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Der kleine Nasenbär wälzte sich von links nach rechts, nur um sich dann wieder nach links zu drehen. Er deckte sich auf und wieder zu, drehte sein Kissen von der einen auf die andere Seite und versuchte verzweifelt, eine angenehme Liegeposition zu finden.

Es half alles nichts. Er konnte einfach nicht schlafen.

Ununterbrochen wirbelten Gedanken an Morgen durch seinen Kopf. Ob wohl alles gut gehen würde? Oder würde er sich vor seiner ganzen Klasse zum Affen machen? Was würden die anderen nur von ihm denken?

Der kleine Nasenbär merkte, wie die Angstbrille sich auf seine Nase setzte. Jetzt war an Schlaf endgültig nicht mehr zu denken, viel zu stark pochte sein Herz und seine Pfoten waren ganz schwitzig.

"Ach verdammt, so geht das nicht!", fluchte der kleine Nasenbär schließlich von sich selbst genervt und warf die Decke von sich. Dann machte er sich eben eine heiße Milch mit Honig, die hatte ihm bisher immer beim Einschlafen geholfen.

In der Küche angekommen werkelte er eine Runde mit der Milchkanne und dem Honigtopf und machte dabei anscheinend eine ganze Menge Radau, denn kurz darauf kam auch schon sein Großvater in die Küche geschlurft. Offensichtlich hatte der kleine Nasenbär ihn geweckt, seine Augen waren noch nicht ganz offen und er hatte seine Nachtmütze auf dem Kopf.

"Kannst du nicht schlafen?", nuschelte Opa Nasenbär, "Was ist denn los?" "Ach Opa", seufzte  sein Enkel. "Ich muss doch morgen ein Referat halten, und ich bin soooooo ausgeregt." Der kleine Nasenbär zog seine Aussage ordentlich in die Länge, damit dem Opa der Ernst der Lage auch wirklich bewusst wurde.

"Ohje, und du hast dich nicht vorbereitet?" Der Opa nahm dem kleinen Nasenbär den kleinen Topf mit Milch und Honig aus der Hand, weil er befürchtete, der Kleine könnte sich vor lauter Hibbeln noch verbrennen.

"Was?? Nein, natürlich hab ich mich vorbereitet! Ich hab mein Plakat schon vor Tagen fertig gemacht und meinen Vortrag hab ich mindestens zehnmal vor dem Spiegel geübt!" Das konnte der kleine Nasenbär jetzt aber wirklich nicht auf sich sitzen lassen. "Schau, hier sind auch meine Karteikarten, mit Stichworten und sogar farblich markiert!"

Der kleine Nasenbär hielt dem Opa seine Kärtchen vor die Nase. Und tatsächlich, dort standen fein säuberlich einzelne Worte mit verschiedenen Farben, sogar ... "Hast du dort aufgeschrieben, wo du eine Pause machen möchtest, um zu atmen?", staunte der Opa. Das hatte es zu seiner Zeit noch nicht gegeben.

"Ja, den Tipp habe ich von meiner Lehrerin", erklärte der kleine Nasenbär, "sie meint, dann wäre es für die anderen leichter zuzuhören."

"Gut, gut", murmelte der Opa. Nur, was war dann das Problem? "Aber du hast das Thema nicht verstanden?"

"Was? Doch, klar. Am Anfang war es etwas kompliziert, aber dann hab ich nochmal nachgelesen und drüber nachgedacht und jetzt kann ich es."

Der Opa war so konzentriert darauf, seinen Enkel verstehen zu wollen, dass er fast die Milch überkochen ließ. Gerade noch rechtzeitig zog er den Topf von der heißen Herdplatte. "Okay. Erklär es mir: Was genau macht dir denn dann so Angst?", fragte er den kleinen Nasenbären schließlich, während er die Milch in zwei Tassen füllte. "Warte noch einen Augenblick mit dem trinken, die wird noch zu heiß sein."

"Naja, weißt du, es ist so", murmelte der kleine Nasenbär und blies leicht verschämt in seine Tasse, "Was mach ich, wenn die anderen mich doof finden? Wenn ich mich verhaspel oder was dummes sage und mich dann alle auslachen?"

Der alte Nasenbär runzelte die Stirn. Darum ging es also. "Hm, ich kann verstehen, dass dir der Gedanke Angst macht. Niemand wird gerne ausgelacht, und wahrscheinlich macht auch niemand gerne Fehler." Der alte Nasenbär konnte sich noch gut daran erinnern, wie es ihm früher vor Referaten ganz ähnlich gegangen war.

"Auf der anderen Seite machen alle Bären mal Fehler, das ist ganz normal. Und ich bin mir sicher, dass deine Freunde dich mögen, auch falls dir was peinliches passieren sollte."

Der kleine Nasenbär war nicht ganz überzeugt. Das klang zwar irgendwie logisch, aber so ganz sicher war er sich doch nicht. Schließlich zuckte er mit den Schultern und trank langsam seine Milch. Er konnte es jetzt eh nicht mehr ändern. Morgen würde er sein Referat halten und dann einfach schauen, was passierte.

~

Am nächsten Morgen war der kleine Nasenbär ziemlich gerädert. Er hatte, der heißen Milch mit Honig sei Dank, dann zwar doch noch einschlafen können, aber die Nacht war trotzdem ziemlich kurz gewesen. Müde wusch er sich den Schlaf aus den Augen und trottete dann in die Küche, wo der Opa ihm schon ein leckeres Frühstück bereitet hatte.

