Veränderungen im Leben

Màu nền
Font chữ
Font size
Chiều cao dòng

>> The Show von Niall Horan + Lost von Linkin Park<<


Pontypandy - 10 Jahre später     (Penny's Sicht)

"Mann, Norman hat sich heute wieder selbst übertroffen", stöhnte Ellie, als sie aus Jupiter ausstieg.

"Absolut. Wer hätte gedacht, dass Norman es jemals fertig bringt, einen Pool im Haus zu bauen", erwiderte Arnold auf dem Weg nach oben.

"Er hat ihn nicht gebaut. Er hat die Wasserleitung im Keller kaputt gemacht", merkte Sam an, als er mir den Vortritt auf der Treppe offerierte.

Ellie wandte sich noch einmal auf der Treppe zu uns um. "Aber so erfolgreich, dass er die Straße in einen Bach verwandelt hat", wandte sie ein.

"Und ich glaube, niemand kann von sich behaupten, dass er mal in einem Keller tauchen durfte, so wie Penny heute", fügte Arnold schmunzelnd hinzu, als sie oben ankamen und er auf die Kaffeemaschine zusteuerte.

"Was blieb mir auch anderes übrig?! Sam hatte ja nicht genug Luft", erwiderte ich neckend und warf ihm ein freches Grinsen zu, als er sich mit mir aufs Sofa setzte."Aber es war sehr amüsant zu beobachten, wie du bei dem Versuch in den Keller zu kommen, drei mal zur Tür rausgespült worden bist."

"Ha, ha. Sehr witzig! Ich habe mich geopfert, um für dich die Sicherungsleine anzubringen, damit du nicht über all die Konservendosen fällst, so wie ich."

"Ah, sicher, die Konservendosen", stimmte ich ihm sarkastisch zu und stieß ihn mit der Schulter an."Mein Held!" Ich lächelte ihn an, konnte nicht widerstehen, weil er mein Lächeln erwiderte. Ich liebte dieses Funkeln in seinen Augen, wenn wir uns gegenseitig neckten.

"Da ist es wieder!", seufzte Ellie, als sie sich in den Sessel neben uns fallen ließ und die Beine hoch legte.

"Was?", fragten wir sie beide verwirrt.

"Dieser Moment, wenn ihr euch endlich ein Zimmer nehmen solltet", antwortete Ellie uns grinsend und ich verdrehte genervt die Augen, genau wie Sam. Ich ließ mich auf der Couch zurückfallen, während Sam zur Fernbedienung griff und den Fernseher einschaltete. Ich griff nach meinem Buch, um mich ein wenig abzulenken, aber ich konnte nichts dagegen tun, dass die Nachrichten meine Aufmerksamkeit einforderten, kaum dass Sam sie beim durchzappen gefunden hatte.

>Heute wurde der gefürchtete Bandenchef und Serienmörder Ridley Snider aus der Haft entlassen. 10 Jahre nach seiner Verurteilung und etlichen Revisionsverfahren, konnte sein Anwalt nun tatsächlich einen Verfahrensfehler feststellen und seinen Mandanten wieder in die Freiheit entlassen.<

Die Bilder zeigten eine Meute von Reportern und Kamerateams vor dem Gefängnis, die alle aufgeregt auf die Tür zusteuerten, als diese sich öffnete und Ridley hinaus trat. Mein Herz schlug mir bis zum Hals und ich legte Sam gedankenverloren die Hand auf seine, in der er noch immer die Fernbedienung hielt, damit er nicht umschaltete. Ich wollte es nicht sehen, wollte ihn nicht sehen - und doch war da dieses unbändige Verlangen, Bescheid zu wissen.

Ridley rückte sich seine Krawatte zurecht und grinste in die Kamera, als Scoop Dooley ihm das Mikrofon unter die Nase hielt. Auch wenn er im Fernsehen war und 10 Jahre älter - ihn so nah zu sehen, ließ mir einen kalten Schauer über den Rücken laufen und mir wurde sofort elend zumute.

>Mr. Snider, können sie uns sagen, was da bei ihnen schief gelaufen ist?<

>Ein einfacher Verfahrensfehler. Das nächste Mal sollte die Polizei ihren Job ein wenig besser machen.<

"Das nächste Mal sollte ihn einer umnieten", murmelte Ellie angeekelt. Ich musste ihr insgeheim zustimmen, während ich mir unweigerlich an den Bauch fasste. Übelkeit überkam mich bei dem Gedanken, dass dieser Mann wieder frei herum lief.

