9 باب

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Bevor ich mir bewusst werden konnte, was gerade geschah, oder überhaupt in der Lage war auf die Folgen meiner Wasserattacke zu reagieren, war er vorgeschossen.
Er packte mich an den Schultern und drücke mich sanft aber unglaublich schnell ins Wasser.
Ich spürte wie meine Kleidung das Nass gierig aufsog und meine Haare ebenfalls durchnässt wurden.
Das Wasser wirkte angenehm kühl auf meiner überhitzten Haut aber ich jauchzte dennoch auf, da ich wirklich erschrocken war.
Grinsend zog er mich wieder hoch, seine Hände lagen dabei an meinem Rücken und wanderten nun zu meinem Becken, wo er sie liegen ließ.
Sofort wurde mir wieder heißer, als es im Wasser sein dürfte.
Mit einem Ruck zog er mich näher an sich, ich wurde nun so ziemlich an seinen kräftigen Bauch gepresst und seine Hände lagen fest auf meinen Hüften, als würde er mir befehlen, an Ort und Stelle zu verweilen.
Aber ich konnte mich gar nicht wehren, ich spürte ihn so nahe an mir wie noch keine Person, von der ich es gewollt hatte.
Scharf atmete ich ein als sein Bauch kurz meinen Streifte. Tat er das mit Absicht? Wollte er mich verspotten oder wieso hielt er sich in der Nähe einer Sklavin auf?
Sein Blick war durchdringend, er ruhte auf mir und ich begann mich unwohl zu fühlen.
Er war verlobt, ich nichts mehr als eine Sklavin und auch wenn ich fand dass jeder Mensch gleich viel Wert hatte, lagen in der Realität doch Welten zwischen uns.
Und dafür,wer er und ich war, war ich ihm viel zu nahe.
Ich konnte sogar seinen Atem auf meiner Wange spüren.
Das Wasser tropfte in kleinen Perlen ab meinen langen Haaren und traf kalt meine Haut, was mich jedoch nicht kümmerte.
Ich senkte den Blick, da ich seinem nicht mehr länger Standhalten konnte, es machte mich schwach aber ich konnte nicht anders.
Ich wollte fühlen wie sich eine Frau fühlte, eine Frau die sich nicht selbst beschützen musste sondern geborgen war, geliebt.
Um nicht all zu sehr auf seinem Schoss zu sitzen stützte ich mich mit weichen Armen an den Kanten des Beckens, links und rechts von seinem Kopf ab.
Meine hellen Augen waren unter meinen Wimpern verborgen, ich sah ihn nicht an.
Dann fuhr sein Finger langsam meine Seite entlang und ich biss mir auf die Lippen, die Berührung war so zart und weich wie die Blüten der Blumen.
Nicht hastig oder Verlangend, spielend. Ruhig. Zärtlich.
Ich bemühte mich normal zu atmen aber es war nicht möglich. Nicht bei seiner Nähe und dem schnellen Klopfen meines Herzens in der Brust.
Seine andere, schwere Hand ruhte an meinem Rücken.
Es verlieh mir ein Gefühl von Geborgenheit.
Ich fühlte mich aber auch schwach neben ihm, der so stark und muskulös war. Ich war weich und schmal, wie eine Feder auf einem Goldenen Thron.
Wie eine einzelne, kleine Blume in der wunderschönen Nacht.
Dann spürte ich seine Finger an meinem Kinn, wie er es leicht anhob, sodass ich ihn ansehen musste.
Er schob langsam die Haare aus meinem Gesicht und seine Augen hielten mich in einem unendlichen grünen Ozean gefangen.
Seine Hand fuhr meine Wange entlang und ich genoss es, wie er nicht genug davon bekommen konnte, mich zu berühren.
Genoss jede Sekunde in der er mich einfach nur ansah.
Keine Wertung in seinem Gesicht, er sah mich nur als Mensch.
