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Mir war, als würde ich fliegen.
Alles war unbeschwerter als sonst, kein Körper der meine Schritte verlangsamte und mir das Denken erschwerte. Keine Schmerzen, keine Gedanken, nichts.
Ich war das erste Mal in meinem Leben frei.
Vielleicht lebte ich aber auch gar nicht mehr.
Ich sah mich um, ich schwebte irgendwo über den Wolken, im strahlend blauen Himmel.
Als ich langsam an mir hinunter blickte, war ich erstaunt darüber, wieso ich keinen Körper besass und dennoch alles klar und deutlich fühlen konnte.
Doch es machte mir keine Angst. Hier gab es nur das Gefühl der unendlichen Liebe und des Friedens.
Unter mir, nichts als Wolken.
Dann hörte ich plötzlich ein helles Lachen.
Ein Kinderlachen.
Ich drehte mich um und ein kleiner Junge, etwa vier Jahre alt, kam auf mich zu gerannt. Seine schwarzen Haare glänzten im Licht der Sonne, der ich mich plötzlich so viel näher fühlte.
Er lachte und seine grünen Augen funkelten voller Liebe und Zuneigung.
Als er die Arme ausstreckte und sein Lachen meine Ohren mir dem schönsten Geräusch meines Lebens erfüllten, wurde es mir klar.
Das war mein kleiner Sohn. Mein Kind.
Eine Welle des Glücks überrollte mich, als mir da klar wurde.
Auch ich lachte, auf jedenfall dachte ich, das zu tun.
Ich streckte meine Arme aus, die ich plötzlich wieder sehen konnte. Durch die Haut schimmerte ein helles Licht, als wäre ich von tausend Sonnen erfüllt.
Sein kleines Händchen umfasste meine Hand und er zog mich mit sich, er wollte mir unbedingt etwas zeigen.
„Mama! Komm mit!"
Hörte ich seine Stimme und ich lachte glücklich, während ich meinem Sohn folgte.
Wir rannten gemeinsam auf die Sonne zu, die sich wie ein helles Licht vor uns öffnete, welches seine angenehme Wärme auf mich ausstrahlte.
„Komm mit mir, Mutter!"
Er zog mich weiter und auf seinen speckigen, kleinen Beinen rannte er auf das Licht zu, welches auch ich so gerne erreichen würde.
Denn ich wusste instinktiv, dass ich da für immer mit ihm vereint sein würde.
Da erschien plötzlich eine Gestalt, sie löste sich unmerklich aus dem Licht und dieses formte sich zu Gliedern und Kleidung.
Es war eine Frau, vor der wir stehen blieben. Kurz bevor uns das Licht verschluckt hätte.
Als ich sie ansah liefen Schauer über meine Haut.
„Mutter..."
Flüsterte ich und die Frau, die ihre Augen mit mir teilte, lächelte gütig.
Ich hatte sie nie kennen gelernt, doch trotzdem konnte ich unsere Verbindung spüren.
„Meine grosse Tochter."
Ihre Stimme war weich, beinahe nicht mehr als ein Flüstern der Sonnenstrahlen.
Sie hob eine Hand und legte sie an meine Wange. Ich schloss die Augen und genoss die tröstende Wärme, die auf mich überging.
Danach nahm sie meinen Sohn an die Hand und er winkte mir mit seinen kleinen Fingern zu, bevor er sich umdrehte und auf das Licht zulief.
„Ich liebe dich, Mutter!" hörte ich ihn sagen.
Ich wollte mit ihnen gehen, doch ich war nicht mehr dazu in der Lage, mich dem Licht zu nähern.
„Mutter!"
Rief ich, doch sie lächelte mir nur zu.
Voller Liebe und Verständnis.
„Wir werden auf dich warten Daya. Wir warten."
Dann verschwanden ihre Silhouetten und zurück blieb nur ein gleissendes Licht, welches sich Explosionsartig ausbreitete und mich und alles um mich herum verschluckte.
