48 - ein richtiger Freund

Màu nền
Font chữ
Font size
Chiều cao dòng

Wir klammerten uns fest aneinander. Es dauerte lange bis unsere Tränen versiegt waren und noch länger bis Eren sich zögerlich löste.

»Eliah wird mich egal wie nicht akzeptieren.«, murmelte er niedergeschlagen und fuhr sich mit zitternden Händen übers Gesicht.

»Wir reden ganz sachlich mit ihm. Er wird es verstehen.«, antwortete ich vielleicht etwas zu enthusiastisch, denn ich war mir sicher, dass Eliah es nicht verstehen würde.
Da ich jedoch nicht weiterhin auf Eren verzichten wollte, musste er es einfach akzeptieren.

Wobei ich mir das gerade wahrscheinlich einfacher vorstellte als es schlussendlich werden würde.

Ein letztes Mal zog Eren mich in seine Arme und willig ließ ich mich vom ihm knuddeln. Viel zu sehr hatte ich die Nähe zu ihm vermisst.

Er vergrub sein Gesicht in meinen Haaren, wobei ich seinen warmen Atem auf meiner Kopfhaut spüren konnte. Unweigerlich musste ich an unseren Kuss zurückdenken, doch verbannte die Erinnerung gleich wieder.
Eren war mein bester Freund.
Nicht mehr. Nicht weniger.

»Etwas laufen?«, schnurrte Eren dann in meine Strähnen und automatisch nickte ich. Dieses Angebot würde ich nicht ablehnen.

Mit einem festen Drücken löste Eren sich von mir und verwandelte sich ruckzuck in seinen grauen Wolf, der nur wenige Zentimeter kleiner war als Bernard, der uns weiterhin beobachtet hatte, während die meisten sich bereits wieder um sich kümmerten.

Eren und Bernard schnüffelten sich kurz resigniert ab.

Die zwei grauen Wölfe waren deutlich auseinander zu kennen.
Während Bernard breiter und muskulöser gebaut war, war Eren eher schmal und athletisch. Erens Fell glänzte matt - im Sonnlicht ab und an sogar silbern - während Bernards einfach nur stumpf wirkte. Außerdem versteckten sich einige braune Büschel in Bernards Fell und an seinen Ohrspitzen, während Eren rein grau war.

Ich verwandelte mich ebenfalls und stieg meine Schulter gegen Erens um ihm zum Start zu animieren. Ich konnte es kaum erwarten wie früher neben meinem besten Freund durch den Wald zu preschen.

Eren schleckte mir liebevoll über die Ohren, was ihm ein leises Schnurren meinerseits einbrachte, und mit einem spielerischen Bellen trabte er davon.

Bernard schenkte mir einen unlesbaren Blick und folgte schlussendlich meinem besten Freund mit flinken Pfoten.
Mit Eren hätte Bernard wenigstens etwas Konkurrenz im Gegensatz zu mir. Ich konnte mit seiner Schrittgeschwindigkeit nicht mithalten, weshalb er sich brav zurückgenommen hatte, aber vielleicht würde er sich mit Eren etwas austoben.
Das hätte er sich zumindest verdient.

Glücklich und mit wedelnder Rute folgte ich den zwei grauen Wölfen tief in den Wald.

Eren und ich rangelten etwas, Bernard und Eren rauften richtig und wie Welpen neckten wir uns gegenseitig durch Zwicken und Schnappen. Bernard hatte Spaß, ich hatte Spaß und - das war das Wichtigste - Eren hatte Spaß. Seine Rute wedelte unaufhaltsam hin und her, während er seinen nächsten Sprung Richtung Bernard ausklügelte. Seine Zunge hing hechelnd aus seinem Mund und könnten Wölfe Grinsen würde er das wohl von einem Ohr zum anderen tun.

Die Zeit verlief wie im Flug.
Es dämmerte langsam als wir noch immer entspannt und vor allem ausgepowert an einem kleinen Bach lagen und den Vögeln lauschten.

Eren und ich lagen direkt beieinander, während Bernard es sich in direkter Reichweite bequem gemacht hatte. Völlig zufrieden lag der große Wolf ausgestreckt auf dem klammen Boden und hatte die Augen genüsslich geschlossen.

