Sonntag - 5.3 - Ratespielchen

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Don't forget  -  it's fiction!

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Etwas müde hängen nach dem Mittagessen alle im Wohnzimmer rum.
Tja, nach dem Essen sollst du ruhn oder 1000 Schritte tun.
„Hei, hat jemand eine Idee, wie wir wieder etwas positive Energie in unseren schlaffen Haufen kriegen?"
Ein offensichtlich total gelangweilter Jeongguk schaut fragend in die Runde.

„Jepp, hab ich. Wie lange ist es her, dass ihr euch von hier aus bei den Fans gemeldet habt? Bis auf das „Eat Jin" schon zwei Tage? Dann hol mal die Kamera, und ihr dürft es euch auf dem Sofa gemütlich machen."
Meine Ankündigung macht alle neugierig, und Guk flitzt zum Regal, um seine und unsere Kamera in Position zu bringen. Ich flüstere derweil mit Maja (die auch noch Songs anderer KPop-Gruppen auf ihrem Handy hat) und schmeiße unsere Anlage und den MP3-Player an. Dann hocken sich vier Jungs richtig aufs Sofa und drei dahinter auf die Lehne, Markus richtet nochmal die Kameras aus, und ich erkläre, was ich vorhabe.
"Ich werde euch jetzt Anfänge von euren eigenen Songs vorspielen. Ihr kriegt beim ersten Versuch maximal 3 Sekunden."
Schreckensweite Augen!
Süß!
„Es gibt keine Gruppen, keine Verlierer und bitte auch keine Bestrafung. Ich bin einfach neugierig, wie viele eurer Songs ihr selbst sofort erkennen könnt. Wollt ihr durcheinander rufen, wollt ihr Glocken bekommen, wollt ihr euch melden, oder fällt euch noch was besseres ein?"
Sie entscheiden sich für Glocken, und ich zaubere aus den ganzen verschiedenen Halligalli- und Speed-Cups-Varianten diverse Glocken hervor und drücke sie ihnen in die Hand. Kamera ab!

Jin erklärt diesmal den Zuschauern, was sie nun tun werden, und los geht's. Ich habe eine endlose Liste von BTS-Songs auf meinem MP3-Player. Auf Random gestellt, kriege ich einen schön wahllosen Mix. Ich hüpfe durch die Liste und starte durcheinander alte und neue Songs. Bei manchen bimmeln Namjoon und/oder Yoongi schon nach einer Sekunde wie bei „Boyz with Fun", bei manchen raten alle wild daneben, manchmal dauert es acht oder zehn Sekunden, bis sie die richtige Antwort finden. Bei Dope zum Beispiel bimmeln bereits nach der ersten Sekunde - nach Namjoons „Hm" - alle sieben Glocken. Bei „sea" dagegen dauert es endlos, weil es inzwischen zwei Songs gibt, die mit Meeresrauschen anfangen. Unruhe bricht aus, wenn sie sich nicht einigen können und vor lauter Durcheinanderreden nicht auf die Stimmen der Vernunft hören - nämlich Namjoon und Yoongi, die es als Mitproduzenten in der Regel besser wissen. Alle Solisten und Mix-Taper kommen mal zum Zuge. Und bevor wir drüber nachgedacht haben, ist eine 3/4-Stunde vergangen. Immer öfter erzählen sie auch Geschichten, die sie mit ihren eigenen Songs verbinden. Ich muss nicht einmal eingreifen, weil es nie so durcheinander geht, dass es für Guk zu schwierig werden könnte, das vernünftig zu schneiden.

Und dann erlauben Maja und ich uns eine kleine Gemeinheit. Unbemerkt von den Jungs startet sie einen Song von Got7 auf ihrem Handy. Maßloses Staunen und große Irritation macht sich auf dem Sofa breit. Denn das können sie natürlich nicht in der richtigen Schublade im Kopf finden. Auch beim 2. Versuch scheitern sie.
„Jungs, hat etwa jemand von euch was veröffentlicht, ohne uns andere zu informieren???"
Knurren.
Hihihi !
Yoongi.

Beim dritten Versuch ist das Häppchen schließlich lang genug, dass man hört: da fängt jemand an zu rappen. Sie stutzen. Und ein empörter Jimin schimpft los.
"Das sind wir ja gar nicht!"
Maja und ich lachen uns schief.
„Stimmt. Aber wer ist das???"
Wenn Blicke töten könnten ...
„Mach nochmal!"
Wieder startet Maja den Song neu, diesmal geben wir noch ein paar Sekunden dazu, und alle hören konzentriert hin.
„Mist, Mist, Mist! Das ist ..."
Tae erlöst sie schließlich.
"Das ist Got7!!!"
„Jaaaa – und welcher Song?"
Nochmal hinhören.
„Just right?!"
Alle anderen klatschen sich vor die Stirn. Jetzt erkennen sie es auch.

Nach ein paar weiteren eigenen Songs haben die Jungs genug. Ihre Köpfe qualmen, aber die Stimmung ist gut. Markus hat spontan eine Tabelle gemacht, in die er eingetragen hat, bei welchem Song es wie lange gedauert hat und wie viele Fehlversuche es gab. Jin liest die eindrücklichsten dieser Ergebnisse vor und bindet noch als Moderator den Sack zu. Allgemeines Winkewinke, dann macht Guk die Kameras aus.

