte gar nicht begreifen, woher Sam noch die Kraft nahm, gegen Ridley zu kämpfen, aber all das musste aufhören. Um Sam's Willen und vor allem zu seinem Wohle.

Ich brauchte etwas, womit ich mich verteidigen konnte. Das Pfefferspray war noch immer in der Jacke, die ich achtlos neben Sam auf den Boden geworfen hatte. Ich ließ meine Hände achtlos über den Boden vor mir gleiten, während ich Ridley im Blick behielt, der grade mehr als beschäftigt damit war, mein Messer aus seinem Oberschenkel zu ziehen.

Meine Hände am Boden ertasteten ein Rohr. Das würde gehen. Hoffte ich. Ich musste ihn überwältigen, so lange er noch mit seiner Verletzung beschäftigt war. Ich stemmte mich hoch und ging auf Ridley los, holte mit der Stange aus, um auf ihn einzuschlagen, doch er fing auch die Stange im letzten Moment ab und trat mir im nächsten Moment vor die Brust. Ich musste sie los lassen, als ich nach hinten fiel, über etwas stolperte und gegen die Wand knallte. Mein Kopf schlug hart daran an. Ich stöhnte, als ich daran hinunter glitt.

Etwas fiel neben mir zu Boden. Ich hatte bei meinem Sturz den Tisch umgerissen. Während Ridley grinsend auf mich hinunter sah und den Moment zu genießen schien, während er auf mich zu kam, ließ ich meine Hand im Schutz der Tischplatte unauffällig über den Boden gleiten. Ich hatte die Hoffnung, irgendetwas zu finden, womit ich Ridley endlich aufhalten könnte.

"Ganz der Vater, muss ich zugeben. Er hat auch versucht mir zu entkommen. Der Mut scheint bei euch in der Familie zu liegen."

"Ich werde zu Ende bringen, was er begonnen hat," erwiderte ich arg. Ich hatte nichts übrig für seine Komplimente - wenn es denn überhaupt als eines gedacht war.

Ridley lachte böse, während er sich mit der Eisenstange in der einen Hand diese in die andere Handfläche schlug, immer und immer wieder. Wollte er mir Angst machen? Das war endgültig vorbei. Ich wusste, dass es nur noch hieß, er oder ich. Aber um Sam's Willen wollte ich es nicht zu früh sein. Ich musste ihn irgendwie hier raus kriegen und hoffte von Herzen, dass Malcolm bereits auf dem Weg war. Eigentlich musste ich Ridley nur lange genug hin halten.

"Du bist genau so ein Traumtänzer, wie dein Vater. Niemand kann gegen mich etwas ausrichten, vor allem keine Frau!"

Meine andere Hand ertastete indessen etwas schweres und ich griff fest danach.

"Du bist genau so, wie alle Männer. Das ist dein Problem, Ridley. Sie haben mich immer alle unterschätzt!"

Seine Augen verengten sich und ich warf das in meiner Hand nach ihm. Es war eine volle Farbdose und traf ihn genau am Kopf. Er jaulte auf und ich sprang auf die Füße, rammte meinen Körper in seinen und riss ihn zu Boden. Ich versuchte ihn zu schlagen, aber er packte das Rohr in beide Hände und rammte es mir unter's Kinn. Er versuchte mich zurückzudrängen, während ich die Stange von meiner Kehle wegdrückte, die mir die Luft abzudrücken drohte. Ich stemmte mich mit all meiner Kraft und was ich zu bieten hatte dagegen, wollte ihn nicht gewinnen lassen oder ihm irgendeinen Vorteil geben. Mein Kopf rotierte fieberhaft, wie ich ihn unschädlich machen konnte. Irgendetwas musste ich doch tun können!