Und dann zuckte ich zusammen.
Ich spürte wieder alles. Verwirrung, Schmerzen und die Schwere, in meinem Körper gefangen zu sein.
Ich lebte noch.
Es dauerte eine Weile, bis ich wieder ein Gefühl in meinen Fingerspitzen bekam und noch länger, bis ich mich wieder daran erinnerte wie man sich bewegt.
Als ich langsam die Augen öffnete und mich helles, aber irdisches Licht blendete, kehrte auch mein Gehörsinn zurück.
Mein Körper funktionierte wieder und ich blinzelte langsam.
Ich war sehr müde und erschöpft, wieso wusste ich nicht mehr.
Stimmen begannen sich hektisch zu unterhalten und Jemand liess nach dem König rufen. Das war Ash, also würde er bald bei mir sein. Das war gut.
Langsam konnte ich erkennen, wo ich war.
Ich lag auf meinem Bett, die Hebamme stand neben mir, zusammen mit dem Hofarzt und neben mir sass Ash's Mutter und hielt mein schlaffe Hand.
„Daya, wie fühlst du dich, mein Kind?"
Fragte die Königin sanft und strich mir über die verschwitzten Haare.
Ich runzelte die Stirn, bevor ich wieder Worte über die Lippen brachte.
„Ich...bin müde."
Der Arzt mit dem weissen Tuch um den Kopf nickte.
„Eure Majestät braucht jetzt viel Ruhe, ihr solltet so wenig wie möglich aufstehen, da eure Wunde verheilen muss ohne sich zu entzünden."
Verwirrt blickte ich den Mann mit dem grauen Bart an, der sich immer wieder an der Nase rieb.
„Was?"
Hauchte ich und die Königin schenkte mir ein sanftes, aber auch trauriges Lächeln.
„Eine Verletzung des Bauches geht in den meisten Fällen tödlich aus, du hattest sehr viel Glück."
Erklärte sie mir und unsicher liess ich meine Hand an mir hinunter fahren.
Welche Verletzung?
Als ich mit meinen Fingern einen kühlen Umschlag auf meinem relativ flachen Bauch ausmachte, fiel es mir mit einem Schlag wieder ein.
Ich riss die Augen auf und krallte die Hände in die Bettdecke.
„Mein Sohn!"
Panisch blickte ich zur Hebamme, die bisher sehr ruhig dagestanden hatte.
„Daya, du warst mehrere Stunden bewusstlos, sie mussten das Baby rausholen."
Erklärte mir die Königin sanft und drückte meine Hand.
Ich erinnerte mich an den kleinen jungen den ich gesehen hatte, als ich beinahe gestorben war.
„Wo ist es..."
Flüsterte ich leise, und als ich die betretenen Gesichter und das Schweigen wahrnahm; schossen mir Tränen in die Augen.
„Wo ist mein Baby!"
Schrie ich mit schriller und kratziger Stimme, sodass sich sofort ein stechender Schmerz in meinem Bauch breit machte.
„Bitte, ihr dürft euch nicht aufsetzen!"
Der Heiler drückte mich entschlossen zurück und beinahe hätte ich ihm in die Hände gebissen.
Die Hebamme mit den grauen Locken, welche mich all die acht Mondzyklen begleitet hatte, trat langsam vor.
„Euer Sohn, Majestät."
Ich richtete die Augen auf ein kleines Bündel, eingewickelt in Leinen, welches sie behutsam in ihren Armen hielt.
Meine Unterlippe begann zu zittern und ich streckte meine kraftlosen Arme danach aus. Nach meinem Kind, von dem ich gewusst hatte, dass es ein Junge sein würde.
„Gib ihn mir."
Hauchte ich und die Hebamme senkte die Lieder.
„Majestät, ich bin mir nicht sicher ob ihr..."
