68 - Vaterglück

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Augenblicklich fielen ihre Blicke auf mich und nur schwer konnte ich den Omega in mir aufhalten vor der ganzen Macht, die die beiden zusammen ausstrahlten, zurückzuschrecken.

Ich stellte meinen Mann, drückte meinen Rücken etwas durch, rollte die Schultern leicht zurück und reckte mein Kinn etwas.

Alles versucht unbemerkt.

Die Augen des Fremden scannten jeden Zentimeter meines Körpers und als er tief einatmete, sich dabei seine Nasenflügel leicht aufplusterten, sich sein Blick daraufhin in einen wissenden wandelte, schluckte ich trocken.
Er hatte erkannt, dass ich zu Eliah gehörte und der Ausdruck in seinen Augen verhieß nichts gutes.

»Geh wieder hoch.«
Eliahs barscher Tonfall ließ mich dann doch etwas zusammenzuzucken, aber ich wäre nicht Finn, wenn ich darauf gehört hätte.
Der Omega in mir protestierte laut, doch ich ignorierte ihn gekonnt.

»Tz. Sicher nicht.«, kam es vielleicht etwas zu überheblich von mir und ohne den Fremden mit dem vertrauen Gesicht aus den Augen zu lassen, trat ich an Eliahs Seite.
Dieser schob mich sofort hinter seinen Rücken und verdeckte mich damit vor dem Besucher.

Ein empörter Ton kam über meine Lippen und ich wollte mich an Eliah vorbei drängen, doch er hielt mich mit seinem Arm eisern hinter sich.
Auch ein zweiter Versuch wurde mir durch Eliahs unbändige Kraft vereitelt.

»Offensichtlich hast du nicht einmal deinen Gefährten im Griff.«, kam es spöttisch von dem Fremden und als ich an Eliah vorbei lugte, konnte ich seine eisblauen Augen dabei kühl blitzen sehen. 

Sie erinnerten in kleinster Weise an das lebhafte blau meines Gefährten, sondern eher an knarzendes Packeis. Kalt, gebrochen, unberechenbar.
Er war "nur" ein Beta, aber strahlte dennoch eine derartige Macht aus, dass ich bei seinen Worten automatisch meine Hände an Eliah Rücken legte und näher an ihn rutschte.

Die Nähe zu meinem Gefährten ließ mich gleich wohler fühlend und plötzlich hatte ich kein Problem mehr damit, dass Eliah mich hinter sich geschoben hatte. Eher im Gegenteil.
Hier fühlte ich mich so sicher als sonst irgendwo anders.

Die Gegenwart des Fremden und die offensichtliche Spannung zwischen den beiden machte meinen Wolf unglaublich unruhig und nur dank meinem starken Beta-Willen blieb ich weiterhin in diesem Raum.

Die Augen des Fremden fokussiert mich, während ich versuchte mich hinter Eliah noch kleiner zu machen. Die Situation gefiel mir ganz und gar nicht mehr.

Wer war der Fremde? Warum sahen sie sich so ähnlich? Warum stand er einfach ohne weiteres in Eliahs Küche? Warum ließ Eliah so mit sich reden?

»Willst du uns nicht bekannt machen?« Die kühlte Stimme jagte mir eine unangenehme Gänsehaut über den Körper und urplötzlich bereute ich es nicht doch nach oben gegangen zu sein.
Warum musste ich bloß so stur sein?
Mein Instinkt hatte mir gesagt ich soll gehen und trotzdem war ich nicht gegangen.

»Nein, tatsächlich nicht.«, antwortete Eliah ebenso unterkühlt.
Aus Erfahrung wusste ich, dass diese Stimmlage nichts gutes bedeutete, weshalb ich mich schlussendlich ganz an Eliah drückte und mein Gesicht in seinen Rücken barg.

Seine Muskeln waren angespannt, seine Körperhaltung schien auf alles vorbereitet und ich war mir sicher, dass er die Regungen seines Gegenübers gerade mit Adleraugen beobachtete.

