Weg

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Ich stand am offenen Fenster meines Krankenzimmers. Eigentlich durfte ich gar nicht aufstehen von meinem Bett, aber ich tat es trotzdem.  Ich wusste, man würde mich länger hier behalten,  als letztes mal. Die Ärzte waren wieder mal verblüfft gewesen,  dass meine Wunden so schnell verheilten.

Ich starrte hinaus auf den Fluss weit in der Ferne, der die Altstadt von der Neustadt trennte. Und auf den Strand auf der Linken seite, wo eben jener Fluss sich ins Meer ergoss.  Es war schon dunkel und alles war hell erleuchtet.

Der Wind umspielte mein Gesicht und ließ meine braunen Haare weit nach hinten wehen.

Ich drehte mich wieder um, in das hell erleuchtete weiße Zimmer, dass mich so sehr an damals erinnerte, an meinen Abteil in dem Bunker.

Schmerz zu fühlen, Angst zu fühlen man könnte sterben war mir nicht fremd. Aber es war so lange her gewesen. Ich verstand nicht, warum ich noch jetzt Angst hatte, schließlich sagten die Ärzte, dass meine Wunde schon so weit verheilt war, wie andere Wunden in einer Woche.  Vielleicht war es die stumpfe Tatsache, dass Wolfy zum ersten mal nicht mit im Krankenhaus war. Ich schätze, ich war einfach einsam, ohne ihn. Ohne sein rotes Fell, dass die einzigste Farbe in meinem ganzen Leben war.

Ich wagte nicht das Buch zu öffnen und es zu lesen. Ich kann nicht sagen warum,  aber irgendetwas schien mir zu sagen, dass dieses Buch ein Geheimnis barg, dass ich weder ertragen, noch begreifen würde. Und so lag das Buch auf meinem Schreibtisch in dem Zimmer des Waisenhauses, in dem auch Mary wohnte. Nur das sie das nicht wusste.

Ich legte mich wieder hin. Meine Klamotten lagen auf einem Stuhl direkt neben mir, während ich ein weißes Nachthemd tragen musste. Meine Kleidung war noch immer voller Blut. Dunkelrotem klebrigen Blut. Ich hatte den Ärzten verboten meine Kleidung zu waschen. Auf die Frage warum hatte ich nicht geantwortet.  Viel hatte ich nicht sagen müssen und das war auch gut so. Ich hatte in den letzten Tagen und Wochen mehr geredet, als in meinem bisherigen Leben zusammen. 

Ich könnte ja aufschreiben was mir passiert war. In mein kleines Taschenbuch. Doch als ich in meine Hosentasche griff, war es verschwunden. Und ich wusste, was das bedeutete.

Das Tagebuch lag immer noch nur so da und noch immer kämpfte ich in meinem inneren mit der Frage, ob ich es lesen sollte.

Ich verlangte danach und gleichzeitig hatte ich Angst davor. Schließlich gab ich auf und versuchte mir zu erklären, warum Mary die Bombe überlebt hatte, und mein Vater bei einem Mauerzusammenbruch gestorben war. Das lenkte mich zwar ab, machte mich aber nicht gerade glücklicher.

Ich beschloss, sie zu besuchen. Und zwar jetzt.

Ich war aus dem Fenster geklettert und hatte den nächsten Bus genommen. Vor mir lag das Krankenhaus. Ich ging direkt darauf zu.

Die Empfangsdame nannte mir das Zimmer und bald darauf klopfte ich an die Tür. Da keiner Antwortete öffnete ich einfach die Tür.

Mary stand nachdenklich am Fenster und schien mich nicht zu bemerken.

Später erfuhr ich, dass sie bereits zu diesem Zeitpunkt wusste, dass ihr Tagebuch weg war. Ich sah sie einfach nur an und eine Welle der Wut machte sich in mir breit. Ich könnte sie jetzt so einfach töten, dachte ich.

Doch ich wusste, das würde zu viel Aufmerksamkeit erregen.  Eine ganze Zeit lang sah ich sie nur an und mein Zorn wuchs. "Warum!", schrie ich sie an. Mary drehte sich nicht um. "Warum hast du das überlebt! Warum ist mein Vater auf diese Weise gestorben?!", ich war den Tränen nahe. Mir war klar, dass ich mich soeben verraten hatte.  Dass sie jetzt wusste, wer die Bombe gelegt hatten. "Du hast meinen Vater getötet und du stehst einfach wieder auf. Sagst nichts. Stehst einfach da! Ich hasse dich und ich werde nicht eher ruhen, bis ich dich getötet habe!" Ich atmete schwer. Mary schloss die Augen, dann sagte sie leise: "Ich weiß!"  Das gab mir den Rest und ich rannte zur Tür hinaus.  Einfach weg.

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