Kapitel 2

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Ich machte mit Sam noch einige Minuten eine Wasserschlacht, dann wurde mir langsam kalt und ich setzte mich an den Rand des Beckens, während Sam verschwand. Kurz darauf kam er mit zwei Handtüchern wieder und gab mir eines. „Danke." sagte ich und grinste ihn an. „Gerne. Wollen wir dann wieder runter? Ich wollte dir noch das restliche Gelände zeigen." erklärte er und hielt mir eine Hand hin. „Was gibt's denn noch zum anschauen?" wollte ich wissen und ließ mich von ihm auf die Beine ziehen. „Die Garage, den Teich, das Meer und das Gewächshaus." erklärte er und lief voraus, wieder die Treppen runter.

„Ich wollte schon immer ein Gewächshaus!" schwärmte ich und folgte ihm schnell. Ich hatte schon seit ich ein kleines Kind war, einen grünen Daumen und konnte jede auch noch so kranke Pflanze meines Vater's wieder aufpäppeln. „Leider sind aber noch keine Pflanzen drin. Dein Vater hatte kein besonderes Glück was das anging und mich hat er nie rein gelassen." erklärte Sam und ging ins Haus, um wieder runter zu laufen. „Dann werde ich dich auch nicht rein lassen und bitte gib mir auch noch die Schlüssel zu den Türen." verlangte ich und distanzierte mich wieder von ihm.

Sam sah mich komisch an und gab mir dann seine Schlüssel. „Ich hab in meinem Zimmer die Ersatzschlüssel." meinte er, als ich zögerte und lächelte mich an. „Können wir gleich zum Gewächshaus?" fragte ich und er nickte nur. Irgendwie hatte sich seine Stimmung ebenfalls gedreht. Zügig lief er auf die Glaswand im Erdgeschoss zu und ging aus einer Schiebetür. Die Terrasse war mit hellen Steinen gepflastert und wurde von dem Balkon schön überdacht, sodass immer ein leichter Schatten war, bis die Sonne unterging. Es blieb mir jedoch nicht viel zeit, denn Sam lief bereits weiter einen Weg entlang, der Richtung Meer führte. Leicht verwirrt folgte ich einfach.

Kurz bevor jedoch der Sand anfing, verließ Samuel den Weg und bog nach rechts ab, auf einen schmalen, kaum erkennbaren Trampelpfad. Neugierig betrachtete ich das weiche Gras, dass sich nach jedem federnden Schritt von Sam schnell wieder aufrichtete. Nach ein paar Schritten konnte ich mich nicht mehr zurückhalten und zog schnell meine Schuhe aus. Schon fast ehrfürchtig strich mit den Zehen über die Büschel und konnte ein verzücktes Lächeln nicht verhindern. Es war einfach toll, wie viel höher das Gras hier war. Ein Stück über meine Knöchel.

Zu hause wuchs es, wenn überhaupt, gerade mal ein paar kleine Zentimeter. „Was machst du da?" erschreckte mich da mein Aufpasser mit einem bösen Ton. Was war nur mit ihm los? „Schuhe ausziehen, was sonst?" brummte ich und stand wieder auf. „Verstehe." murmelte er mit gerunzelter Stirn und lief weiter. Dieses Grundstück war echt groß! Ich sah mich um und blieb dann staunend stehen. Ein paar Meter weiter stand ein riesiges, rundes Gewächshaus, das eher aussah, wie eine riesen Glaskuppel. „Wow!" hauchte ich und starrte das Gewächshaus an. Mit so was hatte ich nicht gerechnet.

Sam wandte sich wieder zum mir um und sah mich genervt an. Wieso hatte er so miese Laune?! „Du bist die einzige, die rein kommt." meinte er und schob mich weiter auf die Kuppel zu. „Wieso?" fragte ich verwirrt und erwachte langsam aus meiner Starre. „Es gibt einen Fingerabdruckscanner." erklärte er und ich sah die Tür, die plötzlich vor mir war, erstaunt an. „Und das Glas ist extra starkes Panzerglas, also ist das ein sehr sicherer Ort." fügte Samuel noch hinzu und presste meinen Finger auf eine kleine schwarze Fläche des Schlosses der Tür. „Viel Spaß, mit den drei verkümmerten Palmen, die dein Vater da gelassen hat. Ich geh schauen, ob ich dir ein paar Blumen besorgen kann, okay?" fragte er plötzlich wieder freundlich.