>Was haben sie jetzt als erstes vor, nach zehn Jahren in Gefangenschaft, Mr. Snider?<

>Oh, ich denke, ich werde erst einmal Urlaub machen. Ein wenig herumreisen. Ich hatte an die Küste gedacht. Dort gibt es ja das ein oder andere nette Küstenstädtchen und vielleicht treffe ich auch mal wieder alte Bekannte.< Er grinste so verschlagen in die Kamera, aber er konnte mich nicht täuschen. Ich wusste, wen er meinte. Mir wurde schwindelig.

"Alles in Ordnung, Pen? Du bist auf einmal so blass?", hörte ich eine wohlvertraute Stimme, konnte aber trotzdem nichts dagegen tun, dass ich mit einem leisen Schrei aufsprang, als er seine Hand auf meine Schulter legte. Ich wandte mich zu meinen Kollegen um, die mich alle ratlos ansahen, während ich versuchte, meine Atmung zu beruhigen, die genau wie mein Herzschlag außer Kontrolle geraten war, dank dem Schreck, den Sam mir eingejagt hatte."Entschuldige Penny, ich wollte dich nicht erschrecken." Sam kam um den Couchtisch herum auf mich zu und sein Blick musterte mich mehr als nur besorgt."Was ist los? Geht's dir nicht gut?"

Ich spürte die Blicke unserer Kollegen auf mir und schüttelte nur den Kopf.

Meine Gedanken rasten durcheinander. Angst und Panik ergriff mehr und mehr von mir Besitz und lähmte meine Rationalität. Ich musste hier weg, bevor ich etwas Falsches sagte oder tat.

"Penny? Boyce ist am Telefon. Unten in meinem Büro. Er möchte dich sprechen. Dringend", riss mich Steeles Stimme aus meinen Überlegungen und ich dankte ihm kleinlaut, bevor ich an ihm vorbei stürmte, um eine Etage tiefer in seinem Büro zu verschwinden. Ich hörte, wie meine Kollegen hinter mir zu tuscheln begannen. Sicher fragten sie sich, was mit mir los war. Ich würde es ihnen erklären müssen, sobald ich mich gefangen hatte.

Ich schloss die Tür hinter mir und ging zu Steele's Schreibtisch. Ich atmete einmal tief durch, bevor ich den Hörer in die Hand nahm.

"Ja, Sir?"

"Feuerwehrfrau Morris. Mich hat grad die Polizei von Cardiff darüber informiert, dass Ridley Snider aus der Haft entlassen worden ist."

"Ich weiß, Sir. Es läuft live in den Nachrichten. Wir haben es gerade gesehen."

"Die Aussage, dass er an die Küste fahren will, hat sie sehr beunruhigt." Schön, dass es noch mehr beunruhigte, als nur mich. Das zeigte mir, dass ich nicht verrückt wurde."Sie wollen seine Mitgefangenen befragen und herausfinden, ob er wirklich meint, was sie befürchten. Das und alles weitere zu organisieren, wird ein paar Tage dauern. Bis dahin sollten Sie die wichtigsten Sachen packen und auf sich aufpassen. Die Cardiffer Polizei telefoniert bereits mit der Polizeistation in Pontypandy, damit die alles für Ihren Schutz organisieren können, bis zu Ihrer Abreise."

"Abreise, Sir? Soll ich in Urlaub fahren?", fragte ich ihn wider besseren Wissens. Ich ahnte, worauf das hinaus lief. Ich wollte das nur nicht wahr haben und noch weniger, dass es Wirklichkeit wurde.

"Leider nein, Feuerwehrfrau Morris. Ich habe hier eine Stelle in Newtown frei. Sie werden hierher versetzt, unter anderem Namen. Die Newtowner Polizei ist wesentlich besser ausgerüstet, um Sie dauerhaft im Auge behalten und beschützen zu können, bis Snider wieder hinter Gittern ist."

"Aber Sir, ich will nicht hier weg. Ich habe hier mein zu Hause, meine Freunde. Ich habe so lange daran gearbeitet..."

"Ich weiß, Penny. Leider sieht die Polizei keine andere Möglichkeit, um Sie zu beschützen."

"Ich kann doch nicht immer nur weglaufen. Was soll ich den anderen sagen?"