"So zerbrechlich, wie eine Blume."
Leise und rau, die Stimme jagte mir einen grösseren Schauer über den Rücken als die Worte selbst.
Aber ich hatte keine Zeit darüber nachzudenken.
Seine Augen wurden dunkler und für mich existierte nichts anderes mehr, den Blick der nun entstand schien nichts anderes als uns zuzulassen.
Gefangen in unserer eigenen Welt, das Wasser um mich herum schien zu verschwinden.
Er war ernst geworden und neigte den Kopf langsam vor.
Mein Herz raste, teils aus Panik und teils wegen den Bauchschmerzen, die wollten dass er mir näher war als so.
"Was machst..."
Flüsterte ich leise als ich seinen Atem auf den Lippen spüren konnte, kam aber nicht weiter.
Denn Ash küsste mich.
Ohne eine Sekunde zu zögern legte er seine vollen Lippen auf meine und zog mich in seinen Bann.
Ich stöhnte leise, erschrocken und überrascht, was ihn dazu motivierte den Kuss zu intensivieren.
Ein Schauer nach dem nächsten fuhr über meine Haut.
Aber er küsste mich nur, sanft und erkundend, bewegten sich unsere Lippen aufeinander.
Ich schloss die Augen und verschwand in der Welt der Gefühle die mir unbekannt blieben.
Mein erster gewollter Kuss.
Mein erster richtiger, sich wunderschön anfühlender Kuss.
Wie küssten uns so lange dass meine Lippen schmerzten und mein Atem unregelmässig ging, da ich mir keine Zeit für Luft holen liess.
Von seinen Küssen verschlungen wurde.
Als wir uns dann lösten legte er seine Stirn an meine und ich fühlte mit geschlossenen Augen seinen Atem an meiner Wange, genoss es und regte mich nicht.
Es war ein Moment in dem nicht mehr nötig war, in dem es reichte und in dem doch eine Vertrautheit herrschte, die ich nie für möglich gehalten hätte.
"Lass mich dich waschen."
Ohne auf eine Widerrede zu warten griff er nach dem Wassergetränkten Lappen und fuhr damit warm über meine Arme.
Danach über meinen Hals und Beine.
Ich hielt die Augen geschlossen und genoss es einfach, wie sanft er mich umstrich und mir dennoch Zeit liess mich an ihn zu gewöhnen.
Es war als würde ich auf einer Wolke schweben, die Geräusche um mich herum, das Wasser das meine Taille umspielte und er.
Mit den Fingern fuhr er immer wieder durch meine Haare, langsam und bedächtig.
Fasziniert.
Selbst als wir nur noch so da lagen, ich an seine Brist gekuschelt und er mit den Armen um mich geschlungen, hielt ich die Augen geschlossen, damit jeder Teil meines Körpers die Liebe erfuhr, die ich bekam.
Die wirklich mir galt, ohne Zwang oder Hinterabsichten.
Mein Kopf lag an seiner Halskuhle und ich konnte nicht verhindern dass ich wieder nachdachte.
Es war eigentlich falsch, er hatte eine Verlobte die ihn wirklich mochte, die auf ihn wartete, wahrscheinlich ungeduldig aber sie tat es.
Und er erwiderte es zwar nicht, doch er gehörte einer anderen als mir, es war nicht recht und mir war bewusst, dass ich dafür hätte bestraft werden können, wenn es Jemand dem Sultan sagen würde. Oder Ena.
Aber die Liebe, die ich spürte war stärker. Ja, ich glaube das war Liebe. Oder zumindest das, was dem Gefühl von Liebe in meinem bisherigen Leben am nächsten kam.
Ich kannte ihn einige Wochen lang, hatte nie viel über ihn erfahren, so verschlossen wie er gewesen war. Und er hatte grausame und aus meiner Sicht falsche Entscheidungen getroffen.
Aber er hatte mich gerettet, Mal um Mal.
