Kapitel 5

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Erst als wir oben ankamen und die schwere Tür hinter uns geschlossen hatten, sah ich zu Jungkook, den ich jetzt an seinem Handgelenk festhielt und auffordernd anstarrte. Er war mir eine Antwort schuldig und die forderte ich umgehend ein, ohne auch nur ein Wort zu sagen.

„Was wollt Ihr hören? Ich habe ein paar Privilegien, weil ich mich ihr freiwillig hingebe -"

„Oh bitte ... mehr will ich nicht hören!" Angewidert verzog ich das Gesicht. Allein die Bilder, die mir diese Worte in den Kopf trieben, waren schlimmer als das, was ich da unten gesehen und erlebt hatte. Das war grotesk und widerlich, aber vielleicht stand Jungkook auch auf korpulente Frauen, die einen unter sich begruben, wenn man sie – Nein! Schluss! Schnell schüttelte ich den Kopf, um diese schrecklichen Bilder wieder loszuwerden, und vernahm dabei das Schmunzeln neben mir. Er hatte wohl geahnt, dass ich so reagieren würde. Es war nicht zu übersehen, dass ich keinerlei Interesse an Frauen hegte.

„Und wie soll es Eurer Meinung nach jetzt weitergehen?", fragte Jungkook, nachdem wir ein paar Schritte durch den langen, jedoch leeren Flur gegangen waren.

„Kennt Ihr einen Ort, wo wir Yoongi unterbringen können?" Das Nicken ließ mich erleichtert durchatmen. Wieder folgte ich dem anderen und wir erreichten nach einer ganzen Weile einen Raum, der einem Schlafzimmer ähnelte. Vorsichtig legte ich Yoongi auf dem Bett ab und strich behutsam über seine Wange.

„Hey ... ich bin bei dir ...", hauchte ich ihm leise zu und drückte ihm einen Kuss auf die Wange. Erst da registrierte ich die Wasserflasche, die mir Jungkook hinhielt. Dankend nahm ich sie, trank einige kräftige Schlucke, ehe ich Yoongi etwas aufhalf und ihm die Flasche an die Lippen hielt. Ich ließ nur ein kleines bisschen in seinen Mund laufen und sah, wie er fast schon automatisch schluckte. Den Vorgang wiederholte ich ein paar Mal, bevor ich die Flasche beiseitestellte und ihn wieder zurück in die Kissen sinken ließ. Behutsam strich ich ihm danach über die linke Wange, dann über die rechte und schließlich über seinen Mundwinkel, wo sich ein Rinnsal Wasser entlanggeschlichen hatte.

„Alles wird wieder gut, Yoongi. Hörst du? Bald sind wir wieder Zuhause", murmelte ich ihm zu, hauchte ihm einen kleinen Kuss auf die Lippen und löste mich dann von ihm. Ich betrachtete ihn einen Moment besorgt und bemerkte, wie sich sein Körper langsam entspannte und gänzlich in sich zusammensank. Er war vermutlich eingeschlafen und gönnte sich die langersehnte Pause, die er aufgrund seiner misslichen Lage nicht hatte haben können. Jetzt konnte er sich ausruhen und wieder etwas Kraft tanken. Ich beugte mich ein letztes Mal zu ihm herunter und hauchte ihm einen Kuss auf die Stirn, strich durch sein strähniges, jedoch glanzloses Haar, was mal so kraftvoll schwarz geschimmert hatte, und deckte ihn anschließend behutsam mit der Decke zu. Sein Körper war völlig ausgekühlt und erschöpft.

Fest presste ich meine Lippen aufeinander und ballte meine Hände zu Fäusten, nachdem ich mich wieder gelöst hatte. Hätte ich ihn damals doch nur nicht gehen lassen, dann wäre es nie so weit gekommen. Aber was brachte es mir, über das Wenn und Aber nachzudenken, wenn ich im Hier und Jetzt noch vor einem riesigen Problem stand? Denn egal wie gewillt ich war, nach Hause zurückzukehren, hatte ich immer noch keine Ahnung, wie ich dieser abartigen Frau die Hand abschlagen sollte, ohne dass sie mich vorher ihrem Tiger zum Fraß vorwarf.

„Der Ring ist das Zentrum ihrer Macht. Ich brauche ein Schwert, ein Beil oder – oh." Ich unterbrach mich selbst, als mir ein Gedanke kam, der mein Problem vielleicht lösen konnte. Hatte Jungkook nicht vorhin irgendetwas von einer Guillotine erzählt? Mein Blick glitt sofort auf den anderen Mann, der mich aus großen Augen anstarrte.

„Die Guillotine! Wo genau steht die?", fragte ich und konnte beobachten, wie sich Jungkooks Gesicht von überrascht zu entsetzt änderte und er hastig nach Luft schnappte.

