Happy Birthday

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In Boston gab es eine mäßig helle, mäßig moderne Wohnung, die längst eine Renovierung hätte vertragen können. Das Schloss der Eingangstüre klackte laut, als sich ein Schlüssel darin drehte. Kurz klemmte die Tür, es war ein unsanfter Tritt dagegen zu hören, dann schwang sie auf und eine schlecht gelaunte Blondine mit roter Lederjacke betrat die Diele.
Hinter ihr lag ein Tag voller Langeweile. Ein langweiliger Tag voller Hektik, um genau zu sein. Aber es war die alltägliche Hektik, die Emma nun schon seit den fünf Jahren ertrug, die sie den Job schon hatte. Eigentlich wartete sie nur den ganzen Tag darauf, dass die Zentrale anrief und ihr einen neuen Auftrag gab. Wenn ein ruhiger Tag war, dann beschäftigte sie sich mit privaten Fällen. Weggelaufener Teenager, abgehauene Ehefrau, ein Studienkollege, den man aus den Augen verloren hatte – wer auch immer gesucht wurde.
Völlig geschafft setzte sie sich an den Esstisch, auf dem ein kleiner Muffin stand. Sie nahm eine kleine blaue Kerze in Sternform aus der Plastiktüte, die sie am Morgen dort hatte liegen lassen müssen, als ein Anruf gekommen war. Mit einem kleinen Lächeln steckte sie die Kerze in den weichen Kuchenteig und zündete sie an.
„Happy Birthday, Emma", murmelte sie, legte den Kopf auf die Arme, die sie auf der Tischplatte verschränkt hatte, und pustete die Kerze aus. Dabei schloss sie die Augen und wünschte sich, in ihrem Leben endlich nicht mehr allein zu sein.
Im selben Moment klingelte ihr Handy. Seufzend nahm sie den Anruf an. „Swan?"
„Entschuldigen Sie, dass wir Sie noch so spät am Abend stören, aber wir haben einen Notfall", tönte eine blecherne Männerstimme.
Emma rieb sich müde die Augen. „Macht nichts, ich hatte heute sowieso nichts mehr vor."
„Dann hoffen wir, dass Sie auch in nächster Zeit nichts vorhaben, denn Sie packen jetzt Ihre Koffer."
„Wohin geht's?", wollte Emma verwirrt wissen. Ihr Interesse hielt sich in Grenzen, auch wenn der Fall schon spannend klang, bevor ihr davon erzählt worden war.
Der Sprecher am anderen Ende der Leitung war plötzlich ein anderer. Es handelte sich um den Sheriff. Er klang gereizt, als er sagte: „Hören Sie, Miss Swan, es handelt sich nicht um einen simplen Flüchtigen, der der Meinung war, sein Urteil nicht verdient zu haben. Sie haben doch sicher von Regina Mills gehört, der verurteilten Serienmörderin letztens?"
Emma war plötzlich ernüchtert. „Sagen Sie mir, dass das nicht ihr Ernst ist!" Ihr Herz raste. Sie war es gewohnt, Menschen mit kleineren Delikten zu verfolgen, aber die waren normalerweise nicht gefährlich. Diese Frau war gestört, ihren Taten zufolge.
„Leider ist es mein totaler Ernst. Wir haben die Flucht bisher vertuscht, um Panik zu vermeiden, aber jetzt ist es unvermeidbar geworden, dass zumindest Sie eingeweiht werden."
„Ehrlich gesagt hätte ich gerne vorher schon von der Sache gewusst", wandte Emma ein, aber sie wurde ignoriert.
„Die Frau ist gerissen, sie hat ihren eigenen Adoptivsohn als Geisel genommen. Wenn wir da als offenkundige Polizisten auftauchen, ist das Kind in zu großer Gefahr"
, erklärte ihr der Sheriff eilig. „Ihr Job ist es, die beiden ausfindig zu machen, sich ihnen auf persönlicher Basis anzunähern, die Polizei zu informieren, wenn es soweit ist, das Kind in Sicherheit zu bringen, und dann schlagen die Beamten der nächsten Polizeistelle zu. Alles klar? Wir schicken ihnen die Einzelheiten per Fax."
„Wieso ich?", jammerte Emma, die sich viel schönere Dinge vorstellen konnte, als einer Irren nachzustellen.
„Weil Sie sich in dem Bereich schon mehr als genug bewiesen haben. Sie sind unser Special Agent, verhalten Sie sich auch so. Ansonsten werde ich wohl ihre Einstellung überdenken müssen."
„Ist angekommen, Sie müssen mir nicht drohen. Ich packe meine Sachen ja schon", grummelte Emma und legte auf.
Zehn Minuten später hatte sie den wichtigsten Kram in einem einzigen Koffer verstaut und sah sich das eben angekommene Fax an.

Destination: Storybrooke, Maine
Anweisungen: Mieten Sie sich ruhig eine Wohnung, Ihre Tarnung muss authentisch sein. Also kein Hotel. Wir übernehmen die Kosten. Nach etwa drei Tagen erhalten Sie einen falschen Ausweis.
Ihre neue Identität: Emma Smith, 28 Jahre alt, Eltern: Irina und Paul Smith

„Diese Identität klingt wirklich überzeugend", meinte Emma spöttisch, als sie sich die letzte Zeile durchlas. Sie prägte sich den Inhalt ein, dann fing sie an, das Papier zu kleinsten Schnipseln zu zerreißen, die sie in der Küche in einer kleinen Schale verbrannte und dann in den Müll kippte.
Dann verließ sie die Wohnung, schloss ab und machte sich auf den Weg nach Storybrooke.

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