Zuerst hatte ich gedacht es sei nur Dankbarkeit die ich empfand und die mich in seine Richtung zog, doch es war weitaus mehr gewesen.
Vor allem bei diesem Kuss, da hatte ich gefühlt dass es echt war.
War dieses Denken dumm und fantasierend? Vielleicht, wahrscheinlich schon, aber ich konnte nicht anders.
Ich brachte nicht mehr genug Entschlossenheit auf um es schlecht zu reden und mich vor allem zu schützen.
Er hatte mein Herz gestohlen, es geraubt und er gab es nicht zurück.
Das wollte ich auch nicht. Ich wollte es ihm schenken als Zeichen was es mir bedeutete, ich wollte dass er es immer bei sich trug.
Ich wollte dass er mich immer bei sich hatte.
Als wir schließlich aus dem Wasser stiegen fühlte ich mich warm und sauber.
Gemischt mit anderen, neuen Gefühlen, die zusammen die perfekte Mischung bildeten.
Ich wrang meinen Rock aus und das Bauchfreie Oberteil, jetzt wo wir draußen waren tropfte es sonst zu sehr. Ich wollte schließlich nichts schmutzig machen.
Als ich mich wieder umdrehte stand Ash angezogen da und überließ das Handtuch einer Sklavin, die mich die ganze Zeit anstarrte und eilig den Blick senkte, wenn ich ihren streift.
Mit gerunzelter Stirn beobachtete ich das, bis Ash zu mir kam und mich mit einer sandten Berührung im Rücken dazu bewegte, los zu gehen.
Ich wusste einfach was er mir damit sagen wollte und ihn schien es zu überraschen, aber auch sehr zu gefallen.
Als wir schweigend wieder dem Gang der Fackeln zurück ins harte Leben folgten legte er mir für die Strecke seinen Mantel um die Schulter, sodass ich von seinem Geruch umhüllt wurde.
Aber dennoch blieb eine Traurigkeit zurück, dass ich von diesem magischen Ort Abschied nehmen musste. Einem Ort an dem ich einfach ich selbst hatte sein können und in dem meine Träume in Erfüllung gegangen waren. Für einige Augenblicke. Und jetzt mussten wir auch schon wieder zurück.
Zurück in die erbarmungslose Welt, in der wir nicht mehr Menschen sondern Prinz und Sklavin waren.
Nicht mehr wie an dem einen Ort, der für mich den Himmel symbolisierte, alles was man sich wünschen konnte.
Als wir zwischen den Wachen hinaus traten, übergab ich ihm zögernd wieder den schweren Mantel.
Falls es die Wachen gesehen hatten verzogen sie keine Meine, und Ash lächelte mir kurz zu. Er hatte kein Wort gesagt.
Ich hatte die Zeit aus den Augen verloren, aber das sanfte rosane Abendrot fiel durch die Fenster und den Garten hinein.
Tauchte die Gänge in ein violettes Licht und die Blätter in ein Schimmerndes Schwarz.
Ena würde wütend sein wenn sie sah dass ich heute beinahe nichts geputzt hatte, aber noch fühlte ich mich sicher, als ich hinter Ash die Treppe hinauf lief und in die Richtung seines Gemachs lief.
Mein Zimmer war daneben und hatte keine eigene Tür, deshalb hatte ich gar keine andere Wahl.
Eine Wache davor öffnete sie und ich war mir dem lüsternen Blick sehr wohl bewusst, doch selbst wenn ich ihn darum gebeten hätte, Ash konnte nichts tun.
Ich war noch immer auf meinem Rang und hatte keine Rechte, war freie Beute für alle, niemand würde bestraft werden wenn er mir etwas antat.
Also ignorierte ich den Blick so gut es ging und betrat hinter Ash den Raum, der sich kurz umsah.
Das musste wohl Routine sein, zu schauen ob alles sicher war.
