Dezember| Was jetzt?

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"Was ist hier los?!" rief Bruno panisch. "Wieso habt ihr mich nicht gleich informiert? Jemand verletzt?"

"Wir haben uns schon darum gekümmert. Wo waren Sie denn?" erwiderte Anton ruhig. Im Gegensatz zu Bruno schien er total gelassen mit der Situation umzugehen. Es gab ja auch nichts mehr, worum man Panik schieben musste.

"Ja, ich ... ich war ... " stammelte er. "In meinem Büro. Ein paar Sachen erledigen. Eigentlich wollte ich ja schon früher zum Themenabend, aber ... Genau."

"Aha." kommentierte Anni trocken. "Und Tanja war bei ihnen?"

"Ge-genau."

"Aha."

Aufgrund der Dunkelheit, die langsam aufkam, konnte ich Annis Gesichtsausdruck nicht richtig erkennen. Aber ihre Stimme klag besorgt, schon seit vorhin. 

"Na dann." Der Rektor rieb sich die Hände. "Wollen wir erst einmal zu den anderen zurück? Dann können wir ja weiter sehen."

Schweigend liefen wir zu der Party.

Währenddessen versuchte Bruno immer wieder, ein Gespräch anzufangen, doch nicht einmal Lukas sprach. 

Irgendwas war hier los. 

Denn wenn Lukas kein Gespräch anfangen wollte ... 

"Alle mal herhören!" rief Bruno mit lauter Stimme, als wir bei den anderen angekommen waren. "Irgendjemand hat in der Hornkabine eine Bombe gelegt, die hoch gegangen ist. Die anderen Hütten sind unbeschädigt. Haben wir irgendwo noch Aufnahmekapazität?"

Ein Murmeln lief durch die Menge. "Ja, für ein oder zwei Personen. Aber für ganze sieben? Nee, so viel Platz haben wir dann auch nicht." sagte jemand. 

Bruno rieb sich die Schläfe. "Was machen wir jetzt?"

Ein langes Schweigen entstand.

Schließlich brach Bruno wieder einmal das Schweigen. "Wie wäre es mit Camping? Am See? Campingsachen habe ich schließlich noch im Vorrat."

"Ich fasse es nicht." murmelte Anni leise. 

Wieso war sie gerade nur so drauf?

"Okay." stimmte Anton langsam zu. "Wir können das so machen."

"Und bis dahin - " verkündete Bruno enthusiastisch. " - lasst uns feiern!"

Mir war aber nicht mehr danach zumute.

"Was ist denn?" fragte ich Anni verwirrt, als wir auf dem Weg zu den anderen waren. "Ist irgendetwas passiert?"

Sie sah mich lange an, und ich spürte, wie sie innerlich mit sich selbst kämpfte. "Ich muss kurz etwas mit Lukas besprechen."

Sie ließ mich einfach stehen!

Also beschloss ich, auf eigene Faust zu handeln.

Ist lauschen schlecht?

Egal.

Ich tat es trotzdem.

"Sie hat das Recht, es zu erfahren, finde ich."

"Ja, bin auch deiner Meinung, aber wie?"

"Stimmt, sie wird uns nicht glauben."

"Genau."

"Aber es ist wichtig!"

"Klar ist es wichtig!"

"Ja, wieso sagen wir es ihr nicht?"

"...Weil es bisher nur die mit wahrsagerischen und empathischen Kräften wissen!"

"Auch Sven-Torben?"

"Nein, sein Gebiet ist Manipulation."

"Also sagen wir es ihr, oder nicht?"

"Ich bin dafür."

"Ja, ich auch, aber wozu?"

"Der Anschlag war auf sie gerichtet!"

"Quatsch. Wieso sollte er das tun?"

"Ihre Fähigkeit."

"Was?"

"Sie könnte an Ort und Stelle verschwinden und auftauchen!"

"Oh. Das ist nicht so gut für ihn."

"Nein, ist es nicht."

"Also, sollen wir sie warnen?"

"...Nein. Es ist noch zu früh."

"...Wie du meinst."

Ich war verwirrt. Lukas und Anni sprachen über eine Sie, auf die eine Attentat geplant war. Wegen der Fähigkeit, an Ort und Stelle verschwinden und auftauchen zu können...

"Hey, Mia. Was machst du denn hier?" 
Eine Stimme ließ mich vor Schreck aufzucken.

"Lukas! Musst du mich immer so erschrecken?" fauchte ich. Wie konnte ich ihn nicht bemerkt haben? Komisch.

"Du bist witzig, Walküre." erwiderte er, mit diesem dämlichen Grinsen. "Komm, wir müssen diese Zelte abholen gehen."

"Nenn mich nicht Walküre!"

"Wieso nicht?"

"Wie kommst du überhaupt darauf?"

"Wagner. Ist gleich Walküre."

"Haha. Und nur wegen dem Walkürenritt?"

Immer noch grinsend, begann Lukas die Melodie von den Hörnern zu summen. 

"Wohin genau müssen wir denn jetzt gehen?" fragte ich, dezent genervt. 

"Zu Bruno. Er hat die Zelte."

"Und was hast du vorhin mit Anni besprochen?"

Er blieb kurz stehen. "Mia. Sei so klug und hak da nicht weiter nach, ja?"

Seine Ernsthaftigkeit, die sonst fast nie da war, verwirrte mich etwas.

"Okay, wie du meinst." antwortete ich, und versuchte dabei so gleichgültig zu wirken wie möglich.

Wir liefen schweigend zum Schulgebäude, indem sich das Büro von Bruno befand. "Gehen wir jetzt da rein?" fragte ich. Aus irgendeinem Grund beschlich mich schon seit der explosion ein mulmiges Gefühl, was ich nicht genau zuordnen konnte.

"Warte." sagte Lukas. "Hier ist was."

Ich blieb stehen, und konnte damit gerade noch verhindern, über einen Stapel von irgendetwas zu stolpern.

"Ups." meinte Lukas. "Kann man wegen der Dunkelheit nicht erkennen..."

"Was ist das überhaupt?" fragte ich verwirrt.

Lukas holte eine Taschenlampe aus seiner Hosentasche.

Moment, woher hatte er die denn schon wieder?

"Oh." sagte Lukas, und ließ den Lichtkegel über den Stapel schweifen. "Das sind die Zelte."

"Zu den anderen tragen?" fragte ich.

"Ja. Wenn du stark genug bist, Walküre."

"Haha."

Wir schleppten vier Zelte. Die Jungs würden jeweils zu zweit in einem Zelt übernachten, ich dagegen bekam mein eigenes.

Juhuuu!

"Wo wart ihr denn so lange?"

Als wir vollgepackt bei den anderen ankamen, rannte uns ein äußerst besorgter Anton entgegen. "Wir haben uns schon Sorgen gemacht!"

"Keine Sorge." schmunzelte Lukas. "Ich habe auf sie aufgepasst."

"Nein." korrigierte ich. "Ich habe auf DICH aufgepasst."

"Ist ja auch egal." mischte sich Elias ein, und nahm mir ein Zelt ab. "Danke fürs schleppen."

"Gerne." erwiderte ich, und gemeinsam gingen wir zum See, um die Zelte auf zu bauen.

Ahnungslos.

Von dem, was gerade im Schulgebäude geschah.

Von dem, was draußen in Callisto geschah.

Und von dem, was uns bevor stand.



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