„Das ist Wahnsinn! –"

„Aber der einzige scharfe Gegenstand, mit dem man jemandes Hand abschlagen kann und an den ich herankomme", fuhr ich dazwischen, „oder habt Ihr eine bessere Idee?"

„Ich habe Zutritt in die Küche", warf Jungkook ein und ließ mich verstehend nicken. Natürlich, aber war es wirklich so einfach? Doch weiter kam ich mit meinen Gedanken nicht.

„Jungkookie?", drang plötzlich eine mir fremde Stimme an mein Ohr, die mich erschrocken zur Tür blicken ließ, durch die ein junger Mann den Kopf steckte und zu uns sah. Der Ausdruck in seinem Gesicht war überrascht und dennoch besorgt.

„Scheiße. Ihr habt gesagt, hier sei es sicher", zischte ich zu Jungkook, der nur lächelnd abwinkte und den Fremden mit einer Handbewegung hereinbat. Schnell schlüpfte dieser durch die Tür und verbeugte sich kurz vor mir, ehe er sich wieder dem anderen zuwandte.

„Ich habe dich überall gesucht. Die Pferde spielen völlig verrückt und die Hexe ist immer noch nicht aufgewacht. Die Ersten sind geflüchtet. Da draußen herrscht das reinste Chaos und ich habe keine Ahnung, was passieren wird, wenn sie wieder aufwacht", brabbelte der Junge schon fast ohne Punkt und Komma, während zeitgleich mein Kopf überrascht in die Höhe ruckte. Die Ersten waren geflohen? Was machte ich dann noch hier? Warum hielt ich mich mit diesen Banalitäten auf? Ich hatte Yoongi und meine Stute. Was hielt mich auf?

„Was macht Moni und ... was habt Ihr vor?", hörte ich Jungkook reden, doch auf einmal spürte ich deutlich seinen Blick auf mir und realisierte, dass er mich angesprochen hatte, während ich meinen Liebsten richtige in die Decke einwickelte.

„Von hier verschwinden", antwortete ich knapp, schob meinen Arm unter Yoongis Kniekehlen und den anderen unter seine Schultern, ehe ich ihn mit einem Ächzen auf meine Arme hob. Trotz, dass er kaum etwas auf den Knochen hatte, fühlte es sich an, als würde er Tonnen wiegen. Vielleicht war es das schlechte Gewissen, welches mich augenblicklich heimsuchte, oder die Tatsache, dass ich nicht so stark war, wie ich es mir gerne wünschte.

„Seid Ihr verrückt? Das ist viel zu gefährlich."

„Andere versuchen es auch, warum sollte ich noch länger als notwendig hierbleiben?", fragte ich, griff nach, um Yoongi fester an mich zu drücken, und sah zu Jungkook, der mich entsetzt ansah und unwirsch mit seiner Hand in der Luft herumfuchtelte. Ob er mir damit etwas sagen wollte, wusste ich nicht, weswegen eine meiner Augenbrauen argwöhnisch nach oben wanderte.

„Wolltet Ihr nicht eben noch ihre Hand abschlagen und ihr Einhalt gebieten?", fragte Jungkook.

„Ja, weil es der einzige Ausweg schien, aber jetzt hat Euer Freund gesagt, dass die Menschen beginnen zu fliehen. Also sollten wir auch die Chance nutzen. Ich kann nicht länger an diesem grausamen Ort bleiben", antwortete ich und ließ meinen Blick kurz zwischen den beiden Männern hin- und herschwenken, ehe ich mit meinem Freund auf den Armen Richtung Tür ging. Zwar wusste ich nicht, wie ich aus diesem Schloss kam, aber das war mir gerade gleichgültig. Die Chance, dieser fürchterlichen Frau zu entkommen, ohne sich einen Plan ausdenken zu müssen, würde sich vielleicht nie wieder bieten.

„Und all die anderen wollt Ihr ihrem Schicksal überlassen?"

Ich stockte in meiner Bewegung und krallte mich fester in die Decke, die Yoongi als einzigen Schutz diente.

„Ihr seid der Erste, der uns überhaupt die Hoffnung an Flucht geschenkt hat. Wenn Ihr jetzt geht, dann war es das für uns. Ist Euch das eine Leben so viel mehr wert als all die anderen?", fragte Jungkook mit ernster Stimme. Deutlich konnte ich seinen Blick auf mir spüren, wie er sich regelrecht in meinen Rücken brannte und ich wusste, dass er absichtlich mein schlechtes Gewissen befeuerte. Natürlich. Jungkook hatte ein Ziel. Genauso wie ich eines hatte, aber stellte ich wirklich das Leben meines Geliebten über alle anderen?

Kurz schloss ich meine Augen, atmete tief ein und stieß die Luft wieder aus. Als ich meinen Blick auf Yoongi richtete, bemerkte ich, dass er mich aus trägen Augen ansah. Seit wann war er wach? Verdammt. War er enttäuscht von mir? Wusste er überhaupt, wo er war, oder was geschehen war?

