Wenn du da bist...

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Es war Angst, die er verspürte, als er an sein eigenes Zuhause dachte und daran, dass er seinen Weg dahin nicht noch länger hinaus zögern konnte, denn er hatte schon zwei Kunden mehr bedient, obwohl seine Schicht bereits seit ein paar Minuten vorbei war und er hatte sich schon viel zu lange Zeit gelassen auf seinem Weg nach Hause. Sein Chef, Bang Chan, ein netter junger Mann, hatte sich noch nie darüber gewundert, warum er so oft länger blieb, als er eigentlich musste. Er meinte immer, wie toll es war, eine Aushilfe zu haben, die immer das beste gab, stets zuversichtlich war und immer bereit, die Arbeit gut und mit einem Lächeln im Gesicht zu vollbringen. Wer könnte auch denken, dass da irgend etwas nicht in Ordnung war, in dem Leben des Jungen, der stets fröhlich und gut gelaunt war, so oft lachte und niemals Anzeichen von Traurigkeit machte? Schließlich nahm er die Maske nur ab, wenn er alleine war. Deswegen machte er auch niemandem einen Vorwurf, dass niemand etwas bemerkte. Er wusste, wären andere involviert, würde das wahrscheinlich nur größere Auswirkungen haben. Vielleicht dürfte er dann gar nicht mehr arbeiten gehen. Dabei hatte er das kleine Café bereits ins Herz geschlossen, mit seinem Charme und der Atmosphäre, mit den Menschen, egal, ob sie dort arbeiteten, oder Kunden waren. Seungmin liebte alles an diesem Café. Es war wie sein persönlicher Rückzugsort, wo er durchatmen konnte, wo er alles mal vergessen konnte, und er freute sich auf jeden Dienstag, jeden Donnerstag und jeden Freitag und Samstag, wenn er seine persönliche Hölle für ein paar Stunden verlassen konnte.

Leider war heute Samstag, das hieß er musste das restliche Wochenende plus den folgenden Montag überstehen. Er verlangsamte seine Schritte noch mehr, was fast schon gar nicht mehr möglich war, bald würde er nicht mehr vom Fleck kommen. Er konnte das Haus schon sehen. Die weiße Hauswand wirkte wie ein Vorhang aus Unschuld, der andere von den schlimmen Dingen die dahinter passierten abschirmte. Niemand würde sagen oder ahnen können, was wirklich hinter geschlossenen Türen passierte. Von außen hin wirkte alles perfekt, mit dem gepflegten Garten, dem pflichtbewussten Hausbesitzer, der trotz dem Tod seiner Frau immer freundlich zu allen Nachbarn war und stets hilfsbereit war. Von außen wirkte er wie ein liebevoller Vater, wo man seinen Sohn doch stets lächelnd sah. Man würde denken, er lege seinem Sohn die Welt zu Füßen, war er doch das einzige, was ihm geblieben war. Aber Seungmin wusste, sobald man hinter die Fassade sah, war alles anders. Dann war der liebevolle Vater gereizt und laut, wenn man ihm zu nah kam konnte man den Alkohol und die Zigaretten riechen, was er sich alles von seinem Sohn holen lässt. Wenn man hinter die Fassade sah, konnte man alle Male an Seungmins Körper sehen, alt oder neu, blau, lila oder rot verfärbt, sie zierten seine Haut an vielen Stellen, die der Öffentlichkeit versteckt blieben. Denn Seungmin war das Ventil, welches sein Vater brauchte, um mit dem Tod seiner Frau klarzukommen. Was wäre er für ein Sohn, wenn er seinen Vater dabei nicht unterstützte? Es war eben eine andere Situation. Andere bieten eine Schulder zum Ausheulen an. Das war kein großer Unterschied. Wenn es seinem Vater helfen würde und er dadurch bald wieder der alte werden würde, dann würde Seungmin das durchhalten. Obwohl es so falsch war, dass er Angst vor seinem eigenen Zuhause hatte, was eigentlich sein Rückzugsort sein sollte, der Ort, an dem er sich am wohlsten fühlte.

Und trotzdem kam er jeden Tag zu seinem Vater zurück. Fragte ihn, wie es ihm ging, ob er etwas für ihn tun könne, ging abends zur nächsten Tankstelle und besorgte entweder Zigaretten oder Alkohol und ignorierte die Schmerzen, ob physisch oder psychisch.