In der Mitte des Raumes blieb er kurz stehen und drehte sich um.
Fast zärtlich aber stillschweigend fuhr er mit beiden Händen schief grinsend über meine Wangen, bevor er wieder weiter ging. Er sagte immer noch nichts.
Trotzdem war es das Schönste Gute Nacht, das ich je bekommen hatte.
Mit einer Hand verträumt an der Wange stand ich da und sah ihn an.
Er machte sich auf den Weg zu seinem Bett um sich umzuziehen, und auch ich spürte die Müdigkeit in meinen Gliedern.
Der Ausflug, das Weinen wegen dem Mann, die Erschöpfung nach dem Wasser, alles kam zusammen und zog mich tief in den See der Müdigkeit.
Langsam drehte ich mich um und lief mit einem Lächeln in die Richtung meines winzigen Kämmerchens.
Mit einem Lächeln.
Ich hätte nicht gedacht dass ich nochmals imstande war wegen eines Menschen zu lächeln.
Erst recht nicht einem Prinzen, bei dem ich mir vor allem geschworen hatte, ihm die Schuld an allem zu geben, da Reiche nur Probleme für Arme brachten.
Aber nun kam mein seligstes Lächeln allein wegen ihm zum Vorschein.
Mit flatterndem Gefühl meinte ich, noch immer seine Lippen zu spüren und stiess die knarrende Tür gerade auf, als hinter mir eine Stimme ertönte.
"Ash?", säuselte Ena und ich konnte ihre feine Stimme als unverwechselbar einstufen.
Ich hätte weiter gehen sollen aber ich blieb in der Tür stehen, sodass ich etwa auf gleicher Höhe wie die Wand des Zimmers war und sah zurück. Sie würden mich nicht sehen, wenn ich sie ausspähte.
Mein Atem stockte.
In der Tür dass ihr Zimmer und das von Ash verband, stand sie und hatte die Hände anmutig abgestützt.
Und sie war nackt.
Ena sah schön aus. Ohne das Kopftuch noch schöner sogar.
Ich wusste nicht wie die Regeln waren, aber ich als Frau durfte sie ohne sehen, und Ash weil er ihr Verlobter war.
Aber noch nicht ihr Mann.
Dennoch, ihre langen lockigen Haare gingen ihr bis zu den Hüften hinunter, ihre Haut war deutlich heller als meine und erinnerte mich an Marmor, auch wenn sie nun auch wieder nicht so hell war.
Sie hatte die perfekte Figur, das schöne Gesicht, einer Prinzessin würdig.
So kam es mir vor.
Ash stand da und sah sie an, ich erkannte seine Mühe, sich auf ihr Gesicht zu konzentrieren.
Er war ein Mann, ich kannte Männer und keiner schaffte das besonders gut, egal wie edel er sein mochte.
Seine Stimme war rau und jagte uns beiden einen Schauer über den Körper als er etwas sagte.
"Ena...was machst du."
Er sprach völlig ruhig und es klang weniger nach einer Frage als einer Feststellung.
Sie lächelte und ihre Züge bekamen etwas Märchenhaftes, die Sonne schien auf ihr Haar und färbte es dunkler.
"Ich mache dich Glücklich mein Prinz. So wie es meine Aufgabe ist."
Sie lief mit langsam Schritten auf ihn zu, ihre Zehen versanken in dem weichen Teppich.
Ihr Körper bewegte sich geschmeidig.
Ich war wie erstarrt und krallte die Nägel in den Türrahmen, der leise knackte. Ich wollte nicht, dass er sie jetzt auch küsste. Wenn er das tat, würde er alles, was zwischen uns passiert war kaputt machen.
Aber ich wusste ja, dass es zwei Teile in der Ehe gab.
Der Mann der für die Familie sorgte, sie beschützte und über sie wachte.
Und die Frau, die die Pflicht hatte ihn glücklich zu machen und ihm Kinder zu schenken.
