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Sorry für die Verspätung und happy late 17th Birthday to me!
So, wie geht es nun weiter mit Emma und Regina? Nach diesem Kapitel folgen noch zwei und der Epilog, dann sind wir durch. Heute sieht sich Regina jedenfalls mit Realismus konfrontiert... Ob ihr das so guttut?

Liebe Grüße,
Merope
___

Verzweifelt war Regina durch die Stadt gestolpert, sah in jede Gasse hinein, spähte durch jedes erleuchtete Fenster, aber weit und breit keine Spur von Emma oder Henry.
Nachdem sie hatte feststellen müssen, dass ihre Freundin den Krankenhauskeller verlassen hatte, war Regina betrübt zur Bürgermeistervilla zurückgekehrt, hatte diese aber nicht betreten können, weil ein Polizeiwagen und ein Notarzt davor gestanden hatten. Im Nachhinein hätte sie Zelena fragen sollen, was mit Henry war, schließlich war er mit Cora im Haus gewesen.
Während sie sich also mantrahaft einredete, dass es ihrem Sohn gutging und Zelena es nie gewagt hätte, ihm etwas anzutun, war sie unterwegs und suchte die beiden Menschen, die ihr auf der Welt am meisten bedeuteten. Sie mochte zu Emma etwas kaltschnäuzig gewesen sein, aber sie liebte sie dennoch. Auch Henry hatte sie allein gelassen, und nun war er fort. Warum stieß sie immer die für sie wichtigsten Personen in ihrem Leben von sich?
Ein Auto bog in Schrittgeschwindigkeit um die Ecke. Das Blaulicht war ausgeschaltet, aber es war zweifellos ein Polizeiauto. Schnell presste sich Regina ganz eng an die Hauswand, sodass sie hoffentlich in der Dunkelheit verschwand. Sie wagte es kaum zu atmen, aber sie blieb ungesehen. Erst als sie eine Minute lang kein Motorgeräusch mehr vernommen hatte, bewegte sie sich einem Schatten gleich von Straße zu Straße weiter.
Irgendwann erreichte sie die Waldseite von Storybrooke. Sie könnte jetzt einfach gehen, solange die Polizei noch nicht überall war. Aber ohne Emma würde sie nicht gehen, und ohne Henry schon gar nicht. Was im Umkehrschluss hieß, dass Emma ohnehin mitkommen würde. Doch dazu musste sie die beiden erst einmal finden.
„Hey!", rief eine kratzige Stimme und prompt leuchtete ihr ein fast abnormal greller Lichtkegel einer Taschenlampe ins Gesicht, das sie sofort abschirmte. „Wer sind Sie?", rief der Polizist.
Wortlos drehte sie sich um und rannte los, auf direktem Wege in den Wald, ehe er in dem Teil ihres Gesichts, das sie nicht verdeckte, die gesuchte Person wiedererkannte. Der Mann folgte ihr nach kurzem Zögern. Regina mochte eine Weile nicht hier gewesen sein, aber sie hatte hier ihre Jugend verbracht, sie kannte Storybrooke und Umgebung wie ihre Westentasche. Nicht selten war sie damals vor Cora geflüchtet, hatte sich aber nie über die Stadtgrenzen hinaus getraut.
Zweige knackten unter ihren Stiefeln. Sie war froh, sich heute die hohen Hacken gespart zu haben. Doch dies war grundsätzlich darin begründet, dass sie Mary Margaret Blanchard hatte ermorden wollen, was sie aber erst in diese missliche Situation gebracht hatte. Gerade machten allgemein nicht sehr viele Dinge für sie Sinn.
Jeder Schritt, den sie tat, war schneller. Ihr Atem ging schwer. Die Muskeln schmerzten und fühlten sich an, als würden sie jeden Moment nachgeben, da sie eine solche Anstrengung wie die heutige nicht gewohnt waren. Das Laub unter ihren Sohlen war leicht glitschig und mehrere Male wäre sie fast ausgerutscht. Aber sie arbeitete sich dennoch tapfer weiter vorwärts. Der Polizist durfte nicht schießen, immerhin griff Regina ihn nicht an, sondern lief weg. Außerdem war er nicht einmal vollkommen sicher, dass es sich bei der Frau, die vor ihm im Wald herlief, um die als so gefährlich angekündigte Serienmörderin handelte. Immerhin verhielt sie sich überhaupt nicht so.