Ebenso zufrieden wie der Krieger drückte ich meine Schnauze in Erens Flanke und genoss die Wärme, die von ihm ausging. Sein betörender Duft hing in meiner Nase und vernebelte mir wie so oft den Kopf.

Wie konnte ich Eliah nur begreifbar machen, dass er sich um Eren keine Sorgen machen musste?

Ja, die Gefühle für meinen besten Freund waren immer noch da, aber Eliah war mein Gefährte und allein deswegen würde ich mich kein zweites Mal von meinen Gefühlen für Eren übermannen lassen.
Eliah war alles was ich mir jemals gewünscht hatte - also nein, nicht wirklich, aber er passte perfekt zu mir und um nichts auf der Welt würde ich ihn aufgeben. Nicht einmal für Eren.

Spätestens wenn Eren seine Gefährtin gefunden hatte, würde sich alles zum Guten wenden. Davon war ich mehr als überzeugt.

Ich würde heute Abend das Gespräch mit Eliah suchen und mich vorsichtig an das Thema herantasten. Vielleicht erst einmal ohne, dass er erfährt, dass ich heute hier war.

Ob Bernard dicht halten würde?

Als würde er meine Gedanken hören, erhob er sich mit einem Gähnen und streckte seine Glieder. Auffordernd sah er zu mir und auch ich wusste, dass es langsam wirklich Zeit war zu gehen.
Ob Eliah noch im Büro war? Vielleicht war er bereits zuhause und dann könnten wir zusammen duschen und dann im Bett kuscheln.

Voller Vorfreude erhob ich mich ebenfalls, woraufhin Eren es mir gleichtat, und schüttelte mein Fell aus.

Ein letztes Mal schmiegte ich meine Schnauze in sein Fell und Eren leckte mir sanft über die Ohren.

Weniger distanziert wie vorher verabschiedeten sich Bernard und er und mit einem letzten Blick auf uns verschwand mein bester Freund zwischen den Bäumen.

Diesmal wusste ich mit Sicherheit, dass es kein Abschied für lange sein würde.

Glücklich trabte ich neben Bernard zurück zur Grenze, doch bevor wir sie übertreten konnten, drückte sich der graue Wolf plötzlich an mich.
Ungeniert rieb er sein stumpfes Fell an mir und setzte dem Ganzen noch die Krone auf als er mir wie Eren - nur weniger sanft - mehrmals über die Ohren leckte.

Erst wollte ich ihn anknurren, doch dann realisierte ich was er gerade tat.

Er überdeckte Erens Geruch.

Er wusste anscheinend, dass Eliah nicht erfreut darauf reagieren würde, wenn er erfuhr, dass ich bei Eren war.
Ob Bernard das tat um Ärger mit Eliah zu vermeiden oder um mir ernsthaft zu helfen, konnte ich in dem Moment nicht wirklich einschätzen.

Dankbar stupste ich mit der Schnauze gegen seine Schulter, woraufhin der graue Wolf es nur mit einem Nicken abtat.

Die Verabschiedung mit Bernard verlief schnell und unkompliziert wie eigentlich immer.
Verwandelt standen wir vor meiner Haustür und mit einem breiten Grinsen klopfte er mir auf die Schulter.
»Das bleibt unter uns. Keine Sorge.« Er zwinkerte mir lachend zu und drehte sich noch bevor ich antworten oder mich bedanken konnte mit den Worten 'Man sieht sich' weg.

Durch seine Worte konnte ich mir nun sicher sein, dass ich in Bernard wirklich einen Freund gefunden hatte.
Bereits mehrmals hatte er mir bewiesen, dass er etwas von meinem Wort hielt und auch als Luna hatte er mich von Anfang an vollends akzeptiert.

Als ich das Haus schlussendlich betrat, musste ich leider feststellen, dass Eliah noch nicht zuhause war, weshalb ich kurzerhand entschied alleine duschen zu gehen.

Das heiße Wasser fühlte sich gut auf meinen geschundenen Muskeln an. So viel Bewegung wie heute hatte ich schon lange nicht mehr und wahrscheinlich würde mich morgen ein starker Muskelkater heimsuchen. Etwas, was ich als Beta nur selten gehabt hatte.