Zu einem guten Zusammenleben gehörte natürlich noch mehr, aber das war es einfach, das ich immer gehört hatte, wenn ich mich in der Stadt herum trieb.
Aber ich wusste von Enas wahren Gefühlen.
Sie tat es weniger aus dem Grund dass sie es musste sondern weil sie danach verlangte.
Nach ihm, nach Bestätigung dass er ihr gehörte.
Ash hatte den Kiefer zusammen gepresst und eine Hand an dem Balken des Himmelbetts, wo sich die Tücher leicht im Wind bewegten.
Ich schluckte.
Es konnte all meine Freude wieder zerstören wenn er das nun tat.
Ich hatte ja vorher schon gewusst dass er einer Anderen gehörte, aber erst jetzt wurde mir bewusst wie schmerzhaft es für mich werden würde wenn ich sie immer so sehen musste.
Zusammen, vereint.
"Wir sind noch nicht verheiratet Ena."
Ashs Augen zeigten Konzentration aber ansonsten nichts, er ließ sich nicht mehr in die Gedanken blicken.
Sie schüttelte wegwerfend den Kopf und lächelte.
"Aber schon sehr bald."
Sie hörte sich an als wäre es die frohste Nachricht, die sie ihm überbringen konnte.
Ash runzelte die Stirn und ein einzelner Wassertropfen fiel von seinem zausen Haar auf den Boden.
"Bald?"
Sie nickte und kam näher an ihn.
Ihre Hände strichen über seine Wangen und ich konnte die Nagende Eifersucht nur schwer unterdrücken.
Ash atmete ein und langsam wieder aus.
"Ich habe mit deinem Vater dem König geredet, er verschiebt die Hochzeit nach vorne, in zwei Monden werden wir heiraten."
Sie klang überglücklich und ich glaubte ihr sofort dass sie es auch war.
Ash erstarrte und sagte nichts, sie stand direkt vor ihm und ich wollte mir nicht vorstellen, was für eine Beherrschung es ihn kostete.
Aber ich liebte ihn dafür dass er sie nicht berührte.
Dass er einfach stehen blieb und nichts tat.
"Dann gehören wir endlich zusammen, du bist meins und ich deins, auf ewig."
Sie nahm seine Hand und drückte sie an ihre Wange.
Eine sanfte Geste. Sie tat mir leid, sie liebte ihn wirklich und sie malte sich eine Glückliche Zukunft mit ihm aus, während ich ihn geküsst hatte. Ich schluckte.
Hatte sie sowas verdient?
Kurz flackerten seine Augen auf als er an ihr hinab sah und ihr Lächeln einen Tick heller wurde und mein Herz etwas mehr zerriss.
Dann schloss er die Augen und senkte den Kopf, was  mein Sichtfeld kurz verschwimmen liess, bevor ich mich gefasst hatte.
Was hatte ich auch erwartet, er konnte sich vor so etwas nicht drücken, er war ein Prinz und konnte in solchen Dingen nicht wählen.
Und er war ein Mann, kein Mann den ich kannte würde eine Frau wie Ena verschmähen.
Also kein Wunder.
Doch er entzog ihr seine Hand langsam aber bestätig, sodass ihre als auch meine Augen gross wurden.
"Du bist meine Verlobte Ena.
Vielleicht bald meine Frau.
Du wirst die Mutter meiner Kinder sein und die Königin dieses Landes.
Das bist du. Und das wirst du auch immer sein."
Ihr Mund stand offen und ich konnte Tränen in ihren Augen glitzern sehen.
In diesem Moment tat sie mir leid. Ich wusste, dass er ihr nicht gesagt hatte, dass er sie liebte. Dass er ihr gerade klar gemacht hatte, dass er das niemals tun würde.
Ich würde jedoch nichts unternehmen um ihr zu helfen, dem war ich mir gewiss.
