10

Màu nền
Font chữ
Font size
Chiều cao dòng


Am nächsten Morgen war mir schüttel kalt. Ich lag eingekuschelt im Bett und hatte mir die Bettdecke bis über die Nase gezogen. 

„Guten Morgen Aria!", begrüßte mich Fleur guter Laune. Doch dann sah sie wie elend es mir ging und ihre Gesichtszüge veränderten sich schlagartig.
„Geht es dir gut?" Mit besorgter Miene und Stimme kam sie zu mir ans Bett und hockte sich davor, ehe sie sich um entschied und auf meiner Bettkante platz nahm. 

„Nein, nicht wirklich", nuschelte ich ehrlich und ergänzte: „Mir tut alles weh und mir ist kalt.  Selbst mit dieser dicken Bettdecke!"
„Du kannst heute definitiv nicht zum Unterricht gehen. Ich sag im Sekretariat bescheid und hole dir was zu essen aus der Kantine", beschloss Fleur - und mal wieder kam ihr Engelhafter Charakter zum Vorschein. 

Als sie sich angezogen hatte, flitzte sie auch schon los. Wenige Minuten später, wenn man krank war, verging die Zeit sehr langsam, kam sie wieder in unser Zimmer gestürmt. Ich dachte jedenfalls, dass es Fleur war, aber sie war es nicht - obwohl ich es dachte, denn ich kannte niemand anderes, der die Tür so schwungvoll aufriss wie sie es immer tat. 

Stattdessen stand Owen vor mir und erst jetzt viel mir ein, dass ich Fleur hatte sagen wollen, sie soll Owen sagen, das ich krank war.
„Hallo", sagte er und sah mich mitfühlend an und wurde mit einem mal rot im Gesicht „Oh sorry das ich so rein geplatzt bin, ich mein, du hättest nackt sein können!", entschuldigte er sich beschämt.

Kurz hustete ich, bevor ich ihm eine Antwort gab. „Ach, halb so wild. Es wäre für meine Verhältnisse höchst unwahrscheinlich, dass ich mich hier mitten im Zimmer umziehe - dafür bevorzuge ich andere Räume", grinste ich, so gut es mir bei dem Husten gelang. 

Er kratze sich am Hinterkopf und lächelte mir zu. „Wie geht es dir eigentlich? Du siehst nicht sehr gesund aus", stellte Owen fest und seine Augen sprühten gerade so vor Sorge und Mitgefühl

„Den Umständen entsprechend, würde ich sagen. Also ziemlich beschissen", murrte ich, denn ich hasste es, Krank zu sein und sinnlos im Bett herum zu liegen. 

„Was hast du denn gemacht, dass du so Krank geworden bist?", fragte er weiter.
„Tja", seufzte ich, beschämt über meine eigene Dummheit, „Ich war gestern bei diesem Schneesturm draußen. Da hat es mich wohl erwischt." 
Das war eigentlich die einzig Logische Erklärung. „Und, weshalb bist du hier? Also, ich freu mich wirklich mega darüber, das ist wirklich nett von dir ... aber, steck dich bitte nicht bei mir an!"

„Ich habe Fleur unten getroffen, in der Kantine. Sie hat gesagt, dass es dir echt schlecht geht und sie noch Medikamente für dich besorgen muss. Da habe ich angeboten, dir dein Frühstück zu bringen."
„Medikamente?", fragte ich mit gerunzeltem Gesicht nach. 

„Na ja, sie hat nicht direkt Medikamente gesagt, sondern Heiltrank oder so was. Das zählt doch als Medikament, oder?"
Ich musste grinsen. „Vielleicht", sagte ich Schulter zuckend und ein Schmunzeln legte sich auf seine Lippen. 

Wir redeten noch kurz, dann musste Owen auch schon gehen, denn schließlich konnte er nicht einfach wie ich Schule schwänzen. An dieser Stelle aber muss ich mal betonen, dass ich nicht gern Schule schwänzte - ja, man konnte sagen, ich hasste es sogar. 

Nach Owens Besuch kam Fleur auch schon bald darauf wieder. Sie hatte eine große Tasse in der Hand.
„Was ist das?," fragte ich misstrauisch.
„Das, meine Liebe, ist ein Spezial-Tee, ein Familienrezept meiner Familie. Es bewirkt wahre Wunder, ich verspreche es dir! Hast du eigentlich schon dein Frühstück gegessen?"
Ich schüttelte den Kopf. 

„Das steht noch da drüben." Ich zeigte auf meinen Schreibtisch. Sie reichte mir das Essen und den Tee. Leider musste sie dann noch Frühstücken und zum Unterricht gehen. Also war ich wieder ganz allein. Ich aß mein Brötchen, was mir Teewurst beschmiert war, auf und trank den Tee, der zugegebener weise echt Lecker war -  abgesehen von dem bitteren Nachgeschmack, der nicht aus meinem Mund verschwinden wollte. 

Dann schlief ich wieder ein. Ich träumte von Mond und Sonne und einem Jungen, bei dessen Anblick Schmetterlinge in meinem Bauch herum flogen. Es war zwar nur ein Traum, fühlte sich aber unnormal real an.
Als ich wieder erwachte, war es bereits nach zehn.
Ich stand auf und ging zum Fenster hin, der Husten hatte sich zum Glück gelegt, was wahrscheinlich dem Tee zu verdanken war. Der Schnupfen aber ärgerte mich noch immer.

