70 - Aussprache?

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»Eren–« Panisch rutschte ich von Eliahs Rücken und wollte einen Schritt in Erens Richtung machen, doch dieser wich mit offensichtlichen Tränen in den Augen zurück.

»Du bist schwanger?!«, platze es aufgebracht aus meinem Kindheitsfreund, ehe die erste Träne über seine Wange rannte.

Ich konnte nur stumm nicken.

Seine Tränen zerrissen mir das Herz, ließen mich schwerfällig atmen und meine Knie zittern.

Eliahs starke Präsenz und seine Hand, die er beruhigend auf meine Schulter legte, brachten mich jedoch so weit, dass ich wieder einigermaßen einen Satz formulieren konnte.

Oder besser gesagt ein Wort. »Ja.«

Erens Gesicht zog sich schmerzhaft zusammen, die Tränen begannen in Sturzbächen über sein Gesicht zu fließen und als das erste Schluchzen aus seiner Kehle drang, traten auch mir die Tränen in die Augen.
Seine Hände zitterten als er sein Gesicht darin barg und sich schluchzend wegdrehte.

Sofort trat ich näher an ihn, legte erst meine Hand auf seine Schulter und als er nicht zurückzuckte, zog ich ihn in eine feste Umarmung.

»A-aber du bist me-in Gefäh-hrte.«, schluchzte mein bester Freund und klammerte sich fest an mich.
Seine Tränen tränkten mein Oberteil und schnell klebte der Stoff klamm an meiner Schulter.
Ich wollte, dass er aufhörte zu weinen und strich ihm beruhigend über den Rücken. Ich wusste nicht, was ich sagen sollte.
Ich hatte ihm bereits schon einmal klar gemacht, dass er nicht mein Gefährte war und dass er es sich immer noch so in den Kopf setzte, beunruhigte mich.

Ich spürte Eliah, der mir gefolgt war, nah bei mir stehen und der wohl im Fall der Fälle sofort eingreifen würde.
Ich wusste, dass ihm Eren Besitzansprüche an mich überhaupt nicht gefielen, aber er blieb ruhig und ließ mich das Gespräch führen.

Dafür war ich ihm sehr dankbar.

Plötzlich löste sich Eren ruckartig aus meinen Armen, sah mir aus großen wässrigen Augen entgegen.
»Du musst es weg machen lassen.«, kam es überzeug und mit Nachdruck aus ihm heraus.

Ich konnte nur erschrocken zurückweichen.

Dabei stieß mein Rücken gegen Eliahs Brust, der sofort seine Arme um meinen Körper und seine Hände demonstrativ auf meinen Bauch legte. 

»Eren...«, kam es tonlos über meine Lippen und automatisch drückte ich mich enger an Eliah, meinen Gefährten. »W-wie kannst du so etwas ... sagen?«
Augenblicklich quollen meine Tränen über, mein Schluchzen blieb in meinem Hals stecken und schwer atmend, barg ich mein Gesicht an Eliahs Brust.

Ich spürte seine brodelnde Wut auf Eren, doch anstatt sie an ihm auszulassen oder ihn zurecht zu weisen, drückte er mich fest an sich und schenkte mir damit den nötigen Komfort.
Seine angespannten Muskeln und mit höchstwahrscheinlich leuchtenden Augen - inmerhin hatte Eren gerade gegen unser Kind gesprochen - beobachtete er weiterhin Eren, doch tröstete mich gleichzeitig mit seinen zärtlichen Streichelein durch meine Haare.

Es dauerte lange bis ich mich durch Eliah so weit beruhigt hatte um mich wieder zu Eren zu drehen.

Ich wollte ihm sagen, dass er gehen sollte, dass jemand der gegen mein Kind war, nicht Teil meines Leben sein konnte. Doch die Worte verließen nicht meinen Mund.

Erens, von den Tränen rote, Augen starrten mir ausdruckslos entgegen, ehe er nach unzähligen Minuten der Stille zwischen uns leise das Wort erhob.

»Es tut mir leid, Finn... Ich... es tut mir leid... Es ist dein... Kind... Eliah ist dein... Gefährte. Das muss ich akzeptieren. Es tut mir leid...« Er strich sich die Tränen von den Wangen. »Auch das mit Lukas. Ich hätte es ihm nicht sagen dürfen... Du hast jedes Recht dazu, deswegen wütend auf mich zu sein. Nur wegen mir bist du aus dem Rudel geflogen. Es tut mir so leid.« Ergeben schüttelte mein bester Freund den Kopf und ließ ihn entkräftet hängen.