Doch ich verstand, wie schwer es wohl auch für sie sein musste.
All die Erwartungen, die Hoffnungen die auf sie gesetzte wurden und das Gefühl,gut genug sein zu müssen.
Herrschaftsfähig um ihren Vater und das Bündnis nicht zu enttäuschen.
Es rechtfertigte nicht all ihre Handlungen, aber es erklärte sie zumindest entfernt.
Langsam nahm Ash ein Tuch von der Liege neben dem Bett, und schlang es ihr langsam um die Schultern.
Sie schnappte mit zitternden Händen danach und schlang es fester um sich, als suchte sie darin den Halt, den er ihr verweigert hatte.
Ich sah zu und war nicht imstande mich zu regen, es war zu schockierend was er gerade getan hatte.
Vielleicht tat er es weil er eine, für ihn ausgesuchte Frau nicht lieben konnte, egal wie schön oder reich sie war, oder wer ihr Vater war.
Aber ich bildete mir ein, mein Herz bildete es sich ein, dass er es vielleicht auch ein kleines bisschen wegen mir tat.
Aber ich verwarf den Gedanken wieder.
Kein Adel tat jemals was für eine Sklavin, oder dachte bei seinen Handlungen an sie, das war nur Einbildung und dumme Hoffnung. Wahrscheinlich hatte er mich nur aus dem Moment heraus geküsst. Weil er mich schön fand, oder weil er sich ablenken musste.
Ich hatte mich nach vorne an die Türe gelehnt, sodass mir der Türrahmen nun als Stütze diente und hatte meinen Kopf auf die Hände gelegt, meine Augen auf die beiden gerichtet.
War es lauschen? Nein, sie wussten ja beide dass ich hier war.
Die beiden sahen sich kurz an.
Und dann ging Ashers Blick zu mir.
Wie ein Knall tragen unsere Blicke aufeinander und es war kurz aber intensiv.
Ein kribbeln ging durch meinen Körper, die Hoffnung die ich verworfen hatte kehrte zurück.
Doppelt so stark.
Dann drehte auch Ena den Kopf und folgte seinem Blick.
Sie erstarrte und Schmerz flackerte in ihren Augen, bevor sie den wohl geformten Mund öffnete.
Ein geschocktes aufatmen, gemischt mit einem Schluchzen kam aus ihrer Kehle.
Ihre Augen begannen zu glänzen und einige Tränen liefen ihr über die Wangen. Sie musste wohl eins und eins zusammengezählt haben. Frauen spürten so etwas, hatte man mir immer gesagt.
Und Ena schien es definitiv erkannt zu haben. Meine Rolle in diesem ganzen königlichen Spiel.
Erstarrt sah ich ihr dabei zu, die Nägel in den Handflächen vergraben, dass es weh tat.
Eigentlich hatte ich mir geschworen Ena leiden sehen zu wollen, so sehr wie sie es bei mir wollte.
Ich hatte mir oft vorgestellt wie ich über ihr stand und zusah wie sie sich unter Schmerzen wand und nicht half.
Doch jetzt tat sie es auch, auf eine andere Art zwar, aber ich sah ihre Schmerzen nur all zu deutlich.
Aber es verschaffte mir keine Genugtuung, nicht so.
Schnell senkte ich den Blick von Ash, um ihr nicht noch mehr weh zu tun.
Aber sie hatte schon verstanden.
Die Tränen stoppten nicht, und sie schrie Ash in völliger Fassungslosigkeit an.
"Du verschmähst mich für sie? Eine Sklavin?"
Er spannte sich an und ich biss mir auf die Lippen und sah starr auf den Boden.
Ich wollte nicht mehr zusehen, wenn sie über mich redeten und womöglich etwas verletzendes kam.
Doch Ash hörte ich nichts sagen.
