Kapitel 2

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Wir hatten ihn schneller gefunden, als gedacht.
Der Junge streichelte ein wunderschönes Russisches Kaltblut mit schwarz-weissem Fell und einer länglichen Blesse.
"Jetzt schau dir diesen Snack an!", raunte Faye mir von der Seite ins Ohr und blickte in die Richtung des Jungen.
Ein Snack? Wohl eher eine ganze Mahlzeit!
Aber ich sagte das nicht, sondern hielt meinen Mund.
"Hi!", sprach ich ihn schüchtern an und er drehte sich zu uns um.
Faye hatte meine Hand losgelassen und schaute dem hübschen Unbekannten in die Augen.
"Hallo!", sagte er und sah mich an.
Er schaute meine nassen, schwarzen Haare an und musste lächeln.
"Wart ihr im Rotfluss baden?"
"Jap. Mein Name ist übrigens Faye", fiel sie mir ins Wort und streckte ihm die Hand entgegen.
"Ich heisse Samantha. Aber ich bevorzuge Sam."
"David, aber lieber Dave. Freut mich!", sagte er mehr in meine, als in Fayes Richtung und schüttelte uns nacheinander die Hände. Er starrte dabei mit seinen hellblauen Augen direkt in meine dunkelgrün-braunen.
"Ist das dein Pferd?", fragte ich ihn und schaute auf den Russen, welcher den Kopf aus seiner Box streckte. Ich betrachtete das stolze Tier für einen Augenblick, damit ich nicht länger in seine Augen blicken musste. Was dieser Blick mit meinem Kopf anstellte, konnte ich nicht in Worte fassen.
"Jap, das ist Cash. Geht ihr auch hier ins Internat?"
"Ja und wir haben auch eigene Pferde. Willst du sie sehen?", überhäufte Faye David mit Informationen.
David musste lachen.
"Ja, klar!", er schien ehrlich interessiert zu sein.
Faye lief voran, ich und David folgten ihr.
"Wie alt bist du eigentlich?", fragte ich ihn plötzlich auf dem Weg und ich war selbst darüber überrascht.
Zum Glück nahm er es mit Humor.
"Ich bin 19. Du?"
"17", sagte ich. In diesem Moment hielt Faye vor Katys Box an.
"Das ist Katy."
Dave wuschelte dem Araber kurz über den fuchsfarbenen Schopf, als sie den Kopf zur Box herausstreckte.
"Sams Haflinger ist gleich daneben. Er heisst Tajlor."
Wie immer blickte Tajlor augenblicklich in unsere Richtung, als er seinen Namen hörte.
David grinste.
"Er scheint seinen Namen zu kennen." Er ging jetzt auf Tajlor zu und ich folgte ihm.
Als ich an der Box angekommen war, fuhr ich Tajlors Blesse nach, wie ich es immer tat, wenn ich nicht wusste was ich tun sollte.
Augenblicklich stupste er mich mit seinen Nüstern an die Wange.
Wer ist das denn?, sollte das heissen.
Als ob Tajlor ein Mensch wäre, stellte ich die beiden einander vor.
"Tajlor, das ist David. David, das ist Tajlor."
Tajlor streckte nun seine Nase in Daves Richtung. David trat näher heran.
"Er ist sehr neugierig, wenn es um neue Dinge oder Menschen geht", entschuldigte ich mich automatisch.
Sam? Was ist los mit dir?
Irgendetwas machte dieser Bursche mit mir, und glaubt mir, es gefiel mir gar nicht.
"Macht nichts. Das bin ich mich schon von Cash gewohnt. Er will immer alles beschnuppern und ausprobieren, obwohl er schon 7 Jahre alt ist."
Ich wurde aus einem für mich unbestimmten Grund rot.
"Tajlor ist auch 7."
Faye, welche die ganze Zeit schweigend neben mir gestanden hatte, räusperte sich.
"Samantha, da war doch noch diese Sache, die wir noch tun wollten?", sagte sie mit einem minimalen Nicken zum Ausgang vom Stall. Ich verstand: Sie wollte mit mir sprechen.
"Ah ja, genau. Diese Sache." Ich blickte kurz auf meine Armbanduhr. 17:27 Uhr zeigte sie an. Um 18:30 Uhr gab es Nachtessen.