.:☆:.

Dienstagnachmittag. Seungmin war gerade dabei die kürzlich verlassenen Tische abzuräumen und abzuwischen. Es waren noch zwei Stunden und dreiundvierzig Minuten, bis seine Schicht vorbei war und er nach Hause gehen musste. Seungmin hatte schon einiges im Kopf, wie er seinen Heimweg hinauszögern könnte, aber dann rief er sich wieder ins Gedächtnis, wie sein Vater das letzte Mal auf sein zu spät kommen reagiert hatte. Eine Wiederholung davon wollte er definitiv nicht spüren, denn der Abdruck auf seinem Oberarm war noch deutlich zu sehen und bei gewissen Bewegungen auch noch zu spüren. Für einen kurzen Moment spürte er, wie er seine Maske verlor und seine Mundwinkel nach unten rutschten, denn so traurig es auch war, er sollte heute pünktlich Schluss machen und auf dem Weg zurück nicht trödeln.

Er atmete einmal tief durch, sobald er sich bewusst wurde, dass er mitten im Café war, die Stimmen der Kunden waren jetzt präsenter in seinem Kopf was es ihm leichter machte, seine Maske wieder aufzusetzen und seiner Arbeit wie gewohnt weiter nachzugehen. Er wurde das Gefühl nicht los beobachtet zu werden, aber als er sich umsah bemerkte er nur zwei Frauen an Tisch 4, die in ein Gespräch vertieft waren, ein junges Pärchen an Tisch 13, Händchenhaltend und kichernd, als wären sie frisch verliebt, ein junger Student an Tisch 7, der augenscheinlich seine Hausarbeiten erledigte, denn er war auf seinen Laptop vor ihm fokussiert und eine Dame an Tisch 20, die ihrem Latte Macchiato keinerlei Aufmerksamkeit schenkte, denn seit Seungmin ihn ihr serviert hatte, hatte sie ihn nicht angerührt. Er dachte, dass er es sich wohl nur eingebildet hatte und arbeitete weiter, bediente hier, nahm dort Bestellungen auf und sprach ihn und wieder mit Jisung, sein Kollege, der oft darüber jammerte, dass er seinen Kommilitonen Minho nicht leiden konnte, mit ihm aber eine wichtige Projektarbeit für die Uni erledigen musste. Sein Lächeln verlor er an diesem Tag nicht mehr. Aber das Gefühl beobachtet zu werden schien ihn nicht loszulassen. Er dachte, es würde ein Ende nehmen, sobald er das Café verließ, aber auch als er sich auf dem Weg zurück zu seinem Vater befand, sah er immer mal wieder über seine Schulter. Er sah nie etwas und fragte ich wiederholt, seit wann er so paranoid war. Er hatte bereits seinen Schritt verschnellert und nahm in Kauf früher als sonst Zuhause zu sein, als er plötzlich am Arm gepackt wurde. Ziemlich fest und zusätzlich auch genau dort, wo sein Vater ihn erst gepackt hatte und seine Missgunst gegenüber seinem Zu spät kommen deutlich gemacht hatte. Seungmin biss sich auf die Lippen, und riss seinen Arm aus dem Griff des Fremden und wollte wegrennen, aber dann hörte er dessen Stimme und spürte, wie seine Beine einfach stehen blieben.

,,Nein, warte bitte, es tut mir leid, ich wollte dir nicht wehtun!"

Zum Teufel noch mal, warum war er so gutmütig? Das konnte jeder einfach behaupten und der schlimmste Prügler sein, das beste Beispiel dafür wartete bei Seungmin Zuhause. Aber als er die junge Stimme hörte, fast schon bettelnd und deutlich unsicher, da kam es Seungmin einfach nicht in den Sinn, dass dieser Junge ihm etwas böses wollte. Also drehte er sich zu dem anderen um, hielt aber trotzdem einen gewissen Abstand und sah zu ihm ins Gesicht. Und es war das Gesicht von dem jungen Studenten an Tisch 7, der ewig lang über seinem Laptop gebrütet hat und nur ein paar Minuten vor Seungmin das Café verlassen hatte. Der seine Haare unter seiner Mütze versteckt hielt, aber Seungmin wusste wie lang sie waren, denn im Café hatte er die Mütze abgelegt. Hatte er etwas auf ihn gewartet?

