9 - Nachtgedanken

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Meine Eltern hatte meine Diagnose sehr überrascht und wahrscheinlich auch etwas aus der Bahn geworfen, aber sie haben es grundsätzlich gut aufgenommen. Beide hatten mich gleich fest in den Arm genommen und mir zugesichert, dass sie mich immer lieben würden und ich immer ihr Sohn bleiben würde.

Auf ihre Fragen hin erklärte ich ihnen alles was ich wusste und was ich bereits Melinda schon erklärt hatte. Eren, der auf der Couch saß, hörte ebenfalls gespannt zu.
Am Ende meiner Berichterstattung fing meine Mutter leicht zu lachen an.

»Deswegen hat Melinda gesagt, dass du schwul bist.«
Sofort stieg mir wieder die Röte ins Gesicht. Sie hatte es also gehört. »Da muss ich gleich klarstellen, dass ich nicht schwul bin. Nur, weil es jetzt plötzlich heißt, dass ich einen männlichen Gefährten finden werde, heißt es noch lange nicht, dass ich schwul bin.«

Alle sich im Raum befindenden Personen fingen an zu lachen. Beleidigt schob ich die Unterlippe vor.

Danach unterhielten wir uns weiter darüber. Es wurden noch einige Fragen gestellt, die ich sogar weitgehend beantworten konnte.

Irgendwann ist es Abend geworden und Mama hatte angefangen Abendessen zu kochen.
Ich fühlte mich gerade so wohl. Meine Familie akzeptierte mich. Mein bester Freund wollte noch mit mir befreundet bleiben. Mein Alpha akzeptierte es ebenfalls. Und ich hatte sogar ein klein wenig Hunger und freute mich auf das Abendessen.

Eren lenkte das Gespräch irgendwann von mir weg auf Fußball. Sofort stiegen mein Vater, der ebenfalls Fußballfan war, und ich mit ein. Die Wartezeit bis das das Essen fertig war verging dadurch wie Flug.

Nach dem Essen entschied Eren ohne mich zu fragen, dass er heute Nacht hierbleiben würde. Seine Begründung war, dass er sein "Finn-Defizit" wieder ausgleichen musste, weil ich ihn die letzten Tage ignoriert hatte. Jetzt lagen wir mit normalem Abstand in meinem Bett und sahen einen Film.
Ich zögerte lange bis ich die Frage stellte, die mir schon die ganze Zeit auf den Lippen brannte. »Darf ich mich zu dir legen?« Überrascht sah Eren mich an, nickte aber und wand sich wieder dem Film zu. Vorsichtig rutschte ich so nah zu ihm, dass meine Schulter seine berührte. Ich wollte ihm nicht zu Nahe treten oder ihn in eine unangenehme Situation bringen. Ich wollte lediglich mein Verlangen nach körperliche Nähe stillen, da diese in den letzten Tage, die ich allein in meinem Zimmer verbracht hatte, eindeutig gefehlt hatte. Eren zögerte kurz, hob dann aber seinen Arm und legte ihn um mich herum. Dadurch rutschte ich etwas nach unten und lag mit dem Kopf auf seiner Brust. Die Wärme seines Körpers umhüllte mich und zufrieden kuschelte ich mich an ihn.
Nach einiger Zeit kam mir plötzlich etwas in den Sinn. »Ich bin nicht schwul.«, stellte ich klar. »Ich mache das nur wegen diesem Omega-Scheiß, weil ich Körperkontakt in den letzten Tag sehr vermisst habe.«

»Jaja.«, lachte Eren nur. Durch sein Lachen vibrierte sein Brustkorb angenehm. »Ich meines es ernst.« »Ich weiß. Mach dir keinen Kopf. Ich finde es nicht schlimm.« Das ließ mich zufrieden lächeln.

Ich hatte gar nicht bemerkt, dass ich eingeschlafen war. Als ich wieder wach wurde, war es dunkel in meinem Zimmer. Der Fernseher war aus und Eren schlief tief und fest neben mir. Das wusste ich, weil ich nur durch sein lautes Schnarchen überhaupt wachgeworden war.
Er lag ohne Decke auf dem Rücken und schnarchte mir ein komplettes Orgelkonzert vor. Er trug noch sein T-Shirt und seine Boxershorts. Ich dagegen war samt T-Shirt und Jogginghose in meiner Bettdecke eingewickelt.
Eren und ich hatten schon oft nebeneinander in einem Bett geschlafen, deshalb war das auch keine große Sache.

Eigentlich.

Gerade eben brachte es meine Gedanken komplett durcheinander. Ich drehte ihm den Rücken zu und starrte die Wand vor mir an. War ich wirklich schwul? Oder würde ich schwul werden? Das geht eigentlich gar nicht. Frauen gefielen mir dafür viel zu gut. Andererseits genoss ich plötzlich Erens Anwesenheit viel intensiver als die Jahre zuvor. Ich mochte es, seine starke Präsens neben mir zu haben. In seiner Nähe fühlte ich mich sicher und geborgen. Außerdem war er immer so schön warm.
Plötzlich kam mir Lukas, mein Alpha, in den Kopf. In seiner Nähe hatte ich mich bereits vor wenigen Tagen sehr wohl gefühlt. Er war so viel wärmer als Eren und würde mich auch besser beschützen können als er.
Augenblicklich stieg in mir ein starkes Verlangen nach der Nähe unseres Alphas auf. Ich wollte zu ihm und in seiner Nähe sein. Vielleicht würde er mich wieder so fest in den Arm nehmen wie letztens. Das wäre jetzt schön. Sein muskulöser Oberkörper hatte sich unten meinen Händen so gut angefühlt. Gerne würde ich seine Muskeln ohne Stoff darüber berühren.
Kurz spielte ich mit dem Gedanken aufzustehen und zu ihm zu laufen. Aber so schnell er gekommen war so schnell verwarf ich den Gedanken wieder.