Sam's Hand fuhr von hinten über Ridley's Schulter nach vorne und ergriff die Stange, um sie zurück zu reißen. Sie knallte mit einem ohrenbetäubenden Knall gegen Ridleys Kinn, als der vor Überraschung den Halt verlor und auch ich ließ gezwungenermaßen von der Stange ab. Ridley's Knie knickten ein, als Sam ihm in die Kniekehlen trat und Ridley fiel vornüber. Sofort nutzte ich den Moment, um die Stange an mich zu bringen und holte damit aus, um sie ihm an den Schädel zu schlagen. Ich wusste in diesem Moment, dass ich ihn damit töten konnte.

Ridley fiel zur Seite, wie ein nasser Sack und ich starrte auf ihn hinab, die Stange noch immer zum Schlag bereit, gegen all die Wut und Verzweiflung ankämpfend, die mich innerlich anschrie, mit der Stange auf ihn einzuschlagen. Wieder und wieder. Endlich Schluss mit ihm zu machen und ihn in die Hölle zu befördern, wo er hingehörte.

Eine Bewegung erregte meine Aufmerksamkeit und ich sah zu Sam auf, der versuchte, sein Gewicht auf sein heiles Bein zu verlagern, als er auf mich zu kam. Ich warf Ridley noch einen Blick zu, doch der regte sich nicht, während ein Blutrinnsal aus der Platzwunde an seiner Schläfe über sein Gesicht lief.

Ich entdeckte ein Lächeln in Sam's Mundwinkel und ich ließ die Eisenstange endlich sinken, während auch mir ein Lächeln auf's Gesicht trat. Ich registrierte nur durch das Klimpern, als sie auf dem Boden aufschlug, dass ich die Eisenstange losgelassen hatte, während ich auf Sam zu ging. Seine gebrochene Hand hatte er sich vor die Brust gelegt. Wahrscheinlich pochte sie zu heftig, wenn er sie hängen ließ. Ich erinnerte mich dumpf an dieses Gefühl.

Ich trat zu ihm und zögerte nur kurz, ehe ich ihm vorsichtig meine Hand an die Wange legte, froh ihn noch lebend gefunden zu haben.

"Ich würde dich so gerne küssen...aber ich fürchte, das würde zu sehr schmerzen", flüsterte er leise - ob er zu müde und schwach war oder es einfach nur die Freude über unser Überleben war, dass ihm die Stimme versagen ließ, konnte ich nicht sagen. Es spielte aber auch keine Rolle.

"Wir werden noch genug Zeit dafür haben und dann holen wir alles auf", erwiderte ich ihm lächelnd und schmiegte meine Wange in seine gesunde Hand, als er sie mir daran legte.

Jetzt würde alles gut. Wir lebten und waren zusammen. Bald würde Hilfe da sein und wir konnten noch einmal neu anfangen. Zusammen.

Ein lauter Knall schallte von den Wänden wieder und das Lächeln verging mir augenblicklich, als ich gegen Sam prallte und ihn mit mir zu Boden riss. Ich hörte ihn ebenso gequält aufstöhnen, als wir zu Boden sanken, wie ich es tat.

Ich richtete mich auf und spürte ein Brennen in meiner rechten Schulter, die es mir unmöglich machte mich auf meinem rechten Arm zu halten. Schockiert musste feststellen, dass eine Kugel diese durchschlagen hatte, nur um in Sam's Oberarm einzudringen.

Sofort fuhr ich herum und versuchte mich aufzurichten, als auch schon Ridley wieder vor mir stand. Ich schaute zu ihm auf - direkt in den Lauf einer Pistole und erstarrte.

Sein Gesicht war blutverschmiert, aber auch hassverzerrt.

"Jetzt ist Schluss mit den Spielchen. Ein für alle Mal!", keifte er mich an und ich sah seinen Finger Druck auf den Abzug ausüben. Plötzlich schien die Zeit nur noch in Zeitlupe abzulaufen, während Bilder durch mein Gedächtnis rasten: Von so vielen Einsätzen und schönen Momenten mit meinem Team, vor allem mit Sam. Bilder die in mir die Gefühle von der Freundschaft, die mir jeder einzelne in Pontypandy entgegengebracht hatte, von der Freude bei ihnen zu sein und von der Liebe, die ich mit Sam teilte wachriefen. "Pen!", hörte ich Sam voller Angst hinter mir ausrufen, als er realisierte, was hier vor ging.