"Nichts. Das unterliegt der absoluten Geheimhaltung. Sie dürfen niemanden darüber informieren, um deren Sicherheit willen und besonders ihrer eigenen. Sie wissen am besten, wozu dieser Mann in der Lage ist." Ich seufzte leise. Sicher, das wusste ich nur zu genau."Es tut mir leid Feuerwehrfrau Morris. Pontypandy wird Sie mindestens ebenso vermissen, wie Sie die Stadt und ihre Freunde, da bin ich sicher. Malcolm Williams und Rose Ravani sind informiert. Ich habe sie für die Zeit bis zu ihrer Abreise freigestellt, damit ihre Kollegen nichts mitkriegen. Am besten sagen Sie Ihnen, ich hätte Sie für eine Schulung der Kadetten herbeordert und lassen sich in der Stadt nicht mehr sehen. Gehen sie sofort zur Polizeistation, um ihren Schutz bis zu ihrer Abreise zu besprechen."

"Ja, Sir", wandte ich resignierend ein. Was sollte ich auch tun? Jede Weigerung würden alle im Keim ersticken und er hatte Recht: Ich durfte meine Freunde nicht in Gefahr bringen.

"Wir sehen uns in ein paar Tagen in Newtown. Passen sie auf sich auf, Morris."

"Ja, Sir. Das werde ich. Danke, Sir." Ich legte auf und setzte mich auf Steele's Stuhl. Ich lehnte meine Arme auf den Schreibtisch, um mein Gesicht in den Händen zu vergraben. Ich ermahnte mich, dass ich nicht heulen durfte, so sehr mir auch gerade der Sinn danach stand.

10 Jahre. Nach einer Therapie, Schulabschluss und Ausbildung, hatte ich vor vier Jahren endlich ein zu Hause gefunden und hatte angefangen, die Vergangenheit hinter mir zu lassen. Hatte vorwärts gesehen, nur um jetzt wieder weglaufen zu können? Das war nicht fair.

Aber das war das Leben ja noch nie gewesen.

Ich war in Pontypandy so gut angekommen, dass ich alles hatte endlich hinter mir lassen können. Die Zeit hier hatte mir mehr als nur gut getan. Je mehr vergangen war, ohne dass mich irgendetwas an die Erlebnisse von früher erinnerte, hatte das Böse in den Hintergrund gerückt. Meine Tante war zu meiner Mum geworden. Nicht nur auf dem Papier, sondern auch in Wirklichkeit. Zu der Familie meines Vaters hatte ich keinerlei Kontakt mehr seit damals, weil ich es nicht durfte - was das einzige war, das ich bedauerte. Meine Freunde und die Anerkennung auf der Arbeit taten das Übrige, mir ein Gefühl von Sicherheit und Geborgenheit zu geben. Hier war ich zu Hause. Hier konnte ich mich immer auf jeden verlassen, wie sie es sich auf mich konnten.

Ein Einsatz vor einem dreiviertel Jahr kam mir in den Sinn. Der Einsatz, der mich zuvor schon einmal an meine Vergangenheit erinnert hatte. Als der Notruf eingegangen war, hatte eine Frau gemeldet, dass ihre Enkeltochter in einer Höhle von der Flut überrascht worden und eingeschlossen worden war. Touristen. Niemand las die Warnschilder oder nahm die Angebote von Ben und Jodie über die geführten Kanu- oder Strandwandertouren an.

Dennoch war es ein Routineeinsatz gewesen und ich hatte das Mädchen schnell aus der Höhle befreit. Ich hatte sie zu ihren wartenden Großeltern zurück gebracht, die vor Sorge bereits vollkommen aufgelöst gewesen waren und sie sofort in die Arme geschlossen hatten.

"Es ist alles gut gegangen und Ihrer Enkeltochter ist bis auf einen Schreck nichts geschehen. Sie sollten aber trotzdem die Warnschilder besser im Auge behalten und sich im Seenotrettungszentrum melden, wenn sie Interesse daran haben, die Höhlen einmal aus der Nähe zu sehen."

Die Frau nickte aufgeregt und dankte mir beinahe ununterbrochen, während der Mann seine Enkeltochter musterte - ob er immer noch nicht wirklich fassen konnte, dass sie unverletzt war?

"Ich danke Ihnen auch vielmals. Ich weiß gar nicht, wie ich das..." Der Mann schaute zu mir auf und geriet ins Stocken. Sein Blick schien plötzlich verwirrt und er kam mir auf einmal seltsam bekannt vor. "Julie?" Ich atmete tief ein vor Schreck, jemanden meinen alten Namen aussprechen zu hören und schaute mich kurz um, ob meine Kollegen etwas mitbekommen hatten, aber Ben und Sam waren noch immer damit beschäftigt, die Ausrüstung wieder in Neptun zu verstauen.