"Zudem gibt es auch schon wieder bald einmal etwas zu essen. Wir sollten diese Sache besser noch schnell erledigen", spielte ich weiter mit.
"Also dann, wir sehen uns, Dave!", verabschiedete sich Faye mit einem Winken von David und lief in Richtung Stallausgang davon.
"Äh, ja. Man sieht sich, David!", stammelte ich und bevor er etwas sagen oder meinen roten Kopf bemerken konnte, war ich auch schon verschwunden.
Draussen vor dem grossen Block mit den Doppelzimmern blieben wir stehen.
Faye musterte mich von oben bis unten.
"Was?", fragte ich sie, als ich es nicht mehr länger aushalten konnte.
"Du schnappst mir also einfach meinen Traum-Stallburschen weg." Sie grinste mich an.
"Haha, ich sollte dir diesen Typen wegschnappen? Nee, nee Freundchen!" Eigentlich wollte ich, dass es überzeugend klang.
Klappte leider nicht.
"Schon in Ordnung. Hab gemerkt, dass er nicht so mein Typ ist", raunte sie mir zu, "Ihr wärt echt süss zusammen!"
Und ich wurde zum dritten mal an diesem Tag rot wie eine Tomate.
"Hör auf!", rief ich ihr zu und versuchte, sie zu fangen.
"Haha, ich hör nicht auf. Aber nimm mich in Zukunft nicht mehr mit, wenn du mit ihm redest", sagte Faye völlig ausser Puste.
Ich hielt an und schaute sie fragend mit schiefgelegtem Kopf an.
"Alter, als ihr miteinander geredet habt, wart ihr wie in einer Kapsel!" Ich verstand nicht.
"Wie meinst du denn das jetzt?"
"Na, ihr wart halt voll von eurer Umwelt abgeschottet."
"Kapier ich nicht", sagte ich mit hochgezogenen Augenbrauen.
"Ach, auch egal", sie grinste mich an.
Ich ging lächelnd auf Faye zu und hakte mich bei ihr unter.
"Du und deine komischen Beschreibungen! Vielleicht kommt er morgen auf den Sandplatz? Dann könnten wir zu dritt ein bisschen Bodenarbeit machen. Was sagst du?", fragte ich und sah in diesem Moment, wie David aus dem Stall kam und in unsere Richtung blickte.
Korrektur: Er blickte in meine Richtung.
Jap, mein Herz hielt das nicht mehr lange durch. Geschweige denn meine Wangen.
Ohne auf Fayes Antworten zu warten, rannte ich zu ihm.
"Hi nochmals", sagte ich ausser Atem.
"Hast es aber ganz schön eilig. Wohin soll's denn gehen?"
Uh-oh, gar nicht gut. Mit einem Schlag war ich wieder Tomaten-Sam.
"Äh, also eigentlich wollte ich zu dir, David." Er runzelte die Stirn und sah mich fragend mit seinen See-Augen an, welche immer so einen gewissen Glanz hatten. Als ob er irgendein Geheimnis hatte. 
Es müsste illegal sein, so gut auszusehen!
Tja, war es leider nicht. Ich hatte weiche Knie, deshalb schaute ich zu Cash, welcher seine Box am Eingang hatte, in der Hoffnung, ich würde endlich einen besseren Stand bekommen.
"Hätten du und Cash Lust, morgen mit Faye und mir ein bisschen Bodenarbeit zu machen?" In diesem Moment wünschte ich mir, er würde nein sagen. Dann müsste ich nicht mehr Angst haben, ich könnte daran sterben, dass mir mein Herz aus der Brust fliegt oder meine Wangen vor Röte Feuer fangen.
Tat er aber nicht. Stattdessen antwortete er: "Ja, klar doch! Cash liebt Bodenarbeit über alles. Da muss sich der Koloss nicht so anstrengen." Er schmunzelte ein wenig schief und das gab mir den Rest; meine Beine wurden wieder zu Pudding.
"Cool, bis dann!"
So schnell ich auf meinen Butter-Beinen laufen konnte, rannte ich zu Faye zurück und erzählte ihr alles.
Naja alles, ausser meinen Schwäche-Anfällen.

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