Und wenn sie ehrlich zu sich selbst war, fühlte sie sich gerade auch keineswegs wie die Soziopathin, die alle in ihr sahen und die sie vermutlich auch war. Wie war aus dem kleinen Mädchen, das in einem Dorf als Kind der Bürgermeisterin aufgewachsen war, eine skrupellose Killerin geworden, die in einem riesigen Gebiet gesucht wurde. Es war befürchtet worden, dass sie eine Massenpanik auslösen könnte, deshalb hatte man ihre Flucht vertuscht und eine Spezialagentin mit lausigen Undercover-Fertigkeiten ihr hinterhergeschickt, in der Hoffnung, sich die meiste Zeit nicht selbst darum kümmern zu müssen. Jedenfalls war das der grobe Eindruck, den Regina heute Abend gewonnen hatte.
Sie machte einen großen Bogen durch den Wald. Begann zu rennen, schlug einen Haken und eilte weiter. Als sie sich umdrehte, stellte sie zufrieden fest, dass es ihr tatsächlich gelungen war, ihren Verfolger abzuhängen.
Wie lange sie gelaufen war, konnte sie beim besten Willen nicht sagen. Sie konnte nur hoffen, dass Zelena inzwischen fertig war mit was auch immer sie da vorbereitet hatte. Im Zweifelsfall wäre Regina immer noch sehr der Idee, nach Europa zu fliegen, zugetan. Die Entfernung schien ihr sicher. Andererseits hätte sie es wohl nicht durch die Sicherheitskontrolle geschafft.
Plötzlich hörte Regina das unregelmäßige Geräusch von eiligen Schritten. Es waren mehr als zwei Personen. Vor ihr ragte die Scheune der Frenchs hoch in den Himmel. Die zweiflügelige Tür war nicht vollständig geschlossen, nur angelehnt. Kurzentschlossen schlüpfte sie durch den Spalt und zog die Tür lautlos hinter sich zu.
Im Innern der hölzernen Konstruktion war es stockdunkel, sie meinte nur, mehrere Spiegel an den Wänden erkennen zu können. Sammelte der alte Moe die etwa? Regina bedachte die beachtliche Sammlung mit einem kurzen skeptischen Blick, ehe sie sich hinter einer großen Kiste versteckte.
Während sie so im Dunkeln hockte, merkte sie auf einmal, dass sie sich von genau dieser Stelle aus unendlich oft sehen konnte. Blickte sie nach vorne, sah sie sich selbst, hinter sich ihr Ebenbild in dem Spiegel hinter ihr. Drehte sie sich um, war es dasselbe. In allen Spiegeln sah sie schemenhaft sich selbst, wie sie auf dem Boden kauerte. Der Anblick jagte ihr einen heißkalten Schauder über den Rücken. Sie krümmte sich, als sie die Dunkelheit in sich aufwallen spürte. Als sie wieder in den Spiegel sah, schrak sie zusammen.
Erst jetzt achtete sie wirklich auf das, was sie schon vorher gestört hatte: ihre Augen. Dieses irre Glänzen, hinter dem so viel Hass und Schmerz steckte. In diesem Moment konnte sie sehen, wie Emma sie gesehen haben musste. Aber Emma hatte weiter zu ihr gehalten, während Regina selbst ihrem Spiegelbild gerade gerne den Garaus gemacht hatte. Sie wollte das nicht sehen. Wenn sie ehrlich war, sehnte sie sich nach der vergesslichen Taubheit, die die Soziopathie brachte. Sie wollte nicht darüber nachdenken, was andere dachten. Sie wollte auch nicht diese Schwäche sehen, die Angst und das Zerbrochene.
Regina fröstelte. Das da war sie. Sie hätte schreien können. So gerne wäre sie gerade normal, würde mit Henry und Emma in einer großen Stadt leben, in der niemand ihre Vergangenheit kannte. Doch das würde ihr von nun an wohl für immer verwehrt bleiben. Mit Henry hatte sie das einmal gehabt.