"Sie müssen mich mit jemandem verwechseln. Mein Name ist Penny. Ich..."

"Entschuldigen Sie, Sie erinnern mich an jemanden, mit der ich mal beruflich zu tun hatte." Er wandte sich seiner Frau und seiner Enkeltochter zu und bat sie, doch schon einmal vor zu gehen, damit die Kleine sich trocken anziehen konnte, ehe er sich mir wieder zuwandte."Penny Morris. Richtig. Ich erinnere mich üblicherweise besser an die Namen, die in meinen Verhandlungen gefallen waren, als an die, die die Opfer hinterher annehmen, wenn sie neue Identitäten kriegen."

"Staatsanwalt Bowen?", wandte ich verwundert ein, als auch bei mir endlich der Groschen fiel.

Er nickte lächelnd."Ich sehe, aus dir ist also eine Seenotretterin geworden?"

"Nicht nur. Eigentlich bin ich Feuerwehrfrau, aber hier in Pontypandy sind wir sowohl an Land wie auch auf dem Meer, in den Bergen und sogar in der Luft zuständig, wenn es sein muss."

"Das überrascht mich nicht. Wie geht es dir?"

"Ich kann nicht klagen. Ich habe die Vergangenheit hinter mir gelassen."

"Das ist gut. Hast du Familie? Also eine eigene?"

"Wie sie vielleicht auch noch wissen, ist mir das nicht möglich", erwiderte ich ihm gelassen. Ich hatte gelernt diesbezüglich eine Maske aufzusetzen. Es würde immer einer meiner größten Wünsche sein. Aber war es nicht immer so, dass man sich am meisten wünschte, was man nicht haben konnte?

"Alles ist möglich. Es gibt immer Wege. Einen Mann, der bereits Kinder hat, Adoption. Aber in der Regel fängt alles mit einem Partner an?!"

"Ich habe weder das eine noch das andere. Es hat sich irgendwie...nicht ergeben. Ich war zu sehr auf meine Karriere fokussiert, denke ich."

"Was nichts Schlechtes ist. Ich habe im Laufe meiner Karriere viele Menschen an weniger Schlimmem zugrunde gehen sehen, als dem was dir passiert ist. Ich bin froh, zu sehen, dass du deinen Sinn im Leben gefunden hast. Vergiss nur nicht, auch dein Glück zu suchen."

"Pen, wir wollen los. Hör auf mit deinen Belehrungen und lass den armen Mann seinen Urlaub genießen", neckte Sam mich, als er zu uns trat."Entschuldigen Sie, Sir. Meine Kollegin hier neigt schonmal dazu ein wenig übereifrig zu sein, wenn es darum geht, Menschen zu retten und sicher zu gehen, dass sie in Zukunft sicherer handeln." Er keuchte übertrieben auf, als ich ihm meinen Ellenbogen in den Bauch stieß - und dann sollte er nochmal behaupten, er könne nicht schauspielern! Bowen warf mir ein fragendes Schmunzeln zu, das mich erröten ließ.

"Das sagt ja grad der Richtige", erwiderte ich Sam."Ich komme sofort", sagte ich dann und schaute ihm kurz nach, ehe ich mich dem Staatsanwalt wieder zuwandte."Was ist mit...sie wissen schon?"

"Er sitzt immer noch im Gefängnis. Er versucht wenigstens einmal im Jahr einen Revisionsprozess in Gang zu bringen, aber bisher erfolglos."

"Wie hoch stehen die Chancen, dass er es irgendwann vorzeitig raus schaffen könnte?"

"So gering, dass du dir keine Sorgen machen musst. Wenn er wirklich frei kommen sollte, werden die Behörden sich schon mit dir in Verbindung setzen. Wie ich damals schon sagte: Schau nach vorne und geh deinen Weg."

"Das werde ich, Danke Mr. Bowen."

"Ich habe dir zu danken. Ohne dich wäre meine Enkelin verloren gewesen."

"Wäre sie bestimmt nicht, denn dann hätte Sam sie raus geholt."

"Es ist gut, einen Partner zu haben, auf den man sich verlassen kann. Manchmal liegt das Gute näher, als man meint." Er zwinkerte mir mit einem Lächeln zu, bevor er seiner Frau und Enkeltochter folgte.