„Jungkookie. Du solltest ihn nicht so unter Druck setzen. Wenn er uns nicht helfen will, dann müssen wir einen anderen Weg finden", hörte ich den Jungen zu Jungkook sprechen und musste erneut schwer schlucken. Das durfte doch alles nicht wahr sein.

„Habt Ihr einen Plan?", fragte ich zögernd, während ich mich zu den beiden herumdrehte. Sie hielten sich an den Händen und hatten ihre Köpfe in meine Richtung gewandt. Ihre Ausdrücke wirkten verwirrt, überraschte, vielleicht sogar erschrocken. Hatten sie nicht damit gerechnet, dass ich mich so leicht überzeugen ließ?

„Wir ... haben keinen Plan ...", gab der Kleinere von sich und senkte zeitgleich seinen Blick. War er traurig? Jungkook hingegen sah mich immer noch an und presste seine Lippen fest aufeinander. Er wirkte, als würde er nachdenken, oder rang er mit sich?

„Die Königin hat einen Sohn – "

„Sie hat was?", fragte ich entgeistert und hätte beinahe vor Schreck meinen Geliebten fallengelassen. Rasch legte ich ihn zurück auf das Bett und erst dann sah ich wieder zu Jungkook, der sich leise, aber angeregt mit dem anderen unterhielt. Stritten sie sich? Ich schüttelte den Kopf und sah noch einmal zu Yoongi, der sich auf die Seite gedreht und sich enger in die Decke gewickelt hatte. Er wirkte wie ein kleines, unschuldiges Kind.

„Sie hat einen Sohn – Namjoon und er möchte sie genauso stoppen, wie alle anderen", führte Jungkook seine Erklärung zu Ende.

Ich sah wieder zu den beiden und beobachtete dabei, wie der Stalljunge – zumindest glaubte ich, dass es dieser war – sich von Jungkook löste und den Raum wieder verließ. Ich sah ihm schweigend nach und verschränkte anschließend meine Arme vor der Brust.

„Okay? Und was genau bedeutet das? Hat er einen Plan?", fragte ich und richtete meinen Blick wieder auf Jungkook, der einige Schritte auf mich zugemacht und sich an das Fußende des Bettes gesetzt hatte. Ich tat es ihm gleich und ließ mich neben meinen Freund sinken, dem ich begann durch sein lichtes Haar zu streichen.

„Es gibt keinen Plan, nur eine Gelegenheit und die bist du. Wir wissen nicht warum, aber du scheinst der Macht des Ringes etwas entgegensetzen zu können und irgendwie dessen Kraft ebenso nutzen zu können, obwohl du ihn nicht trägst", erklärte Jungkook und ließ mich überrascht zu ihm sehen. Glaubte er das wirklich? War das die Lösung? War ich mächtig genug, die Fähigkeiten des Ringes zu nutzen? Ich war unsicher und das schien Jungkook zu bemerken, denn jetzt griff er nach meiner Hand, die auf meinem Oberschenkel geruht hatte.

„Jedenfalls kümmert sich Namjoon gerade darum, die Ordnung wiederherzustellen, aber er ist auf unserer Seite, weil seine Mutter Jin, seinen Geliebten, als Geisel hält. So kontrolliert sie ihn und vertraut ihm, weil sie ganz genau weiß, wie viel ihm dieser bedeutet. Das heißt, er ist die Waffe und du bist der Schlüssel. Du musst sie nur lang genug ablenken."

„Warum ich?"

„Weil du sie genug interessierst", sagte Jungkook ernst. Sein Blick war starr und er bereitete mir eine unangenehme Gänsehaut. Das fühlte sich nicht gut an. Wie könnte es auch?

„Also bin ich der Köder?", fragte ich, während ich ihm zeitgleich meine Hand entzog. Ich war nur ein verdammtes Bauernopfer, bestenfalls dafür geeignet, die Königin zu Fall zu bringen. Ob ich das überleben würde, war offenbar belanglos. Verflucht.

„Du bist unsere einzige Hoffnung. Nachdem was passiert ist, wird ihre Wut grenzenlos sein", erwiderte Jungkook, was mich schwer schlucken ließ. Sein flehender Ausdruck schnürte mir die Kehle zu und ich wich seinem Blick aus. Das war doch Wahnsinn, aber wenn wir dem Ganzen kein Ende setzen würden, dann würde diese Tyrannei ewig anhalten. War ich also bereit für das Wohl so vieler Menschen dieses Opfer zu bringen? Für meinen Geliebten? Ich sah zu ihm und sofort schlich sich ein kleines Lächeln auf meine Lippen. Er sah so friedlich aus, wenn er schlief.

„Also gut. Ich werde es tun."

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