Auf einmal wusste ich, dass ich das nicht aufgeben konnte, nicht wollte - nicht kampflos. Ich trat Ridley in dem Moment gegen die Stichwunde in seinem Bein, als er abdrückte. Ich stöhnte laut auf, als er mir in die Seite schoss, nur höchstens eine handbreit unterhalb meines Herzens und krümmte mich einen Moment, genau wie er. Mein Blick trübte sich für einen Moment. Ich biss die Zähne zusammen und streckte mich nach meiner Jacke, die ich nicht weit neben mir entdeckte.

Ich hörte Ridley fluchen und schimpfen, während er sich zu fangen versuchte, als ich in die Tasche meiner Jacke griff. In dem Moment packte er mich am Kragen und riss er mich hoch auf die Knie. Ich zögerte nicht länger und benutzte das Pfefferspray. Sprühte es ihm direkt in die Augen.

Er schrie gequält auf und wich zurück, verlor zum Glück jegliche Orientierung, als er drei oder vier mal einfach drauf los schoss, in einem verzweifelten Versuch sein mangelndes Augenlicht damit auszugleichen und für seine Sicherheit zu garantieren. Er verfehlte uns beide um Längen.

Ich spürte das Adrenalin durch meine Adern rauschen, als ich begriff, dass dies hier meine letzte Chance sein würde, uns zu retten. Ich vergaß alle Schmerzen, ignorierte das Blut, dass mein Shirt an zwei Stellen unaufhaltsam und reichlich tränkte. Ich preschte vor und riss Ridley die Waffe aus der Hand, ehe er noch einmal schießen konnte und trat ihm in den Bauch, dass er gegen die Wand hinter ihm knallte. Er schrie auf in Wut und Qual, rieb sich noch immer die Augen und ich wartete, dass die Wirkung des Pfeffersprays nachließ.

Er öffnete die Augen nur einen Moment darauf und blinzelte mich an, bevor er sie offen halten konnte. Sein Blick war emotionslos, als er erkannte, in welcher Situation er sich befand.

"Hast du mitgezählt, Julie? Weißt du, wie viele Kugeln noch im Magazin sind?", fragte er mich dann, sicher um mich zu verunsichern.

"Eine P30 fasst 15 Kugeln. Für dich reicht es also noch, Bastard!", erwiderte ich ihm und er zog eine Augenbraue hoch in stummer Bewunderung für mein Wissen."Ich sagte ja, du hast mich unterschätzt."

"Vielleicht habe ich das. Aber ich weiß, dass du nicht abdrücken wirst. Dafür bist du viel zu rechtschaffen. Du hast mich festgenagelt. Wenn du jetzt schießt, wirst du niemals mehr gut schlafen können, weil du einen unbewaffneten Menschen getötet hast, wo es nicht einmal mehr nötig gewesen wäre."

Ich ließ die Waffe sinken und hielt sie hinter mir auf den Rücken, damit sie für ihn außer Reichweite war, als ich auf ihn zuging und ich sah an seinem müden Grinsen, dass er sich seiner Sache sehr sicher war.

"Du hast Recht", gestand ich ihm ein.

"Pen. Nicht! Bleib weg...", hörte ich Sam hinter mir keuchen. Ich wusste, es stand schlecht um ihn. Der Kampf hatte die größeren Wunden wieder aufgerissen, die neue Schusswunde gab ihm den Rest, während er Schmerzen litt, die sich wohl niemand vorstellen konnte.

Ich ignorierte es und packte Ridley am Kragen. Seine Augen trafen meine.

"Du wirst mir niemals den Schlaf rauben. Niemandem. Nie wieder!", flüsterte ich, als ich die Waffe in seinen Bauch presste und abdrückte.

