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Okay - 50.000 Worte in einem Monat hätten es sein sollen. Zwei Monate habe ich gebraucht - die letzten Worte in der letzten Vierstelstunde noch geschrieben. 100.017 Wörter sind es mittlerweile. Allerdings mit den Überschriften. Andererseits werde ich in der nächsten Woche noch einmal alles durchgehen und die Logikfehler ausmerzen, die offenbar keinem von euch aufgefallen sind - aber mir. Wer weiß, vielleicht werden es dann noch einige Worte mehr ...

Bei diesem einen Wettbewerb hätte ich also keine Chance gehabt. Doppelte Wortanzahl hätte man sicher akzeptiert, aber nicht die doppelte Zeit. Nun ja, ich würde da eh nicht teilnehmen wollen. Die lesen das ja dann! *Panik*

Aber es war eine überaus interessante Erfahrung. Mit diesem Zeitdruck zu schreiben ist tatsächlich ein völlig anderes Gefühl. Und ich stelle fest, dass sich mein Schreiben tatsächlich geändert hat. Zum Besseren.

Ob die Qualität besser geworden ist, könnt ihr besser beurteilen als ich. Aber ich habe gelernt, mir ein bestimmtes Ziel zu setzen und es einzuhalten. Das war in der ersten Zeit, die täglichen 1667 Worte zu schaffen. Dann wandelte es sich zu "ein komplettes Kapitel schreiben". Und das habe ich dann auch hinbekommen. Mehr oder weniger zügig hintereinander. Sonst schreibe ich manchmal tagelang an drei Absätzen und ratter ein anderes Mal mehrere Kapitel hintereinander runter. Diesmal bin ich bei einem einmal begonnenen Kapitel geblieben - meistens - und habe nach dem letzten Punkt bewusst Pause gemacht. Konnte ich, weil ich dann das Gefühl hatte, ein bisschen was geleistet zu haben. Etwas vollendet zu haben. Sozusagen, die Arbeit dieses Tages ist getan. Auch das hat mir tatsächlich ein besseres Gefühl gegeben.

Ein Problem ergab sich durch die schnelle Schreibweise allerdings. Normalerweise gehe ich alles mehrmals durch und überprüfe auch die Kontinuität. Und seit ich hier bin, veröffentliche ich dann auch erst, wenn die ersten Kapitel und ein gewisses Gerüst stehen. Das war hier nicht der Fall, deshalb muss ich nochmals durchgehen. Auch wenn scheinbar keinem von euch aufgefallen ist, dass z.B. am Anfang von 'königlichen' Wachen die Rede ist, es aber statt eines Königs eine Fürstin gibt. Das gehört zu den Dingen, die ich noch nachbessern werde. Nachdem mir das aber aufgefallen ist, habe ich mehr darauf geachtet. Soweit ich bis jetzt sagen kann, sind mir solche Fehler in den späteren Kapiteln nicht mehr passiert.

Ich habe auch gelernt, über zwischendurch auftretende Blockaden hinweg zu schreiben. Wenn ich nicht sicher war, wie es weitergehen soll, habe ich die Protas reden lassen. Netterweise wussten die nämlich, wo der Weg hinführt und brachten mich mit ihren Gesprächen "auf die Chaussee" zurück.

Interessanterweise war der härteste Kampf nicht der gegen Schreibblockaden oder Ideenlosigkeit. Letzteres schon gar nicht, ich habe im Gegenteil aussortieren müssen, um nicht jeden "Pups" zu beschreiben oder für die Handlung unwichtige Nebenstorys einzufügen. Es reicht, wenn ich eine genaue Vorstellung von meinen Protas und ihrem Hintergrund habe. Euch  muss ich nicht mit deren Lebensgeschichte nerven. Es ist wie bei einem Bild: Man möchte nicht wissen, mit welchem Mittel der Maler diesen Effekt erzielt hat, sondern sich einfach von der Atmosphäre des Bildes gefangennehmen lassen. Und in einer Geschichte muss man nicht wissen, welche Erfahrungen im Leben den Nebencharakter so haben werden lassen wie er ist. Es genügt zu wissen, dass er so ist - und dass der Autor weiß, warum. Dieser erdachte, aber nie geschriebene Hintergrund dient nämlich nur dazu, den Charakter authentisch wirken zu lassen. Aber für solche Dinge habe ich immer Ideen - oft zuviele. Das war nun wirklich kein Problem.

Der Hauptkampf war der gegen meine "Schatten". So nenne ich das, was mich regelmäßig befällt, wenn ich etwas Kreatives mache. Sobald das Werk Gestalt annimmt, scheinen hinter mir dunkle Wesen zu stehen, die alles kritisieren und nie etwas Gutes finden. Es wäre leicht, sie als reine Einbildung abzutun, aber sie nehmen oft die Gestalt von Menschen an, die mich tatsächlich kritisiert haben. Und die es auch jetzt tun würden, wären sie hier. Das weiß ich. Und ich weiß auch, was sie von mir halten. Was ich nicht weiß, ist, was ich selbst von mir zu halten habe.

In diesem Kampf hatte ich allerdings zwei nicht zu unterschätzende Hilfen. Das eine waren die Kommentare, die ihr hinterlassen habt. Und die mir zeigten, dass ja wer an der Geschichte interessiert ist, wissen will, wie es weitergeht, sich mit meinen Charaktern angefreundet hat und den einen oder anderen Absatz gut findet. Dafür kann ich euch nicht genug danken. Ich habe mich unheimlich über jeden einzelnen Kommentar gefreut. Ob es nun ein :) an einer heiteren Stelle war, eine Mutmaßung, was hinter einer noch rätselhaften Bemerkung steckt oder wer nun der Anführer der Wegelagerer ist oder eine Überlegung, was man am liebsten mit der Frau Großmutter anstellen würde. Ohne diese eure Unterstützung hätte ich das hier wahrscheinlich - wie schon so vieles anderes - mutlos aufgegeben. Also nochmals: Ganz vielen lieben Dank dafür, dass ihr gelesen, gevotet, aber vor allem kommentiert habt! Fühlt euch mal ganz doll gedrückt!

Die andere Unterstützung ist von gänzlich anderer Art. Beim Schreiben höre ich gerne Musik und habe mir bei Youtube eine Playlist zusammengestellt, die kreuz und quer geht und immer länger wird. Dabei fiel mir auf, dass ich jedes Mal, wenn eine gewisse Band an der Reihe war, ich mich aufrechter hinsetzte, mich im Rhythmus bewegte und vielleicht sogar lächelte - auf jeden Fall mich besser fühlte. Daher auch ein besonderer Dank an Men without Hats, die ihren fröhlichen, lebensbejahenden  Sound direkt als Therapiehilfe vermarkten könnten. Und deren Video zu "Safety Dance" direkt dieser Story entsprungen sein könnte. Sogar der Kleidungsstil stimmt überein. Man kann sich vorstellen, dass es Stepan und Jolanta sind, die da so fröhlich miteinander tanzen.

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