,,Kann ich Ihnen helfen?", fragte Seungmin zögernd, denn er konnte sich nicht vorstellen, was der andere von ihm wollte. Da es durch die Jahreszeit schon um diese Uhrzeit dunkel war, wurde der Gehweg nur von den Laternen ringsum beleuchtet.

,,Du kannst mich duzen!", antwortete der Junge sofort, es schien ihm aber daraufhin direkt peinlich zu sein, denn er zögerte erst und fügte schnell noch hinzu: ,,Aber wenn du nicht willst dass ich dich duze kann ich dich auch siezen, aber ich dachte wir sind gleich alt und ich...ähm..."

Er kratzte sich verlegen am Nacken und senkte den Blick. Das Fragezeichen in Seungmins Kopf wurde stetig größer.

,,Also ich... Ich wollte dich nicht irgendwie stalken oder beobachten, aber ich... eh... ich war im Café, also eigentlich bin ich öfter dort und du bist mir schon länger aufgefallen und das klingt eigentlich schon so als würde ich dich stalken, aber irgendwie... mag ich dich? Und ich wollte dich fragen, ob du vielleicht mal was mit mir machen möchtest? Also... so wie ein Date? Mein Name ist übrigens Hyunjin."

.:☆:.

An diesem Dienstag hatte Seungmin ihn abgewiesen. Höflich aber bestimmt hatte er Hyunjin erklärt, dass er sich gerade nicht vorstellen konnte auf Dates zu gehen, denn was wäre, wenn sein Vater davon erfuhr? Aber Hyunjin war ein Sturkopf. Er kam nun öfter ins Café (oder er fiel Seungmin nur viel öfter auf) und wartete, bis Seungmin an seinen Tisch kam, fragte ihn, wie sein Tag war, was er noch vorhatte und sprach über ganz banale Sachen mit ihm, wie über seinen Humd, seinen Tag, oder seine Freunde. Man könnte meinen, er wollte einfach nur mit ihm befreundet sein, hätte die Abfuhr verstanden und versuchte es nicht weiter. Aber er hinterließ jedesmal eine kleine Botschaft an Seungmin, wenn er das Café verließ. Er schrieb Sachen wie fighting oder good work auf Servietten und umkringelte es mit Smileys oder Herzen, oder er hinterließ kleine Zettelchen, auf denen stand, wie gerne er mit Seungmin in einen Freizeitpark, oder am Strand spazieren gehen würde, Händchenhaltend und bei Mondschein. Meistens war das ganze unglaublich kitschig und gar nicht Seungmins Ding, aber manchmal waren es auch genau diese kleinen Botschaften, die es ihm leichter machen zu lächeln. Dann konnte er seine Maske abnehmen und ehrlich lächeln. Aber am Ende jeden Tages musste er wieder zurück zu seinem Vater und rief sich immer wieder ins Gedächtnis zurück, dass er die Situation Zuhause nicht mehr verstecken oder überspielen konnte, wenn er jemanden so nah an sich heran ließ. Nur machte Hyunjin ihm das alles sehr schwer.

Als er sich an diesem Samstagabend auf den Weg zurück machte, war er ziemlich in Eile. Bang Chan hatte ihn noch gebeten ihm bei dem Aufhängen der Weinachtsdeko zu helfen. Er konnte nicht Nein sagen, nicht zu Bang Chan, der immer so nett zu ihm war, den er als älteren Bruder sah. Deswegen war er jetzt schon viel zu spät und hatte völlig vergessen, dass sich der Zettel, den er vorher von Tisch 7 geholt hatte, noch immer in seiner Jackentasche befand. Er erinnerte sich erst wieder daran dass er ihn eingesteckt hatte, als er, kurz bevor er Zuhause ankam, seine Hände in seine Jackentasche steckte, in dem Versuch, sie vor der Kälte zu schütze und sich seine Finger um das Papier schlungen.

Darauf geschrieben war eine Telefonnummer.