„Boah, Jungs, ihr seid echt so professionell vor der Kamera, das ist beeindruckend!"
Beeindruckt rutscht mir das Kompliment raus. Selbst im größten Überschwang sind sie noch diszipliniert genug, dass die Zuschauer nicht den Überblick verlieren. Und Jin als Moderator ist umwerfend – spontan, pointiert und witzig. Das sage ich ihm dann auch.
PLING:"Du kannst! Ende der Geschichte."
Hach!
Ich genieße es, dass Namjoon damit einfach immer weiter macht. Wieder hat er sofort begriffen, was ich meine, und es einfach auf den Punkt gebracht.
Dieser Chatverlauf wird hinterher ein Schatz sein, den wir beide noch lange lieben werden. Da bin ich mir sicher.

Plötzlich dreht sich Jin zu Jimin um und nimmt ihn in die Arme.
"Weißt du eigentlich, WIE schön es ist, dass du wieder so unbeschwert mit uns lachst, dabei fast vom Sofa kullerst und einfach mittendrin bist?!"
Jimin erwidert stumm und glücklich die liebevolle Umarmung. Alle wissen, dass noch ein sehr weiter Weg durch Rückschläge und Therapien vor ihm liegt, bis er wirklich auf der sicheren Seite ist. Und solche Gesten tun ihm einfach gut und geben ihm Kraft. Und nebenbei war da grade ein echtes Stück vom Jin-Innendrin zu sehen. Das werde ich ihm aber wann anders sagen.

Nach einem Blick auf die Uhr begeben wir uns in die Küche und decken für das urdeutsche Kaffeetrinken, denn Jins Backversuche müssen ja noch gewürdigt werden. Tae zaubert wieder diverse Kaffeevarianten mit Herzchen drauf, der Tisch wird gedeckt mit richtigem Geschirr, ich stelle noch Kerzen dazu, und dann genießen wir die Kuchen. Während die Jungs sich vor allem auf den Käsekuchen stürzen, probieren wir als erstes den koreanisch angehauchten Kuchen. Jin hat einfach durch all unsere und die für ihn gekauften Gewürze gestöbert, mit Markus Rezepte gewälzt und improvisiert. Maja hat noch unsere Kiste mit Cakepop-Verzierungen rausgekramt, und Jin hat sich ausgetobt. Es schmeckt anders, aber definitiv seeeeehr lecker. Ich habe ja immer gestaunt, wenn man sieht, wie die Jungs sich zum Geburtstag gratulieren mit lauter so ultraquietschbunten Torten. Aber Jin klärt uns auf, dass diese Torten in Korea ganz normal und an jeder Straßenecke zu kriegen sind.

Die diversen Süßmäuler am Tisch kriegen fast glasige Augen bei diesen Genüssen. Jin grinst nur.
"Ja, Jungs, ich habe das Rezept für den Käsekuchen, keine Sorge!"
Jubel nicht nur bei der Maknae-Line. Yoongi will schon wieder nach Deutschland auswandern, und Namjoon hält sich seufzend den Bauch.
"Wisst ihr, was genial ist? Jedesmal, wenn wir in Seoul Sehnsucht nach unserem zweiten Zuhause bekommen, backt Jin einfach einen Käsekuchen und Brot, und schon sind wir hier!"
Zweites Zuhause???!!
Ich kriege Gänsehaut. Und Tae lästert.
"Hei, wir haben grade das Beamen erfunden!"

„Duuuuu?"
Hobi schaut mich fragend an.
„Zu welchem Spiel gehören eigentlich diese anderen Glocken?"
Ha, das war ein Fehler, mein Lieber! Jetzt darfst du gegen mich bei „Speed Cups" antreten!
Auf kleinen Karten sind irgendwelche Gegenstände in fünf verschiedenen Farben abgebildet. Die Spieler versuchen, fünf kleine Becher in den entsprechenden Farben so wie auf dem Bild aufzustellen – mal quer, mal hochkant, und in der Erweiterung auch dreidimensional. Alle Spieler gleichzeitig. Das gibt schöne bunte Knoten in den Köpfen und Händen, weil man sich eigentlich automatisch mit der Hektik selbst überfordert. Und es ist unglaublich komisch.

„Sag mal, warum bist du eigentlich IMMER als erste fertig???"
Tja...
„Hast du die Karten auswendig gelernt?"
Najaaaa...
„Das ist nicht fair! Mach doch mal langsamer!!!"
Irgendwann steige ich aus, weil ich tatsächlich seit fünf Jahren dieses Spiel erkläre und vorführe und jede Karte auch auf dem Kopf sofort erkennen und umsetzen kann. Aber auch ohne mich herrscht ziemlich viel Gebrüll am Tisch.
„Fertig! - Ne, Mist! Ich hab rot und grün verdreht."
„Aaaaaah!!! Nicht quer sondern hochkant!"
„Ätsch, meine!"

Ich liiieeeeebe dieses Spiel!
PLING:"Die höchste Form des Glücks ist ein Leben mit einem gewissen Grad an Verrücktheit . - Erasmus von Rotterdam"
Ich muss grinsen. Der olle Erasmus hat bestimmt in seinen kühnsten Träumen nicht damit gerechnet, dass er 500 Jahre später im Zusammenhang mit einem modernen Hektikspiel zitiert werden würde. Aber es passt einfach! Ich muss Namjoon bei Gelegenheit mal fragen, wo im Netz er eigentlich diese ganzen Zitate auftreibt. Die sind zum Teil echt schräg und nicht grade Mainstream ...

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9.11.2018    -    20.4.2019    -    29.10.2019
27.3.2020

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