Hatte der Typ verdammte Stimmungsschwankungen?! „Okay, danke. Bis dann." sagte ich lächelnd und schon ging die Tür automatisch auf. „Bis dann." verabschiedete er sich und ging. Zögernd sah ich wieder in das Gewächshaus und schaute es mir genau an. Bis jetzt standen nur drei ziemlich vertrocknete Palmen und eine Bank in der Mitte. Der schmale Marmorweg, machte von der Tür aus erst eine scharfe Kurve nach rechts und führte dann zu dem etwas breiteren Streifen in der Mitte.

So wie der Weg ging, würde man die Mitte überhaupt nicht sehen können, wenn überall, wo Erde war, hohe Pflanzen standen. Ein extra abgelegener Ort. Niemand würde merken, wenn ich hier war. Lächelnd lief ich zu dem Platz in der Mitte. Die drei Palmen wuchsen in einem kleinen Erd-Kreis hinter der schneeweißen Bank. Lächelnd fand ich einen Wasserhahn, direkt neben der Bank, unter der auch noch ein Kasten eingebaut war. Vorsichtig öffnete ich diesen und fand eine quitschgrüne Gießkanne, hellblaue Gartengeräte, deren Namen ich nicht wusste und eine dieser coolen Spritzflaschen, in die man Wasser füllen und dann die Pflanzen besprühen konnte.

Ohne zu zögern nahm ich mir die Gießkanne und drehte den kühlen Wasserhahn auf. Das Wasser schoss in die Kanne und ich stellte es nach ein paar Minuten wieder ab. Ich wusste echt nicht, dass Wasser so schwer sein konnte, aber als ich es hoch hob, entschlüpfte mir ein Keuchen. Mann, war das schwer! Ich atmete tief durch, drückte meinen Rücken durch und trug die Gießkanne zu den Palmen. Bevor ich sie jedoch goss, steckte ich meinen Finger in die Erde, um zu sehen, ob sie feucht war.

Versteht mich jetzt bitte nicht falsch, aber es könnte ja auch sein, dass die Erde zu feucht war und die Pflanzen nicht vertrockneten, sondern ertranken. Die Anzeichen waren ja die gleichen. Staubtrocken! Ich fasste es nicht! Die Erde war staubtrocken! Schnell ließ ich das Wasser auf den Boden fließen. Sofort wurde die Erde dunkler und das Wasser zog ein. Ich holte die nächste Gießkanne, voll Wasser und entleerte auch diese. Da ich nicht wusste, wie viel Wasser so eine Palme vertrug oder in diesem Fall eben drei, beließ ich es bei diesen zwanzig Litern und setzte mich geschafft auf die breite Bank. Ich sollte mir einen Gartenschlauch für's Gießen besorgen.

Plötzlich klopfte es und ich sah alarmiert auf. Sam stand an der Türe. Ich sprang wieder auf, strahlte ihn an und kam zur Tür. Ich öffnete sie nach kurzem Zögern und er lächelte ebenfalls leicht. „Ich war kurz in so einem Laden, wo man Gartenzeug kaufen kann und... ähm ja... ich hab dir ein paar Sachen mitgebracht." murmelte er, wurde leicht rot und kratzte sich verlegen am Hinterkopf. Wie süß! „Aww. Das wäre doch nicht nötig gewesen!" grinste ich und umarmte ihn stürmisch. Ich wusste echt nicht, was in mich gefahren war. Normalerweise war ich nicht so... stürmisch.

Anscheinend hatte Samuel das auch nicht von mir gedacht und erwiderte die Umarmung nur zögernd. „Hab ich doch gern gemacht... " nuschelte er in meine Haare und ich löste mich verlegen wieder von ihm. „Danke!" sagte ich noch schnell, jetzt ebenfalls mit glühenden Wangen, und lief dann an ihm vorbei Richtung Haus. „Das Auto steht in der Garage!" rief Sam mir noch lachend hinterher und ich verdrehte die Augen. Als ob ich mir das nicht schon selbst gedacht hätte! Ich fragte mich nur, wieso er schon Auto fahren durfte... Er war doch in meiner Klasse! Klar, ich war für mein Alter schon erstaunlich früh in einer Abschlussklasse, aber trotzdem! Normalerweise waren meine Klassenkameraden höchstens zwei Jahre älter.