Er überprüfte noch ein letztes Mal, ob er sein Plakat und die Karteikärtchen auch wirklich eingepackt hatte, und machte sich dann auf den Weg in die Schule. Schon von weitem hörte er die anderen auf dem Schulhof spielen, wie immer war dabei ziemlich viel los.

Auf dem Weg zum Klassenzimmer begegnete ihm der kleine Waschbär. "Hey, du hast doch heute dein Referat, oder?", erkundigte sich sein bester Freund. "Viel Glück! Bist du arg aufgeregt?"

"Aufgeregt, ich? Ach Quatsch", antwortete der kleine Nasenbär. Huch, wo kam das denn her? "Das Referat wird voll easy, du wirst schon sehen. Ich werd das voll wuppen. Das beste Referat ever, das wird mindestens eine Eins."

"Okaaay ...". Der kleine Waschbär wusste offensichtlich nicht so genau, was er mit dieser doch sehr großen Zuversicht seines Freundes anfangen sollte. "Also ICH war vor meinem Referat total aufgeregt. Naja, Hals- und Beinbruch auf alle Fälle. Ich drück dir die Daumen!"

Mit diesen Worten ging der kleine Waschbär wieder nach draußen und der kleine Nasenbär konnte endlich in Ruhe sein Plakat aufhängen. Danach legte er noch seine Karteikarten zurecht, stellte sich ein Glas Wasser auf den Tisch und dann hieß es: Warten.

Hatte er eben dem kleinen Waschbären gegenüber noch mit seiner Zuversicht geprahlt, merkte er nun, wie diese sich vollkommen von ihm verabschiedete. Als wäre sie nie da gewesen. Vielleicht war sie ja nur aufgemalt gewesen, wie eine Maske?

Bei dem Gedanken an sich selbst mit einer breit grinsenden Maske im Gesicht musste der Nasenbär kichern. Das war aber auch zu albern. Immer lauter wurde sein Lachen, bis er schließlich vor lauter lauter Schluckauf bekam. Herrje, da hatte er ja einen richtigen Lachflash. Wenn das so weiterging, würde er sein Referat nicht halten können vor lauter Lachen. Wie praktisch.

Leider kam in dem Moment auch schon seine Lehrerin Frau Spitzmaus und bedachte ihn mit einem nachdenklichen Blick. "Na, aufgeregt?"

"Neeeeiiiin", murmelte der kleine Nasenbär zwischen zwei Kicherattacken. Er musste unbedingt zu lachen aufhören! Schließlich hielt er sich kurzerhand eine Pfote vors Maul, und tatsächlich hörte das Kichern langsam auf.

Seine Lehrerin seufzte. So ging es ihr auch immer: Wenn sie nervös war, musste sie lachen. Klang viel angenehmer, als es tatsächlich war. Mit einem letzten aufmunternden Blick zum kleinen Nasenbär ging sie schließlich nach hinten in die Klasse, um ihm an der Tafel Platz zu machen.

Der kleine Nasenbär wusste nicht, wohin mit sich. Da stand er vor seiner Klasse mit seinem Plakat und seinen Karteikarten, und alle schauten ihn erwartungsvoll mit großen Augen an. Ohje, ohje.

"Guten Morgen, ich halte heute mein Referat über ...", begann der kleine Nasenbär. Was war nur mit seiner Stimme los, sie klang ganz krächzend und leise und war auch so komisch hoch? Der kleine Nasenbär räusperte sich angestrengt. Vielleicht würde es so besser werden?

"Mein Thema ist ...", versuchte er es nochmal. Wieder quietschte seine Stimme ganz seltsam, und er merkte wie seine Pfoten schwitzig wurden. Oh nein, es passierte, er würde sich total blamieren! Vielleicht könnte er so tun, als hätte er eine spontane Kehlkopfentzündung und könnte nicht mehr sprechen?

Wieder schaute der kleine Nasenbär auf seine Klasse. Ein paar der anderen Bären schauten aus dem Fenster, ein paar schauten ihn neugierig an, Frau Spitzmaus lächelte ihm zu und der kleine Waschbär gab ihm von seinem Platz ein Daumen Hoch-Zeichen.

Er brauchte Zeit zum Nachdenken, dringend! Gut, dass er ein Glas Wasser auf den Tisch gestellt hatte. Der kleine Nasenbär griff danach und trank einen kleinen Schluck. Dann trank er nochmal einen größeren. Und noch einen. Und er merkte, wie er wieder etwas ruhiger wurde.

Fahrig fuhr er sich über seine verschwitzte Stirn. Klar, eine Brille. Schnell drehte er sich um und tat so, als würde er sein Plakat richten wollen, während er heimlich die Brille von der Nase nahm. "Lampenfieber", na klar. Das konnte er gerade nicht gebrauchen. Die Clever-Brille musste her!

"Okay", coachte der kleine Nasenbär sich selbst. "Ich bin gut vorbereitet, ich kenne mein Thema und ich habe gut geübt. Meine Freunde mögen mich, egal was passiert. Wird schon klappen."

Und mit diesen Worten holte er tief Luft und begann mit seinem Vortrag.




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