Aber dann war Zelena gekommen und damit die Probleme. Regina war bewusst, dass ihre Schwester mit dem Großteil des Unglücks, in dem sie zu ersticken drohte, nichts zu tun hatte, und eigentlich gab sie ihr trotzdem dafür die Schuld, aber gerade kam sie nicht umhin, sich zu fragen, ob Zelena sich nicht ähnlich fühlte. Allein und verlassen. Zelena mochte damit besser klarkommen, aber es hatte sie immerhin soweit über die Grenzen der Moral getrieben, dass sie nun ein Kind vom Exmann ihrer Schwester erwartete.
Und Emma, sie hatte bestimmt auch ihre Gründe gehabt. Ihre Geschichte... Sie hatte gesagt, sie wolle nicht, dass Henry in ein Waisenhaus kam. Erst jetzt zog Regina die Verbindung zwischen dieser Aussage und Emmas Jugend. Deshalb hatte sie Regina nicht von ihrem Auftrag erzählen wollen. Sie hatte zu große Angst gehabt, sie zu verlieren.
Das alles sah Regina jetzt klarer. Am Ende waren sie doch alle nur das, was das Schicksal aus ihnen gemacht hatte.
Plötzlich tauchte die Glühbirne an der Decke den Raum mit einem erschrockenen Flackern in gleißende Helligkeit. Nach der Zeit, die Regina in der Dunkelheit verbracht hatte, musste sie sich erst wieder an das Licht gewöhnen. Es dauerte, bis Regina wieder etwas sehen konnte. Und als es einige Momente später soweit war, wünschte sie sich, dem wäre nicht so, denn im Eingang der Scheune stand eine Polizeitruppe, alle die Schusswaffen im Anschlag.
Schnell rappelte Regina sich auf. Es widerstrebte ihr, aber sie hob die Hände. So würde sie nicht sterben, nicht durch ihre eigene Sturheit, auch wenn sie am liebsten gar nicht sterben wollte. Alles, was sie nun tun konnte, war, Zelena ein einziges letztes Mal mehr zu vertrauen, dass es eine Möglichkeit gab.
„Nicht bewegen!", rief einer der Cops. „Wir kommen jetzt zu Ihnen und legen Ihnen die Handschellen an!"
Regina schloss panisch die Augen, als sie das Klingen von Metall hörte. Nie wieder hatte sie so etwas tragen wollen. Hatte sie dieses kranke Spiel jetzt verloren, das sich ihr Leben nannte?
„Ich denke nicht!", kam es auf einmal eisig von hinter der Einsatztruppe. Ehe sich auch nur einer versah, hatte sich eine gewisse Blondine mit den Ellbogen genug Platz geschaffen, um sich an den fünf Polizisten vorbei zu drängen und sich ihnen in den Weg zu stellen.
„Swan, was tun Sie da?", fragte eine Polizistin fassungslos. Die Pistole ließ sie nur wenige Zentimeter sinken. „Wenn Sie nicht kooperieren, werden wir Sie ruhigstellen müssen!"
„Ach ja?", schnappte Emma hysterisch und machte ein paar Schritte mehr auf Regina zu, die erstarrt vor Entsetzen ihrer Freundin zusah, wie sie Kopf und Kragen riskierte. „Dann bringt mich doch um, ihr habt nur tödliche Waffen dabei!", forderte Emma das Einsatzteam aufgebracht auf. Sie lag richtig mit ihrer Vermutung, das sah sie ihnen an. Es war nur eine leere Drohung gewesen. Sie würden nicht schießen dürfen, solange weder Emma noch Regina sie angriffen. Das konnte man nutzen.
Sie überbrückte die Entfernung zwischen sich und Regina mit zwei langen Schritten und stellte sich direkt vor ihre zitternde Freundin, sodass sie sie vollkommen verdeckte. „Wenn ihr sie haben wollt, rechnet damit, mich hier nicht mehr lebend raus zu bekommen!"
Reginas Kehle brannte. Ihr war nach Weinen zumute. Sie war gerührt. Noch nie war jemand so ein großes Risiko für sie eingegangen. Aber gleichzeitig fürchtete sie um Emmas Leben. Wie sehr würden die Cops Regeln beachten, wenn es darum ging, die Serienmörderin vor ihnen zu fassen? Und wie weit würde Regina selbst gehen? Nie wieder so weit wie sie heute gegangen war, das versprach sie Emma stumm.

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