Eliah hinter mir spannte sich bei seinen Worten weiter an, doch er erhob nicht das Wort. Stattdessen drückte er sein Gesicht in meine Haare und hielt mich und unser Baby fest bei sich.

»Eren... du akzeptierst Eliah als meinen Gefährten? ...und unser Kind?« Alles andere war gerade Nebensache.

Eren nickte und hing ein leises »Ja.« an.

Ein Lächeln trat auf meine Lippen und die plötzlich Freude, die mich überkam, ließ mich zu Eliah drehen und ihm einen kleinen Kuss stehlen.

Eren akzeptierte uns.
Er würde nicht mehr weiterhin irgendwelche sinnlosen Ansprüche an mich stellen.

Jetzt stand unserer Freundschaft nichts mehr im Wege.

Nur langsam realisierte ich in meiner Freude was Eren noch gesagt hatte und wand mich wieder perplex zu ihm.
»Du bist nicht schuld daran, dass Lukas mich rausgeworfen hat. Es war beschlossene Sache. Vielleicht hat es das etwas beschleunigt, aber passiert wäre es sowieso... aber trotzdem bin ich enttäuscht von dir. Du hattest kein Recht dazu.«

Eren nickte. »Ich weiß... Bitte lass es mich wieder gut machen. Ich möchte unsere Freundschaft nicht gefährden... nicht noch mehr gefährden.« Aus flehenden Augen sah er mir entgegen, schob seine Hände nervös in seine Hosentaschen und wippte leicht auf seinen Fußballen. Das hatte er schon als kleiner Junge so getan.

»Komm her, Eren. Du bist und bleibst mein bester Freund.« Ein Schmunzeln konnte ich mir nicht verkneifen als ich an ihn herantreten wollte um ihn zu umarmen.

Doch Eliahs Arme hielten mich eisern fest. Sein Blick lag weiterhin kritisch auf Eren, dem das natürlich nicht entgangen ist.

Ich sah ihn schlucken, wie er leicht die Schultern zurückrollte und sich etwas aufrichtete.
»Bei dir sollte ich mich auch entschuldigen, Eliah. Finn ist dein Gefährte... offensichtlich. Ich hätte vielleicht viel früher die Augen öffnen müssen... Ich bin dir wirklich dankbar, dass du mich bei dir aufgenommen hast, obwohl du kein Fan von mir bist. Ich verstehe, warum.« Er schenkte Eliah ein kleines, aber ehrliches Lächeln, welches Eliah mit einem knappen Nicken abtat.

Zögerlich lockerte Eliah seinen Griff, sodass ich an Eren herantreten und ihn umarmen konnte.
Mein bester Freund drückte mich an sich, schmiegte sein Gesicht in meine Halsbeuge. »Es tut mir leid.«, flüsterte er mir zu, ehe er sich mit einem kleinen Lächeln löste.

»Vergeben und vergessen. Außer das mit Lukas. Darüber reden wir noch.«, lachte ich und hob drohend den Finger. Eren lachte auch leise.

Wie von einer unsichtbaren Kraft angezogen, trat ich wieder näher an Eliah und griff nach seiner Hand. Der Hautkontakt ließ mich noch breiter lächeln.
Eren entging dies nicht. Seine Augen glänzten traurig, aber sein aufrichtiges Lächeln blieb.

»Wo wohnst du jetzt eigentlich? Und was haben deine Eltern dazu gesagt?«, fragte ich interessiert und freute mich über den Kuss den Eliah mir auf die Stirn hauchte, ehe er sich wieder dem Essen zuwandt.
Offenbar vertraue er Eren so weit, dass er ihm sogar den Rücken zudrehen konnte.

Ich blieb weiterhin in Eliahs Nähe, während Eren sich an die Kücheninsel setzte.

»Bernard ist so nett und lässt mich bei sich wohnen. Es macht echt Spaß. Er ist ein umgänglicher Mitbewohner. Und naja... meine Eltern fanden dumm, was ich getan habe, aber sie verstehen es. Sie sind froh, dass ich so schnell ein Rudel gefunden habe, das mich überhaupt aufgenommen hat...« Er zuckte mit den Schulter als wäre seine Aussage nichts, doch ich zog irritiert die Augenbrauen zusammen.

»Was meinst du mit überhaupt aufgenommen hat?«, fragte ich verwirrt nach und ignorierte meinen grummelnden Bauch, der auf Eliahs gut riechende Soße ansprang.

Erens Blick wurde unsicher und schnell war ein unglücklicher Ausdruck auf seinem Gesicht erschienen.
Er seufzte leise auf, ehe er sich mit offensichtlich zitternden Händen sein Oberteil über seine Brust zog.