Ich schob den Gedanken schnell beiseite und lief direkt in die Garage. Dort blieb ich jedoch geschockt stehen. Es standen zwei Sportautos, ein himmelblauer Käfer und ein in Armeefarben lackierter Geländewagen. Langsam fragte ich mich echt, an was mein Vater nicht gedacht hatte! Zögernd ging ich auf den Geländewagen zu. Im größeren Kofferraum und auf den Sitzen standen überall kleinere Pflanzen und ein paar Säcke Erde, Dünger und Gartenmulch. Für die, die nicht wissen, was Gartenmulch ist, das wehrt teilweise Schädlinge ab... Jetzt mal wieder zurück zum Inhalt des Autos.

Es stand noch ein weiterer größerer Karton im Kofferraum und ich sah ihn mir genauer an. Leider stand aber alles auf irgend einer Fremdsprache darauf und ich hatte immer noch keine Ahnung, was darin war. Gerade, als ich ihn öffnen wollte, zog mich dann jemand schnell von dem Auto weg. „Finger weg! Da sind Hummeln drin!" meinte er und ich sah ihn verwirrt an. Was, verdammt, will er denn mit Hummeln?

Ich meine, klar, ich liebe Hummeln und hab sie als kleines Kind immer gestreichelt, aber erstens, woher soll er das bitte wissen und zweitens, was sollte ich mit denen?! „Die werden in größeren Gewächshäusern als Bienen-Ersatz genutzt und ich dachte mir, dass das bei dir doch auch ne gute Idee wär... "erklärte Sam da und schien wieder leicht verlegen zu sein. Ich starrte ihn nur mit großen Augen. Hummeln für mein Gewächshaus? Wie toll sich das doch anhörte... mein Gewächshaus... naja, ich schweife ab. „Hach, du bist Zucker, Sam!" grinste ich und unterdrückte es mir, ihn zu umarmen.

Der Typ schüttelte nur lachend den Kopf und nahm ein paar der Säcke, die im Auto lagen. „Ich trag das mal bis vor dein Gewächshaus... Du willst mich ja nicht rein lassen." meinte er und ich folgte ihm mit der Kiste, in der ich die Hummeln leicht summen hörte. „Ich kann's mir ja nochmal überlegen." schlug ich vor und er lächelte mich über die Schulter kurz an. Es war eindeutig zu sehen, dass er es zwar nett von mir fand, aber wusste, dass ich bei meiner Entscheidung bleiben würde.

Ich kann doch nichts dafür, wenn mein Bauchgefühl mir sagt, dass du dort nichts zu suchen hast!, dachte ich und folgte ihm schweigend weiter. „Was hältst du davon, wenn ich dir alles her bring und du es dann drinnen gleich so einrichten kannst, wie du willst?" schlug Samuel wieder leicht distanziert vor. „Das wäre toll. Danke." willigte ich ein und ging, nachdem er weg war, mit den Hummeln in das Gewächshaus. Ich stellte den Kasten auf die Bank und sah endlich eine Beschreibung auf deutsch.

Ich las schnell alles durch und öffnete dann die Klappe, die die Hummeln festhielt. Schnell ging ich zum Eingang und holte mir die Pflanzen mit Blüten, die Sam in der Zwischenzeit schon dort hingestellt hatte. Ein paar Pflanzen erkannte ich als Weinstöcke, eine weitere als Tomaten Pflanze und eine letzte als Orchidee. Das war ja mal eine bunte Mischung. Natürlich konnte ich mich da aber nicht beschweren. Alle drei Pflanzen hatten ihren Nutzen. Ich stellte die Orchidee und die Tomaten erst mal neben die Bank und lief mit den vier Weinstöcken und einer kleinen Schaufel an den Rand der Kuppel. Den ersten Weinstock, pflanzte ich direkt neben der Tür. Den nächsten genau gegen über und die letzten zwei genau dazwischen.

Dabei entdeckte ich, dass das komplette Beet in vier Abschnitte geteilt war. Obst, Gemüse, Kräuter und Blumen, beschloss ich im Stillen und pflanzte auch gleich die Tomaten und die Orchideen passend. Natürlich achtete ich penibel darauf, dass sie nicht in Reih' und Glied standen. Ich hasste solche Gärten, in denen das so war. Es sah einfach nicht natürlich aus und ja, ich wusste, dass meine Aufteilung auch nicht natürlich aussah, aber da kam wieder mein Bauchgefühl dazwischen. Da Sam nur ein paar Pflanzen gekauft hatte, war ich mit dem Einpflanzen der anderen Sachen auch ziemlich schnell fertig.