Er hatte seine Gefühle wieder abgeschottet, ließ mich damit im Stillen mit meinen eigenen Gefühlen leiden und mich leer fühlen.
Nachdem ich die letzten Tage jede noch so kleine Gefühlsregung von Eliah gespürt hatte, war es jetzt ohne umso schlimmer.
Mittlerweile wusste ich zwar, dass er das tat um mich - und jetzt wo er davon wusste auch unser Kind - zu schützen und mich nicht zu belasten, aber es setzte mich auf eine Weise unter Druck, die ich nicht benennen konnte.
Ich wollte Eliahs Gefühle spüren. Ich wollte wissen wie es ihm ging und zwar nicht nur, wenn es ihm gut ging.
Dann hätte ich diese Situation auch besser einschätzen können.

»Ah! Nicht so unfreundlich. Was habe ich dir gesagt?«, kam es zischend von dem Fremden und augenblicklich spannten sich Eliahs Muskeln bis zum erbersten an.

Ein tiefes Knurren drang aus Eliah Kehle, so bedrohlich und beängstigend, das ich urplötzlich verstehen konnte, warum Eliah zögerte mich seinem Rudel aufzunehmen.
Er wäre dann mein Alpha und obwohl dieses Knurren nicht mir galt und ich nicht Teil seines Rudels war, ließ mich mein Instinkt zusammenzucken und einen Schritt von Eliah weg machen. Nur um mich im nächsten Moment wieder fest an ihn zu drücken.
Die Entfernung hatte mir schlagartig mehr Angst gemacht als das Machtspielchen zwischen den beiden.

Ich wollte mir gar nicht ausmalen, wie ich reagiert hätte, wenn ich bereits ein Rudelmitglied gewesen wäre.

»Ich bin der Alpha. Du hast mir nichts zu sagen.«, knurrte Eliah mit verzerrter Stimme. Seine Muskeln zuckten gefährlich unter seinem Oberteil und auch, wenn er seine Gefühle vor mir abschottete, wusste ich wie knapp er vor einem Wutausbruch stand.
Und ich wusste wie so etwas ausgehen konnte.

Meine Hand zitterte leicht als ich sie unter Eliahs Shirt auf seinen Rücken wandern ließ. Beruhigend strich ich über seine heiße Haut und schmiegte mich fester an ihn.
Er sollte merkten, dass ich da war. Dass ich direkt bei ihm war.

Das leise »Tz.« das von dem Fremden kam, ließ Eliah beinahe durch die Decke gehen. Ich spürte bereits wie seine Haut sich zu spannen begann und drückte mich noch enger an meinen Gefährten.

»Eliah.«, hauchte ich gegen das Oberteil und krallte meine eine Hand fest in den Stoff, während die andere weiterhin über seine Haut strich.

Ruckartig wand Eliah sich von dem Fremden ab und schenkte seine Aufmerksamkeit dem Frühstück.
Offenbar hatte es tatsächlich Wirkung gezeigt und kurzzeitig flammte Freude darüber in mir auf.

Hungrig betrachtete ich das Obst, das Eliah sorgfältig her geschnitten hatte, und leckte mir begeistert über die Lippen.

»Fütterte deinen Gefährten richtig, damit das Kind ein großartiger Nachfolger wird.«

Ängstlich, plötzlich von purer Panik gepackt, legte ich meine Hände beschützerischen auf meinen Bauch. Es war noch zu früh um es riechen zu können.
Woher wusste er das? Hatte Eliah es ihm gesagt? Warum?

Eliah schnaubte und zeigte außer seinen angespannten Muskeln keine Regung. »Glaube ja nicht, dass du dieses Kind jemals zu Gesicht bekommen wirst.« Eliahs Stimme war eiskalt und durchzogen von dem wölfischen Zerren.

Als er sich zu mir drehte, konnte ich den Feuersturm in seinen Augen sehen. Sein Wolf war unglaublich nah an der Oberfläche und dass Eliah sich dennoch so sehr im Griff hatte, erfüllte mich mich mit Stolz.
Stolz auf meinen Gefährten.

»Hier.« Eliah drückte mir eine große Schale mit Haferbrei und zahlreichen Früchten in die Hand, ehe er selber zwei Tassen in die Hand nahm und mir andeutete nach oben zu gehen.