Finn, stop! Das ist doch absurd. Hör auf so komische Gedanken zu haben. Ich drehte mich auf den Rücken und sah zu Eren. Seine Haare fielen ihm ins Gesicht. Er sah entspannt aus. Ob er wohl gerade etwas träumte?
Ich sah ihm noch länger beim schlafen zu. Es lenkte mich von meinen komischen Gedanken ab. Und irgendwann war ich selber wieder eingeschlafen.


»Finn wach auf!«

Überrascht schlug ich die Augen auf. Eren stand mitten in meinem Zimmer und sah mich schockiert an. Es war noch dunkel draußen. Also noch mitten in der Nacht. Warum war Eren bitte wach? Und warum weckte er mich? Verwundert stützte ich mich auf meine Arme und erhob mich etwas. »Was ist denn los?«, fragte ich müde und gähnte.
»Du hast mich gerade angestöhnt.«, sagte Eren entsetzt. Ich konnte nicht genau sagen, ob er wirklich entsetzt war oder nur spielerisch.

»Quatsch.«, murmelte ich und ließ mein Gesicht wieder in mein Kopfkissen fallen.

»Doch. Mehrmals sogar. Und du hast den Namen Eliah gestöhnt. Ja Eliah mach weiter. Bitte hör nicht auf. Ja genau da.«, ahmte er mich nach. Peinlich berührt sah ich ihn wieder an und warf ein Kissen nach ihm. Jetzt konnte ich eindeutig sagen, dass er nur einen Spaß machte.

Er hob das Kissen auf und ließ sich zu mir aufs Bett fallen. »Also anfangs als du nur gestöhnt hast, hatte ich schon Angst, du träumst von mir. Aber als du dann mit diesem Namen angefangen hast, war ich echt beruhigt.«, lachte er. »Wer ist denn Eliah? Ich kenne niemanden der so heißt.«, fragte er belustigt nach.

»Ich auch nicht.«, sagte ich wahrheitsgemäß und setzte mich richtig hin. Plötzlich kam mir Teile meines Traums wieder in den Kopf. Sofort wurde mein Gesicht noch heißer vor Röte und ich verbarg es in meinen Händen.

»Tut mir leid Eren. Das wollte ich nicht.« Entschuldigend sah ich ihn durch meine Finger an. Er winkte es nur lachend ab und legte sich wieder ins Bett. »So lange du mich aus deinen Sexträumen raushältst, ist es mir egal. Ich zieh dich bloß gerne auf.«

»Jetzt gute Nacht. Träum noch schön von deinem Eliah.«, lachte er und drehte sich auf die Seite, mir den Rücken zu.

»Gute Nacht.«, murmelte ich und zog die Bettdecke höher.
Zum Glück war ich so in meine Decke eingewickelt. Über meine Erektion hätte Eren nur noch mehr Witze gemacht.

Aber was war das für ein Traum? Ich kann mich nur noch an Bruchteile erinnern. Wir waren in einem großen fremden Bett. Der muskulöse Mann der bei mir war, hatte nur zarte Küsse auf meinem nackten Oberkörper verteilt. Seine schwarzen Haare hatte mich dabei angenehm auf der Haut gekitzelt. Ich war nackt und ob er nackt war weiß ich nicht genau. Ich hatte auch sein Gesicht nicht gesehen. Ich weiß nur seinen muskulösen Körper und seine schwarzen Haare. Und das Bett. "Finn.", hatte er einmal gestöhnt und als ich mir seine Stimme in Erinnerung rief, lief mir ein sehr angenehmer Schauer über den Rücken. Mein Erektion wurde dadurch nur noch härter.
Mehr als an die Szene in der er meinen Oberkörper liebkoste konnte ich mich auch nicht erinnern. Leider.

Aber das hatte eh nichts zu bedeuten. Dieser Mann ist nur ein Produkt meiner Fantasie.

Erst jetzt wurde mir bewusst, dass ich soeben einen Sextraum hatte. Mit einem Mann!
Und ich habe davon einen Ständer bekommen.

Ich starrte durchs Dunkel hinauf an meine Zimmerdecke. Ich wollte nicht wieder einschlafen. Nach den Gedanken, die ich heute Nacht hatte wollte ich nicht wissen was sich mein Gehirn noch alles einfallen lassen würde. Erst Lukas und dann diese Eliah, den ich nicht kannte.
Scheiß Omega. Wieso? Sonst haben mich meine Gedanken auch nie so geplagt. Egal, in welche Richtung die Gedanken gingen, sonst konnte ich einfach abschalten. Meine Gedanken ausschalten. Aber das ging jetzt nicht mehr.

Lange zerbrach ich mir noch meinen Kopf darüber. Langsam schlief ich dann trotzdem wieder ein. Mein letzter Gedanke war Eliah.

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