Jetzt ging ich zur Bank und sah mir mein Werk genauer an. Überall schwirrten die pummeligen Hummeln herum und besonders bei den Blüten waren die Farben bunt gemischt. Zwischen den vier Weinstöcken hatte ich noch vier andere, verschiedenen Schlingpflanzen nach meinem Bauchgefühl angeordnet. Alle Pflanzen hatte ich dann noch mit dem langen Gartenschlauch leicht gegossen, damit sich die Wurzeln möglichst schnell mit dem Boden hier verbanden. Nur hätte ich mir da mal keine Sorgen machen brauchen...



Knapp zwanzig Minuten, nachdem ich fertig geworden war, holte mich Samuel zum Essen. Er hatte beim Italiener Penne und Spagetti mit Tomatensoße geholt. „Woher weißt du, dass ich italienisches Essen liebe?!" quietschte ich total girly-mäßig und schnappte mir den Teller, auf den er eben die Penne geladen hatte. „Hey!" rief er, als ich mich wieder auf's Sofa schmiss und anfing zu essen. Ich grinste ihn einfach nur wie ein kleines Kind an und aß weiter. Er lachte leise und setzte sich mit den Spagetti wieder auf das eine andere Sofa.

Da fiel mir wieder ein, was ich ihn ja vorhin fragen wollte. „Wie alt bist du eigentlich, dass du schon Auto fahren darfst?" wollte ich wissen und nahm die nächste Gabel Penne in den Mund. „Siebzehn, wieso?" meinte Sam und ich runzelte verwirrt die Stirn. Er durfte schon mit siebzehn Auto fahren? „Ähm... deinem Gesichtsausdruck nach zu urteilen, ist das bei euch in England nicht so gewesen." lachte mein Mitbewohner und schlang sein Essen förmlich herunter.

Ich musterte ihn mit hochgezogener Braue. Wie konnte er so viel, so schnell essen und nicht fett sein. Bei der Erinnerung an seinen Sixpack, der vorhin im Pool deutlich unter seinem Shirt abgezeichnet war. „Trainierst du viel?" wechselte ich das Thema und betrachtete seinen Waschbrettbauch. „Nicht übertrieben viel, aber ja, viel." nuschelte er und sah gierig auf mein Essen. Seine Spagetti hatte er schon komplett verschlungen und jetzt wollte er anscheinend auch meine Penne haben.

Ich sah ihn aus zusammengekniffenen Augen an. „Denk nicht mal dran, mir mein Essen weg zu nehmen!" brummte ich und aß schnell noch ein bisschen was. „Genau gesehen ist es ja mein Essen... " meinte er und musterte mich, als würde er nach etwas suchen. Vielleicht um in einer unaufmerksamen Sekunde mir mein Essen zu stibitzen? Das ich nicht lache. Warum sollte er mich deshalb so genau mustern? Über mich selbst den Kopf schüttelnd, aß ich weiter und schob Sam's aufdringlichen Blicke beiseite.

„Und du?" wollte er schließlich wissen und ich sah ihn verwirrt an. Was meinte er denn jetzt damit wieder? Hatte ich etwas verpasst? „Wie bitte?" fragte ich höflich nach und ich sah ihm an, dass er sich wegen dieser Höflichkeit ein Lachen verkneifen musste. „Und trainierst du viel?" meinte er lachend. „Wieso?" Jetzt war ich komplett verwirrt. Wie kam er darauf, dass ich viel trainierte? Vielleicht, weil du so ausschaust, meinte meine innere Stimme ziemlich hilfreich.

Lachend zeigte Sam auf meinen Bauch und meinte „Naja, du hast auch einen ziemlich schönen, flachen Bauch. Es ist schon fast eine Sünde, dass du ihn eben nur aus versehen 'entblößt'." erklärte er und ich sah erschrocken hinunter. Tatsächlich war mein Oberteil leicht hoch gerutscht. Mit glühenden Wangen richtete ich es wieder. Ja, ich war was Haut zeigen angeht, ziemlich schüchtern, aber nur, wenn ich mit einer Person alleine war. In der Schule zum Beispiel hatte ich öfters Hotpants und Tops an.

Das lag zum einen daran, dass ich mich eben in kurzen Klamotten wohler fühlte und auch, im Gegensatz zu vielen anderen Engländern, eine gesunde Bräune hatte. Zum anderen war ich aber auch einfach zu schüchtern und war froh, dass ich durch die kurzen Klamotten in der Schule weniger auffiel, weil es noch Leute gab, dich schlimmer gekleidet waren. Ich sah wieder zu Sam und genau in dem Moment klingelte es und sein Gesichtsausdruck verfinsterte sich augenblicklich...


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