„Gib mir mein Kind."
Presste ich hervor und meine Stimme brach.
Ich musste es selbst sehen, ich musste es halten, bevor ich klar denken konnte.
„Gib es ihr."
Die Königin nickte langsam und setzte sich neben mich aufs Bett.
Langsam legte mir die Hebamme das Bündel in die Arme und ich zog es an meine Brust.
Tränen rannen über mein Gesicht und ich zog das Leinen von dem kleinen, kalten Köpfchen.
Ich atmete scharf ein und gab einen erstickten Schluchzer von mir.
Er sah aus wie ein gesundes Baby.
Schwarzer Flaum bedeckte seinen Kopf und die kleine Nase und der schmale Mund, die Augen, alles sass an der richtigen Stelle.
Seine bleichen Wangen hätten so rot sein können.
Doch jetzt war er tot, noch bevor er das Licht der Welt hatte erblicken können.
„Du bist jetzt bei meiner Mutter, du bist nicht alleine. Ich lieb dich dich so sehr, mein Sohn."
Flüsterte ich und die Umstehenden sahen sich verständnislos an.
Doch ich wusste, dass es so war. Ich hatte meinen gesunden Sohn sehen dürfen, was aus ihm geworden wäre und ich wusste dass es ihm nun gut ging, wo er war.
In der Sonne.
Es war ein kleiner Trost,
Doch er war nicht gross genug um das Leid auszugleichen, das Ardon mir zugefügt hatte.
„Der Stich des Angreifers hat eure Innereien nicht verletzt, dafür hat er das Baby tödlich getroffen. Euer Sohn hat euch das Leben gerettet, Majestät."
Wagte die Hebamme zögerlich zu sagen.
Ich sah sie mit leerem Blick an.
„Ich hätte mein Kind retten müssen, nicht umgekehrt."
Zischte ich und ich begann unwillig zu zittern.
„Wieso habt ihr nicht mein Kind gerettet! Wieso!"
Schrie ich sie an und plötzlich brach der ganze Schmerz über mich hinein.
Es war unvorstellbar. All der Schmerz meines Lebens war nichts im Vergleich zum Verlust meines Kindes. Des Lebens, das ich in mir getragen hatte.
Ich drückte das kleine Bündel an meine Brust und stiess einen verzweifelten, lauten Schrei aus.
All die Trauer, die unendliche Trauer legte ich hinein und weinte bitterlich.
Es würde mir nie vergönnt sein, seine ersten Schritte zu beobachten, zu sehen wie er einst selbst heiratete und auf meinem Sterbenett seine Hand zu halten. All die Dinge, die ich mir so glücklich ausgemalt hatte, waren zunichte gemacht worden.
Ich weinte, laut. Ich legte den Schmerz für alle offen, sie alle konnten ihn sehen. Er zerriss mich innerlich und wünschte mir, mit meinem Kind gestorben zu sein. Denn dann würde ich jetzt mit ihm in der Sonne, dem reinen Licht leben.
Die Königin umarmte mich sanft und legte ihren Kopf an den meinen.
So weinte ich, sass da und hielt mein totes Kind in den Armen, während sie mich einfach nur fest hielt und tröstete, ohne ein Wort zu sagen.
Als ich schliesslich keine Tränen mehr zu weinen hatte, und meine Augen geschwollen, mein Hals trocken war, verlangsamte sich meine Atmung und ein Gefühl der Leere trat ein.
Es war leer in mir, in meinem Innern und in meiner Seele.
„Ich bin da, Daya. Du bist nicht alleine." flüsterte die Königin und ich konnte auch auf ihren Wangen spuren von Tränen erkennen.
„Es tut mir leid, euch das unter solchen Umständen mitteilen zu müssen, eure Majestät."
Meinte der Heiler zögerlich und knetete dabei seine Hände unruhig.
„Was ist es?"
Flüsterte ich und er zog sich das Tuch vom Kopf.