Unser Zimmer hatte zwei große Fenster, was ich gut fand, denn früher hatte ich immer den Wald dadurch beobachtet. Dann fiel mein Blick auf Sonne.
„Warum bin ich krank? Was für eine Krankheit habe ich?", fragte ich diese. 

„Du bist nicht krank", entgegnete sie - und fast hatte ich gedacht, sie hätte den Kopf geschüttelt. „Und warum fühle ich mich dann so schlecht?," hakte ich weiter nach.
„Dir geht es so schlecht, weil du deinen Mate brauchst. Wenn du ihn gefunden hast, wird es dir bald besser gehen." 

„Verstehe", flüsterte ich, obwohl ich es nicht verstand. Es ergab alles in meinem Kopf einfach keinen Sinn. 
„Und wie soll ich ihn finden?"
„Folge deinem Herzen!", sagte Sonne ganz sanft - echt, beste Antwort ever! 

„Okay, ich versuch's. Darauf gibt's aber keine Erfolgsgarantie", erwiderte ich und wandte mich ab. 

Würde es mir wirklich helfen, wenn ich ihn finde? So etwas hatte ich noch nie gehört! Aber wenn wir mal ehrlich sind, ich hatte davor auch noch nie vom Mond- und Sonnenwolf gehört. 
Ich hatte eh keine andere Wahl, als der Sonne zu vertrauen.

Nun erinnerte ich mich wieder an den Jungen aus meinem Traum, als ich es geträumt hatte, hatte ich so ein Gefühl verspürt wie noch nie zuvor - genauso wie bei der einen Wolfsstimme, die auf mein heulen geantwortet hatte.
 Vielleicht war er ja mein Mate! 

Hastig sprang ich auf und zog mich um. Dabei schossen mir immer wieder Schmerze durch meinen Körper. Wie kleine Nadelstiche, die mich aus purer Bösheit die ganze Zeit in die Knie zwingen wollten.

Ich stürmte aus meinem Zimmer und ging durch dir Flure, wenn man meinen Gang überhaupt als gehen bezeichnen konnte. 

Es war gerade Unterricht, weshalb ich niemandem begegnete der mich hätte aufhalten können - denn eigentlich sollten Kranke Schüler Bettruhe hegen.
Ich steuerte gerade auf den Hinterausgang zu, als ich bemerkte, dass da wieder ein Lehrer stand und wache hielt. 

Ich hatte keine Ahnung was das sollte, aber wusste, dass der Lehrer mich gewiss nicht raus lassen würde - schließlich war Unterrichtszeit!
Also ging ich wieder auf mein Zimmer und überlegte angestrengt, wie ich unbemerkt das Akademiegebäude verlassen könnte.
Dann kam mir eine spitzen Idee.

Ich lief zu einem der großen Fenster und öffnete es so weit es nur ging. Dann versuchte ich angestrengt eine Leiter aus Eis her zu stellen, an der ich dann herunter klettern konnte, doch es funktionierte nicht - und ich hatte noch dazu keinen blassen Schimmer, wie es funktionieren könnte. Zuvor hatte ich es ja auch noch nie probiert oder geübt. 

Ich wollte gerade das Fenster wieder schließen, als von mir plötzlich eine eisige kälte ausging. „Probier es jetzt!", hörte ich Sonnes Stimme in meinen Ohren wiederhallen. Ich probierte es also noch mal, konzentrierte mich auf das Aussehen, die Form, das Gefühl und einfach alles, was mir über Eis einfiel, und tatsächlich erschien eine kleine Schnur aus Eis in meiner Handfläche und die Fenstergläser wurden davon überzogen. 

Dann stellte ich mir vor, wie so eine Leiter aus Eis aussehen konnte, und plötzlich bewegte sich Eis aus meinen Handflächen, verformte sich zu der mir gewünschten Leiter und vereiste an der Mauer des alten Gebäudes, sodass die Leiter nicht nach hinten umkippen konnte.
„Wow!", entwich es meiner Kehle und mein Mund blieb offen stehen.
Ich staunte nicht schlecht über mich selbst. Dann kletterte ich aus dem Fenster und an meiner Leiter hinunter, die zugegebenerweise echt kalt war!
Und noch dazu taten mir alle Knochen weh, doch da musste ich jetzt drüber weg. 

Als ich unten war, ließ ich die Leiter verschwinden und tauchte in den Schatten des Walds ein. Wie sollte ich jetzt meinem Herzen folgen?, fragte ich mich. Ich wusste es nicht und ging einfach immer tiefer in den Wald rein - jetzt folgte ich zwar nicht meinem Herzen sondern meiner Nase, aber egal.
Dann verwandelte ich mich in meinen wunderschönen Wolf und rannte los. Ich hatte das Gefühl, dass ich schneller als der Wind war, denn dieser schoss haarscharf an mir vorbei und blies mir ins Gesicht. Ich genoss es, in meiner Wolfs Gestalt zu laufen, den Wind im Fell zu spüren und die verschiedenen Düfte des Walds einzuatmen, noch dazu der modrige Boden unter meinen Pfoten und die Schneeüberreste, die nicht weg getaut waren. 

Dann erschien plötzlich ein Pfeil - aus Eis, so schien mir -  vor mir auf dem Waldboden. Ich bremste ab und meine Krallen gruben sich tief in die matschige Erde. Dann besah ich dieses Phänomen genauer, doch schließlich hatte ich keine andere Wahl und beschloss, diesem Merkwürdigen Pfeil zu folgen.
So trabte ich in die Richtung los, in die er wies...

Bạn đang đọc truyện trên: Truyen2U.Pro