Die Begegnung hatte mich nicht groß beeinflusst für den Rest des Tages. Erst am Abend, als ich zu Hause mal wieder einen Bericht über die Heldentaten des Pontypandy Rettungsteams in den Nachrichten gesehen hatte, in denen auch ich wieder zu sehen gewesen war, hatte der mich ins Grübeln geraten lassen. Ich hatte immer versucht, den Medien zu entkommen oder mich gegebenenfalls weit im Hintergrund zu halten. Meine Abneigung den Medien gegenüber war immer noch nicht abgeklungen.

Ich hatte mich gefragt, ob Ridley Snider im Gefängnis auch Fern sah, ob er mich erkannt hatte. Ich hatte alte Fotos ausgegraben und fand zwar, dass ich mich ziemlich verändert hatte, aber würde er mich vielleicht auch so einfach wieder erkennen, wie der Staatsanwalt? Hing er immer noch seinen Gelüsten nach, mich umzubringen, wenn er raus kam? Ich hatte damals beschlossen, dass eine Veränderung gut wäre und hatte mir die Haare wachsen lassen. Die langen Haare, selbst zum Zopf gebunden, ließen mein Gesicht schmaler und mich selbst erwachsener und reifer wirken. Es gefiel mir und ich hatte gehofft, dass es genug war, um Ridley zu täuschen, sollte er jemals wieder auf freien Fuß kommen. Offensichtlich war es nicht genug gewesen.

Ich seufzte leise, atmete noch einmal tief durch und ging zurück zu meinen Kollegen.

"Alles in Ordnung, Penny?", fragte Steele mich nun skeptisch, der sicher von den anderen über meinen Panikausbruch eben informiert worden war.

"Alles bestens, Sir. Boyce möchte, dass ich ein paar Tage nach Newtown komme und die Kadetten unterrichte. Ich würde dann nach Hause gehen und ein paar Sachen packen, damit ich morgen früh abfahrbereit bin, wenn ich darf?", fragte ich ihn mit einem aufgesetzten Lächeln. Ich spürte die Blicke meiner Kollegen auf mir, hörte wie Ellie unzufrieden seufzte - das war sie immer, wenn ich sie mit den Männern allein ließ. So gut, wie Sie sich auch mit allen verstand, gab es Dinge, die man doch lieber mit einer Freundin besprechen wollte und nicht mit einem Mann. Ich kannte das zu gut. Es gab da diese eine Sache, die ich nicht einmal mit meinem besten Freund besprechen konnte, weil es eben um ihn ging - jetzt waren es sogar schon zwei Geheimnisse, die ich zu wahren hatte und ich würde so schnell keine Gelegenheit mehr kriegen, ihm auch nur eines davon zu beichten.

"Oh, ja sicher, Penny. Wenn Boyce das so will. Gut, dass es hier gerade ruhig ist. Sam, unter den Umständen müssen wir den Dienstplan noch einmal besprechen."

"Ja, Sir."

"Ich gehe dann mal. Macht's gut", erwiderte ich ihnen und winkte in die Runde, bevor ich die Wache verließ. Ich ging die Straße hinunter, die aus der Stadt und in die Richtung meines Hauses führte. Ich brauchte mich nicht umzudrehen, um zu wissen, dass mich irgendjemand von der Wache aus beobachtete. Ich spürte es und wenn ich wetten dürfte, dann würde ich behaupten, dass es Sam war. Ich hatte seinen Blick gesehen, als ich mich verabschiedet hatte. Er hatte so verwirrt und besorgt ausgesehen.

Da tat es mir nur um so mehr leid, dass ich ihn ebenfalls so täuschen musste. Ich war nicht mehr weit davon entfernt gewesen, ihm von meiner Vergangenheit zu erzählen. Wir waren beste Freunde und unter der Maßgabe, dass Ridley niemals entlassen werden sollte, hätte ich mein Versteckspiel wenigstens bei meinen besten Freunden aufgeben können. Jetzt war ich wieder weiter denn je davon entfernt, weil ich es nicht durfte.

Ich atmete resigniert durch und bog in die nächste Seitenstraße ab, sobald ich sicher sein konnte, dass ich von der Wache aus nicht mehr zu sehen war. Ich musste zwar einen Umweg einlegen, aber ich würde meiner Order nachkommen und zur Polizeiwache gehen, um alles weitere mit Malcolm und Sergeant Ravani zu besprechen.

Fortsetzung folgt...

Bạn đang đọc truyện trên: Truyen2U.Pro