„Der Stich hat euch zwar nicht an euren Innereien verletzt, jedoch weiter unten. Die Vernarbungen werden das Wachsen eines weiteren Kindes in eurem Bauch nicht zulassen."
Ich starrte ihn nur an.
Ich war mir sicher, ich hätte erneut geweint, wenn ich nicht schon alles Wasser das sich in meinem Körper befunden hatte, geweint hätte.
„Das heisst, ich kann keine Kinder mehr bekommen."
Stellte ich fest. Es war unwirklich, das selbst zu sagen.
Doch es war die Realität. Eine grausame Realität. Wieder hatte sich das Leben gegen mich gewendet, in einem unendlichen, grausamen Spiel.
„Ich befürchte so ist es, Majestät.
Ich habe hier Milch mit Mohn für euch, das sollte eure Schmerzen stillen."
Er stellte eine weisse Kanne auf den schmalen Holztisch neben mir und ich folgte ihm wie hypnotisiert mit dem Blick.
„Geht."
Wies ich sie mit lautloser Stimme an. Nicht mehr als ein hauchen von Lauten.
„Soll ich..." fragte die Hebamme und deutete auf das Kind, welches ich immer noch wie eine Ertrinkende an mich drückte.
„Raus!"
Schrie ich und meine eigene Stimme löste in meinem Kopf einen stechenden Schmerz aus.
Eilig packten die zwei zusammen und verliessen das Zimmer in dem Moment, in welchem Ash hinein trat.
Seine Augen waren gerötet und seine Haare hingen ihm tief ins Gesicht. Er hatte sich nicht rasiert, leichte Bartstoppeln waren zu sehen und er trug nichts als ein weisses Hemd und schwarze Lederhosen.
Die Krone auf seinem Haupt sass schief.
Er sah mich nur an, und ich ihn.
Ich hatte mich so gefreut ihn zu sehen, hatte das weisse Kleid angezogen und war gerannt. Ich war gerannt um meinen Liebsten zu sehen, doch stattdessen hatte ich unser Kind umgebracht.
Ich wusste dass es nicht meine Schuld war, und trotzdem wünschte ich mir ich hätte schneller reagiert und Ardon nicht so blind vertraut.
„Ash..." flüsterte ich schwach und er kam langsam näher, legte seiner Mutter eine Hand auf die Schulter, worauf sie sich erhob und mir einen Kuss auf die Stirn gab.
„Bleib stark Daya."
Meinte sie und verliess dann mein Gemach.
Als die Türen ins Schloss fielen begann meine Unterlippe wieder zu zittern.
„Es tut mir so leid.."
Hauchte ich und begann wieder zu weinen, als er sich tröstlich neben mich legte und ich meinen Kopf an seinem Hals vergrub.
Ich atmete tief ein, der Geruch nach ihm tröstete mich. Er war wirklich da und hielt mich immer noch fest.
„Ich liebe dich. Und unseren Sohn auch."
Er nahm mir das Bündel aus den Armen und küsste mich auf den Kopf.
„Wir werden ihn begraben, Liebste. Und ihn niemals vergessen."
Seine Stimme war rau vor Trauer und ich schloss müde die Augen.
Mein Leben hatte den Sinn verloren und mir schien es, als würde ich in ein tiefes Loch fallen.
Und wie ich da hinaus finden sollte, wusste ich nicht.

So, ein trauriges erstes Kapitel, aber ich hoffe ihr seid beim letzten und finalen Band trotzdem dabei! We weiss, ob es ein Happy End gibt...
Aber eine Startfrage an meine tollen Sternchen
Wenn sie Ash sagt dass sie nicht mehr imstande sein wird, Kinder zu gebären, was denkt ihr wie wird er reagieren? Vergesst dazu nicht wie wichtig Erben früher waren^^ bin gespannt auf eure Vermutungen und bis bald!
Tala

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