Und noch am selben Abend, als Seungmin auf den kalten Boden vor der Badewanne saß, neue rote Male, die bald blau sein würden, seine Seiten zierten und seine Wange immer noch zwiebelte, konnte er sich, in einem Moment der Schwäche nicht davon abhalten diese Nummer zu wählen. Und Hyunjin ging ran und lengte ihn sofort ab. Natürlich erzählte er nichts von seiner Situation, dass er sich im Badezimmer eingeschlossen hatte und sein Vater wiedermal zur Flasche gegriffen hatte. Nein, stattdessen lachte er über Hyunjins Witze und dessen Freude darüber, dass er sich tatsächlich gemeldet hatte, weil er dachte, Seungmin würde den Zettel einfach verbrennen. Aber das hätte er niemals über's Herz gebracht und je länger die beiden telefonierten, desto leichter war es für Seungmin alles um sich herum zu vergessen, alle Sorgen und Ängste und er vergaß auch, dass er Hyunjin eigentlich nicht so nah an sich heran lassen sollte, aber als sie sich schließlich zwei Stunden später voneinander verabschiedeten, hatte er Hyunjins Bitte nach einem Date doch zugestimmt. Aber er bereute es nicht.

.:☆:.

Es blieb nicht bei nur einem Date. Sie tragen sich immer öfter. Und Seungmin liebte es mehr über den anderen zu erfahren, mit Hyunjin durch die Stadt zu schlendern, Essen zu gehen oder mit ihm, trotz der Kälte, im Park zu spazieren. Am liebsten aber war Seungmin bei Hyunjin Zuhause. Dort war es ruhig, denn Hyunjin wohnte für sich allein, abgesehen von seinem Hund, der aber so goldig war, dass Seungmin ihn schon seit dem ersten mal ins Herz geschlossen hatte. Hier sah alles gut und modern aus, Hyunjins Wohnzimmer war ein Ort an dem man sich nur wohlfühlen konnte, durch das große Sofa mit den vielen Kissen. Hier fühlte es sich an, wie sich ein Zuhause anfühlen sollte, aber der Grund dafür war nicht Kkami oder das Sofa mit den vielen Kissen, der Grund dafür war Hyunjin. Und Seungmin wurde süchtig nach dem Gefühl, welches er verspürte, wenn Hyunjin in der Nähe war. Es vergrößerte sich immer mehr. Es war schon präsent gewesen, als Hyunjin ihn so schüchtern und ungeschickt an diesem einen Abend um ein Date gebeten hatte. Nach dem Telefonat hatte es sich um einiges verstärkt, aber mittlerweile war es bereits so groß, dass Seungmin Angst davor bekam. Hyunjin war einfach toll. Er konnte noch immer nicht fassen, wie ihm das Glück zuteil wurde, dass dieser Junge ihn mochte. Ihn! Womit hatte er das verdient? Viel zu oft hatte er das Gefühl Hyunjin gar nicht gerecht zu werden, denn immer war er es, der die Nähe des anderen nicht zulassen konnte, weil er entweder Schmerzen hatte oder Angst hatte, etwas falsch zu machen, immerhin hatte er keine Erfahrung. Immer war er es, der kurzfristig absagen musste. Immer war er es, der Hyunjin verletzte. Der andere sagte nie etwas, aber mittlerweile konnte Seungmin den anderen gut genug lesen um zu wissen, wann er enttäuscht oder verletzt war, wann immer er, Seungmin, sich erneut wegdrehte, oder Abstand suchte. Hyunjin aber gab sich Mühe das alles zu verstecken und versicherte ihm, dass er ihm die Zeit, die er brauchte, auch geben würde.

Seungmin sagte sich immer selbst, dass er aufpassen musste. Aber es war längst zu spät. Immer öfter wollte er mit Hyunjin über alles reden. Der eigentliche Grund, warum er Hyunjin versetzte oder ihn von sich schob, sobald sie sich näher kamen. An diesem einen Abend, wäre fast alles aufgeflogen. Er saß auf dem großen Sofa in Hyunjins Wohnung, der ältere hatte seinen Kopf auf Seungmins Schoß abgelegt und ließ es zu, dass der andere mit seinen Fingern durch die langen blonden Haare fuhr, die dem anderen so gut standen. Hyunjin hatte die Augen geschlossen und war augenscheinlich eingeschlafen. Trotzdem hörte Seungmin nicht auf. Er versuchte den Gedanken zu verscheuchen, dass er bald zurück musste, versuchte die Dämonen in seinem Kopf loszuwerden und konzentrierte sich nur auf Hyunjin und dessen weiche Haare, dessen hübsches Gesicht, welches so entspannt aussah und den Fakt, dass der andere ihm so sehr vertraute, dass er bedenkenlos in seiner Nähe einschlafen konnte. Hyunjin machte ihn einfach glücklich, er musste nicht mal etwas dafür tun.