Mit einem leisen Seufzen massierte ich das Duschgel in meine Haut und genoss den sanften Duft, der die Duschkabine langsam vereinnahmte.

Hoffentlich würde Eliah bald kommen. Ich wollte dreckige Sachen mit ihm machen und vielleicht konnten wir schlussendlich heute doch noch zusammen duschen.

Ein freches Grinsen legte sich auf meine Lippen als ich an unsere letzte gemeinsame Dusche zurückdachte.
Das war der Tag an dem Eliah voll und ganz akzeptiert hatte, dass ich vom selben Geschlecht war und mir eindeutig gezeigt hatte, dass er damit kein Problem hatte.

Das Grinsen verschwand auch nicht von meinen Lippen als ich aus der Dusche stieg und auch nicht als ich bequem in Eliahs Klamotten angezogen in die Küche trat.

Eliah war immer noch nicht da.

Irritiert fiel mein Blick auf die Digitaluhr. Heute war offenbar wirklich einiges zu tun, wenn es so spät wurde.

Ich wollte ihm eine Freude machen, wenn er nach Hause kam, weshalb ich - auch wenn ich selber keinen starken Hunger hatte - begann Abendessen zu kochen.
Gefüllte Paprika. Ein Gericht, das meine Mutter oft zubereitet, und welches mir sehr schmeckt. Ich war mir sicher, dass ich damit auch Eliahs Geschmack treffen würde.

Zufrieden mit meinem Ergebnis schob ich die Auflaufform einige Zeit später in den Ofen und stellte den Timer um dann den Küchentisch zu decken.
Wo blieb Eliah?

Nervös tigerte ich von Küche zur Haustür, ins Wohnzimmer und zurück. Zwischenzeitlich warf ich einen kurzen Blick auf das Abendessen, ehe ich abwartend meine Runde drehte.
In wenigen Minuten wäre das Essen fertig, aber von Eliah war noch immer keine Spur.

Wenn er noch nicht da war, wenn das Essen fertig war, dann würde ich nach ihm schauen gehen. So spät war er noch nie zuhause.

Ich wurde immer nervös und als er Timer ablief und das lautstark verkündete zuckte ich panisch zusammen.

War Eliah etwas passiert? Brauchte er meine Hilfe? War er verletzt?

Ganz ruhig, Finn.
Wahrscheinlich war nur etwas plötzliches dazwischen gekommen.

Ich atmete mehrmals tief ein und aus, ehe ich den Ofen öffnete und vorsichtig mit den großen Topflappen die heiße Auflaufform in Richtung Küchentisch balancierte.

Knapp vor der Tischkante flog plötzlich die Haustür mit einem lauten Rumps auf und vor lauter Schreck und die Angst um Eliah, die viel zu tief in meinen Knochen steckte, zuckte ich stark zusammen wodurch mir die gläserne Auflaufform aus den Händen rutschte.

Mit einem klirrenden Laut traf sie auf die Fließen und verteilte den gesamten Inhalt großzügig auf dem Boden.

Im selben Moment stürmte ein aufgebrachter Eliah in die Küche, blieb im Türrahmen stehen und begutachtete mit zusammengezogen Augenbrauen das Geschehene.

Seine Augen loderten wild, sein Bart war dichter als normal und auch an den Büscheln auf seinen Handrücken konnte ich erkennen, wie nah sein Wolf war.
Das konnte nicht an dem Saustall liegen.

»Mensch Eliah. Erschreck mich doch nicht so. Man. Das können wir alles wegschmeißen.«, murrte ich beleidigt und gleichzeitig niedergeschlagen.
Ich wollte ihm mit diesem Essen doch eine Freude machen.

Mit einem leisen Seufzen bückte ich mich bereits um die Schweinerei zu säubern, da hallte Eliahs tiefe Alphastimme durch den Raum.

»Was fällt dir ein?! Was fällt dir ein in meinem Rudel herum zu pfuschen?!«

Bạn đang đọc truyện trên: Truyen2U.Pro