Ich sah, wie er die Augen aufriss, gab aber keinen Laut mehr von sich, als er an der Wand hinunter glitt und nur einen Moment später seinen letzten Atemzug tat.

Das war der Moment, in dem das Adrenalin in meinem Kreislauf versiegte und mein Körper mir den Dienst versagte. So, wie all die Qual und Pein, die Angst und der Schmerz aus der Vergangenheit von mir abfiel, fiel ich zu Boden und kämpfte für einen Moment gegen die Ohnmacht an, als all die Schmerzen und die Schwäche über mich herein brachen, die ich in diesem Augenblick empfand.

"Penny?!", stöhnte Sam und ich ahnte, dass er mich hatte fallen sehen und sich selbst in seinem Zustand noch Sorgen um mich machte. Ich drehte mich auf die Seite und sah ihn immer noch auf dem Rücken an der Stelle liegen, wo ich ihn von den Füßen gerissen hatte. Wenn ich schon so von Schmerz und Schwäche gebeutelt war, wie musste es ihm dann erst gehen?

Also nahm ich noch einmal meine letzten Kräfte auf und biss die Zähne zusammen, um zu Sam hinüber zu kriechen. Wenn ich schon sterben musste, wollte ich wenigstens meine letzten Minuten bei ihm sein.

Ich erreichte ihn nach einer gefühlten Ewigkeit, jeder Meter wuchs zu einer unendlichen Entfernung, bis ich endlich bei ihm war und er streckte seine gesunde Hand nach mir aus, den Schmerz in seinem Oberarm ignorierend. Dankbar ergriff ich sie, als ich mich neben ihm zu Boden fallen ließ.

"Sam", stöhnte ich, wollte noch ein letztes Mal seine Stimme hören, bevor wir uns im Jenseits wieder sehen würden. Tränen traten in meine Augen. Wir hatten niemals eine Chance gehabt.

Er keuchte und stöhnte, als er sich zu mir herum drehte und ich tat es ihm gleich, nur um uns nah genug beieinander liegend wieder zu finden, dass ich meine Stirn an seine legen konnte. Ich legte meinen Arm um ihn und schloss die Augen.

"Wenigstens...haben wir...einander", murmelte er leise und ich konnte nicht dagegen an und musste leise lachen, den Schmerz ignorierend, den es verursachte. Ich öffnete noch einmal meine Augen und sah ein Lächeln auf seinem Gesicht.

"Das konntest...du dir jetzt nicht...verkneifen, oder?"

"Nicht...wirklich", erwiderte er mir knapp."Ich...liebe...dich, Pen."

"Ich dich...auch, Sam...Für immer."

"Gut...Wir haben...eine...Ewigkeit...vor uns."

"Ich freu...mich drauf", erwiderte ich ihm lächelnd und gab ihm einen Kuss auf die Nasenspitze, als ich schon merkte, wie er das Bewusstsein verlor. Bald. Bald würden wir uns ohne Schmerzen wieder sehen und wir würden zusammen lachen und uns daran erfreuen, was für ein gutes Leben unsere Freunde hatten. Da war ich mir sicher.

Ich konnte die Augen nun auch nicht mehr offen halten. Ich spürte regelrecht, wie das Blut und damit auch das Leben meinen Körper verließ. Irgendwo in der Ferne hörte ich Sirenen, bevor meine Augen zu fielen. Bilder flackerten hinter meinen geschlossenen Lidern auf und wechselten sich mit der gnädigen Schwärze ab, die mich mehr und mehr einnahm. Ich sah flackernde Lichtstrahlen, ein Gesicht dass ich zu kennen glaubte, hörte Stimmen die unser beider Namen riefen, aber so leise, als würden sie aus weiter Ferne kommen. Dann wurde alles endgültig schwarz und mein letzter Gedanke war, wie friedlich sterben doch war.

Ende

Oder nicht?

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