,,Seungmin"

Ein wenig erschrocken sah der angesprochene in Hyunjins Augen, die jetzt, erstaunlich wach und ernst, zu ihm hoch sahen.

,,Ich hab gar nicht gemerkt dass du wach bist-"

,,Ich liebe dich"

Geschockt aber diese Worte sah Seungmin den anderen einfach nur an. Er wusste nicht, was er dazu sagen sollte, oder ob er überhaupt etwas sagen konnte. Er hätte nicht mal gedacht, dass Worte jemanden so glücklich machen konnten, aber das Gegühl von Wärme, welches er immer in Hyunjins Nähe verspürte breitete sich jetzt in seinem ganzen Körper aus und machte ihn unglaublich glücklich. Hyunjins Blick ließ keine Zweifel aufkommen, er meinte das genau so, war nicht im Halbschlaf oder so. Er griff jetzt nach Seungmins Hand, die aufgehört hatte durch seine Haare zu streichen und setzte sich auf, so dass er jetzt direkt neben Seungmin saß.

,,Du musst nicht antworten. Ich wollte nur, dass du es weißt." Sagte er. Dabei sah er Seungmin aber nicht ins Gesicht, sondern auf deren Hände, die er jetzt miteinander verschränkte. ,,Vielleicht glaubst du auch es wäre zu früh sowas zu sagen, aber ich weiß was ich fühle. Du-"

Weiter ließ Seungmin den anderen nicht sprechen, er lehnte sich einfach das kleine Stückchen zu ihm rüber und küsste ihn. Es war nicht ihr erster Kuss, aber Seungmin versuchte alles was er fühlte mit dem Kuss deutlich zu machen, um damit Hyunjin alles zeigen zu können, was er noch nicht aussprechen konnte. Und Hyunjin erwiderte auch sofort. Er seufzte in den Kuss hinein und er dauerte auch nicht lange, da zog er den jüngeren noch näher an sich heran. Aber auch als Seungmin sich fast auf Hyunjins Schoß befand, beendete er den Kuss nicht. Im Gegenteil. Er schlang seine Arme und den Hals des Blonden und öffnete bereitwillig seinen Mund, als er Hyunjins Zunge an seinen Lippen spürte. Der andere erkundigte vorsichtig seinen Mund und Seungmin musste selbst leicht Keuchen, als sich ihre Zungen berührten. Ihm wurde immer wärmer, aber das Wort aufhören schien plötzlich nicht mehr in seinem Vokabular vorhanden zu sein, denn alles woran er denken konnte war Hyunjin und wie gut es sich anfühlte ihm so nah zu sein. Er vergaß vollkommen, warum er diese Nähe nicht vorher zugelassen hatte, fand es fast schon töricht.

Während Seungmins Hände ihren Weg zurück in Hyunjins Haare fanden, begann der ältere mit seinen Händen Seungmins Seiten entlang zu fahren. Er war dabei so vorsichtig und zurückhaltend, dass Seungmins Herz, welches mittlerweile unglaublich schnell gegen seine Brust schlug, einfach dahin schmolz. Nur reichte ihm diese sanfte Berührung irgendwann nicht mehr. Er fuhr mit einer Hand langsam Hyunjins Nacken hinab, bis er am Saum seines Shirts ankam. Kurz zögerte er, aber dann fuhr er weiter hinab und bemerkte, wie sich eine Gänsehaut auf Hyunjins Haut bildete. Er lächelte in den Kuss hinein, denn zu wissen, dass er solch eine Wirkung auf den Blonden hatte, machte ihn glücklich. Zusätzlich hatte Hyunjin diese Botschaft auch verstanden, denn nun schob auch er vorsichtig eine Hand unter Seungmins Pullover und betastete die weiche Haut darunter. Die andere legte er auf seinen Oberschenkel und drückte hin und wieder mal etwas fester zu.