Auf seiner rechten Brust prangten vier tiefe Schnitte, die zu einer hässlichen Narbe zusammengewachsen waren.

Alphanarben.

»Das hat er nicht getan! Sag mir, dass er das nicht getan hat!«

Schluchzend und vor lauter Tränen unscharfer Sicht gaben meine Beine unter mir nach und leblos klappte ich zusammen.
Eliah reagierte schnell, fing mich auf bevor ich am Boden aufkam und drückte mich tröstend an seinen Körper.

»Das hat er nicht getan! So etwas würde er nicht tun!«, schrie ich schluchzend gegen die Brust meines Gefährten.

Wie konnte er nur? Wie konnte Lukas so etwas tun?
Wann war er so herzlos geworden?!

»Er hat es getan.«, flüsterte mir Eliah zu und strich sanft durch meine Haare.
Wenige Augenblicke später spürte ich auch Erens Hand auf meiner Schulter und wie er sie beruhigend drückte.

»Lukas ist ein Arschloch. Ich bin froh, dass ich von ihm weg bin und stattdessen hier bin. Finn, es ist alles in Ordnung.«

»E-er hat dich gezeichnet.«, keuchte ich und krallte mich fester an Eliah.

Daraufhin sagte keiner mehr etwas, Eliah strich mir weiterhin sanft durch die Haare und auch Erens Hand lag weiter auf meiner Schulter.

»Danke, dass du ihn aufgenommen hast.«, nuschelte ich an seine Brust und ein zustimmendes Brummen kam von ihm, ehe er seine Hände um meine Oberschenkel legte und mich hochhob. Sofort barg ich mein Gesicht in seiner schützenden Halsbeuge und inhalierte seinen einzigartigen Duft.

»Lass uns essen. Möchtest du auch etwas Eren?«

Das Eliah Eren tatsächlich fragte, ob er mit uns essen wollte ließ mein Herz automatisch schneller schlagen.
Es würde nichts schöneres für mich geben als wenn sich meine zwei Lieblingsmänner miteinander verstehen würden.

»Gerne, danke.«

Völlig ausgehungert stürzte ich mich auf den Teller, den Eliah mir hinstellte und lachend neben mir Platz nahm. Viel zu lange hatte ich auf dieses köstliche Essen warten müssen.
»Lasst es euch schmecken.«

Das Essen verlief größtenteils still, nur ab und an sagte jemand etwas.
Es gefiel mir sehr mit den Beiden hier zu sitzen und plötzlich konnte ich es gar nicht mehr erwarten mit Eliah, Eren und unserem Kind an einem Tisch sitzen zu können.

»Jetzt isst du schon mit diesem Gezeichneten an einem Tisch!«
Die donnernde Stimme des Fremden hallte unangenehm in der Küche wider und sofort rückte ich näher an Eliah, der sich schützend vor mir aufbaute.

Eren zuckte sichtbar zusammen und stahl sich im ersten unbeobachteten Moment aus der Küche.
Er spürte die Macht des Beta offenbar genauso wie ich.

»Mit wem ich an einem Tisch esse, kann dir vollkommen egal sein.«, gab Eliah besorgniserregend ruhig zurück, doch ich wusste, dass sein Innerstes alles andere als ruhig war.

Warum durfte dieser Fremde einfach in unser Haus spazieren? Wer war er? Was machte er hier?
Warum machte Eliah nichts gegen ihn obwohl er ihm derart negativ gegenüber stand?

»Das ändern wir noch.«, gab der Fremde cool von sich und wand sich bereits zum gehen ab, da fiel sein Blick auf mich.

»Du musst aufessen, Finn, damit das Kind gut wächst.« Er zwinkerte mir mit seinen kalten Augen zu und spazierte pfeifend aus der Küche.

Augenblicklich stieg Übelkeit in mir auf und automatisch schob ich meinen Teller von mir.

Eliah drehte sich gleich zu mir, zog mich besitzergreifend auf seinen Schoß und holte meinen Teller wieder zu uns.
»Er hat recht. Du musst essen, Finn.«, wiederholte er leise und obwohl er sanft mit mir sprach erinnerte mich seine Stimme sehr an den Fremden.

»Wer ist das? Was macht er hier? Warum machst du nichts gegen ihn?« Die Tränen stiegen mir grundlos in die Augen und anstatt das Essen anzurühren, drückte ich mich fest an meinen Gefährten.

Seine Hand strich sanft durch meine Haare und er hauchte einen kleinen Kuss auf meine Stirn, ehe er zu reden begann.

»Er ist mein leiblicher Vater.«

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