Ich verfluchte meine zitternden Knie als ich langsam hinter Eliahs schützenden Rücken hervor trat und mit seiner Präsenz dicht hinter mir die Küche verließ.

Erst als wir unser sicheres Schlafzimmer betraten, konnte ich erleichtert aufatmen. Doch das Wissen, dass dieser Mann noch immer in unserem Haus war, ließ mich auch weiterhin unwohl fühlen.

»Wer ist das?«, fragte ich unverblümt und sah Eliah an, der gerade die Tassen auf dem Nachttisch abstellte und mir danach die Schüssel abnahm ohne zu antworten.

»Eliah.«

Mein Gefährte stieß die offenbar angehaltene Luft aus, setzte sich an die Bettkante und winkte mich zu sich.

Zögerlich trat ich an ihn heran und sofort legte er seine Arme fest um meinen Körper. Seine Nähe trieb mir ein Lächeln auf die Lippen und mit einem Gefühl von Sicherheit ließ ich meine Hände in seine Haare wandern.

Bei ihm war ich sicher.
Bei ihm waren wir sicher.

Seine blauen Augen musterten meine, ein sanftes Lächeln trat auf seine Lippen und sein Gesichtsausdruck entspannte sich sichtlich.

»Lass uns erst frühstücken bevor es kalt wird. Danach erkläre ich dir alles, ja?« Seine Hände strichen sanft über meinen Rücken und wanderten langsam unter mein Oberteil und auf meinen Bauch.
Ich seufzte zufrieden als Eliah mit seinen rauen, warmen Händen sachte über meine Haut strich.
Allein daran, wie oft er in den letzten Tagen über meinen Bauch gestrichen hatte, konnte ich sehen, dass er sich wirklich freute.

Er freute sich auf unser Baby.
Auch heute konnte ich es noch immer nicht glauben, dass er so gut reagiert hatte.

»Aber alles und ins Detail.«, forderte ich und Eliah nickte lächelnd. Ebenfalls schmunzelnd lehnte ich mich zu ihm hinunter und küsste ihn sanft, während seine Hände weiterhin auf meinen Bauch lagen.

»Riecht man es schon?«, fragte ich leise und lehnte mich unterbewusst näher an ihn und stahl mir einen weiteren Kuss.
»Ein wenig.«, antwortete Eliah. »Man muss es aber wissen. Die Duftnote ist wirklich noch sehr schwach.«
Seine Finger fuhren sanft über meine Wange und mit einem liebevollen Glänzen in den Augen sah er mir entgegen, während er eine Haarsträhne von meiner Stirn strich.

»Ich muss es Eren sagen.« Die Worte kamen schnell und unüberlegt über meine Lippen und ich spürte, wie Eliahs Finger kurz stockten, ehe sie ihre Bewegungen fortsetzten.

»Ok.«, kam es leise von meinem Gefährten und schon zog er mich zu einem gefühlvollen Kuss an sich.
»Aber ich möchte dabei sein. Ich traue ihm nicht. Er mag dich und ich weiß nicht, was er tun wird, wenn er von meinem Kind erfährt.« Seine blauen Augen bohrten sich tief in meine. Ergeben nickte ich.
Ich musste ihm leider zustimmen. Ich wusste nicht, wie Eren darauf reagieren würde und auch, wenn ich mir sicher war, dass er mir nichts tun würde, wollte ich auf Nummer sicher gehen.

Ich wollte mein Baby keiner unnötigen Gefahr aussetzen.
Eliah hatte recht. Es wäre besser, wenn er dabei war.

Ich nickte abermals und klaute mir einen weiteren Kuss, den Eliah lächelnd erwiderte.

»Komm, kuschel dich zu mir und wir essen zusammen.«
Dieses Angebot konnte ich nicht abschlagen und glücklich grinsend rutsche ich zu Eliah ins Bett unter die Bettdecke und mit einem Kuss auf meine Schläfe holte er die Schüssel und reichte mir einen Löffel.

»Ich hoffe das schmeckt unserem Knäuel.«, schmunzelte mein Gefährte und ließ mich allein durch seine Worte breit lächeln.

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