Mittlerweile fühlte es sich fast schon so an, als würde Seungmin keine Luft mehr bekommen, aber Hyunjins Nähe fühlte sich so gut an, dass er sich am liebsten niemals vom anderen trennen wollte. Sein Herz schlug so stark gegen seine Brust, dass er sich sicher war, Hyunjin konnte es ebenfalls spüren. Oder hören. Als er sich notgedrungen löste um Luft zu holen, machte Hyunjin an seinem Hals weiter. Seungmin wollte am liebsten nie aufhören, aber dann begann Hyunjin langsam sein Oberteil nach oben zu schieben. Erst dachte er sich nicht viel dabei, aber dann bemerkte er die Absicht dahinter; er wollte ihm den Pullover ausziehen. Und dann wurde Seungmin sich bewusst, was gerade passierte und was für Male sich auf seinem Körper befanden, die niemals jemand sehen durfte und wie sehr er sich von seinen Gefühlen hatte leiten lassen. Und es tat unglaublich weh und niemals war ihm etwas so schwer gefallen, aber er schob Hyunjin von sich.

,,Tut mir leid", sagte Hyunjin sofort, entfernte seine Hände und wirkte plötzlich so verloren und vor den Kopf gestoßen, dass es Seungmin dass Herz brach. Dass Hyunjin sich entschuldigte, obwohl er nichts falsch gemacht hatte, das wollte er nicht. Wenn überhaupt, war er schließlich das Problem. Hyunjin versuchte es zu überspielen, aber es war deutlich, wie sehr ihn diese Zurückweisung getroffen hatte. Erneut fragte Seungmin sich, wie er jemanden wie Hyunjin verdient hatte, wenn er ihn nur zurückwies und nicht an sich heran ließ.

Obwohl Seungmin sich bis vorhin noch so gut wie noch nie gefühlt hatte, fühlte er sich jetzt wie ein unglaublich schlechter Mensch. Sein Herz fühlte sich schwer an und schmerzte. In Hyunjins gekränktes Gesicht zu sehen und zu wissen, dass er der Grund für seine Traurigkeit war, machte es ihm plötzlich so schwer, seine Maske wieder aufzusetzen. Er fühlte die Tränen aufkommen, versuchte sie zu unterdrücken, denn was hatte er für ein Recht, jetzt vor Hyunjin zu weinen? Hyunjin hatte alles Recht der Welt sauer auf ihn zu sein, warum war er so geduldig? Es zerbrach Seungmin das Herz, dass er diesem Jungen nicht geben konnte, was er verdiente. Es war schwerer als sonst, seine Gefühle zu verstecken, wie so oft, wenn er mit Hyunjin zusammen war. Deswegen ließ er die Tränen schließlich laufen. Er lehnte sein Gesicht an Hyunjins Brust, was ihm allein schon so viel Komfort gab, aber zusätzlich legte Hyunjin, dieser Engel, auch seine Arme um ihn und schenkte ihm eine warme Umarmung und sprach süße Worte in sein Ohr und half ihm, sich zu beruhigen, ohne nachzufragen, was los war. Er war einfach für Seungmin da. In dieser Umarmung war kein Platz für alles was sein Vater tat. In dieser Umarmung zählte nur Hyunjin und dessen Wärme, wie seine Hände langsam über Seungmins Rücken fuhren. Seine Stimme, ganz nah an seinem Ohr.

Früher hatte Seungmin sich nie Gedanken darüber gemacht wie es sein könnte, einem Jungen so nah zu sein. Aber jetzt wurde ihm klar, dass er Hyunjin liebte, ihn nicht verlieren wollte und deswegen offen und ehrlich sein musste.

.:☆:.

Hallöchen :D

Bis vor drei Stunden habe ich nicht gedacht, dass ich heute den ersten Teil eines Seungjin Two-Shots hochladen werde, aber here I am :)
Ich hoffe einfach mal, dass er euch gefällt und nicht allzu düster ist. Den zweiten Teil werde ich an Heiligabend hochladen, also schon ziemlich bald.

Bis dahin wünsche ich allen eine schöne restliche Vorweihnachtszeit und bleibt gesund!!

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