Ich wusste nicht ob er nicht reagiert hatte, genickt oder sich weg gedreht hatte, ich sah nur auf das tiefe und blutige Rot des Teppichs das mit goldenen Fäden durchzogen war.
"Ich war dir Jahre lang treu, seit unserer Verlobung habe ich andere Männer nicht einmal angesehen!
Ich habe alles eingehalten was nötig war um für unsere Ehe bereit zu sein!"
Ihre Worte wurden immer wieder von Schluchzern unterbrochen und ich hörte die echte Verzweiflung in ihrem Jammern.
"Ich habe alles nötige erlernt, habe tagelang gestickt, Kleidung gewaschen und jeden Tag dein Bett gemacht!"
Ash reagierte noch immer nicht und ich hörte wie sie aufstampfte.
"Sie mich an Asher!"
Ich zuckte zusammen, dass sie sich getraute sowas zu sagen und sie sah ihn mit einer Mischung von Verzweiflung und Zorn an, als ich den Blick wieder hob.
Doch seine Gesichtszüge wurden schärfer und seine Augen schmaler.

"Begib doch in dein Zimmer Ena."
Sagte er und seine Stimme war schärfer als die Lanzen der Wachen vor der Türe.
Sie schüttelte den Kopf sodass ihre Haare flogen.
Sie war wirklich verzweifelt.
"Es war auch nicht leicht für mich, ich habe mein Zuhause für dich verlassen! Ich habe nie etwas getan was dich schänden könnte! Wieso tust du das?"
Sie schluchzte laut und schmerzlich, ich verzog das Gesicht, ich fühlte mich übelst unwohl, doch ich war ehrlich.
Ich bereute es nicht, dass Ash das getan hatte. War das grausam von mir? Womöglich.
Er musste sie dennoch heiraten, aber ich hatte noch zwei Monate Zeit um mich langsam von ihm loszulösen. Und das musste ich tun, wenn ich nicht all zu sehr verletzt werden wollte.
Still nahm ich mir vor mein Herz zurück zu nehmen,  ihn gehen zu lassen wohin er gehörte.
Auf den Thron, zu seiner Verlobten.
Ash antwortete nicht auf ihre verzweifelte Frage.
Ruhig und etwas müde und mit einem Ton in der Stimme an dem ich erkannte dass es ihm Leid tat er es aber nicht ändern würde, wiederholte er sich.
"Geh schlafen Ena."
Sie sah ihn an und ihre Augenlieder flackerten, bevor sie den Kopf hob und die Lippen zusammen presste.
Dann sah sie mich an, mit einem Blick der eisiger war als das kälteste was ich jemals gegessen hatte.
Ich wich beinahe etwas zurück um mich hinter der Mauer zu verstecken, blieb dann aber stehen.
Ich hatte mir geschworen nicht mehr vor ihr zurück zu weichen.
Nicht weil ich es nun ausnutzte was sie erlebte sondern weil ich mich nicht länger selbst in die Rolle eine Sklavin stossen wollte.
Dann rauschte sie in ihr Zimmer und schloss die Türe.
Nicht laut, dafür war sie viel zu verantwortungsbewusst, aber ich konnte ihre Wut bis zu mir hin prickeln spüren.
Langsam sah ich zu Ash, der sich durch die Haare fuhr und ganz und gar nicht glücklich aussah.
Als ich seinen Blick auffing lächelte er kurz etwas, was seine verspannten Gesichtszüge wieder viel weicher wirken liessen.
"Geh auch Schlafen Daya, wir alle sollten schlafen gehen."

Kein Actionreiches aber, wie ich finde, dennoch spannendes Kapitel. Ich hoffe natürlich dass ihr das genauso seht ;)
Was denkt ihr steckt alles hinter der Abweisung die Ash Ena erteilt hat?
Und falls ihr jetzt erleichtert über seine Handlung seid...freut euch nicht zu früh hihi^^
Bis zum nächsten Kapitel meine Sternchen
Love
Tala

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